Schwerhoerigenforum.de

Hallo allerseits,
mit meinen 77 Jahren schätze ich mich inzwischen als schwerhörig ein. Trage ein "einfaches" halboffenes Hörgerät.
Ich merke aber, dass die Hörprobleme häufig Verständnisprobleme sind, vielleicht ist die kognitve Seite des Hörverstehens da auch schon gestört.
Besser höre ich auf jeden Fall mit Kopfhörern.
Nunmehr möchte ich - vor allem in unseren schlecht schallgedämmten Gemeinschafts-Räumen (Beton) - meine Funkstrecke aus dem Videobereich einsetzen: Rode Wireless Go.
Da ich nur ein Hörgerät trage, möchte ich für das andere Ohr bei Bedarf einen kleinen In-Ohr-Ohrhörer benutzen. Dann kann ich das Mikrofonteil in die Nähe des Sprechers legen oder ihm sogar anstecken.
Hier ein paar technische Daten:
Rode Wireless Go (https://rode.com/de/microphones/wireless/wirelessgo - einfache Funkstrecke) mit einem normalen Ohrhörer (20-60 Ohm?) in ausreichender Lautstärke zum Hören benutzen
Das Rode-Gerät:
Equivalent Input Noise
21.8dB (A-Weighted)
Frequency Range
50Hz - 20kHz
External Mic Input
20Hz - 20kHz
Maximum Output Level
+3dBu
Maximum SPL
100dB SPL (1kHz @ 1m)
Was meint ihr - geht das?
Wenn ja, was muß ich ausgeben, was muß ich kaufen?
Beste Grüße Gnil

Hi
probier es mal mit einem einfachen Ohrhörer. Schlimmstenfalls kommt nicht genug Pegel an. In dem Fall würde ich aber lieber einen TV-Funkkopfhörer kaufen als noch zusätzlich einen Verstärker dazwischenzubasteln.

Gnil hat geschrieben: ↑7. Jan 2024, 19:44 Was meint ihr - geht das?
Wenn ja, was muß ich ausgeben, was muß ich kaufen?

Hallo Gnil,

am besten ein zweites Hörgerät!

Ich habe das soeben mal ausprobiert. Habe meiner Frau ein Wireless Go ans Revers gesteckt und den Empfänger mit einem 32 Ohm Monitoring-Kopfhörer ausprobiert. Ausgangspegel am Empfänger auf Maximum programmiert. Ich kann sehr gut hören, was sie sagt, aber die Lautstärke ist gering. Mit einem hochohmigen Kopfhörer (Sennheiser HD650) war es dann natürlich noch leiser. Das liegt daran, dass die Ausgangsimpedanz des Empfängers im Kiloohm-Bereich liegt, da bricht die Spannung gnadenlos zusammen, wenn Du einen niederohmigen Hörer ansteckst. Ist ja schließlich nur für die Belastung durch einen Line-In gemacht.

Wenn Du schwerhörig bist, wird Dir das nicht genug bringen. Ich glaube nicht, dass es einen Ohrhörer gibt, der empfindlich genug ist.

Dazu kommt die Latenz von etwa 6ms, die das Wireless Go mit sich bringt. Dein Hörgerät auf der anderen Seite hat etwa 1ms Latenz, also hättest Du etwa 5ms Versatz zwischen links und rechts. Nicht gut für die Sprachverständlichkeit.

Coole Idee (deshalb musste ich es auch gleich mal ausprobieren), aber leider so nicht praxistauglich. Das Minimum, damit das gut funktioniert, wäre eine kleine Treiberstufe für 2€ aus einem rauscharmen Operationsverstärker. Damit hättest Du zumindest ein lautes Signal in guter Qualität, wenn auch mit Zeitversatz.

jguther hat geschrieben: ↑8. Jan 2024, 14:15 am besten ein zweites Hörgerät!

Auch eine gute Idee, die ich mal abklären lassen würde.
Die Frage wäre, ob es noch das gleiche Modell gibt wie das, mit dem das andere Ohr versorgt ist. Links und rechts unterschiedliche Geräte anzupassen ist nicht optimal. Dann könnte man schauen, ob es für das Hörgerät Zubehör für die TV-Übertragung gibt. Mit welchem Gerät bist du denn versorgt, @Gnil?

Besten Dank für die Antworten, sie haben mir geholfen, das Projekt richtig einzuschätzen!
Ich bleibe trotzdem dran, da es hier mitunter Vorträge in Räumen gibt, die sehr schlechte Akustik haben. Da haben auch gut Hörende ärgerliche Verständnisprobleme, wie ich erfahre... wenn ich eine halbwegs akzeptable Lösung finde, melde ich mich nochmal.

Gäbe es evtl. nicht für das vorhandene Hörgerät eine passende Funklösung? Wenn das andere Ohr noch gut hört, sollten sich beide Ohren damit prima ergänzen.