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Mein Akustiker sagte bei meiner Neueinstellung, dass sich die Hörgeräte gegenseitig verstärken. Ist damit gemeint, dass sich die Lautsprecher (ric) in der Lautstärke verstärken? Bekommt man so etwas auch mit einem Equalizer für Kopfhörer hin oder behindern sich die unterschiedlichen Hörkurven gegenseitig?

Ich habe lange versucht, zu verstehen, was Dein Akustiker damit meinen könnte. Eventuell geht es um Folgendes:

Das linke und das rechte Hörgerät schicken ihr Mikrofonsignal nicht nur an den eigenen Verstärker, sondern über eine sogenannte e2e (ear to ear) Funkverbindung auch jeweils an die Gegenseite. Dadurch können die Geräte verschiedene Komfortfunktionen bieten, die sonst nicht möglich wären. Beispielsweise können die Geräte ermitteln, ob eine Stimme von vorne kommt und diesen Anteil des Gesamtsignals dann hervorheben. Auch die Unterdrückung von Windgeräuschen und anderen Störgeräuschen klappt dadurch besser.

Die Aussage, dass die Hörgeräte sich gegenseitig verstärken, könnte der Versuch sein, das in einfachen Worten zu erklären. Richtig ist es streng genommen aber nicht. Die Vorgänge sind viel komplizierter. Mit einem Equalizer hat das Ganze nichts zu tun und lässt sich deshalb auf diese Weise auch nicht nachbilden.

Da würd ich lieber auch noch einmal fragen, was er damit meint. "Verstärken" im Sinne von akustischer Verstärkung ist sicher nicht gemeint. Ein Paar Hörgeräte ist technisch aber leistungsfähiger als nur ein Einzelnes. Zusammen sind sie also stärker als zwei einzelne Hörgeräte.
Oder er meint, dass sich der Lautheitseindruck summiert ("verstärkt"), wenn man zwei statt nur ein Hörgerät trägt. Darum ist die Zielkurve bei einem monaural angepassten Hörgerät um 3 dB "lauter" als die von zwei binauralen Geräten.

Genau das meine ich. Nachdem ich das rechte Hörgerät hineingesteckt hatte, sagte ich dem Akustiker, es müsste lauter sein. Er meinte stecken, sie erst ihr linkes HG ins Ohr. Siehe da, ich hörte rechts besser. Handelt es sich hier laienhaft gesagt um eine Lautstärkensummierung der beiden Ric-Hörer? Wie werden die unterschiedlichen Hörkurven durch das AkustikerProgramm miteinander "abgeglichen", "summiert", um ein einheitliches Hören links und rechts zu ermöglichen? Mit einem Equalizer für Kopfhörer geht das nicht. Bisher habe ich die Kurven links und rechts unter Berücksichtigung des Unterschiedes von dB HL und SPL im Equalizer eingestellt. Aber ist das nicht ein Denkfehler? Müßte ich besser z.B. bei 1 khz links den Verlust von 30 dB eingeben und rechts den Verlust von 80 dB abzüglich der 30 dB links ausgleichen? Oder ist es illusorisch, bei linkem mittleren und rechtem hohem Hörverlust einen akzeptablen Gesamtklang hinzubekommen?

Meiner Meinung nach ist das der einfache Summationseffekt, wenn beide HG eingesetzt sind.
Auch wenn beide HG miteinander kommunizieren, dann geht es eher um räumliche Abgleiche für Sprach und Lärmerkennung und nicht darum unterschiedliche Hörverluste R/L anzugleichen.

Ich denke es geht eher darum, dass man mit 2 Ohren fast doppelt so laut hört wie mit nur einem Ohr. Egal ob nun mit oder ohne Hörgerät.
Bei Ton-Audiogrrammen schnitt ich durchweg mit 5 (bis teilweise 10) dB besser ab, wenn ich mit beiden Ohren bzw. im separaten Test mit beiden Hörgeräten gleichzeitig hören durfte. Das ist eine Summierung im Gehirn, nicht der Technik.