Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

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BigM
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Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#1

Beitrag von BigM »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum !

Ich war die letzten Jahre beruflich viel im Ausland und letzten Sommer hatte ich einen einseitigen Hörsturz erlitten.
Hatte dann alles im Ausland unternommen wie stationäre Cortison-Therapie, anschließend Cortison-Injektion direkt ins Ohr etc. nur
leider hat alles nichts gebracht. Habe auch mittlerweile einen wahnsinnigen Tinnitus oder wie die Ärzte so schön sagen "Phantom-Ton" im Ohr,
der mich nicht zur Ruhe kommen lässt.

Nun gibt es laut den Ärzten hier nur noch eine Option und das wäre ein Cochlea-Implantat, doch das bekomme ich natürlich im Ausland von
der Krankenkasse nicht bezahlt.

Von daher würde ich mich freuen wenn Ihr mir Empfehlungen für Kliniken geben könntet für den süddeutschen Raum, wo ihr gute Erfahrungen gemacht habt bzw.
auch gerne wo ihr weniger gute Erfahrungen gemacht habt, damit dort nicht unbedingt aufschlage ;-)

Ich sag schon mal Danke für eure Unterstützung.
rhae
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#2

Beitrag von rhae »

Hallo und :sm(133):

eine der besten CI-Kliniken ist in Freiburg. Sowohl von Bekannten, Forenteilnehmern und auch durch eigene Erfahrungen aus der Familie kann ich Dir die Klinik guten Gewissens empfehlen.

Nur bei einer einseitigen Ertaubung (anderes Ohr normalhörend?) würde ich persönlich von einem CI-Implantat abraten. Das musst Du aber letztlich selbst abwägen.


VG Ralph
BigM
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#3

Beitrag von BigM »

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Kannst du mir das näher begründen warum du mir bei einseitiger Taubheit davon abrätst ? Bin selber noch etwas überfordert mit der ganzen Thematik.


Danke dir
Dani!
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#4

Beitrag von Dani! »

Ich würde bei einseitiger Taubheit mit normalhörendem Gegenohr trotzdem eine CI OP machen. Man kann so gut wie nichts verlieren außer allgemeine Gefahren einer jeden OP. Gewinnen hingehen kannst du das Richtungshören als auch das Mitbekommen, wenn dich jemand von der falschen Seite anspricht. Bei intensivem Training steht nach Monaten oder wenigen Jahren auch das Sprachverstehen in Aussicht.

Ein Selbstläufer ist das allerdings nicht, auch nicht für beidseitig Ertaubte. Das heißt, wieder Hören zu lernen bedeutet Arbeit.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
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Vorsicht bissig.
rhae
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#5

Beitrag von rhae »

Eine einseitige Taubheit ist jetzt nicht so tragisch, es gibt auch nur einen Schwerbehindertenausweis mit GdB 20 (soweit ich das noch weiss).
Das Klangbild des CI ist schon sehr verschieden vom normalen Hören, als "blecherne Mickeymaus" wird es oft beschrieben. Da gewöhnt sich nicht jeder schnell dran.

VG Ralph
Chocolate
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#6

Beitrag von Chocolate »

Schau vielleicht einfach nach den großen CI-Zentren im Süden.
Vielleicht hilft es dir auch gegen den Tinni, da das Ohr dann über CI wieder etwas realen Input kriegen kann und sich den nicht mehr selbst herdenkt.

Edit: Nachtrag
Es klingt nicht wie ein normales Ohr mit CI, vielleicht entfernt vergleichbar mit einem Dosentelefon bei mir. Aber es ermöglicht mir Richtungshören und Sprache ist damit klarer und verständlicher als ohne.
Niemand kann einem vorher versprechen ob es gut wird, aber wenn man nichts zu verlieren hat warum nicht ausprobieren?
Beidseits mittlerweile hochgradig bis an Taubheit-grenzend SH
(Progredient, "Badewannen"kurve)
Versorgt mit (re) Marvel CI von AB 03/23 und (li) Phonak Naida Link M
tabbycat
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#7

Beitrag von tabbycat »

Ich persönlich empfinde eine CI-OP (die ja nicht umkehrbar ist) ohne vorher evtl. eine CROS-Versorgung ausprobiert zu haben ein bißchen wie mit Kanonenkugeln auf Spatzen geschossen.

Ob mit einer einseitigen CI-Versorgung/ auf der anderen Seite normalhörend ein Richtungshören möglich ist - keine Ahnung.
Mit nur einem Hörgerät war es mir jedenfalls 15 Jahre lang nicht möglich. Erst durch das zweite HG/ die Kommunikation der Hörgeräte miteinander funktioniert es bei mir wieder.
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Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
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Kellea
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#8

Beitrag von Kellea »

rhae hat geschrieben: 27. Mär 2024, 20:30 Eine einseitige Taubheit ist jetzt nicht so tragisch, es gibt auch nur einen Schwerbehindertenausweis mit GdB 20 (soweit ich das noch weiss).
Das Klangbild des CI ist schon sehr verschieden vom normalen Hören, als "blecherne Mickeymaus" wird es oft beschrieben. Da gewöhnt sich nicht jeder schnell dran.

VG Ralph
Ich finde deine Aussage ehrlich gesagt ziemlich daneben!
Für mich ist meine einseitige Taubheit ziemlich tragisch! Ich bin jeden Arbeitstag ab ca 13 nicht mehr wirklich aufnahmefähig, falle abends totmüde ins Bett, habe Depressionen und habe mich sehr zurück gezogen. Und ganz ehrlich, sch...auf den Behindertenausweis. Darum geht es nicht, es geht darum, dass ich mich wieder besser konzentrieren kann, wieder mehr am Leben teilhaben kann und ich wieder Richtungshören habe.
In meiner SHG sind mehrere Leute, die auch einseitig mit CI versorgt sind, wieder Richtungshörend sind und sehr froh sind, diesen Schritt gegangen zu sein.
Klar ist es ein anderes hören, aber darüber sind sich die meisten klar.
@tabbycat das Crosgerät muss man sogar vorher testen, sonst spielt die Krankenkasse nicht mit.
LG Kellea
Der Teufel hat mich geschickt und Gott hat's abgesegnet.
:69:
rhae
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#9

Beitrag von rhae »

Darum der Hinweis auf das individuelle Abwägen in meiner ersten Antwort.
Für den einen (Dich) ist die SSD (einseitige Ertaubung) ein furchtbarer Schicksalsschlag, der die Lust am Leben nimmt und in die Depression führt. Ich kenne aber auch andere Schicksale wie das meines Onkels, der im Grundschulalter einseitig taub wurde. Er wurde trotzdem Berufsmusiker im Bereich Klassik und führt ein ganz normales Leben. Nur in geselliger Runde machte er die Anwesenden auf seine SSD aufmerksam und setzte sich passend um. Es geht also schon auch ohne Depressionen mit einer einseitigen Schwerhörigkeit zu leben. Tägliche Batteriewechsel, Akkuladungen und andere technische Störungen durch das CI sind dann auch obsolet.

VG Ralph

PS: nein ich habe wirklich nichts gegen das CI, ich sehe es halt nur ganz pragmatisch (in meinen Augen)
Kellea
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#10

Beitrag von Kellea »

Okay, so kam es nicht bei mir an. Somit relativiert sich das natürlich.
LG Kellea
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rabenschwinge
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Re: Cochlea Implantat - Klinik-Empfehlung in Süddeutschland

#11

Beitrag von rabenschwinge »

Ich persönlich würde in dem Fall wohl zuerst eine Cros Versorgung ausprobieren wollen bevor ich auf das CI zurückgreife.
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