Einseitige Taubheit seit 06/20. Zweifel wegen OP

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Mümmelinchen
Beiträge: 2
Registriert: 26. Aug 2023, 18:07

Einseitige Taubheit seit 06/20. Zweifel wegen OP

#1

Beitrag von Mümmelinchen »

Hallo Leute,

ich bin neu hier und erhoffe mir ein paar Erfahrungsberichte von euch.

Kurz zu mir: ich bin 36 und seit knapp 3 Jahren auf dem linken Ohr fast vollständig taub. Grund hierfür ist ein ziemlich heftiger Hörsturz. Nun habe ich mich im März diesen Jahres dazu entschieden, dass ich mir ein CI implantieren lassen. Die Voruntersuchung habe ich auch schon hinter mir. Termin für die OP steht auch fest. Am 21.9. Soll es so weit sein.

Nun habe ich hier im Forum einige unschöne Nebenwirkungen gelesen (halbseitige Gesichtslähmung nach OP, dauerhafter Schwindel usw) und ich bekomme kalte Füße :(.
Ich bin Mama von 2 Jungs (1 & 3 Jahre). Die Vorstellung, dass ich nach der OP an dauerhaftem Schwindel leiden könnte, macht mir wahnsinnige Angst, weil ich nicht weiß, wie ich das schaffen soll.

Ich bin quasi seit Beginn der Taubheit in Elternzeit. Ab Februar 2024 gehe ich dann wieder arbeiten (Büro).
Deshalb wollte ich eigentlich vorher die OP machen. Jetzt bin ich am überlegen, ob es das Risiko wert ist oder ich nicht erstmal versuchen sollte, ob es nicht vielleicht auch ohne OP im Büro klappt. Ein funktionierendes Ohr habe ich ja noch...

Ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte von euch freuen. Wie lange habt ihr nach der OP gebraucht, bis ihr wieder einigermaßen fit wart?
Habt ihr Probleme seit der OP (Schwindel usw)?
Gibt es jemanden der die CI-OP im Nachhinein bereut?

Lieben Dank :blume2:
Dani!
Beiträge: 3432
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
12
Wohnort: Landkreis München

Re: Einseitige Taubheit seit 06/20. Zweifel wegen OP

#2

Beitrag von Dani! »

Hallo Mümmelinchen, willkommen im Forum,

Ja es gibt diejenigen, die im Nachhinein die CI-OP bereut haben. Meiner Erfahrung nach sind es aber diejenigen, die sich vorab viel zu wenig Gedanken gemacht haben, dass das Hören mit dem CI über Monate mühselig erst wieder neu erlernt werden muss. Vor allem, wenn man noch ein gutes Ohr hat ist Disziplin beim Training gefordert. (Ich hatte kein gutes Ohr, es waren beide von Geburt an hundsmiserabel, daher hat das bei mir zwangsweise im Alltag mit permanenten Training verbunden).

Eine OP kann immer Nebenwirkungen haben. Die üblichen Verdächtigen bei einer CI-OP sind Schwindel, Geschmacks- und Gesichtsverlust. Ich hatte nur leichten Schwindel, weil bei der OP oft nicht vermeidbar ist, dass aus dem innenohr die Flüssigkeit austritt. Die wird aber auch für das Gleichgewichtsorgan benötigt. In aller Regel sind diese Probleme nach 1 Woche bis 3 Monaten wieder in Ordnung. Falls nicht, kann das auch trainiert werden (im Sinne von ausgeglichen werden).

Du hast zwar noch ein gutes Ohr. Aber a) ist das Hören in geräuschvoller Umgebung mit 1 Ohr erheblich schwieriger als mit 2 Ohren, die Nutz- vom Störschall abgleichen können. Also möglicherweise gerade im Büro eine Herausforderung. Und b) Wer sagt denn, dass du da nicht auch ein Hörsturz erleiden könntest. Es gibt ja einen Grund für den ersten.

Grundsätzlich kann man mit einer OP warten (wenn nicht gerade medizinische Gründe wie Verknöcherung es baldmöglichst erfordern). Man sollte jedoch bedenken, dass das Gehirn sich wesentlich leichter tut mit dem Wiederhören, wenn der Verlust erst kürzlich war.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Mümmelinchen
Beiträge: 2
Registriert: 26. Aug 2023, 18:07

Re: Einseitige Taubheit seit 06/20. Zweifel wegen OP

#3

Beitrag von Mümmelinchen »

Danke für deine Rückmeldung, Dominik.
Ich werde die kommenden Tage nochmal in mich gehen :? .
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