Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Liebes Forum,
ich trage seit ca. zehn Jahren Hörgeräte (hinter dem Ohr, Hütchen) und war, von der Anfangszeit einmal abgesehen, nie wirklich zufrieden damit. Der Test bei der Akustikerin mit den Geräten ergibt ein Hörvermögen von 100%, im schallgedämpften Raum. Im Alltag sieht das dann ganz anders aus, und ich bekomme m.E. doch vieles nicht mit: beim Kneipenbesuch, in größeren Gruppen, beim Spaziergang bei Verkehrslärm, bei Zurufen auf der Straße auf eine gewisse Entfernung usw.
Momentan bin ich auf der Suche nach neuen Geräten. Zwei kamen in die engere Auswahl, aber die Situation ist weiterhin so, dass es schon geht, aber ich habe weiterhin den Eindruck, das sollte und könnte besser sein, vor allem in Bezug auf das Sprachverstehen.
Da ich keine anderen Personen mit Hörgeräten kenne, meine Frage an Euch: ist es einfach normal, dass man auch mit Hörgeräten weiterhin nicht wirklich gut hört und muss man das einfach akzeptieren, oder liegt es vielleicht doch an der Akustikerin, die die Einstellungen nicht richtig hinbekommt? Ich bin an sich mit der Person zufrieden, sie ist engagiert und hat Erfahrung. Bisher dachte ich, ich muss mich trotz der Geräte einfach damit abfinden, dass ich schlecht höre. Allmählich kommen aber doch Zweifel auf, ob es nicht doch am Akustiker liegt und man mit besseren Einstellungen mehr erreichen kann. So frage ich mich momentan, ob ich anstatt neuer Geräte vielleicht besser einen neuen Akustiker suchen soll.
Ich freue mich über Eure Meinungen und Erfahrungen.
Dora
ich trage seit ca. zehn Jahren Hörgeräte (hinter dem Ohr, Hütchen) und war, von der Anfangszeit einmal abgesehen, nie wirklich zufrieden damit. Der Test bei der Akustikerin mit den Geräten ergibt ein Hörvermögen von 100%, im schallgedämpften Raum. Im Alltag sieht das dann ganz anders aus, und ich bekomme m.E. doch vieles nicht mit: beim Kneipenbesuch, in größeren Gruppen, beim Spaziergang bei Verkehrslärm, bei Zurufen auf der Straße auf eine gewisse Entfernung usw.
Momentan bin ich auf der Suche nach neuen Geräten. Zwei kamen in die engere Auswahl, aber die Situation ist weiterhin so, dass es schon geht, aber ich habe weiterhin den Eindruck, das sollte und könnte besser sein, vor allem in Bezug auf das Sprachverstehen.
Da ich keine anderen Personen mit Hörgeräten kenne, meine Frage an Euch: ist es einfach normal, dass man auch mit Hörgeräten weiterhin nicht wirklich gut hört und muss man das einfach akzeptieren, oder liegt es vielleicht doch an der Akustikerin, die die Einstellungen nicht richtig hinbekommt? Ich bin an sich mit der Person zufrieden, sie ist engagiert und hat Erfahrung. Bisher dachte ich, ich muss mich trotz der Geräte einfach damit abfinden, dass ich schlecht höre. Allmählich kommen aber doch Zweifel auf, ob es nicht doch am Akustiker liegt und man mit besseren Einstellungen mehr erreichen kann. So frage ich mich momentan, ob ich anstatt neuer Geräte vielleicht besser einen neuen Akustiker suchen soll.
Ich freue mich über Eure Meinungen und Erfahrungen.
Dora
Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Nein, das ist nicht normal und muß auch nicht hingenommen werden - ich habe selbst mehrere Jahre und einen Akustikerwechsel gebraucht, um das zu begreifen.
Du schreibst , daß DuSchirmchen trägst. Hatte ich anfangs auch. Seit ich Otoplastiken habe, höre ich erheblich besser.
Sprachverstehen im Umgebungslärm sollte dir dein Akustiker eigentlich besser einstellen können, wenn du ihm beschreibst, wo es klemmt.
Ich bin bei meiner letzten Neuversorgung immer direkt nach den Akustikerterminen in die Stadt gegangen, irgendwo Kaffeetrinken oder durch die Fußgängerzone z. B.
Wenn was an der Neueinstellung nicht paßte, bin ich immer sofort wieder zum Akustiker gegangen. War zwar manchmal lästig, aber für mich der beste Weg zur perfekten Einstellung, da die Eindrücke noch "frisch" waren.
Du schreibst , daß Du
Sprachverstehen im Umgebungslärm sollte dir dein Akustiker eigentlich besser einstellen können, wenn du ihm beschreibst, wo es klemmt.
Ich bin bei meiner letzten Neuversorgung immer direkt nach den Akustikerterminen in die Stadt gegangen, irgendwo Kaffeetrinken oder durch die Fußgängerzone z. B.
Wenn was an der Neueinstellung nicht paßte, bin ich immer sofort wieder zum Akustiker gegangen. War zwar manchmal lästig, aber für mich der beste Weg zur perfekten Einstellung, da die Eindrücke noch "frisch" waren.
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Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen.
(Hannibal Barkas)
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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Hallo,
ja das ist normal, dass man selbst mit Höris nur eingeschränkt versteht, gerade in akustisch herausfordernden Situationen.
Eben die von Dir genannten. Man kann die Hörgeräte zwar best möglich einstellen, die Hörleistung wird aber trotzdem nicht an die der Normalhörenden heranreichen. Hörgeräte sind eben kein Ersatz für das gesunde Gehör. Von dieser Erwartungshaltung sollte man sich verabschieden.
Je nach Grad der Hörschädigung und welche Frequenzen betroffen sind, ist die Versorgung mit Hörgeräten mehr oder weniger herausfordernd und der Ausgleich der Hörminderung mehr oder weniger gut möglich. Deswegen ist ja für einige wenige solche Gruppenunterhaltungen kein so großes Problem.
Ich für meinen Teil kann sagen: Ohne Hörgeräte hätte ich kein Abi und Studium bewältigt und die Ausübung meines Berufes wäre nicht möglich. Insofern profitiere ich stark von meinen Höris.
Bzgl. Gruppenunterhaltungen kann man durch Lippenabsehen, Sitzposition usw. ein wenig besser verstehen bzw. mitbekommen. Es bleibt aber schwierig. Hier in diesem Forum wirst Du einige gute Tipps finden bzw. gesagt bekommen.
Gruß
Alfred
ja das ist normal, dass man selbst mit Höris nur eingeschränkt versteht, gerade in akustisch herausfordernden Situationen.
Eben die von Dir genannten. Man kann die Hörgeräte zwar best möglich einstellen, die Hörleistung wird aber trotzdem nicht an die der Normalhörenden heranreichen. Hörgeräte sind eben kein Ersatz für das gesunde Gehör. Von dieser Erwartungshaltung sollte man sich verabschieden.
Je nach Grad der Hörschädigung und welche Frequenzen betroffen sind, ist die Versorgung mit Hörgeräten mehr oder weniger herausfordernd und der Ausgleich der Hörminderung mehr oder weniger gut möglich. Deswegen ist ja für einige wenige solche Gruppenunterhaltungen kein so großes Problem.
Ich für meinen Teil kann sagen: Ohne Hörgeräte hätte ich kein Abi und Studium bewältigt und die Ausübung meines Berufes wäre nicht möglich. Insofern profitiere ich stark von meinen Höris.
Bzgl. Gruppenunterhaltungen kann man durch Lippenabsehen, Sitzposition usw. ein wenig besser verstehen bzw. mitbekommen. Es bleibt aber schwierig. Hier in diesem Forum wirst Du einige gute Tipps finden bzw. gesagt bekommen.
Gruß
Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
Phonak Audeo R P50 13T UP + TV-Link
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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Hallo Dora,
leider funktionieren Hörgeräte nicht wie Brillen. Egal wie gut sie eingestellt sind, du wirst nie wieder (in allen Bereichen) an 100 % kommen.
Hören ist so ein komplexer Vorgang, der selbst von den besten Hörgeräten nur unvollständig ausgeglichen werden kann.
Bei Schwerhörigkeit sind verschiedene Bereiche des Hörens eingeschränkt/betroffen:
- Richtungshören: Es gelingt (manchmal) nicht (mehr) zu sagen, wo ein Geräusch her kommt.
- Hören im Störlärm: Sobald Nebengeräusche dazu kommen, ist das Hören dessen, was man eigentlich hören möchte, erschwert. Hörgeräte können das selektive Hören nicht oder nur sehr begrenzt nachahmen. Extreme Steigerung davon ist der Partyeffekt: Sehr viele Leute reden (immer lauter) durcheinander. Spätestens dann sind (fast alle) Schwerhörigen draußen, wenn kein Lippenlesen oder technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.
- Hör-Merk-Spanne ist reduziert: Weil sich Schwerhörige so auf das Verstehen konzentrieren müssen, ist nicht mehr so viel Energie da, sich längere, gesprochene Sachen zu merken.
- Höranstrengung: Trotz der Hörgeräte bleibt das Hören aber vor allem Verstehen anstrengender als bei normal Hörenden. D.h. Schwerhörige sind schneller erschöpft oder brauchen einfach mal Hörpausen.
Das soll dich jetzt nicht runter ziehen, sondern dir helfen, deine Situation besser zu verstehen.
Teilweise wirst du mit Hilfe von Technik (Übertragungstechnik, T-Spule, Bluetooth, ...) Entlastung finden können. Manchmal werden bestimmte Strategien weiter helfen.
Die eigene Schwerhörigkeit mit ihren Grenzen zu akzeptieren, sie zu kommunizieren und bestimmte Dinge einzufordern, hilft sehr viel weiter.
Dafür wünsche ich dir alles Gute!
Hg Jackie
leider funktionieren Hörgeräte nicht wie Brillen. Egal wie gut sie eingestellt sind, du wirst nie wieder (in allen Bereichen) an 100 % kommen.
Hören ist so ein komplexer Vorgang, der selbst von den besten Hörgeräten nur unvollständig ausgeglichen werden kann.
Bei Schwerhörigkeit sind verschiedene Bereiche des Hörens eingeschränkt/betroffen:
- Richtungshören: Es gelingt (manchmal) nicht (mehr) zu sagen, wo ein Geräusch her kommt.
- Hören im Störlärm: Sobald Nebengeräusche dazu kommen, ist das Hören dessen, was man eigentlich hören möchte, erschwert. Hörgeräte können das selektive Hören nicht oder nur sehr begrenzt nachahmen. Extreme Steigerung davon ist der Partyeffekt: Sehr viele Leute reden (immer lauter) durcheinander. Spätestens dann sind (fast alle) Schwerhörigen draußen, wenn kein Lippenlesen oder technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.
- Hör-Merk-Spanne ist reduziert: Weil sich Schwerhörige so auf das Verstehen konzentrieren müssen, ist nicht mehr so viel Energie da, sich längere, gesprochene Sachen zu merken.
- Höranstrengung: Trotz der Hörgeräte bleibt das Hören aber vor allem Verstehen anstrengender als bei normal Hörenden. D.h. Schwerhörige sind schneller erschöpft oder brauchen einfach mal Hörpausen.
Das soll dich jetzt nicht runter ziehen, sondern dir helfen, deine Situation besser zu verstehen.
Teilweise wirst du mit Hilfe von Technik (Übertragungstechnik, T-Spule, Bluetooth, ...) Entlastung finden können. Manchmal werden bestimmte Strategien weiter helfen.
Die eigene Schwerhörigkeit mit ihren Grenzen zu akzeptieren, sie zu kommunizieren und bestimmte Dinge einzufordern, hilft sehr viel weiter.
Dafür wünsche ich dir alles Gute!
Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Jackie hat sehr schön zusammengefasst, was Schwerhörigkeit ausmacht.
Dennoch ist es durchaus MÖGLICH, dass die Geräte nicht passend eingestellt sind. Heraus zu finden, ob es das ist, das ist schwierig. Es kommt dabei sowohl auf die Akustikerin an. Aber vor allem auch darauf, dass man erklären kann, was wie falsch klingt. Das ist der Punkt, wo es ganz stark auf die Chemie zwischen Anpasser und Träger ankommt. Nicht jeder auf beiden Seiten kommt mit jedem auf der anderen klar.
Daher mein Tipp:
Durchaus auch andere Akustiker ausprobieren, vielleicht klappt das besser.
Und damit man hört, was man ohne Verfälschung durchHGs hören könnte, empfehle ich immer ein sogenanntes Musik-Programm, auf das man auf Knopfdruck zum Vergleich umschalten kann.
Dennoch ist es durchaus MÖGLICH, dass die Geräte nicht passend eingestellt sind. Heraus zu finden, ob es das ist, das ist schwierig. Es kommt dabei sowohl auf die Akustikerin an. Aber vor allem auch darauf, dass man erklären kann, was wie falsch klingt. Das ist der Punkt, wo es ganz stark auf die Chemie zwischen Anpasser und Träger ankommt. Nicht jeder auf beiden Seiten kommt mit jedem auf der anderen klar.
Daher mein Tipp:
Durchaus auch andere Akustiker ausprobieren, vielleicht klappt das besser.
Und damit man hört, was man ohne Verfälschung durch
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
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Vorsicht bissig.
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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Hallo,
ich bin der Meinung, dass ein Hörgerät eine Investition darstellt und sich nur dann lohnt, wenn du damit wirklich zufrieden bist. Daher schadet es nicht, eine Zweitmeinung von einem anderen Akustiker einzuholen. Ich vermute, dass das Produktangebot von Hörakustiker zu Hörakustiker leicht variiert, sodass ein anderer dir eventuell eine bessere Alternative zum Testen anbieten könnte. Du erwähnst Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache in großen Gruppen und lauter Umgebung. Hörgerätehersteller wie Signia, Widex, audibene, usw. bieten Hörgeräte an, die auf eine verbesserte Sprachverständlichkeit ausgerichtet sind. Alternativ könnte dir auch verschiedenes Zubehör für Hörgeräte helfen, wie beispielsweise Mikrofone.
Gruß,
christaklar
ich bin der Meinung, dass ein Hörgerät eine Investition darstellt und sich nur dann lohnt, wenn du damit wirklich zufrieden bist. Daher schadet es nicht, eine Zweitmeinung von einem anderen Akustiker einzuholen. Ich vermute, dass das Produktangebot von Hörakustiker zu Hörakustiker leicht variiert, sodass ein anderer dir eventuell eine bessere Alternative zum Testen anbieten könnte. Du erwähnst Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache in großen Gruppen und lauter Umgebung. Hörgerätehersteller wie Signia, Widex, audibene, usw. bieten Hörgeräte an, die auf eine verbesserte Sprachverständlichkeit ausgerichtet sind. Alternativ könnte dir auch verschiedenes Zubehör für Hörgeräte helfen, wie beispielsweise Mikrofone.
Gruß,
christaklar
Ich bin ganz Ohr! 

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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Achtung, Off topic ... kleine Korrektur: Audibene ist kein Hersteller sondern nur Verkäufer. 
Generell gilt aber, dass ein Hörgerät nur maximal so gut sein kann, wie es das restliche Gehör noch ist. Wenn man "nur ein bisschen" schlecht hört, können Hörgeräte auch noch eine Menge rausholen. Gespräche in großen Gruppen und im lauten Störgeräusch können aber auch mit dem perfekt eingestellten weltbesten Hörgerät fast unmöglich sein, wenn es das Hörorgan einfach nicht mehr hergibt.

Generell gilt aber, dass ein Hörgerät nur maximal so gut sein kann, wie es das restliche Gehör noch ist. Wenn man "nur ein bisschen" schlecht hört, können Hörgeräte auch noch eine Menge rausholen. Gespräche in großen Gruppen und im lauten Störgeräusch können aber auch mit dem perfekt eingestellten weltbesten Hörgerät fast unmöglich sein, wenn es das Hörorgan einfach nicht mehr hergibt.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz!
– fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!

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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Da stimme ich dem Ohrenklempner zu, das Gehör an sich habe ich in meinem vorherigen Kommentar nicht mit einbezogen.
Ich bin ganz Ohr! 

Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Hi Dora,
(und an alle anderen, sorry, dass ich nen uralten Thread wieder ausgrabe, aber dennoch:)
was meine Vorredner schon gesagt haben, kann ich voll unterschreiben. Aber zur Wahrheit gehört auch noch, dass man das Hören trainieren muss. Trage dieHGs IMMER (außer du schwimmst, duschst oder schäfst). Das Hirn braucht, um sich auf das Hören einzustellen. Gut zum Hören üben sind auch und gerade ruhige Situationen. Wenn dich dann das Ticken der Uhr, das Pfeifen des Windes vor der Tür und das Staubsaugen des Nachbarn nicht mehr stört, dann tust du dich bei Gesprächen leichter, später im Straßenverkehr und irgendwann sind vielleicht auch die krassen "Party"-Situationen keine unlösbare Herausforderung mehr.
(und an alle anderen, sorry, dass ich nen uralten Thread wieder ausgrabe, aber dennoch:)
was meine Vorredner schon gesagt haben, kann ich voll unterschreiben. Aber zur Wahrheit gehört auch noch, dass man das Hören trainieren muss. Trage die
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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Ja, das kann ich nur noch einmal zu deutlich unterstreichen!
Ich rede ja berufsbedingt mit Eselszungen auf meine Neukundschaft ein, die Hörgeräte möglichst den ganzen Tag zu tragen, weil Gewöhnung, Training und das ganze Blabla. Es ist schon wie eine Schallplatte, die bei mir abläuft.
Aber immer wieder kommen die Leute, die dann beim Servicetermin meinen, sie müssten die Hörgeräte ja tagsüber zu Hause nicht tragen, weil sie da ja eh kaum Gespräche führen. Nur beim Fernsehen und wenn's mal auf ne Feier geht... aber, oha, da ist aber alles so laut und so viele Geräusche... und da sage ich dann das gleiche wie du: Das Gehirn lernt auch in Ruhe mit den neuen Klängen umzugehen. Auch wenn es vermeintlich still ist, es gibt immer irgendwelche Geräusche.
Ich rede ja berufsbedingt mit Eselszungen auf meine Neukundschaft ein, die Hörgeräte möglichst den ganzen Tag zu tragen, weil Gewöhnung, Training und das ganze Blabla. Es ist schon wie eine Schallplatte, die bei mir abläuft.
Aber immer wieder kommen die Leute, die dann beim Servicetermin meinen, sie müssten die Hörgeräte ja tagsüber zu Hause nicht tragen, weil sie da ja eh kaum Gespräche führen. Nur beim Fernsehen und wenn's mal auf ne Feier geht... aber, oha, da ist aber alles so laut und so viele Geräusche... und da sage ich dann das gleiche wie du: Das Gehirn lernt auch in Ruhe mit den neuen Klängen umzugehen. Auch wenn es vermeintlich still ist, es gibt immer irgendwelche Geräusche.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
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Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Ich bin ja jetzt auch neu mit HGen zugange. Ich kann ganz und gar nicht verstehen, dass man sich Hörgeräte zulegt und die dann in die Schublade legt. Die hat man doch, um (wieder) mehr mitzubekommen. Da gehören für mich auch Alltags-, Hintergrundgeräusche, Vogelzwitschern, Wind, Blätter, Hundegebell, Straßenlärm usw. dazu. Mag jetzt sein, dass ich noch gut genug (meine Mitmenschen wissen es besser
) gehört habe, dass mich das Ganze jetzt nicht so dramatisch nervt. Liegt das am Alter oder an der Lebenslust, ist es Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit? Eher stinkt es mir, in der Testphase momentan, dass ich nicht gleich immer Gelegenheit habe, verschiedene Situationen auszutesten.

125-250-500-1k-1,5k-2k-3k-4k-6k-8k-10k
R 50- 50- 50- 45- 45-40-45-55-60-60-60
L 70- 70- 70- 65- 65-65-65-65-60-60-60
Beidseitig Phonak Audéo Lumity 90-R
R 50- 50- 50- 45- 45-40-45-55-60-60-60
L 70- 70- 70- 65- 65-65-65-65-60-60-60
Beidseitig Phonak Audéo Lumity 90-R
Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Interessant in dem Zusammenhang finde ich eine neue Studie: https://hearinghealthmatters.org/hearin ... nhibition/
Aus der automatischen Übersettzung, daher nicht wundern über Übersetzungsfehler.
Hörschwierigkeiten mit dem Alter
"Während der Mensch im Alter von Menschen berichten viele von zunehmenden Schwierigkeiten, Sprache inmitten von Hintergrundgeräuschen und sich schnell ändernden Geräuschen zu verstehen, selbst wenn sie normale Hörschwellen bei den üblichen klinischen audiometrischen Standardbewertungen haben.
Forscher haben zwei Schlüsselfaktoren vorgeschlagen, die zu diesen altersbedingten Hördefiziten beitragen könnten:
Cochlea synaptopathy – fortschreitender Verlust synaptischer Verbindungen zwischen Haarzellen in der Cochlea und auditive Nervenfasern. Es wird angenommen, dass dies die Kodierung von Klangdetails, die an das Gehirn gesendet werden, abbauen wird.
Reduzierte Hemmung – Rückgang bei hemmenden Neurotransmittern wie GABA in zentralen Hörwegen. Dies könnte die zeitliche Verarbeitung und die Fähigkeit, Ablenkungen herauszufiltern, beeinträchtigen.
Der relative Beitrag dieser beiden Mechanismen zu gemeinsamen Prüfbeschwerden war unklar
------
Die wichtigsten Erkenntnisse
Das entscheidende Ergebnis war, dass Spracherkennung und auditive zeitliche Verarbeitungsfähigkeiten eng mit der Leistung auf dem Stroop-Test verbunden waren, aber nicht mit der ABR-Welle I-Hunde.
Nach Berücksichtigung individueller Unterschiede bei den Stroop-Hemmungswerten war das Alter kein signifikanter Prädiktor für Spracherkennungsschwellen oder Lückenerkennungsleistung mehr.
Dies deutet darauf hin, dass die abnehmende kognitive Hemmung, anstatt der Verlust von Cochlear-Nervenfaserverbindungen, der primäre Treiber für Schwierigkeiten beim Verständnis von Reden inmitten von Lärm und der Verarbeitung von schnellen akustischen Veränderungen sein könnte, wenn wir altern - selbst wenn Hörempfindlichkeit klinisch normal ist.
Die Studie unterstreicht die entscheidende Rolle, die zentrale auditive Verarbeitungsmechanismen und kognitive Funktionen spielen, was unterstreicht, dass eine erfolgreiche Hörwahrnehmung im höheren Alter über die periphere Hörsensensitivität hinausgeht. Altersbezogene auditive Beschwerden scheinen stark mit einer abnehmenden kognitiven Hemmung verbunden zu sein, was ihre Bedeutung bei hörbedingten Herausforderungen unterstreicht".
Nicht alles kann man mit Hörgeräten ausgleichen, aber man fährt besser mit dem Tragen, als wenn man Hörgeräte in die Schublade legt.
Die in der Studie erwähnten altersbezogenen auditiven Einschränkungen, verschlechtern sich mit zunehmender Hörentwöhnung noch zusätzlich.
Gruß Katja
Aus der automatischen Übersettzung, daher nicht wundern über Übersetzungsfehler.
Hörschwierigkeiten mit dem Alter
"Während der Mensch im Alter von Menschen berichten viele von zunehmenden Schwierigkeiten, Sprache inmitten von Hintergrundgeräuschen und sich schnell ändernden Geräuschen zu verstehen, selbst wenn sie normale Hörschwellen bei den üblichen klinischen audiometrischen Standardbewertungen haben.
Forscher haben zwei Schlüsselfaktoren vorgeschlagen, die zu diesen altersbedingten Hördefiziten beitragen könnten:
Cochlea synaptopathy – fortschreitender Verlust synaptischer Verbindungen zwischen Haarzellen in der Cochlea und auditive Nervenfasern. Es wird angenommen, dass dies die Kodierung von Klangdetails, die an das Gehirn gesendet werden, abbauen wird.
Reduzierte Hemmung – Rückgang bei hemmenden Neurotransmittern wie GABA in zentralen Hörwegen. Dies könnte die zeitliche Verarbeitung und die Fähigkeit, Ablenkungen herauszufiltern, beeinträchtigen.
Der relative Beitrag dieser beiden Mechanismen zu gemeinsamen Prüfbeschwerden war unklar
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Die wichtigsten Erkenntnisse
Das entscheidende Ergebnis war, dass Spracherkennung und auditive zeitliche Verarbeitungsfähigkeiten eng mit der Leistung auf dem Stroop-Test verbunden waren, aber nicht mit der ABR-Welle I-Hunde.
Nach Berücksichtigung individueller Unterschiede bei den Stroop-Hemmungswerten war das Alter kein signifikanter Prädiktor für Spracherkennungsschwellen oder Lückenerkennungsleistung mehr.
Dies deutet darauf hin, dass die abnehmende kognitive Hemmung, anstatt der Verlust von Cochlear-Nervenfaserverbindungen, der primäre Treiber für Schwierigkeiten beim Verständnis von Reden inmitten von Lärm und der Verarbeitung von schnellen akustischen Veränderungen sein könnte, wenn wir altern - selbst wenn Hörempfindlichkeit klinisch normal ist.
Die Studie unterstreicht die entscheidende Rolle, die zentrale auditive Verarbeitungsmechanismen und kognitive Funktionen spielen, was unterstreicht, dass eine erfolgreiche Hörwahrnehmung im höheren Alter über die periphere Hörsensensitivität hinausgeht. Altersbezogene auditive Beschwerden scheinen stark mit einer abnehmenden kognitiven Hemmung verbunden zu sein, was ihre Bedeutung bei hörbedingten Herausforderungen unterstreicht".
Nicht alles kann man mit Hörgeräten ausgleichen, aber man fährt besser mit dem Tragen, als wenn man Hörgeräte in die Schublade legt.
Die in der Studie erwähnten altersbezogenen auditiven Einschränkungen, verschlechtern sich mit zunehmender Hörentwöhnung noch zusätzlich.
Gruß Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
(Rainer Maria Rilke)
Re: Unsicher über Leistung von Hörgeräten
Macht sicher Sinn, wenn es gelingt, dass man die HG so ins Ohr bekommen kann, dass sie mechanisch keine Schmerzen verursachen. Wenn aber sowohl Schirmchen /Domes wie auch Otoplastiken (mit unterschiedlichen Materialien hergestellt ) eine Tragedauer von mehr als 3-5 Stunden am Stück aufgrund von dann verursachten Schmerzen es nicht erlauben, sie vom Aufstehen bis ins zu Bett gehen zu tragen, wird es schwierig. Sowas gibts leider halt auch: blöde Ohren, für die die Akustiker mit dem derzeitigen Wissenstand und den jetzt verfügbaren technischen Möglichkeiten und Materialien nichts (er-)Tragbares hinkriegen.