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Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 16. Feb 2024, 17:31
von petrapan2000
Hallo!
Überlege gerade ob Wechsel von Ersatzkasse zu AOK während aktueller Hörgeräte Neuversorgung sinnvoll beziehungsweise praktikabel ist? Und als erste Rechnung nach zwei Monaten dann die Hörgeräte einreichen?

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 16. Feb 2024, 18:58
von Chromobotia
petrapan2000 hat geschrieben: ↑16. Feb 2024, 17:31Und als erste Rechnung nach zwei Monaten dann die Hörgeräte einreichen?
Darüber würde ich mir gar keine Gedanken machen. Unser idiotisches System mit knapp 100 gesetzlichen Kassen, die alle das gleiche aber doch leicht anders anbieten (müssen), will das ja nicht anders.
Zudem ist der Zuschuss, den die zahlen, überschaubar. Fällt im Vergleich zu vielen anderen Behandlungskosten doch praktisch nicht auf.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 16. Feb 2024, 19:03
von ritschy
hm, warum willst du denn unbedingt jetzt wechseln? wenn es keinen grund gibt dass die AOK dir aktuell(!) etwas anderes/besseres bietet als deine jetzige KK, würde ich erst mal warten bis das thema mit den hörgeräten durch ist und danach wechseln.
dir (und der AOK) sollte es auch prinzipiell egal sein welche rechnung für was wann bezahlt werden muss. wenn du einen tag nach dem wechsel ins krankenhaus musst (gott bewahre) ist das doch auch kein thema. es gibt eben sachen die die jeweilige GKV bezahlen muss, und HG gehören mit dazu....zumindest einen bestimmten betrag. aber um überschneidungen während der beschaffung der HG zu vermeiden würde ich dir raten den wechsel erst danach zu machen.
ich "musste" die GKV vor einigen jahren auch wechseln, da die DAK eine bestimmtes reha programm für unsere tochter nicht mitfinanziert hat (der anbieter hatte keinen vertrag mit ihnen). also sind wir dann zur TK und bleiben dort auch so lange es geht.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 16. Feb 2024, 19:44
von petrapan2000
ritschy hat geschrieben: ↑16. Feb 2024, 19:03
hm, warum willst du denn unbedingt jetzt wechseln? wenn es keinen grund gibt dass die AOK dir aktuell(!) etwas anderes/besseres bietet als deine jetzige KK, würde ich erst mal warten bis das thema mit den hörgeräten durch ist und danach wechseln.
dir (und der AOK) sollte es auch prinzipiell egal sein welche rechnung für was wann bezahlt werden muss. wenn du einen tag nach dem wechsel ins krankenhaus musst (gott bewahre) ist das doch auch kein thema. es gibt eben sachen die die jeweilige GKV bezahlen muss, und HG gehören mit dazu....zumindest einen bestimmten betrag. aber um überschneidungen während der beschaffung der HG zu vermeiden würde ich dir raten den wechsel erst danach zu machen.
ich "musste" die GKV vor einigen jahren auch wechseln, da die DAK eine bestimmtes reha programm für unsere tochter nicht mitfinanziert hat (der anbieter hatte keinen vertrag mit ihnen). also sind wir dann zur TK und bleiben dort auch so lange es geht.
Wechsel überlege ich jetzt, 1. weil die Gesetzlichen Kassen im Gegensatz zu den Ersatzkassen noch nach 6 Jahren neue
HGs bezahlen müssen
2. ich mich jetzt schon ein paar mal vergeblich mit meiner Ersatzkasse über Sachen rumgeärgert habe, die im Programm der AOK drin sind
3. ich heute quasi schon aus einem Akustikerladen „rausgeworfen“ worden bin, weil die keine Lust auf den Zeitaufwand mit meiner Ersatzkasse hatten
4. der Akustikerbetrieb meiner Wahl (vorausgesetzt wir werden uns über die Kategorie einig, die mein Budget hergibt) es zwar sportlich sehen, aber wohl Stunden reinhängen, die Ersatzkasse zu überzeugen…

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 16. Feb 2024, 19:56
von ritschy
also zu deinem punkt 1 weiß ich nicht in wie weit die nicht-Ersatzkassen das "müssen" sollten und die ersatzkasse nicht. aber ich würde mal behaupten, dass für beide die selben regeln gelten...und: auch ersatzkassen sind gesetzliche krankenkassen. eine kleine erklärung hier:
https://www.vdek.com/presse/glossar_ges ... assen.html
punkt 2 verstehe ich, aber dennoch rate ich dir das abzuwarten.
punkt 3: dann war der laden wohl einfach nicht gewillt das zu machen. ich glaube nicht, dass der grund generell die ersatzkasse war, sondern vielleicht "deine" ersatzkasse mit denen sie schlechte erfahrungen gemacht haben? auch meine TK ist eine ersatzkasse und ich habe keinerlei probleme irgendwo irgendwas zu bekommen....auch nicht für unsere tochter.
zu punkt 4: was gibt es denn da zu überzeugen? du bist versichert, hast eine verordnung vom HNO und die kasse zahlt ihren anteil. aber vielleicht fehlt mir da auch noch mehr info dazu?!
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 16. Feb 2024, 20:26
von petrapan2000
Hallo Ritschy,
ja , meine Ersatzkasse, die Barmer, scheint da besonders „eitrig“ zu sein.
Und doch - der Verband der Ersatzkassen hat ausgehandelt, dass sie HGs erst zahlen müssen, wenn nachgewiesen nötig und nicht mehr automatisch nach 6 Jahren. Das machen die „Nichtersatzkassen“ noch. Das kann sich aber auch noch ändern, wenn die ihre neuen Verträge abschließen …
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 17. Feb 2024, 12:05
von Ohrenklempner
Krankenkassenwechsel ist gar kein Problem.
Wenn du während der Anpassphase beispielsweise zur AOK wechselst, ist es ganz unproblematisch. Die Verordnung ist etwa ein Jahr nach Ausstellungsdatum gültig und der Akustiker kann bei Abschluss der Versorgung direkt mit der AOK abrechnen. Dass auf der Verordnung im Datenfeld oben links eine andere Krankenkasse aufgedruckt ist, ist egal.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 17. Feb 2024, 14:01
von petrapan2000
Danke! Super!
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 18. Feb 2024, 10:00
von ritschy
petrapan2000 hat geschrieben: ↑16. Feb 2024, 20:26
Hallo Ritschy,
ja , meine Ersatzkasse, die Barmer, scheint da besonders „eitrig“ zu sein.
Und doch - der Verband der Ersatzkassen hat ausgehandelt, dass sie HGs erst zahlen müssen, wenn nachgewiesen nötig und nicht mehr automatisch nach 6 Jahren. Das machen die „Nichtersatzkassen“ noch. Das kann sich aber auch noch ändern, wenn die ihre neuen Verträge abschließen …
wo steht denn das bei den
GKV? das würde mich doch sehr wundern dass hier die GKV und die ersatzkassen unterschiedlich handeln, aber man lernt ja nie aus.
und selbst wenn, dann ist es doch kein problem erst mal bei der aktuellen krankenkasse zu bleiben, die
HG versorgung abzuschließen und dann zu einer anderen
KK zu wechseln die dann (vielleicht) in 6 jahren "garantiert" neue HG bezuschusst....was ich aber nicht glauben kann. ich denke mal eine neuversorgung nach frühestens sechs jahren ist mittlerweile bei allen
GKV an wirtschaftliche und einer evtl. notwendigen medizinischen notwendigkeit gebunden, nicht nur bei den ersatzkassen.
aber sei's drum. das war nur meine meinunng und jeder darf selbst entscheiden was er/sie macht

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 18. Feb 2024, 11:35
von Dani!
ritschy, was meinst du mit GKV? Die vdek, von der Petra spricht sind auch GKV. Und ja, seit Januar 2023 bezahlen sie nur noch alle neun Jahre ihren Anteil ohne meckern.
Die Verträge zu den Zeiten und Preisen werden nicht vom Gesetzgeber ausgehandelt, sondern von den Verbänden und Innungen. Bis 2022 waren sie überall sehr ähnlich .
Und Petra hat nicht erst in sechs Jahren das Problem, dass ihre Kasse nicht zahlt. Sondern heute.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 18. Feb 2024, 16:30
von ritschy
ich beziehe mich mit der abkürzung
GKV auf die genannten "nicht-Ersatzkassen", also z.b. die benannte AOK. so wie es ja hier geschrieben steht gibt es wohl einen unterschied zwischen den "richtigen" GKV und den ersatzkassen bei der neu-/folgeversorgung nach 6 jahren.
dass ersatzkassen auch
GKV kassen sind hatte ich ja schon im post #5 genannt. aber da petra hier immer von GKV und ersatzkassen schreibt, habe ich das ebenso aufgegriffen, da es ja wohl bei den ersatzkassen ander zu sein scheint....
ich bin hier von einer erstversorgung von petra ausgegangen und sie sich bereits jetzt gedanken macht was denn in sechs jahren sein wird. aber das habe ich wohl falsch gelesen. sorry dafür.
und das mit den neun jahren....wohl steht denn das? ich habe hierzu folgendes gefunden:
Eine Folgeversorgung nach Ablauf von sechs Jahren nach der endgültigen Abgabe des Hörsystems bedarf der Genehmigung durch die Ersatzkasse. Diese ist zu erteilen, wenn
die Verstärkungsleistung nicht ausreichend ist, oder
die Reparatur unwirtschaftlich ist oder nicht mehr angeboten wird, oder
die Folgeversorgung zur Erfüllung des Leistungsanspruchs des Versicherten aus § 33
Abs. 1 S. 1 und 5 SGB V angezeigt ist.
Quelle:
https://www.vdek.com/vertragspartner/hi ... iha_PN.pdf
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 18. Feb 2024, 19:05
von Dani!
Bisher war es nach sechs Jahren bedingungslos. Heute sind es eben die von dir zitierten Bedingungenadg den vdek. Nach neun Jahren werden diese Bedingungen nicht mehr gefordert.
Neben den OrtsKassen und den Ersatzkassen gibt es auch noch die Innungskassen, die zur Gruppe der GKV zählen.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 19. Feb 2024, 07:41
von ritschy
danke für die erklärung. das mit den neun jahren wusste ich auch noch nicht.
wie dem auch sei....auch ich bin der meinung (wie wohl so viele), dass unser system der krankenkassenorganisation ziemlich umständlich ist und es eigentlich "geradegezogen" gehört. aber wer von denen lässt sich schon gerne die butter vom brot nehmen. und die politik wird sich da nicht dran trauen...naja. aber das ist eine andere diskussion

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 19. Feb 2024, 08:04
von Ohrenklempner
Ich muss mal einwerfen, dass die "neun Jahre" aus der Luft gegriffen sind.
Das einzige, was sich nach neun Jahren ändert, ist, dass die Höhe der Servicepauschale ab dem 9. Versorgungsjahr konstant bleibt. Es gibt nämlich einmal die Reparaturpauschale für die Jahre 1-6, eine fürs Siebte, eine (etwas höhere) für's Achte und eine noch etwas höhere ab dem Neunten. Man kann, wenn man will, seine Hörgeräte auch 15 oder 20 Jahre bedenkenlos nutzen, weil die Nachsorge/Wartung dafür von der Ersatzkasse jährlich gezahlt wird.
Der Unterschied bei den Ersatzkassen lässt sich so zusammenfassen, dass neue Hörgeräte nur bei Notwendigkeit übernommen werden. Nach sechs Jahren bedarf es dafür keiner HNO-ärztlichen Verordnung.
Über Sinn und Unsinn kann man debattieren. Eine Neuversorgung kostet die Ersatzkasse im Durchschnitt ca. 131 Euro (netto) in den ersten sechs Jahren, im 7./8./ab dem 9. Jahr 130/140/150 Euro jährlich. Diese neue Regelung spart also nicht einmal Kosten, sondern erzeugt noch zusätzlichen Verwaltungsaufwand und unzufriedene Versicherte. Weiß der Geier, was sie sich dabei gedacht haben.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 11:18
von petrapan2000
ritschy hat geschrieben: ↑19. Feb 2024, 07:41
danke für die erklärung. das mit den neun jahren wusste ich auch noch nicht.
wie dem auch sei....auch ich bin der meinung (wie wohl so viele), dass unser system der krankenkassenorganisation ziemlich umständlich ist und es eigentlich "geradegezogen" gehört. aber wer von denen lässt sich schon gerne die butter vom brot nehmen. und die politik wird sich da nicht dran trauen...naja. aber das ist eine andere diskussion
Hallo Ritschy, die Techniker Kasse wurde mir jetzt auch von mehreren Seiten sehr gelobt. Während die Barmer tatsächlich schon viele geärgert hat, die überlegen zu wechseln!
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 12:29
von Ohrenklempner
Hörgerätetechnisch wäre ein Wechsel von der Barmer zur Techniker (beides sind Ersatzkassen) nicht sinnvoll.

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 12:44
von Brittany
Hallo Ohrenklempner,
danke für diese Klärung weiter oben. Das wird oft anders und sehr verkürzt dargestellt und dann immer so weitergereicht, und selbst Akustiker sind da nicht immer richtig im Bilde.
Brittany
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 13:09
von petrapan2000
Ja, stimmt! Ich konnte jetzt gestern auch meine HNO Ärztin aufklären !

Danke nochmal an Ohrenklempner für die wertvollen Infos!!!!
Und nein, ich wechsle natürlich jetzt nicht zur Techniker. Ab 1. Mai bin ich bei der AOK.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 13:46
von Ohrenklempner
Die HNO-Ärzte sind irgendwie alle auf dem Neun-Jahre-Trip. Vielleicht ist das ja im Vertrag über den verkürzten Versorgungsweg so geregelt. Darin steht/stand ja auch das "Märchen von den drei Kassengeräten". Ich hab aber keine Lust, mir den Vertrag jetzt zu Gemüte zu führen.
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 13:51
von Brittany
Ohrenklempner hat geschrieben:Ich hab aber keine Lust, mir den Vertrag jetzt zu Gemüte zu führen.
Nicht? Was bist du doch für ein unbegreifliches Wesen.

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 13:53
von Ohrenklempner
Naja, vielleicht, ich mach mir jetzt erstmal nen Kaffee und dann schau ich mal rein. Die Neugier treibt mich an.

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 13:56
von Brittany
Hehe, manche Leute sind einfach von ihrem Beruf besessen, wa?

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 13:58
von Ohrenklempner
Okay, da gibt es keinen neuen Vertrag. Der von 2018 ist noch aktuell. Den Kaffee trinke ich trotzdem.
P.S. "Das Märchen von den drei
Kassengeräten" wäre ein guter Buchtitel... merke ich mir.

Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 16:58
von petrapan2000
Aha, 2018 …. da hatte meine HNO wohl gerade das mit den drei Kassengeräten gelesen und mir deshalb gesagt, Hörgeräte sollten nicht mehr als zwei drei hundert Euro Zuzahlung kosten. Als ich jetzt diese Bestätigung nochmal von Ihr hören wollte, sagte sie zu mir :“damit werden Sie jetzt nicht zufrieden sein, Sie sind ja jetzt schon verwöhnt…“
Re: Krankenkassen Wechsel?
Verfasst: 20. Feb 2024, 17:06
von Ohrenklempner
Das ist rein subjektiv. Ich habe einen Ex-Geers-Kunden, der hat sich einmal Phonak Virto V90 machen lassen und später von Geers noch einmal Insio 7Nx in Auftrag gegeben und privat gezahlt mit Aufschlag (weil Signia nicht in deren Sortiment ist), also insgesamt bestimmt um die 10.000 Euro bei G. gelassen. Mit den
IdOs war er nie so richtig zufrieden. Als sein Versorgungszeitraum rum war, kam er das erste Mal zu mir ins Geschäft. Ich hab ihm pro forma ein Pärchen aufzahlungsfreie RICs drangehängt, mit denen er heute noch glücklich ist.
