Gehörschutz für 3-jähriges Kind

[farleyjones]

Wir wollen im Sommer auf ein paar Festivals mit Kind, das Hörgeräte hat. Welchen Gehörschutz könnt ihr da empfehlen? Diese Kapsel-Gehörschütze, sind die normiert bzgl. DB Anzahl oder unterscheiden die sich? Hört man da trotzdem noch etwas Musik durch?

[Dani!]

Diese Festival sind offenbar laut. Muss das Kind da unbedingt mit? Ich weiß, Kinder sind lästig, ständig muss man auf sie Rücksicht nehmen.
Im Ernst, wenn sie Hörgeräte mit guten Ohrpassstücken hat, gibt es fast nichts sinnvolleres als diese zu nutzen. Auch Kinder sind Gewohnheitstiere und mögen in den Ohren erst mal nix anderes.
Wenn die Ohrpassstücke allerdings sehr offen sind, sollte er vielleicht doch was anderes in der Zeit machen.

[Ohrenklempner]

Der beste Gehörschutz ist, zu Hause zu bleiben.
Ein hörgeschädigtes Kind auf ein Festival mitzunehmen, egal ob mit Gehörschutz oder Hörgeräten, halte ich für keine gute Idee, um das mal blumig auszudrücken.
Ja, ich weiß, das kommt sicherlich sehr oberlehrerhaft vor, im Sinne des Kindeswohls fällt mir aber keine bessere Antwort ein.

[Apfelschorle]

Hallöchen farleyjones,

Ich halte es für keine gute Idee ein Kind von drei Jahren mit auf Festivals zu nehmen.
Erstmal isses egal ob Hörgerät Tragendes Kind oder nicht.
Ein Kind diesem Lärm diesen vielen Leuten auszusetzen. Ist einfach nicht gut für dem Zwerg.
Das Kind trägt Hörgeräte damit es besser hört und im Alltag alles hören kann.
Setze es dem Krach der dann Festivals ist nicht aus....denn mit oder ohne Schutz besser werden die Ohren bei diesem LÄRM nicht.

Mach lieber einen Ausflug auf Den Spielplatz oder in den Zoo davon hat Kind definitiv mehr.

Wenn ihr als Erwachsene unbedingt die Festivals besuchen möchtet, kümmert euch einfach um jemanden der sich in der Zeit mit Kind beschäftigt.

Mit drei kann das Kind noch nicht selber entscheiden, du bist für die Gesundheit verantwortlich.
Und dieser Lärm in diesem jungen Alter ist definitiv nicht gesund.
Das Kindeswohl ist da definitiv gefährdet weil Ohren weiter schaden nehmen können.

LG Apfelschorle

[Hups]

Äääähhhh, woher kommen plötzlich die 3 Jahre??? Im ersten Post ist nur von einem Kind die Rede. Könnte auch ein 13jähriger Teenager sein??

Sicher nicht optimal, aber vielleicht möchte der Teenager sowas auch mal unbedingt erleben?

Da die Hörgeräte ja mit "überdeckt" werden sollten, sind wohl diese Kopfhörer das Mittel der Wahl. Wie wäre es mit Selbstversuch? Die Teile kaufen, selber aufsetzen und die Stereoanlage hochdrehen und gucken, was noch ankommt??

Liebe Grüße
Hubert

[Richy]

Im Titel steht 3-jähriges Kind

[misterref]

ich denke es gibt hier 2 Probleme, 1. das Kind wird sich vielleicht nicht genug wehren wenn es zu laut ist und 2. würden die Eltern überhaupt ernsthaft zuhören oder gar frühzeitig nach Hause gehen?
Die erste Reaktion ist doch meist, ach komm so schlimm ist es doch gar nicht, nur noch 30 min, wir sind erst angekommen etc.

[KatjaR]

Ich würde bei einem hörgeschädigten Kind auch von vermeidbaren Lärmeinflüssen Abstand nehmen.
Das Kind hört ja nicht nur schwerer, sondern ist bei den meisten Fälle der Hörschädigung auch lärmempfindlicher.
Schon Lärm der für Guthörende noch tolerabel ist, kann dann zusätzliche Schäden verursachen.

[gstanzl]

Hm.

Ich verstehe gut die Sorge der meisten hier um das Gehör des Kindes, und ganz ehrlich, ich weiß nicht, was ich selbst in diesem Fall tun würde.

Aber ich möchte trotzdem auf einen anderen Aspekt hinweisen:

Ich fahre seit Jahren immer wieder zu einem „Althippie“-Festival.

Schon lange kommen dort komplette Familien mit Kindern und inzwischen Enkelkindern hin.
Das Festival hat sich darauf eingestellt und bietet ein Kinderprogramm (weit weg von den Lautsprechern) an, und die Eltern mit kleinen Kindern (auch Babies) sitzen normalerweise weit weg von der Bühne.

Die Kinder spielen viel miteinander und haben sichtbar eine Menge Spaß zusammen und erleben nicht nur ein“Abenteuerwochenende“, sondern sehen auch ihre Eltern mal ganz anders.
Auch für die Eltern ist es schön, dies mit ihren Kindern erleben zu können.Als Eltern verzichtet man (ich spreche aus Erfahrung ) sowieso auf viel.

Wie gesagt, ich weiß nicht, welche Entscheidung ich treffen würde, ich empfehle ein Gespräch mit HNO-Arzt und/oder der/dem Akustiker(in) des Kindes.


Aber ich kann mich gut in die Gefühlslage von farleyjones und den Wunsch auf das gemeinsame Erlebnis einfühlen….

[Ohrenklempner]

Da die Hörgeräte ja mit "überdeckt" werden sollten, sind wohl diese Kopfhörer das Mittel der Wahl. Wie wäre es mit Selbstversuch? Die Teile kaufen, selber aufsetzen und die Stereoanlage hochdrehen und gucken, was noch ankommt??

Das ist ehrlich gesagt keine empfehlenswerte Herangehensweise!
Ich würde ein Kind mit Glasknochen auch nicht schütteln und gucken, was passiert, nur um herauszufinden, ob ich mit ihm am Wochenende in den Bergen Schlitten fahren kann.

[Hups]

Hallo Ohrenklempner,

wer lesen kann ist klar im Vorteil - okay, drei Jahre (mea culpa). Sehe ich auch eher kritisch. Aber - hey - das mit der Stereoanlage war eher für die Eltern gedacht. Selber ausprobieren, wieviel Lautstärke die Ohrschützer wegnehmen. Also nicht das Kind mit Glasknochen schütteln, sondern erstmal selber geschüttelt werden.

Ganz ehrlich, ich habe mir meine Ohren (auch) durch Rockmusik geschrottet. Die heutigen Festivals und Konzerte sind mittlerweile deutlich leiser, als das, was wir uns früher angetan haben. Früher hatte man mit 110 dB in den vorderen Reihen angefangen, damit hinten noch 80 dB ankamen. Heute, mit den gestackten Lautsprechern, kriegt man gemütliche 85 dB von vorne bis hinten gleichmäßig hin.

Wir hatten die ähnliche Erfahrung mit unserem Kind (allerdings nicht schwerhörig, aber hochsensibel). Wir haben uns "von hinten" angeschlichen und sind halt nur soweit gegangen, wie es für sie angenehm war. Und wir habe viel Zeit auf einer Wiese etwas abseits verbracht...

Will sagen, man kann das Klangerlebnis doch auch dosieren - Festival heißt nicht automatisch "volle Pulle"...

Liebe Grüße
Hubert