Einseitiger Hörverlust durch Wattestäbchen
Verfasst: 23. Mai 2023, 11:44
Liebes Forum,
ich bin neu hier und möchte mich vorstellen. Aufgrund eines Unfalls und meiner Gehörlosigkeit auf dem linken Ohr habe ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden, in der Hoffnung, Gleichgesinnte zu finden und Erfahrungen auszutauschen.
Was ist passiert?
Ich habe mein linkes Ohr mit einem Wattestäbchen gereinigt und plötzlich wurde ich von einem heftigen Muskelzucken im linken Arm erfasst. Es fühlte sich an, als ob mich jemand gestoßen hätte, und dabei habe ich mein Trommelfell komplett durchstoßen
. Als ich vor Schock mein Ohr zugehalten habe, hatte ich plötzlich eine durchsichtige Flüssigkeit in meiner Handfläche. Seitdem kann ich auf dem linken Ohr nichts mehr hören.
Natürlich habe ich mir nicht ausgedacht, mein Trommelfell mit einem Wattestäbchen zu durchstoßen. Ich dachte, es wird schon wieder gut werden
! Also bin ich zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt gegangen, wo ein Hörtest durchgeführt wurde. Die Schallweiterleitung betrug wie erwartet etwa 30%, aber die Knochenleitung war bei 90-100%.
Wie ging es weiter?
Der Arzt entschied, erst einmal abzuwarten, ob das Trommelfell, obwohl es fast vollständig weg war, von selbst wieder zusammenwachsen würde. In den ersten beiden Wochen hatte ich extreme Schwindelanfälle und Probleme beim Gehen. Nach vier Wochen hatte ich einen weiteren Termin. Dieses Mal war ein anderer Arzt da, der meinte, dass das Trommelfell zuwachsen könnte. Ich erhielt ein Cortison Nasenspray gegen den immer lauter werdenden Tinnitus und einen weiteren Termin in vier Wochen.
Beim dritten Termin war ein weiterer Arzt anwesend. Er führte erneut einen Hörtest durch und war überrascht. Die Schallweiterleitung war plötzlich fast komplett taub (irgendwo zwischen -50 bis -70 dB durchgehend), und die Knochenleitung fiel bei bestimmten Frequenzen um etwa 30-40 dB ab
. Der Arzt war besorgt, aber sagte, dass er glaubt, dass das Trommelfell weiter zuwächst. Er vermutete, dass eine Kettenluxation vorliegen könnte, was den starken Hörverlust verursacht hätte. Daraufhin habe ich ein CT durchgeführt und einen weiteren Termin in vier Wochen erhalten.
Das CT zeigte, dass sowohl das Innenohr als auch alles andere im linken Ohr "normal" aussah und keinen Unterschied zum funktionierenden rechten Ohr aufwies
. Beim vierten Termin wurde eine intensive Cortisontherapie versucht, die jedoch nur zu einer Rechnung von 200€ führte und keine Verbesserung brachte
.
Aktueller Stand
Ich befinde mich mittlerweile in Behandlung im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm. Bei meinem ersten Termin dort stellte sich heraus, dass mein Trommelfell nur noch ein kleines Loch am Rand hat, das höchstwahrscheinlich operiert werden muss, da randständige Löcher normalerweise nicht von alleine zusammenwachsen. Außerdem wurde bei einem Hörtest festgestellt, dass sowohl die Schall- als auch die Knochenleitung komplett ausgefallen sind. Ich kann nur noch minimale hohe Frequenzen auf dem linken Ohr hören. Die Diagnose lautet: Taubheit auf dem linken Ohr.
Der Arzt im Krankenhaus hat noch nie einen solchen Fall erlebt. Wie kann es sein, dass das CT keine Schäden zeigt, während mein linkes Gehör gleichzeitig immer schlechter wird? Wurde möglicherweise der Nerv beschädigt?
Wie geht es weiter?
Im Juni werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob der Nerv überhaupt noch Schall weiterleitet. Außerdem steht ein MRT-Termin an, gefolgt von einer Sprechstunde beim Chefarzt. Falls alle Ergebnisse positiv ausfallen, käme ich möglicherweise für ein Cochleaimplantat in Frage. Falls nicht, bleibt es wohl bei einseitiger Taubheit und Tinnitus aber das Trommelfell wird geschlossen werden in einer OP.
Hörgerät vs Ohr
Ich frage mich nun, wie gut ein Hörtgerät im Vergleich zum normalen Ohr ist? Was ist vergleichbar, was nicht? Kann ich wieder die Richtung eines Tons hören? Wie ist es unter vielen Menschen mit vielen Nebengeräuschen? Das ist mit einem Ohr beinahe unerträglich, zumal dadurch mein Tinnitus immer lauter wird und mein Hirn sich anfühlt, als würde es gekocht werden.
Danke für euren Erfahrungsaustausch
ich bin neu hier und möchte mich vorstellen. Aufgrund eines Unfalls und meiner Gehörlosigkeit auf dem linken Ohr habe ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden, in der Hoffnung, Gleichgesinnte zu finden und Erfahrungen auszutauschen.
Was ist passiert?
Ich habe mein linkes Ohr mit einem Wattestäbchen gereinigt und plötzlich wurde ich von einem heftigen Muskelzucken im linken Arm erfasst. Es fühlte sich an, als ob mich jemand gestoßen hätte, und dabei habe ich mein Trommelfell komplett durchstoßen

Natürlich habe ich mir nicht ausgedacht, mein Trommelfell mit einem Wattestäbchen zu durchstoßen. Ich dachte, es wird schon wieder gut werden

Wie ging es weiter?
Der Arzt entschied, erst einmal abzuwarten, ob das Trommelfell, obwohl es fast vollständig weg war, von selbst wieder zusammenwachsen würde. In den ersten beiden Wochen hatte ich extreme Schwindelanfälle und Probleme beim Gehen. Nach vier Wochen hatte ich einen weiteren Termin. Dieses Mal war ein anderer Arzt da, der meinte, dass das Trommelfell zuwachsen könnte. Ich erhielt ein Cortison Nasenspray gegen den immer lauter werdenden Tinnitus und einen weiteren Termin in vier Wochen.
Beim dritten Termin war ein weiterer Arzt anwesend. Er führte erneut einen Hörtest durch und war überrascht. Die Schallweiterleitung war plötzlich fast komplett taub (irgendwo zwischen -50 bis -70 dB durchgehend), und die Knochenleitung fiel bei bestimmten Frequenzen um etwa 30-40 dB ab

Das CT zeigte, dass sowohl das Innenohr als auch alles andere im linken Ohr "normal" aussah und keinen Unterschied zum funktionierenden rechten Ohr aufwies


Aktueller Stand
Ich befinde mich mittlerweile in Behandlung im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm. Bei meinem ersten Termin dort stellte sich heraus, dass mein Trommelfell nur noch ein kleines Loch am Rand hat, das höchstwahrscheinlich operiert werden muss, da randständige Löcher normalerweise nicht von alleine zusammenwachsen. Außerdem wurde bei einem Hörtest festgestellt, dass sowohl die Schall- als auch die Knochenleitung komplett ausgefallen sind. Ich kann nur noch minimale hohe Frequenzen auf dem linken Ohr hören. Die Diagnose lautet: Taubheit auf dem linken Ohr.

Der Arzt im Krankenhaus hat noch nie einen solchen Fall erlebt. Wie kann es sein, dass das CT keine Schäden zeigt, während mein linkes Gehör gleichzeitig immer schlechter wird? Wurde möglicherweise der Nerv beschädigt?
Wie geht es weiter?
Im Juni werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob der Nerv überhaupt noch Schall weiterleitet. Außerdem steht ein MRT-Termin an, gefolgt von einer Sprechstunde beim Chefarzt. Falls alle Ergebnisse positiv ausfallen, käme ich möglicherweise für ein Cochleaimplantat in Frage. Falls nicht, bleibt es wohl bei einseitiger Taubheit und Tinnitus aber das Trommelfell wird geschlossen werden in einer OP.
Hörgerät vs Ohr
Ich frage mich nun, wie gut ein Hörtgerät im Vergleich zum normalen Ohr ist? Was ist vergleichbar, was nicht? Kann ich wieder die Richtung eines Tons hören? Wie ist es unter vielen Menschen mit vielen Nebengeräuschen? Das ist mit einem Ohr beinahe unerträglich, zumal dadurch mein Tinnitus immer lauter wird und mein Hirn sich anfühlt, als würde es gekocht werden.
Danke für euren Erfahrungsaustausch