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HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 4. Dez 2023, 19:12
von wasilismusik
Ich trage seit 8 Jahren HG. Die ersten waren Widex und die zweiten sind von Oticon. Habe immer die Variante mit Ex-Hörer und Otoplastik gehabt.

Bin schwach im Mittel und Tieftonbereich. Habe Schwierigkeiten mit verstehen. Wenn ich einen Kopfhörer ohne Hörgeräte in die Ohren trage, verstehe ich fast alles. Mit Hörgeräten und Kopfhörer an, verstehe ich trotz der Verstärkung nicht gut.

Mit Einstellungen hängt es nicht zusammen, denn viele habe ich vorgenommen. Es liegt wahrscheinlich an der Übertragung des Gehörten vom Lautsprecher zum Trommelfell.

Ich habe keine Erfahrung mit einem Schallschlauch gemacht. Ich kenne nur das was die Technik sagt. Es gibt Verluste im Hochtonbereich. Im Hochtonbereich habe ich noch Reserven.

Wäre was für mich den Schallschlauch zu probieren?

Danke Allen die mich vielleicht unterstützen würden.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 4. Dez 2023, 20:50
von rabenschwinge
?

Warum nicht via Bluetooth oder Blutoothschnittstelle direkt ins HG übertragen?

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 5. Dez 2023, 10:10
von cherusker
Verstehe ich jetzt nicht.
Wenn du Hörgeräte mit Ex-Hörer trägst, stopfst du dann noch zusätzlich In-Ear-Kopfhörer in die Ohren?
Was soll man dann noch hören können? Der Gehörgang ist ja durch die Otoplastik verschlossen (abgesehen von einer kleiner Belüftungsbohrung). Welchen Unterschied sollen da Hörgeräte mit Schallschlauch machen?

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 5. Dez 2023, 11:18
von Birkbot
Ich hab von Schallschlauch auf RIC gewechselt bei der letzten Versorgung - und da keinen Unterschied wahrgenommen.

Wenn du nur Kopfhörer hörst, machst du den lauter als bei Kopfhörer und HG?

Nicht vergessen, Hörgeräte verstärken nur den Sprachbereich, nicht die tiefsten Tiefen und die höchsten Höhen. Da kann es gut sein, dass dir die Bässe fehlen, wenn du übers HG hörst.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 5. Dez 2023, 14:46
von wasilismusik
Wenn ich allein Bügel - Kopfhörer trage, muss ich die Lautstärke erhöhen damit ich gut verstehe. Höre ich aber fast alle Töne.

Wenn ich Bügel-Kopfhörer und HG zusammentrage, höre ich mehr Hochtöne. Tieftöne höre ich weniger. Die Sprachqualität wird schlechter. Die Lautstärke über die Kopfhörer bleibt gleich. Die Lautstärke der HG kann ich mit Fernbedienung verstellen, kommen verstärkt aber Hochtöne und Tieftöne bleiben gleich.

Kann man etwas tun, dass man mehr Tieftöne hört und dadurch besser versteht? Tieftöne im HG zu verstärken bringen keine Verbesserung.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 5. Dez 2023, 16:12
von Ohrenklempner
Wie groß ist denn die Belüftung der Ohrstücke? Maßgefertigte Ohrstücke haben ein Belüftungsloch ("Vent"). Je kleiner diese Belüftung, desto effektiver kommen die tiefen Töne ans Ohr. Wenn du mit offenen Schirmchen versorgt bist, dann lass dir am besten Otoplastiken (möglichst verschlossen) anfertigen, oder probiere eine geschlossenere Variante mit Powerdomes oder Doppeldomes. Open und "OpenBass"-Domes kannst du vergessen.
Besser verstehen tut man dadurch nicht unbedingt. Du hörst Stimmen besser, aber das Verstehen kommt mit den hohen Tönen (Konsonanten und Formanten). Zusätzliche Tieftonverstärkung bewirkt auch einen Maskierungseffekt, Aufwärsmaskierung genannt, der die hohen Töne übertönt und dadurch mehr Hochtonverstärkung notwendig sein kann. Also nicht übertreiben mit den tiefen Tönen; weniger ist oft mehr.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 8. Dez 2023, 03:22
von cooper
Hallo,

dass tiefe Töne nicht verstärkt bzw. sogar bedämpft werden, ist gängige Praxis, die das Sprachverstehen verbessern soll. Wenn man ohne Hörgeräte besser versteht als mit, dann würde ich das Problem bei den Hörgeräteeinstellungen suchen. Auch meine Hörgeräte haben den Tieftonbereich (beim Streaming) bedämpft, das musste mein Akustiker dann erst trickreich rausprogrammieren. Hifi-Qualität würde ich trotzdem nicht erwarten, weshalb ich für meine Remixe und Videos eigens Studio-Monitore aufgestellt habe und dann ohne Streaming arbeite.

Viele Grüße, Mirko

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 8. Dez 2023, 09:26
von Ohrenklempner
Ich muss dazu noch anmerken: Wenn man schon erfahrener Berufshörgeräteträger ist und man mit einem neu angebotenen und getesteten Hörgerät viel weniger zufrieden ist, dann sollte man es nicht kaufen.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 28. Jul 2024, 10:46
von Geoffry
Ich habe als Erstkunde (Hochfrequenzverlust) Signa und Rexton getestet mit ex. hörer und Schallschlauch (bis Stufe 2).
1. Ergebnis: Lt. Akustikerin höre ich mit Schallschlauch hohe Töne besser? Kann das sein?
2. Welche Basisgeräte ggf mit Zuzahlung schaffen 10 khz? Ich finde leider keine Angaben Techn. Daten über z.B. Rexton BP 20 im Internet. Nur bei den teuren mit 3600 € pro Ohr.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 28. Jul 2024, 13:24
von rabenschwinge
Geoffry hat geschrieben: 28. Jul 2024, 10:46 Ich habe als Erstkunde (Hochfrequenzverlust) Signa und Rexton getestet mit ex. hörer und Schallschlauch (bis Stufe 2).
1. Ergebnis: Lt. Akustikerin höre ich mit Schallschlauch hohe Töne besser? Kann das sein?
Ja, das ist durchaus so.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 29. Jul 2024, 10:40
von Ohrenklempner
Geoffry hat geschrieben: 28. Jul 2024, 10:46 2. Welche Basisgeräte ggf mit Zuzahlung schaffen 10 khz?
Gar keine, aber bei nem Hochtonhörverlust ist das auch verschmerzlich, denke ich. ;)

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 1. Aug 2024, 16:12
von Akustiko
Geoffry hat geschrieben: 28. Jul 2024, 10:46 Ich habe als Erstkunde (Hochfrequenzverlust) Signa und Rexton getestet mit ex. hörer und Schallschlauch (bis Stufe 2).
1. Ergebnis: Lt. Akustikerin höre ich mit Schallschlauch hohe Töne besser? Kann das sein?
2. Welche Basisgeräte ggf mit Zuzahlung schaffen 10 khz? Ich finde leider keine Angaben Techn. Daten über z.B. Rexton BP 20 im Internet. Nur bei den teuren mit 3600 € pro Ohr.
Wie Ohrenklempner schon gesagt hat, ist es fraglich, wie groß der Mehrwert eines Hörgerätes mit höherem Frequenzübertragungsbereich bei einem Hochton-Hörverlust ist.
Für das Rexton B P 20 kannst du ein Datenblatt finden unter https://www.wsaud.com/ (ich denke mal du meinst das Bicore B P 20?) Falls du es dort nicht findest, kann ich dir die PDF auch senden.
Laut Datenblatt hat das Magnify von Widex einen vergleichsweise hohen Frequenzübertragungsbereich, vor allem bei den Ex-Hörer-Geräten je nach simuliertem Gehörgangsrestvolumen sogar bis 10 kHz. Die HdO-(Schlauch-)Geräte schneiden laut Datenblatt auch noch ganz gut ab im Vergleich zu anderen Herstellern, z. B. zu dem Rexton gerät.
Wenn deine Hörschwelle bei 8 kHz aber schon sehr schlecht ist, ist halt auch die Frage, ob das Hörgerät es überhaupt schafft in diesem Frequenzbereich rückkopplungsfrei genug Verstärkung aufzufahren, damit die Signalanteile für dich hörbar werden. Gerade bei Widex ist das mit der Rückkopplungsempfindlichkeit nämlich so eine Sache. Glaub deinem Akustiker, der anders als ich deinen Hörverlust kennt, also ruhig, falls er sagt, dass das in deinem Fall nicht realisierbar ist. Ansonsten ist das Magnify 40 ein Kassengerät, als Mini-Batteriegerät mit Ex-Hörer eventuell mit etwas Zuzahlung und mit ein paar hundert Euro gibt es auch das Magnify 60 was eine größere Ex-Hörer-Bauform mit längerer Batterielaufzeit bietet, bzw. im höheren dreistelligen Bereich auch mit Akku.
Die Hochfrequenzverstärkung über 4 kHz müsste aber unter Umständen vom Akustiker durch Manipulation des Sensogramms "freigeschaltet" werden, denn die Vorberechnung kalkuliert immer wenig Verstärkung für diesen Bereich.
Schließlich muss ich noch ganz klar sagen: Ich habe keine Ahnung, ob das Widex-Gerät in der Praxis überhaupt bietet, was das Datenblatt verspricht! Eigentlich muss es das zwar, aber mich wundert nicht mehr vieles in der Hörakustik.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 6. Aug 2024, 21:37
von Geoffry
Vielen Dank an die Antworter. Interessant, dass HörSchlauch mehr leisten kann.
Danke für den Link, hat geklappt.
So etwas habe ich als Info gesucht um einen Vergleich/Einblick zu bekommen. Im Netz war es schwer an solche Infos zu kommen. Ähnelt der Übersicht bei den Krankenkassen-Festlegungsausschreibungen.
Schade ist, dass die Hörgerätehersteller solches nicht direkt im Netz dem Kunden präsentieren. Analog z. B.professionelle Handyvergleiche, Leistung, Farbbild, Vorteile, Nachteile, ... etc.
Auch AKustiker geben ungern Produktkatalog heraus, .. habe zwar Signa-Katalog bekommen aber mit seinem freundlichen Zähne knirschen ;) , ..OTON Katalog bringt Ihnen nichts, .. aber egal, ..
Werde mich dort einlesen und auch die Widexdaten anschauen.

Soweit ertmal. MfG G

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 7. Aug 2024, 10:40
von Ohrenklempner
Hi
bei den Hörgeräteherstellern gibt es i.d.R. drei verschiedene Internetauftritte. Einen für den Endkunden (Bunte Bilder von schönen Hörgeräten und kaum Detailinfos), einen für die Fachwelt (mit mehr technischen Informationen, aber eigentlich weniger für Fachleute sondern eher für interessierte Endkunden, würde ich sagen) und dann den eigentlichen Fachbereich, für den man einen Zugang benötigt.
Wegen Signia bzw. Rextron schaust du am besten bei signia-pro.de

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 7. Aug 2024, 19:57
von Geoffry
Vielen Dank, Ohrenkl., gefunden, .. da muss man erst drauf kommen.

Zu Hochtonverlust:
Stelle beim kurzen Durschschauen fest, dass der Ausgleich von Hörverlust (Hochtonverlust, altersbedingt) eigentlich eine Basisleistung (viele Kanäle/Schallteilung) sein sollte, aber solche besseren techn. Leistungen liegen im Hochpreissegment. Besser hören sollte kein Luxus sein, sondern Grundbedürfnis. Hören was hinter einem passiert, .. Radklingel, .. oder bei Veranstaltung, was jemand gefragt hat, .. das alles entfällt.
Signia unterteilt die HG-Träger sogar in Klassen ein.

Basis 1: Kassenpatienten bleiben ganz allein zu Hause, oder basis 2 leben zu zweit und schauen TV, keine Kontakte, kein Vereinsleben, .. .. d. h. im Umkehrschluss nur die solventen HG-Träger gehen raus, gehen in Restaurants, sitzen gemütlich in Gruppen zusammen, wandern, bilden sich fort, sind politisch oder ehrenamtlich tätig, gehen mal ins Theater. Die Klassifizierung ist m. E. nicht wirklich Grundgesetzkonform?!. Aber: Es entscheiden nun mal die Kassen, was ein Patient braucht ohne jemals ein HG getragen zu haben. Cést la Vie.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 7. Aug 2024, 20:02
von Geoffry
Siehe Signia Schreibunterlage A3 2024 :-))

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 7. Aug 2024, 20:37
von rabenschwinge
Sagen wir mal so: Die Kassen zahlt ein Basismodel komplett. Was darüber hinausgeht übernimmt sie nur anteilig. Den Rest zahlt der Patient.

Was das Hörgerät zum Nulltarif können muss legt der Hilfsmittelkatalog fest und die eigene Hörschädigung.

Was ich komplett in Ordnung finde.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 8. Aug 2024, 08:17
von Ohrenklempner
Die Annahme, mit einem Basisgerät keinen altersbedingte Schwerhörigkeit ausgleichen zu können, ist schlichtweg falsch. Dazu waren schon Basisgeräte vor 25 Jahren in der Lage, als man von der technischen Ausstattung eines heutigen Kassengeräts noch geträumt hat.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 8. Aug 2024, 11:26
von Irrelevant
Also, meine Meinung:

Kopfhörer sind klanglich den Hörgeräten voraus. Wenn immer du nicht hören musst und die Verstärkung der Kopfhörer ausreicht - Hörgeräte raus und Kopfhörer rein. Zum einen sind Kopfhörer billiger und leichter zu ersetzen, zum Anderen besteht für den momentanen Anwendungsfall keine Notwendigkeit für Hörgeräte.

Im Iphone können Hörkurven hinterlegt werden. Du kannst also eine individuelle Schwerhörigkeit anpassen. In Verbindung mit Airpods Pro ist das für mich mein Weg.

Soweit ich verstanden habe, ist Schallschlauch die Methode mit mehr Power, während RIC die Methode mit mehr Audioqualität ist. Ich würde, sofern die Verstärkung ausreicht, IMMER den RIC nehmen. Darüber hinaus hat man (bei OTICON) die Möglichkeit, verschiedene RIC's (in Hinblick auf Maximalverstärkung) auszuwählen, wobei ich hier immer die Schwächst-Mögliche mit Einhaltung der Reserven nehmen würde. Stärke geht meistens auch einher mit Qualitätsverlust, während Belastungsgrenzen erreichen aber auch ein Qualitätsverlust bedeutet. (Ich hatte mal Airpods Max, musste ich zurückgeben weil sie die Membrane bei meiner Verstärkung "überschlagen" haben.)

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 8. Aug 2024, 12:41
von Ohrenklempner
Noch ne Anmerkung zu den Hörerstärken und der Übertragungsqualität: Empfehlenswert ist es, immer den stärkeren Hörer zu nehmen. Kleinere Hörer nehme ich nur, wenn es anatomisch nicht anders möglich ist. Je weiter die Hörer von ihrer Leistungsgrenze entfernt arbeiten, desto schöner klingen sie.

Die Klangqualität von Exhörern ist (derzeit noch) besser als die durch einen Schlauch. Das ist absolut korrekt. Ich frage mich schon seit Jahren, warum noch kein Hersteller auf die Idee gekommen ist, eine Schallschlauchkalibrierung durchführen zu können. Damit könnten die unschönen Resonanzspitzen aus dem Klangspektrum herausgebügelt und annähernd die gleiche Übertragungsqualität wie bei einem Exhörer erreicht werden.

Re: HdO-Hörgeräte mit Schallschlauch. Bitte um Ihre Meinung.

Verfasst: 8. Aug 2024, 13:08
von Irrelevant
Auch zu deiner Anmerkung habe ich eine Anmerkung: Gemäss meiner Kenntnisse haben - wenn beide Hörer fernab ihrer Leistungsgrenzen arbeiten, der schwächere Hörer Qualitäts-Vorteile gegenüber dem stärkeren Hörer. Es gibt eben doch ein Leistungsbereich, in dem ein jeweiliger Hörer am saubersten arbeitet, und den Hörer sollte man danach wählen. Das habe ich auch so versucht zu erklären.

Wäre das nicht so, würde ich auch die Existenz schwächerer Hörer in Frage stellen.