Einmal Oticon, immer Oticon?

Fianura
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Einmal Oticon, immer Oticon?

#1

Beitrag von Fianura »

Hallihallo zusammen!

ich (angeborene Innenohrschwerhörigkeit, HG-Trägerin seit 1996, GdB50 seit 2018) bin schon einige Jahre „lesender Nutzer“ hier im Forum, aber nun brauche ich vielleicht doch mal weitere Meinungen 😅

Aktuell teste ich wieder mal neue Hörgeräte und so langsam verzweifel ich ein wenig… bin ich zu anspruchsvoll, unflexibel & kompliziert? Drück ich mich unklar aus?

Ich habe seit jeher das größte Problem im Sprachverstehen…

Ja und irgendwie sitz ich bei jeder Hörgeräteanpassung (verschiedene Akustiker!!!) da, merke schon nach paar Minuten vor Ort im Zimmer, wenn die Einstellung nicht passt und jedes Mal wird zwar noch bissl angepasst, aber schlussendlich geh ich dann raus mit einem „teste erstmal“ und möchte nach ein paar Stunden nur schreien vor Frust…

Aktuelles Testgerät: Phonak Audeo L50
Geil. Die Nebengeräusche plärren mich an und die wichtigsten Dinge höre ich nicht. Von Sprache ganz zu schweigen.
Einzig die Passstücke sind super angenehm (hatte jetzt Schirmchen)

Bisherige HG: 2002 Widex - war damals mein Favorit, klang ja schön verwaschen 😂, 2008 zwangsweise Wechsel zu Oticon (Delta), 2017 nach 6 gescheiterten anderen Versuchen, auf verzweifeltem Vorschlag meinerseits - Oticon Opn1 & es war sofort regelrecht eine Offenbarung des Hörens…

Jetzt geht es auf Empfehlung des Aku schon wieder von Oticon weg…naja gut, man ist ja offen für Neues.

Aber mal im Ernst…lässt sich dieses extreme Misverhältnis im Klangbild/Verstehen korrigieren? (In der App geht nur minimal)
Ich meine, ich kann ohne Bluetooth bei Nebengeräuschen nichtmal telefonieren… 😳

Soll ich mich erstmal dran weiter durchwurschteln? 🤔

Bin ich zu sehr Oticon-„verwöhnt“? 😳

Versteht überhaupt jemand mein Problem? 😅🙈

Sorry für den langen Text…

LG
Jonny
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#2

Beitrag von Jonny »

Ich verstehe dich sehr gut! Habe sehr ähnliches auch erlebt.
Welche Geräte testest du nun eigentlich?
-- Hg seit 1991 _ Opn1 seit Juni 2017
Entspannung
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#3

Beitrag von Entspannung »

Wieso bleibst du dann nicht bei Oticon?
Gibt doch jetzt das neue, teste das doch...
Ich frage mich, wieso der Aku dir empfiehlt ein anderes, als Oticon zu testen, wenn du damit gut klar kamst?
Dani!
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#4

Beitrag von Dani! »

Wenn du ein GdB 50 nur für das Hören bekommen hast, dann ist dein Hörverlust schon sehr ordentlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade dann schwer wird, passende Geräte von anderen Herstellern zu finden. Ich an deiner Stelle würde es zumindest mit einem Nachfolger deiner aktuellen Geräte probieren (wenn möglich bei dem Akustiker, von dem du die letzten Geräte hast).
Grundsätzlich lassen sich alle Hörgeräte mit etwas Aufwand ähnlich einstellen. Du schreibst, dass du dich vielleicht falsch ausdrückst, was geändert werden muss.

Ich kann da nur den Tipp geben, dass du dir ein manuelles Programm als Vergleichsprogramm einrichten lässt, das ohne jegliche Filter wie Windgeräusch- oder Nebengeräuschunterdrückung arbeitet (sogenanntes "Musik"-Programm). In diesem Programm hörst du, was man hören könnte. In Situationen, in denen du Probleme hast diese zu beschreiben, da schaltest du mal zwischen dem normalen (Automatik-)Programm und dem manuellen Musik-Programm um, um vergleichen zu können was du hörst und was du hören könntest oder was am Automaitk-Programm falsch klingt. Das dürfte das Erklären vereinfachen.
Dominik
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L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
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Miccaddy
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#5

Beitrag von Miccaddy »

Es ist schön zu lesen, daß ich nicht allein auf dieser Welt bin mit dem Problem von Fianura.
Ist es heut zu Tage wirklich so schwierig,eine richtige Einstellung zufinden,weil man als Akustiker zu sehr auf den Computer verlässt?
Sind es zuviele Automatismen vorhanden, daß am Ende das Hörgerät selber nicht mehr weiß,was wichtig ist?
Rancher
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#6

Beitrag von Rancher »

Fianura hat geschrieben: 11. Mär 2024, 22:21 ... auf verzweifeltem Vorschlag meinerseits - Oticon Opn1 & es war sofort regelrecht eine Offenbarung des Hörens…

Jetzt geht es auf Empfehlung des Aku schon wieder von Oticon weg…naja gut, man ist ja offen für Neues.

... Bin ich zu sehr Oticon-„verwöhnt“? 😳
Im Ernst, warum bleibst Du nicht bei Oticon? Was anderes zum Vergleich testen, ok. Aber wenn das nichts ist?
125-250-500-1k-1,5k-2k-3k-4k-6k-8k-10k
R 50- 50- 50- 45- 45-40-45-55-60-60-60
L 70- 70- 70- 65- 65-65-65-65-60-60-60
Beidseitig Phonak Audéo Lumity 90-R
misterref
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#7

Beitrag von misterref »

Rancher hat geschrieben: 12. Mär 2024, 07:21
Fianura hat geschrieben: 11. Mär 2024, 22:21 ... auf verzweifeltem Vorschlag meinerseits - Oticon Opn1 & es war sofort regelrecht eine Offenbarung des Hörens…

Jetzt geht es auf Empfehlung des Aku schon wieder von Oticon weg…naja gut, man ist ja offen für Neues.

... Bin ich zu sehr Oticon-„verwöhnt“? 😳
Im Ernst, warum bleibst Du nicht bei Oticon? Was anderes zum Vergleich testen, ok. Aber wenn das nichts ist?
Ist einfacher gesagt als getan, entweder bietet der Akustiker keine Oticon mehr an (war beim mir mit Phonak so) oder er mag die nicht und will was anderes probieren. Ist per se nicht falsch man sollte aber nicht zu lange damit rum experimentieren.

Es hilft aber auch nicht wenn man zu viele Akustiker hat, so kommt man wohl immer nahe an das Resultat fängt aber schlussendlich immer wieder von vorne an. Man sollte auch mit ihnen Geduld haben, ist natürlich für die auch nicht immer einfach mit den Infos die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Irrelevant
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#8

Beitrag von Irrelevant »

Der Vorteil, wenn du bei Oticon bleibst, ist dass du die Einstellungen vom alten Geräte (OPN zum Real) kopieren kannst. Hab ich gemacht, funktioniert für mich sehr gut.

Ansonsten, vielleicht ist die Marge des Oticon Hörgerätes einfach nicht gut genug für ihn.
Jonny
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#9

Beitrag von Jonny »

Auf jeden Fall solltest du bei EINER Person (Akustiker/in) bleiben, mit der du gut klarkommst bzw. wo du merkst, dass dein Gesagtes so verstanden wird, wie du es meinst. Sender - Empfänger Ding!

Auf jeden Fall nicht verzweifeln!
-- Hg seit 1991 _ Opn1 seit Juni 2017
teak
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#10

Beitrag von teak »

Fianura hat geschrieben: 11. Mär 2024, 22:21 ...
Ja und irgendwie sitz ich bei jeder Hörgeräteanpassung (verschiedene Akustiker!!!) da, merke schon nach paar Minuten vor Ort im Zimmer, wenn die Einstellung nicht passt und jedes Mal wird zwar noch bissl angepasst, aber schlussendlich geh ich dann raus mit einem „teste erstmal“ und möchte nach ein paar Stunden nur schreien vor Frust…
Verschiedene Akustiker sind eine eigene Komplikation. Da trifft die eigene vorbeugende Höflichkeit auf unterschiedliche Interpretationen in "Akustikersprache" und unterschiedliche Überlegungen, wie und womit am Besten abzuhelfen ist.

Anstatt mit "teste mal" und Frust den Laden zu verlassen, solltest Du VOR jedem Anpassversuch durch Rückfrage klären, ob der Akustiker Deine Kritik auch a) richtig verstanden hat und b) Dir eine glaubwürdige Ursache Deiner Schwierigkeiten vermitteln kann.

Und weil es extrem doof ist, das jedes Mal neu zu entwickeln, würde ich mir den Akustiker rauspicken, bei dem die Chemie am Besten passt und die Folgetermine direkt mit ihm vereinbaren.

Und die Geräte sind auch wichtig. Jeder Hersteller programmiert in Details anders und es wird vermutlich nicht Möglich sein, durch Anpassung aus einem Oticon ein Phonak zu machen oder umgekehrt. Und hinter der Wahl eines Gerätes durch die Akustiker steckt auch eine Idee und eine Begründung. Hier hilft nur Nachfragen und Nachprüfen, ob die Gründe zu Deinen Schwierigkeiten passen.

Und wenn Du klar sagst: "Das passt doch wieder nicht" und der Akustiker bleibt bei : "Teste mal", geh zurück auf Anfang und wechsele den Laden.
Ralle2002
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#11

Beitrag von Ralle2002 »

Irrelevant hat geschrieben: 12. Mär 2024, 08:35 Der Vorteil, wenn du bei Oticon bleibst, ist dass du die Einstellungen vom alten Geräte (OPN zum Real) kopieren kannst. Hab ich gemacht, funktioniert für mich sehr gut.

Ansonsten, vielleicht ist die Marge des Oticon Hörgerätes einfach nicht gut genug für ihn.
Ob das kopieren der Einstellungen ein Vorteil ist, zweifle ich stark an. 😀
Bei einem neuen HG sollte man prinzipiell die Konfigurationen neu vornehmen. Neue Technik, neue Möglichkeiten. Es müssen ggf. neue Ohrstücke her und das Gehör hat sich vielleicht auch geändert.
Ohrenklempner
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#12

Beitrag von Ohrenklempner »

Ralle2002 hat geschrieben: 12. Mär 2024, 09:31 Ob das kopieren der Einstellungen ein Vorteil ist, zweifle ich stark an. 😀
Bei Akzeptanzproblemen ist das das Mittel der Wahl. Man nimmt die alte Einstellung und tastet sich schrittweise an das neue Ziel ran.
Ralle2002
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#13

Beitrag von Ralle2002 »

Ohrenklempner hat geschrieben: 12. Mär 2024, 09:38
Ralle2002 hat geschrieben: 12. Mär 2024, 09:31 Ob das kopieren der Einstellungen ein Vorteil ist, zweifle ich stark an. 😀
Bei Akzeptanzproblemen ist das das Mittel der Wahl. Man nimmt die alte Einstellung und tastet sich schrittweise an das neue Ziel ran.
Ich habe von einer Neukonfiguration profitiert, neue Ohrstücke bekommen und mein Gehör hatte sich stark verändert.
Irrelevant
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#14

Beitrag von Irrelevant »

Man kann meiner Meinung nach nicht alte Hörgeräte mit neuen Hörgeräten vergleichen. Mein altes OPN klingt ausgelutscht und wenig detailiert, um ein gutes Sprachverständnis zu gewährleisten. Die neuen REAL klingen meilenweit besser mit denselben Einstellungen, aber auch eine Spur schärfer, kantiger, knackiger. Das ist aber für micht entscheidend gewesen, da dies das Sprachverständnis verbessert hat. Ich merke gerade im Hochtonbereich wie die Hörgeräte über die Zeit unsauber und verwaschen werden und mein Sprachverständnis nachlässt.

Im Übrigen habe ich super Erfahrungen damit gemacht nachzufragen, woher der Akustiker kommt. Ich hatte mal einen ehemaligen Musiker als Akustiker, der war super. Ein anderer Akustiker wollte mir erzählen dass billige Hörgeräte so gut sind wie teure Hörgeräte und alles nur Marketing ist. Ich wäre am liebsten nach 5 Minuten, ohne mit ihm zusammenzuarbeiten, wieder raus gegangen. Ist am Ende auch wegen überhöhten Kostenvoranschlag nicht mein Akustiker geworden.
petrapan2000
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#15

Beitrag von petrapan2000 »

Es bewegt sich zwar immer mehr ein wenig vom ursprünglichen Threadansatz weg, aber passt noch halbwegs:

1. warum lassen die HGs nach? Das war bei meinen Resounds so, jetzt bin ich bei Oticon 🤓

2. ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Akustiker erst mal langen Vortrag halten, warum man nur mit Premium Geräten glücklich werden kann…
Oticon Zirkon 2 RIC beidseitig

----125--250--500--1000--1500--2000--3000--4000--6000--8000
-R- 30----30---35----40-----40-----40-----40-----45----35-----35
-L- 45----50---45----50-----55-----60-----60-----50----55-----40
Dani!
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#16

Beitrag von Dani! »

Irrelevant hat geschrieben: 12. Mär 2024, 10:23 Ein anderer Akustiker wollte mir erzählen dass billige Hörgeräte so gut sind wie teure Hörgeräte und alles nur Marketing ist.
Im gewissen Rahmen stimmt das aber auch. Wenn du (Ohrtechnisch) in eine Wolke gepackt werden willst, brauchst du Premium-Geräte. Man kann aber auch das Gehirn das Filtern überlassen (für Hörentwöhnte dann halt mit viel Training), dafür ist der Klang dann stets glasklar.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
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Ohrenklempner
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#17

Beitrag von Ohrenklempner »

Das kommt darauf an, was man unter "gut" versteht.
Ein Dacia Logan ist auch so gut wie ein Tesla Modell S, wenn "gut" für mich bedeutet, dass ich mit einem Auto von A nach B komme.
tabbycat
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#18

Beitrag von tabbycat »

Ohrenklempner hat geschrieben: 12. Mär 2024, 11:59 Das kommt darauf an, was man unter "gut" versteht.
Ein Dacia Logan ist auch so gut wie ein Tesla Modell S, wenn "gut" für mich bedeutet, dass ich mit einem Auto von A nach B komme.
Ich finde, den Vergleich kann man eher an den Assistenzsystemen eines Fahrzeuges festmachen denn am Vergleich von Dacia und Tesla oder auch Mercedes und VW ;)
Will und brauche ich z. B. Spurhalte- und Abstandsassistent, Tempomat, Rückfahrkamera, bzw. gehen die mir nur auf den Wecker - oder komme ich auch gut ohne klar/ kann ohne diesen ganzen Kram vielleicht sogar entspannter fahren, weil ich es es so gewohnt bin?
____________________________________

Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
____________________________________
(Heinz Erhardt)
Ohrenklempner
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Ja richtig, und für den einen ist der Dacia das bessere Auto, weil es nicht viel kostet und alles tut, was es soll, und für den anderen ist der Tesla besser, weil er mit selbstgeerntetem Strom fährt und schöner in der Einfahrt aussieht.
Irrelevant
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#20

Beitrag von Irrelevant »

Dani! hat geschrieben: 12. Mär 2024, 11:52
Irrelevant hat geschrieben: 12. Mär 2024, 10:23 Ein anderer Akustiker wollte mir erzählen dass billige Hörgeräte so gut sind wie teure Hörgeräte und alles nur Marketing ist.
Im gewissen Rahmen stimmt das aber auch. Wenn du (Ohrtechnisch) in eine Wolke gepackt werden willst, brauchst du Premium-Geräte. Man kann aber auch das Gehirn das Filtern überlassen (für Hörentwöhnte dann halt mit viel Training), dafür ist der Klang dann stets glasklar.
Bin ich nicht ganz deiner Meinung. Ich mag zwar grundsätzlich natürlich hören, aber die Extremsituationen im Sprachverständnis (z.b. Bar und Club und trotzdem noch den Gesprächspartner trotz lauter Musik zu verstehen) kommt es alleine auf die Assistenzen (KI, Rechenleistung) an, da kommt ein Musikprogramm nicht weit weil es einfach alles laut macht.
Ohrenklempner
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#21

Beitrag von Ohrenklempner »

Adaptive und scharfe Fokussierungen auf Gesprächspartner bringen durchaus ein paar dB mehr SNR, was dem Sprachverstehen zu Gute kommt. Vielleicht war der Kollege Akustiker etwas übervorsichtig, weil laut Krankenkassenverträgen mit einem besseren Hörgerät nicht besser Sprache verstanden werden darf. Das bezieht sich aber allein auf die Messungen mit dem Freiburger bzw. Oldenburger Sprachtest und hat nichts mit Alltagssituationen zu tun.
Dani!
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#22

Beitrag von Dani! »

Irrelevant hat geschrieben: 12. Mär 2024, 14:03 Bin ich nicht ganz deiner Meinung. Ich mag zwar grundsätzlich natürlich hören, aber die Extremsituationen im Sprachverständnis (z.b. Bar und Club und trotzdem noch den Gesprächspartner trotz lauter Musik zu verstehen) kommt es alleine auf die Assistenzen (KI, Rechenleistung) an, da kommt ein Musikprogramm nicht weit weil es einfach alles laut macht.
Ich kann nur für mich sprechen. Glaube aber nicht, dass ich in dieser Beziehung ein Sonderling bin:

Als ich 2018 meine Phonak Naida B70 bekommen habe war ich begeistert vom manuellen Programm "Sprache im lauten Störlärm". Damit war ich endlich wieder in der Lage in der Kantine am Gespräch der Kollegen teil zu nehmen. Im Lauf der Monate habe ich es aber immer öfter vergessen, das entsprechende Programm in der Kantine explizit auszuwählen. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich mit diesem manuellen Programm gar nicht mal mehr besser verstehe als mit dem Alltagsprogramm (zu Beginn war das anders). Seitdem habe ich das Umschalten dann eben sein lassen.
Inzwischen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass man (nach wie vor) der echten Intelligenz des Gehirn durchaus mehr zutrauen darf als der künstlichen im Hörgerät. Viele trauen hingegen der KI mehr zu, was ich nicht nachvollziehen kann.

Nicht falsch verstehen: Wie ich schon schrieb sind Premium-Geräte für diejenigen gedacht, die auf Komfort wert legen (nach meinem Verständins müssen bspw. ADHS-Geplagte von unnötigen Geräuschen ferngehalten werden). Verstehen kann man auch mit den Kassenmodellen gut, auch in lauten Umgebungen. Vorausgesetzt, das Gehirn ist dafür trainiert bzw. nicht hörentwöhnt.

Du brauchst nicht meiner Meinung zu sein, das werden viele (die meisten?) hier auch nicht sein. Aber ausgerechnet Oticon postuliert das ominöse brainhearing ...
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Irrelevant
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#23

Beitrag von Irrelevant »

Ich denke jeder hört anders, deswegen nehme ich mein denken auch nicht für die ultimative Wahrheit. Ich merke aber auch, dass das normale Sprachprogramm, das Musikprogramm und das Sprachverständlichkeitsprogramm, deutlich anders klingen und auch anders abgestimmt sind. Man hört auch sehr deutlich das Sprachverständlichkeitsprogramm heraus (dass die Frequenzen der kritischen Sprachbestandteile hervorgehoben sind).

Aber auch hier, jeder ist anders.
Der Akustiker
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#24

Beitrag von Der Akustiker »

Also seit den More ist der OPN Effekt nicht mehr da. Die Geräte klingen komplett anders! Ich würde auch erst die neuen Oticon testen. Alternativ Signia IX. Die sind zwar vom Klangbild weicher, gehen aber sehr gut! Wenn da zu wenig von der Seite kommt, kann man das umstellen.
Hören kann man mit jeden System...Verstehen nur, wenn das Gehirn es akzeptiert und trainiert ist! Akustiker aus Leidenschaft...
Fianura
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Re: Einmal Oticon, immer Oticon?

#25

Beitrag von Fianura »

Hallöchen,

irgendwie ist meine Antwort von zwischendurch einfach verschwunden bzw. offenbar gar nicht abgesendet worden... nun gut.
Erstmal sorry für die späte Rückmeldung. Der Alltag hat einen manchmal einfach im Griff ;)

Der aktuelle Stand ist nun, dass ich noch weiter die Phonak (Audeo L50) teste, mittlerweile aber mit einer neuen Einstellung, die um Welten besser ist als die erste, jedoch weiterhin nicht an meine OPN1 rankommt.
Irgendwie sagt mir die ganze Klangverarbeitung und die Balance/Ausgewogenheit von Sprache & Nebengeräuschen zu- und miteinander gar nicht so wirklich zu, bzw. fühlt sich auf eine merkwürdige Art "unfertig" an.
Lustigerweise denke ich aber, wer OPN nicht kennt oder mag, kann mit den Phonak sogar richtig happy werden.
Da ich allerdings weiß, dass es einfach anders geht... hmmm ja doch, ich glaube ich bin Oticon-geschädigt.

Der Aku hat glücklicherweise ganz gut reagiert... hatte ihm mein Feedback schonmal vorab vor dem Termin per Mail geschickt gehabt... und er hat daraufhin seine ursprünglichen Pläne umgeworfen und mir bereits schon mal Oticon Intent Demogeräte bestellt. :yes:

Ich bin mal wahnsinnig gespannt darauf, wie die so sind...
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