Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

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BerlinerStudent
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Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#1

Beitrag von BerlinerStudent »

Hallo zusammen,

ich bin auf dieses Forum gestoßen, da ich momentan in einer sehr verzweifelten Situation bin und mir so viele Fragen aufkommen, die mir bisher niemand so richtig beantworten konnte.

Ich bin seit meiner Geburt beidseitig hochgradig schwerhörig und kam als Kind zunächst mit Hörgeräten aus. Dank vieler Logopädiestunden und dem unermüdlichen Einsatz meiner Mutter konnte ich die Lautsprache sehr gut lernen und konnte die Regelgrundschule besuchen sowie das Gymnasium mit dem Abitur abschließen. Im Jahr 2003 bekam ich auf dem linken Ohr ein Cochlea Implantat. Rechts behielt ich mein Hörgerät.

Mit dem Cochlear Implantat komme ich heute sehr gut klar und bin für diese Technik sehr dankbar. Mein externer Soundprozessor ist der Nukleus N7 von Cochlear- also recht neu. Dank meines CI’s kann ich leise Geräusche wie das Ticken der Wanduhr oder das Brummen des Kühlschranks vernehmen und mein Sprachverständnis hat sich dadurch ungemein gebessert. Auch Stimmen hören sich nun recht natürlich an.
Auf der rechten Seite trug ich bis vor kurzem ein ReSound Power Hörgerät. Mit dieser Kombination war ich immer recht zufrieden, da ich der Auffassung war, dass das CI mir die Power gibt und das Hörgerät mir den “weichen" und in meinen Augen natürlicheren Klang gab. Wenn ich alleine zu Hause war, trug ich sehr gerne einfach nur mein Hörgerät, da das einfach sehr angenehm war- es hörte sich einfach natürlich an. Klar war es viel zu leise und Gespräche waren nur mit dem Hörgerät anstrengend. Sobald ich mit jemandem sprach oder ein Telefonanruf hereinkam, musste ich das CI erstmal reintun. Das Streamen von Musik über Bluetooth mit meinem iPhone habe ich immer sehr genossen und telefonieren konnte ich sehr gut.

Nun bin ich im Studium und hatte eine Woche nach einer schweren Klausur einen Hörsturz auf meinem Hörgeräte- Ohr erlitten. Der Hörsturz kündigte sich nach dem Sport an. Ich merkte am Abend nach dem Sport, dass ich auf dem Hörgeräte- Ohr wie in “Watte gehüllt” hörte. Am nächsten Morgen war der Zustand unverändert und verschlechterte sich im Laufe des Tages. Am selben Abend wurde ich in die Klinik eingewiesen und bekam eine Kortison- Therapie in Form von Infusionen über mehrere Tage und zudem eine Tympanoplastik- Op, bei der ein Loch in meinem Trommelfell verschlossen wurde und vermutlich zusätzlich Kortison per Injektion verabreicht wurde.

Bei der Nachuntersuchung tat ich mein Hörgerät wieder rein und stellte erfreut fest, dass das Ohr wieder wie vorher funktionierte, jedoch sehr geräuschempfindlich war. Am darauffolgenden Tag folgte ärgerlicherweise ein leichter Schnupfen und das Ohr war dann wieder völlig dumpf. Ich ließ das Ohr erstmal ruhen und kurierte den Schnupfen aus. Seit dem Start des Schnupfens ist nun etwas mehr als eine Woche vergangen. Das Ohr hat sich jetzt zwar wieder etwas gebessert und ich kann wieder Haushaltsgeräusche ohne Hörgerät vernehmen, wie es früher der Fall war. Jedoch klingt es total dumpf, sobald ich das Hörgerät trage. Ich habe große Angst, dass dies der neue Zustand ist. Denn so käme ich nicht mehr zurecht. Beim HNO- Arzt war ich diesbezüglich bereits.

Ich war schon bei diversen HNO- Ärzten und CI- Sprechstunden. So richtig weiterhelfen konnte mir bisher keiner, da es sich nur um guthörende Menschen handelt, die mir nichts Konkretes sagen konnten/ wollten.

Folgende Ängste und Fragen habe ich derzeit:

- Ich finde das CI zwar klasse, aber ich finde den Klang einfach nicht vollmundig genug und teilweise zu blechern. Mir hat das Musikhören in Kombination mit meinem ReSound Hörgerät mehr Spaß gemacht und alles hatte sich so einfach natürlicher bzw. “runder" angehört

- Kann man mit 2 CI’s ein angenehmes Klangerlebnis haben? Natürlich ist mir bewusst, dass man nach der Erstanpassung Geduld haben und das Hören üben muss. Dazu bin ich auch bereit. Jedoch habe ich große Angst, dass das Hören für mich nicht mehr angenehm klingen wird. Ein Musikexperte muss ich nicht werden. Ich möchte lediglich ein angenehmes Klangerlebnis im weiteren Verlauf meines Lebens erleben dürfen.

- Ich trage auf der rechten Seite seit 20 Jahren ein CI von Cochlear und hatte eigentlich erwartet, dass sich die Implantate in den letzten 20 Jahren technisch weiterentwickelt hätten. Jedoch sagte man mir im CI Centrum, dass die Implantate immer noch über lediglich 22 Elektroden verfügen. Das Einzige, was sich geändert hat, sei der MRT- kompatible Magnet. Ansonsten sei alles beim Alten. Das hört sich für mich sehr enttäuschend an. Wie sollen so wenig Elektroden ein breites Spektrum an Frequenzen abdecken? Wohingegen ein normales menschliches Ohr über 15.000 Sinneshaarzellen verfügt. Da stelle ich mir die Frage, warum die Implantate nicht verbessert wurden, um ein ansatzweise natürliches Klangerlebnis zu erzielen?

- Kann es sein, dass eine Versorgung beider Ohren mit einem CI zu einem "natürlicheren" und “klareren” Hörempfinden führt, da man dann “Stereo” hört? Derzeit bin ich nur mit dem CI auf der linken Seite unterwegs und höre nur auf einem Ohr. Sofern man mit dem neu implantierten Ohr tüchtig geübt hat, müssten nach der Gewöhnung klangliche Differenzen vielleicht nicht mehr so sehr auffallen? Im Vergleich: Wenn man ein Buch nur mit einem Auge liest, dann ist es wahrlich anstrengend. Kann es also sein, dass ich emotional einfach zu sehr an meinem Hörgerät hänge und mit 2 CI’s einfach bessere Hörergebnisse erzielen kann und die Sache mit dem Klang würde sich mit Übung und im Laufe des Adaptionsprozesses auch irgendwie anpassen?

- Ich habe bald einen Termin an der MHH Hannover. Hat jemand von Euch dort gute Erfahrungen gemacht? Sind die Operationsmethoden minimalinvasiv geworden? Und werden dabei die restlichen Sinneshaarzellen in Mitleidenschaft gezogen?

- Ich meine in einem CI- Prospekt gelesen zu haben, dass die Elektrodenbahn so vorsichtig eingeschoben wird, dass möglichst nichts beschädigt wird. Könnte man dann abwechselnd CI und Hörgerät tragen?

Würde mich sehr über Antworten und ein wenig Ermutigung freuen, da ich derzeit ziemliche Angst habe.

Lieben Gruß
rabenschwinge
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#2

Beitrag von rabenschwinge »

Moin und herzlich Willkommen hier.

Es gibt hier einige CI Träger, die beidseitig implantiert sind und Dir Deine Fragen beantworten können.
BerlinerStudent
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#3

Beitrag von BerlinerStudent »

Ich meinte hier: "auf der linken Seite"
BerlinerStudent hat geschrieben: 14. Nov 2023, 16:10
* Ich trage auf der LINKEN Seite seit 20 Jahren ein CI von Cochlear und hatte eigentlich erwartet, dass sich die Implantate in den letzten 20 Jahren technisch weiterentwickelt hätten. Jedoch sagte man mir im CI Centrum, dass die Implantate immer noch über lediglich 22 Elektroden verfügen. Das Einzige, was sich geändert hat, sei der MRT- kompatible Magnet. Ansonsten sei alles beim Alten. Das hört sich für mich sehr enttäuschend an. Wie sollen so wenig Elektroden ein breites Spektrum an Frequenzen abdecken? Wohingegen ein normales menschliches Ohr über 15.000 Sinneshaarzellen verfügt. Da stelle ich mir die Frage, warum die Implantate nicht verbessert wurden, um ein ansatzweise natürliches Klangerlebnis zu erzielen?
Dani!
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#4

Beitrag von Dani! »

Hallo Berliner Student,
Du hast zwar 22 Elektroden. Aber warum denkst du, dass man mit mehr Elektroden mehr Frequenzen wahr nimmt? Ich habe nur 12 Elektroden und trotzdem kann ich alle Tasten am Klavier glasklar unterscheiden. Die Auflösung der Frequenzen ist bei normal Hörenden doppelt so groß wie bei mir. Aber ich war wie auch du immer schon hochgradig schwerhörig. Ich kenne es gar nicht anders. Auch vor meinen CI seit 2020 nicht.

In wie fern sich bei Cochlear was getan hat weiß ich nicht. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass in den 20 Jahren die Länge der Elektroden größer geworden ist.

Hannover ist mittlerweile eine Abfertigung. Aber sie sind dennoch Spezialisten auf ihrem Gebiet. Ob dein Gehör nach der OP erhalten bleiben kann, kann dir niemand garantieren, mit Totalverlust musst du also rechnen, auch wenn heute alle nur noch minimal invasiv operieren.

Ich kann zwar nur für meinen Hersteller sprechen, aber Musik ist für mich heute ein Genuss, obwohl ich vor den OP schon gerne mit HG Musik gehört hatte. Andererseits nimmst du heute immer das CI raus. Ich habe dagegen lieber auf das HG verzichtet, wenn ich nur mit einem Ohr hören wollte. Mit CI war das angenehmer, als ich noch bimodal war. Daher denke ich, dass du dich nach wie vor mehr auf das HG konzentrierst als dich auf das CI zu konzentrieren. Musik Genuss war für mich kein Selbstläufer, das musste ich schon intensiv trainieren was schwer ist, weil Musik ohne Training erst mal schräg klingt.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
BerlinerStudent
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#5

Beitrag von BerlinerStudent »

Danke für deine Antwort, Dani!
Hast du mit beiden CI's ein glasklares Hörempfinden (ohne "dumpfe Decke" drauf und ohne blechernden Beiklang?). Wie ist das Gespräch in einer größeren Runde im lauteren Umfeld für dich?
BerlinerStudent
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#6

Beitrag von BerlinerStudent »

Ich habe zudem richtig Angst, dass wenn ich ein CI auch rechts bekomme, dass ich dann mein bisher als angenehm empfundenes Gehör verliere. Und wenn ich Pech habe, hört sich dann alles blechern und vielleicht komplett unangenehm an- selbst nach langer Übung. Dann würde ich ja keine Freude mehr am Ausgehen & Tanzen und Reden mit Menschen haben. Ich bin sonst immer ein geselliger Mensch gewesen. Das CI ist ja wie ein Überraschungsei- entweder es klappt und man ist zufrieden oder man hat Pech und lebt den Rest seines Lebens mit einem Klang, den man nicht erträgt.
Ist denn zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ein zufriedenstellendes Hören ermöglicht werden kann, sofern man fleißig mit dem neuen CI übt?
Dani!
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#7

Beitrag von Dani! »

Ich kann nur für mich und mein Hörempfinden sprechen. Um ein Bild auch von anderen zu erhalten würde ich dir raten, dass du dich nochmal im DCIG-Forum vorstellst. Dort sind weitaus mehr aktive CI-Träger als hier. Verlass dich aber bitte nicht auf Aussagen von Leuten, die nur einseitig implantiert sind. 2 CIs zu haben ist ein ganz anderes Kaliber, das nur einseitig Implantierte einfach nicht theoretisch erfassen können.

Ich persönlich kenne sowohl einseitige als auch beidseitige CI-Träger. Die Einseitigen sind vom Klang ihres CIs nicht sonderlich überzeugt, aus der zweiten Gruppe kenne ich keinen persönlich, der unzufrieden wäre. Allerdings kenne ich jetzt auch keine repräsentativ große Anzahl an Betroffenen. Ich zähle zu denen, die sehr zufrieden sind. Mit dem ersten CI habe ich recht schnell so viel mehr verstanden, dass mein Gehirn das verbliebene Ohr schnell vernachlässigt hat und mein Sprachverstehen dort rapide zurück gegangen ist. Ich hatte 6 Monate nach der ersten OP mich auch für die zweite Seite entschieden. Mir war das Teilnehmen an der Gesellschaft einfach zu wichtig als dass ich mich an der Musik festgeklammert hätte (was mir letztendlich doch geblieben ist).

Du schreibst, du befürchtest einen "dumpfen" Klang. Das bedeutet für mich, dass die hohen Töne fehlen und die Tiefen zu stark aufdrücken. Beim CI ist eher das Gegenteil der Fall. Viele beschreiben den Klang als hell oder schrill ohne Volumen. Meines Erachtens ist das eine Sache der Zeit, bis sich das Gehirn an das ausschließliche Hören mit CI gewöhnt hat. Mit einem noch akustisch intakten Gegenohr nimmt sich das Gehirn nunmal stets den Input, den es (ohne gezieltes Training) leichter verarbeiten kann. Bei Musik schwenkt das Gehör also fast prinzipbedingt auf das HG um.

Gespräche in größerer Runde im lauteren Umfeld sind für mich mit 2 CIs wesentlich besser verfolgbar als zuvor mit 1 CI oder gar keinem (wenn auch nach wie vor längst nicht wie ein Normalhörender) - mein Hören mit HG war vorher entsprechend schlecht. Die CIs sind aber auch gleichmäßig eingestellt und meine Ohren sind vergleichsweise zeitnah auf CI umgestellt worden. Meine ebenfalls hochgradig schwerhörige Freundin versteht mit ihren HGs mehr als ich. Sobald es aber stockdunkel ist, bin ich im Vorteil. Der Grund liegt darin, dass ich auch bei ausreichender Helligkeit das Mundbild nicht nutzen kann, das tatsächlich auch Normalhörende unbewusst nutzen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Rondomat
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#8

Beitrag von Rondomat »

Ich schliesse mich, als beidseitiger CI-Träger (rechts 2013 nach 40 Jahren annähernder Taubheit, links 2015 nach spontanen zwei Hörstürzen unmittelbar versorgt, mit Med-El), erstmal soweit Dani an. Jeder CI-Träger macht seine eigenen Erfahrungen, jeder hat eine eigene Historie und damit einen anderen Weg, den ich gerne als "Hörreise" bezeichne, die beiderseits versorgt schon anders ist. Man muss sich darauf einlassen, aber in Deinem Fall ist das Gehirn ja schon von einem CI gewissermaßen vorkonditioniert. Wie das Zusammenspiel mit dem zweiten CI dann ist, kann niemand voraussagen, aber mangels Alternative muss man da halt durch. Was den Klang betrifft: Das Gehirn merkt sich ja nicht nur, was es hört, sondern auch wie. Die Erinnerung, gepaart mit Geduld und Training (nicht übertreiben, ohnehin ist der Alltag der beste Trainingspartner), wird sozusagen wieder hochgeholt und das Gehirn versucht, das Beste daraus zu machen. Das gilt vor allem für das Zusammenspiel zweier CIs, die, wie auch bei mir, völlig unterschiedlich sind. Das geht nicht von selbst, aber auch nicht unter Druck, den man sich möglicherweise selber macht. Für solch eine Konstellation empfehle ich eine stationäre Reha, wo das Zusammenspiel begleitend optimiert wird und man auch nicht den Druck des Alltags auf sich hat. Bei mir hat das auch einige Monate gedauert, bis die beiden unterschiedlichen Ohren bzw. CIs miteinander konnten und ein für mich ausgeglichenes, ausgewogenes Klangbild boten.

Dass sich die Elektrodentechnik hinsichtlich der Elektrodenanzahl nicht wesentlich weiter entwickelt hat, liegt einfach daran, dass die Elektroden einen Mindestabstand brauchen, damit das funktioniert. Damit ist die Elektrodenanzahl schon limitiert, allzuklein kann man sie wohl auch nicht mehr machen. Viel diskutiert wird die sogenannte Optogenetik: Anstelle der Elektroden werden kleine LEDs verwendet, die dann auf zuvor genmanipulierte Sinneszellen "strahlen" und somit den Nervenreiz auslösen. Hier diskutiert man so über 64 Elektroden aufwärts - das würde schon viel bringen. Aber das ist noch in weiter Ferne: Licht erzeugt Wärme, es muss gut gebündelt werden und das Einbringen des Stoffes, der die Sinneszellen auf optische Reize reagieren lässt, ist auch noch nicht praxis-umsetzbar gelöst.

CIs arbeiten grundsätzlich sprachorientiert, das nenne ich die Pflicht. Musik ist für die Kür, und hier ist es gut zu wissen, in welchen technischen Grenzen man sich bewegt: Wenn meine Med-Els von 70 bis 8.500 Hertz übertragen, kann ich natürlich nicht erwarten, dass ich die abgrundtiefe Basspfeife einer Kirchenorgel mit 32 Hertz oder den Triller mit 12.000 Hertz noch höre. Aber wenn man sich innerhalb dieser Grenzen bewegt, kann man sich doch durchaus wieder mit Genuß an die Musik wagen. Meine Empfehlung ist: Bekanntes hören zum Anfang, was sparsam orchestriert ist, also wenig Instrumente beinhaltet. Hat das Gehör gelernt, diesen schmalen Input auseinanderzuhalten und dies auch noch einigermaßen ordentlich klingend, tastet man sich weiter vor. Sowas kann auch Spass machen, herauszufinden, was geht schon und was noch nicht?

Letztlich zählt die Akzeptanz der Grenzen, die das CI nunmal hat und das Ausloten der Möglichkeiten, die sich trotz allem bieten: Wieder mehr Höhen wahrnehmen, Sprache und Texte werden zumindest für mich super gut übertragen (kein Wunder, das CI ist ja sprachorientiert) und meine Good-Feel-Playlist wird allmählich immer länger.
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
BerlinerStudent
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Re: Beidseitige Versorgung mit Cochlear Implantaten

#9

Beitrag von BerlinerStudent »

Vielen Dank Dani und Rainer für die hilfreichen Erfahrungsberichte!
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