Tipps zum ersten Hörgerät

groschi2
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Tipps zum ersten Hörgerät

#1

Beitrag von groschi2 »

Meine Frau hört in den letzten Jahren immer schlechter. Sie hat jetzt beschlossen sich ein Hörgerät anzuschaffen.
Den Hörtest dazu habe ich beigefügt.
Als ersten Versuch erhielt sie ein GNResound, KEY KE361-DRWC LP, 352 Zuzahlung
Laut ihrer Aussage klang das blechern und in keiner Weise zufriedenstellend.
Der zweite Versuch war ein Unitron, Moxi B1-R (S). 507 Zuzahlung.
Vom Klang war das bedeutend besser aber die Software ist unausgereift. Ständig Verbindungsprobleme. Auch die ganze Laderei hat nie wirklich funktioniert. Die waren ständig leer.
Nachdem sie mit den zweiten auch nicht zufrieden war, hat der Ohrenklempner die weiße Fahne gehisst und gemeint, sie höre noch zu gut und sei deshalb unzufrieden. Sie soll wieder kommen, wenn sie richtig schlecht hört.
Jetzt hat sie aktuell von einem Anderen Ohrenklempner Bernafon. Leider steht da nur Demo drauf. Der hat keinen Preis gesagt aber muss wohl um 1000 Euro liegen.
Das sind Batteriegeräte. Die BT Verbindung klappt einwandfrei.
Vom Ton her sind die aber auch nicht wirklich gut. Sie dröhnen und hallen wieder mehr, ähnlich wie die GNResound.
Die Unitron waren da besser.
Was bei den Unitron allerdings auch suboptimal war:
Wenn z.B. ein Stift herunterfällt, oder Besteck klimpert, ist das wohl sehr laut zu hören, wenn ihr aber jemand etwas leise ins Ohr spricht, versteht sie ihn kaum.

Wir sind jetzt sehr verunsichert. Einerseits ist die Qualität bisher nicht dolle. Vom Ton her könnte man ja die Unitron als Basis nehmen. Vielleicht kann man die ja auch noch besser abstimmen. Leider haben die aber diese fürchterlichen Verbindungsprobleme. Handy ist übrigens ein recht modernes Huawei P40 Pro mit BT 5.1

Ein Bekannter war bis vor 6 Jahren als Ohrenklempnermeister tätig. Er meinte, dass sich Akku, Stand damals, nicht gerechnet hat. Die halten oft keine zwei Jahre und sind aufwendig und teuer zu tauschen. In der Tat halten jetzt die Batterien an dem Bernafon auch recht lang. Sie hat die Geräte nur drin, wenn sie unter Leuten ist. Dann halten die Batterien auf jeden Fall länger als eine Woche.

Wie ist eure Erfahrung? Lohnen sich Akku-Geräte heute doch? Wenn Akku-Geräte, dann welche. Bei welchen kann man den Akku leicht tauschen?
Warum ist die Akustik bei den Geräten überall so schlecht, obwohl man ja doch schon heftig zuzahlen muss?
Muss sie wirklich warten, bis sie noch schlechter hört?

Zur Meinungsfindung bin ich für Tipps dankbar.
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Hörtest.JPG
Irrelevant
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#2

Beitrag von Irrelevant »

Hui, ich würd mal sagen dass diejenigen die mit Alterschwerhörigkeit und frühzeitig noch zum Akustiker gehen, die schwierigsten Kunden sind, weil sie noch über eine Erinnerung verfügen, wie Dinge klingen müssen.

Grundsätzlich, leise ins Ohr flüstern ist nicht unbedingt eine Paradedisziplin von Hörgeräten. Ich blocke daher jeden Versuch den Flüsterns von vornherein ab.

Akkus halte ich bei der Nutzung (nur mal wenn notwendig) für grundsätzlich nicht falsch, Batterien sind aber günstiger und man kann sie besser tauschen bzw. benötigen "Akkutausch".

Ich würde zu einem Akustiker gehen, der grundsätzlich mit der Personengruppe sich einen guten Ruf erarbeitet hat (oder generell einen guten Ruf hat).

Ist nur ein kleiner Hinweis aus Höflichkeit: Ich halte die Berufsbezeichnung Ohrenklempner für sehr despektierlich. Die offizielle Berufsbezeichnung ist Hörgeräteakustiker. Man sagt ja auch Polizisten und nicht Bullen.
Pfadi_
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#3

Beitrag von Pfadi_ »

Die offizielle Bezeichnung ist aktuell „Hörakustiker /-in“ ohne „geräte“ , denn man spricht auch zunehmend von Hörsystemen.
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Ohrenklempner
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#4

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich finde "Ohrenklempner" gar nicht schlimm. Aber hier besteht schon eine gewisse Verwechslungsgefahr. :D

Aus finanzieller Sicht nehmen sich Batterie-/Akku-Geräte nichts, wenn man gleich ausgestattete Geräte vergleicht. Akkugeräte haben einen höheren Anschaffungspreis, dafür aber kaum laufende Kosten. Wegen des Akkutauschs und der Kosten, die dafür entstehen (können), sollte man noch berücksichtigen, dass Batteriegeräte eine höhere Defektanfälligkeit haben und daher auch 1-2 Mal innerhalb von sechs Jahren zur Reparatur müssen.

Dass der Klang anfangs ungewohnt ist, ist ganz normal, denn das Hörgerät verändert den Klang. Es kommen wieder viele der höheren Töne ans Ohr, die lange nicht gehört wurden. "Schrill", "blechern" usw. sind ganz gängige Umschreibungen. Man gewöhnt sich aber dran, allerdings nur wenn man die Geräte auch täglich trägt. Die ganze Verarbeitung im Kopf muss sich an das veränderte Klangbild gewöhnen. Als "Sonntagshörgeräteträger" wird man langfristig nie zufrieden sein. Vergleich's mal mit nem Fahrrad: Du kannst nicht Rad fahren, holst dir aber ein teures neues Rad, steigst auf und kippst erstmal um. Es hilft nichts, wenn man das jedes Wochenende erneut probiert, man muss es lernen. ;)

Aus der Hinsicht sind leichte Hochtonhörverluste am besten versorgbar, eben weil der Kopf noch weiß, wie die ganzen Töne klingen und wie diese einzuordnen sind. Je stärker der Hörverlust, desto schwieriger ist der Einstieg. Ich vermute, dass die Ersteinstellung bei allen Geräten nicht optimal war. Da würd ich aber dann nicht gleich das Handtuch schmeißen und die Geräte erst einmal so einstellen lassen, dass es gerade noch akzeptabel klingt. Bei Unitron ist NAL-NL2 als Anpassformel vorausgewählt, das ist eine Verstärkungsformel für Einsteiger, die eher weich klingt, daher hat es mit den Geräten wohl am besten gepasst. Bei den anderen Herstellern würde ich ähnlich rangehen.

Bei den Unitron-Geräten mit dem Akku -- ja, die muss man recht fest in die Ladeschale stecken. Wenn's anfängt zu blinken, sitzen sie drin. Und sie werden erst rausgenommen, wenn sie ans Ohr sollen. Nicht vorher vom Strom abziehen oder beiseite packen, wenn sie voll sind, sonst entlädt sich der Akku.
Irrelevant
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#5

Beitrag von Irrelevant »

Pfadi_ hat geschrieben: 8. Okt 2023, 23:50 Die offizielle Bezeichnung ist aktuell „Hörakustiker /-in“ ohne „geräte“ , denn man spricht auch zunehmend von Hörsystemen.
Danke, das "geräte" hat sich beim Schreiben als Automatismus eingeschlichen.
groschi2
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#6

Beitrag von groschi2 »

Sorry, wegen der Bezeichnung. Vlt. habe ich mich hier von dem Spitznamen des hier superaktiven Mitglieds verführen lassen. Das sollte auf keinen Fall abwertend wirken!
Vielen Dank schon einmal für die Rückmeldungen!
Aus aktueller Sicht wären die Unitrongeräte auch vom Preis-/Leistungsverhältnis gar nicht so schlecht gewesen.
Noch einmal zu den Verbindungsproblemen: Gibt es da evtl. ein Firmwareupdate? Es kann doch nicht sein, dass so teure und hoffentlich moderne Hörgeräte Probleme haben sich per BT zu verbinden. Das kann ja jeder Ohrenstecker für 10 Euro aus China problemlos.
svenyeng
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#7

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Als ersten Versuch erhielt sie ein GNResound, KEY KE361-DRWC LP, 352 Zuzahlung
Die Key sind die die untersten HGs bei Resound. Darunter gibts keine mehr.
Ich würde empfehlen mal ne Klasse oder 2 höher zu testen.
Ich selber komme mit den billigen HGs auch nicht klar.

Habe aktuell immer noch seit fast 6.5 Jahren Resound Line 3D 9.
Das war damals als ich die bekam das Flaggschiff.
Da klingt auch nichts blechernd oder so.

Es ist aber auch vieles Einstellungssache und individuell.

Bei den Demo HGs ist es so, das die alle Technikstufen können.
Der Akustiker muss die halt die Technikstufe beim Anpassen einstellen.

Ich würde einfach mal ganz unverbindlich ein hochpreisiges HG testen und schauen ob es damit besser ist.
Sollte das der Fall sein, kann man ja in der Technikstufe testweise runter gehen und schauen wie es ist.
Das kann auch wieder Geld sparen.
Ggf. auch noch mal eine HG Klasse runter. Wenn das auch noch geht, umso besser.
Das alles nur mal zum Vergleich.
Nachdem sie mit den zweiten auch nicht zufrieden war, hat der Ohrenklempner die weiße Fahne gehisst und gemeint, sie höre noch zu gut und sei deshalb unzufrieden. Sie soll wieder kommen, wenn sie richtig schlecht hört.
Dem hätte ich was erzählt. Der Akustiker hat nicht zu entscheiden wie viele HGs man testet und 2 sind nur wirklich nicht viele.
Ihr seit die Kunden und der Kunde ist König.
Es gibt Leute die schnell ihr HG gefunden haben, andere brauchen länger.
Aber dem Kunden sagen das er noch zu gut hört, das geht gar nicht.
Ich gehe auch mal davon aus, das der HNO eine Verordnung für HGs ausgestellt hat.
Der Akustiker hat nicht zu entscheiden ob jemand ein HG braucht oder nicht. Das ist Sache des HNO.

Gruß
sven
Irrelevant
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#8

Beitrag von Irrelevant »

Klingt zwar gemein, aber es gibt keinen Anspruch auf unendliche Beratung. Der Akustiker hat Geräte vorgeschlagen und gemerkt, dass das nichts wird und dementsprechend freundlich weitere Beratung abgelehnt. Ist sein gutes Recht, auch wenn es nicht gerade Kundenfreundlich ist.

Firmenupdates - darauf würd ich mich grad bei älteren Geräten nicht verlassen. Meine Flagship Oticon OPN haben seit gefühlt 3-4 Jahren keine Updates mehr gesehen. Obwohl sie regelmässig beim Akustiker waren.
svenyeng
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Klingt zwar gemein, aber es gibt keinen Anspruch auf unendliche Beratung. Der Akustiker hat Geräte vorgeschlagen und gemerkt, dass das nichts wird und dementsprechend freundlich weitere Beratung abgelehnt. Ist sein gutes Recht, auch wenn es nicht gerade Kundenfreundlich ist.
Grundsätzlich hast Du Recht damit, das der Akustiker Kunden ablehne kann.
Aber, das macht der Akustiker nicht oft, denn das geht schnell rum und dann kann er seinen Laden dicht machen.

Wenn er aber kulant ist und sich richtig kümmert etc. pp. ist das die beste Werbung und er bekommt viele Kunden.
Wie sagte Ohrenklempner mal so schön, guter Service, Kulanz usw. sind günstiger als ne Seite Werbung in der Zeitung.

HG Träger brauchen immer wieder neue HGs und wer zufrieden ist kauft beim dem Akustiker auch das nächste HG wieder.

Gruß
sven
Irrelevant
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#10

Beitrag von Irrelevant »

Ich werde nun, vermutlich, zum ersten Mal in meinem Leben ein Hörgerät bei einem Akustiker erneut kaufen. Bisher bin ich nie zweimal bei einem Akustiker Kunde gewesen. :-D

Fairerweise - das lag nicht immer am Akustiker, sondern auch daran dass ich schlicht umgezogen bin. 6 Jahre ist eben eine lange Zeit.

Ich würde mich mal auf diversen Rating-Firmen nach den Referenzen der Akustiker umschauen und mir einen mit möglichst guter Bewertung aussuchen. Die richtige Akustiker-Wahl ist schon die halbe Miete, auch wenn man individuell mit den Mitarbeitern noch mal Glück oder Pech haben kann.
Ohrenklempner
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

Du scheinst dich zu sehr auf greifbare Fakten und Zahlen zu verlassen. Geh doch einfach mal zu irgend einem Akustiker und du wirst merken, ob der gut ist oder nicht. Dann lass dir mal ein Hörgerät anbieten und teste es, egal was das Datenblatt sagt. Zum Geier mit Bewertungen... ich war am Wochenende bei nem mir bisher unbekannten Dönerladen mit ner Google-Bewertung von 4,9. Eine kleine Bude bei der ich nicht davon ausgehe, dass sie SEO betreibt oder Bewertungen kauft. Der Döner war miserabel.
rabenschwinge
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#12

Beitrag von rabenschwinge »

Online Ratings und Co. traue ich nicht wirklich. Vor allem sind sie aber nicht hilfreich, da sie subjektiv sind aber nicht objektiv.
Für mich muss die Chemie stimmen.

Für mich ist eher wichtig, dass er in der Nähe ist, der Hund als Begleiter willkommen ist und man mit mir und meiner Art um kann und im Notfall auch mal ungewöhnliche aber funktionierende Lösungen hat.
svenyeng
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#13

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Eben, es ist immer besser, sich selber ein Bild vom Akustiker zu machen.
Wenn es nicht passt und die Chemie nicht stimmt wird manch einer schon eine schlechte Bewertung vergeben.
Viele Bewertungen sind gekauft.
Was mich bei Google Bewertungen z.B. sehr stört: Man kann nicht anonym bewerten.
Und damit bewerten viele Leute schon erst mal gar nicht.

Gruß
sven
Irrelevant
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#14

Beitrag von Irrelevant »

Ich sag ja nicht, dass man sich blind auf solche Reviews verlassen soll. Aber sie sind zumindest ein Anhalt um mal mit der Suche zu beginnen. Wenn ich z.b. Fielmann dreimal in meiner Umgebung habe, schaue ich doch mal schnell wer einen guten Ruf von Ihnen hat. Ich weiss zwar wer die grösste Akustik-Abteilung von allen Filialen hat aus Erfahrung, aber ein Neukunde weiss das evtl. erst mal nicht.
rabenschwinge
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#15

Beitrag von rabenschwinge »

Tja, und mich interessiert das nicht. Ich schnei einfach in den nächstbesten Optiker rein und guck, ob es passt. Wenn nicht, dann gehe ich wieder und wenn es passt bleib ich.
tabbycat
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#16

Beitrag von tabbycat »

...zumal man nie weiß, wer die Bewertungen aus welcher Motivation geschrieben hat.
So wurde die Amplifon-Filiale hier im Ort super im Netz bewertet. Allerdings mit Kommentaren wie "meine Oma war zufrieden, alle nett, Kaffee lecker".
Nirgendwo ein Wort davon, daß die Akustikermeisterin Kunden einschüchtert, damit sie schnellstmöglich viel Geld dalassen und noch eine unnötige Versicherung abschließen.

Mein Optiker hingegen hat teils üble Bewertungen- während sowohl ich als auch einige Bekannte hochzufrieden mit dem sind.
____________________________________

Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
____________________________________
(Heinz Erhardt)
groschi2
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#17

Beitrag von groschi2 »

Hallo,
jetzt hatte ich lange nichts von mir hören lassen. Nach der relativ dünnen und schlechten Beratung von Fielmann war meine Frau nun in einer lokalen Filiale von Nöth. Dort durfte sie jetzt diverse Hörgeräte probieren. Zwei Geräte hat sie jetzt quasi in der Endausscheidung. Blöd ist, dass der Akustiker um die genaue Modellbezeichnung immer ein Geheimnis macht. Er möchte wohl verhindern, dass man Preise vergleicht, und die sind auch teilweise seltsam.
Wer weiß, wie das mit der Kassenzuzahlung ist? Laut dem Angebot von Fielmann beträgt diese 1700€.Bei Nöth hieß es aber, dass man davon nur 1400€ rechnen könne, der Rest sei Service. Was auch immer er mit Service bezeichnet. Weiß hierzu jemand mehr?
Das eine Modell ist ein Oticon Real 3. Meine Frau hat zum Preisvergleich immer den gleichen Onlinehändler herausgesucht. In der Akkuversion von diesem Modell passt das ganz gut. Online soll es 3180€ kosten. Zieht man die 1400€ der GKV ab, bleiben 1780€. Dieses Gerät hat sie lokal für 1800€ angeboten bekommen.
Soweit ok, aber nimmt sie das gleiche Gerät mit Batterie, so kostet dieses Online 2980€-1400€ GKV=1580€, was auch einen nachvollziehbaren Abschlag bedeutet. Das hat sie aber lokal für 1000 Euro angeboten bekommen.
Das zweite Gerät in engerer Auswahl ist ein Widex Sheer 110. In der Akkuversion kostet das online 2980€-1400€ GKV= 1580€. Das wurde ihr für verhältnismäßig teure 1800€ angeboten. Greift sie zur Batterieversion, so kostet dies online 2780€-1400€ GKV = 1380€. Auch diese 200€ Differenz sind gut nachvollziehbar. Lokal wurde ihr das für 800€ angeboten.
Fazit: Lokal wurden ihr stets die Batteriegeräte deutlich günstiger angeboten. Nervig am Batteriebetrieb ist, dass die Dinger nicht abgeschaltet werden können. Man muss immer das Batteriefach öffnen und die Batterien entnehmen. Wie lange hält da der Deckel des Batteriefachs?

Was könnt ihr mir zu den seltsamen lokalen Preisen sagen. Will die Batterieversionen niemand mehr, dass die kostengünstig abgestoßen werden sollen?
Gibt es gute Argumente für oder gegen eines der Fabrikate?

Wie lautet der Rat der erfahrenen Hörgeräteträger?
misterref
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#18

Beitrag von misterref »

Was das ein- und ausschalten angeht, sind die HG mit Batterien am besten, du kannst es jederzeit tun, anders als bei Akku wo man je nachdem die Dinger ins Ladegerät stecken muss oder nach ca. 5-10sek am Wippschalter ausschaltest.

Einfach etwas aufklappen und fertig (Batterie muss nicht entnommen werden) und ich hatte bisher noch nie Probleme mit dem Batteriefach, wird ja nicht ganz aufgemacht und von daher ist der Verschleiss gering.

Zum Preis kann ich nichts sagen, eventuell hat er Batterieversionen rumliegen und versucht Testgeräte zu verkaufen, oder im Akku-Preis sind 1-2 Akkuwechsel enthalten.
Collin23
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#19

Beitrag von Collin23 »

Durch Öffnen des Batteriefachs schaltet sich das Hörgerät ab, die Batterie (Zink-Luft-Batterie) entlädt sich trotzdem.

Gruß
Collin23
Ohrenklempner
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#20

Beitrag von Ohrenklempner »

Batteriegeräte sind günstiger als Akkugeräte, darum sind Akkugeräte teurer. ;)
cherusker
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#21

Beitrag von cherusker »

Wenn man Preis und Zuzahlung genau wissen möchte, sollte man sich einen Kostenvoranschlag machen lassen. Dann müsste alles aufgeschlüsselt werden und dann steht da auch das genaue Modell.

Dass die Batterieklappe innerhalb von 6 Jahren einmal defekt ist, kann vorkommen. Die kostet aber nicht viel und kann notfalls selbst gewechselt werden.
Grüße vom cherusker :cheers:
- - -
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#22

Beitrag von Birkbot »

groschi2 hat geschrieben: 18. Dez 2023, 19:04 Man muss immer das Batteriefach öffnen und die Batterien entnehmen. Wie lange hält da der Deckel des Batteriefachs?
In mehr als 40 Jahren Hörgerätetragen hatte ich einmal einen Schaden an der Batterieklappe. Das ist definitiv kein Problem.
Im Moment ist Akku- oder Batteriegerät ne Glaubensfrage. Die Akkugeräte halten mittlerweile mehr als einen Tag am Stück und es gibt anscheinend mobile Ladestationen, die man einfach in der Tasche haben kann, falls es doch mal knapp wird mit der Energie. Die Akkus selbst halten anscheinend auch mehr als die Hälfte des Hörsystemlebens, man muss also nicht alle ein, zwei Jahre die Akkus tauschen lassen.
Batterien kriegt man leichter, Batterien habe ich zumindest immer dabei, das "nachtanken" geht schneller. Man ist ein bisschen flexibler in der Lebensgestaltung,weil man eben nicht um seine Ladestation kreisen muss...

Ich hoffe, deine Frau trägt auch zu Hause die Hörgeräte. Denn dann kann sich das Hirn leichter auf die neuen Höreindrücke einstellen und sie wird manche Klänge und Geräusche als weniger unangenehm empfinden.
Pfadi_
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#23

Beitrag von Pfadi_ »

misterref hat geschrieben: 18. Dez 2023, 19:43 Was das ein- und ausschalten angeht, sind die HG mit Batterien am besten, du kannst es jederzeit tun, anders als bei Akku wo man je nachdem die Dinger ins Ladegerät stecken muss oder nach ca. 5-10sek am Wippschalter ausschaltest.
Das Ein- und Ausschalten wäre für mich kein Kriterium. Ich habe aktuell Akkugeräte und da drücke ich ein Knöpfchen. Vorher hatte ich Batteriegeräte, und da öffnete ich die Klappe,

Ich selbst bin eher notgedrungen von Batterie auf Alku gewechselt, weil es meine aktuellen Geräte nur mit Akku gab. Anfangs beobachtete ich besorgt den Akkustand und überlegte sogar, mir ein zweites Ladegerät ins Büro zu stellen. Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen. Um den Akku kümmere ich mich nicht mehr, weil ich sicher weiß, dass er auch sehr lange Tage besteht.
Das ist übrigens ein Vorteil m, denn Batterien wechselte ich vor sehr wichtigen Terminen manchmal vorsorglich.

Mein Vater ist ebenfalls vor einem Jahr von Batterie auf Akku umgestiegen. Er kann das händeln. Vorher sind meine Eltern während des Batteriewechselns regelmäßig über den Fußboden gekrabbelt.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Für manche hier ist es eine Glaubensfrage.

Grüße

Pfadi
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groschi2
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#24

Beitrag von groschi2 »

Ohrenklempner hat geschrieben: 18. Dez 2023, 21:00 Batteriegeräte sind günstiger als Akkugeräte, darum sind Akkugeräte teurer. ;)
Das Akkugeräte prinzipiell etwas teurer sind als Batteriegeräte ist mir schon klar. Bei den Onlinepreisen, die meine Frau herausgesucht hat, kann man das auch gut sehen. Die Akkugeräte sind dort ca. 200€ teurer. Beim lokalen Händler sind aber die Akkugeräte ca. 800€ teurer.
Das ist halt das, was mich wundert.


Allgemein hat auch niemand was zu den Preisen, bzw. zu den beiden Modellen gesagt. Das würde mich auch brennend interessieren.
Entspannung
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Re: Tipps zum ersten Hörgerät

#25

Beitrag von Entspannung »

Es gibt Hörgeräte, die über 8000€kosten???? 😳
Was genau ist an diesen Geräten so besonders?
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