ich habe einige Fragen zu einem besonders schwierigen Fall mit meinem Kind. Mein Sohn ist mittlerweile 4,5 Monate alt. Er ist nahezu blind aufgrund von Augenkrebs und erhält aktuell eine Chemotherapie. Durch einen Gendefekt (GJB2) ist er hochgradig schwerhörig. Der Krebs hat keinerlei Zusammenhang mit der Schwerhörigkeit, aber das fehlende Sehen erschwert die Situation ziemlich z.B. Hörreaktionen besser zu deuten oder im Falle von
Er hat bereits 6 Bera bekommen, zwei davon in Narkose. Die erste in der Universitätsklinik Essen und die zweite in der LMU München diese Woche. Mit 2,5 Monaten hat er Hörgeräte erhalten - erstmal eingestellt auf die Hörergebnisse der Universitätsklinik Essen. Wir sind wöchentlich bei der Hörakustikerin und gemäß ihrem Eindruck (und auch unserem) hatte es sich deutlich verbessert und die Einstellungen wurden stärker nach unten korrigiert. Nun sind die Bera Ergebnisse der LMU München von dieser Woche aber deutlich schlechter ausgefallen und die Hörgeräte sollen an diese neuen Werte angepasst werden. Es wurde auch ein Trommelfellschnitt gemacht, es befindet sich kein Wasser dahinter. Mit diesem Hörverlust befinden wir uns direkt an der Grenze zwischen "noch mit Hörgeräten versorgbar" oder
- Er wird ggf. die Wörter nicht mit Inhalt füllen können (er kann z.B. einen Apfel fühlen, aber wird er verstehen dass dazu das Wort Apfel gehört?).
- Die Rehabilitation beim
- Jetzt ist er schon blind und hätte dann auch noch ein unnatürliches Hören.
- Der Krebs wird im Schnitt 6 mal nochmal kommen bis zu seinem 6. Lebensjahr und wir benötigen dann immer MRT-Bildgebungen. Die
Nun zu meinen vielen Fragen:
1.a. Welchen Nutzen haben die Beobachtungen/Einstellungen der Hörakustikerin, wenn sowieso nur die Bera als Grundlage für die Geräteeinstellungen genommen werden soll? Unsere Hörakustikerin hat über 20 Jahre Erfahrung mit Säuglingen und Kleinkindern und ich habe starkes Vertrauen in sie. Wir als Eltern sehen auch deutliche Hörreaktionen. Wenn er die Hörgeräte drin hat, fängt er an zu lachen und seine Augen fangen an zu suchen oder werden groß. Sein Babbeln entwickelt sich bis jetzt auch stetig und bleibt nicht auf dem gleichen Stand oder monoton. Wenn er in der früh aufwacht, quengelt er bis man die Hörgeräte einsetzt und auch beim Einsetzen fängt er schon zum Lachen an wie eine Art Vorfreude, weil er gleich hören wird. Aber so eine große Differenz ist schon extrem.
Wo liegt die Wahrheit? Einzig allein in der Bera?
Am Tag nach der Bera wurde nochmal ein Mini-Hörtest (3 Minuten) mit Hörgeräten von einer Audiologin in der LMU München gemacht und sie hat auch früher Reaktionen gesehen (er hat sich sogar dem Geräusch mit dem Kopf zugewendet), sodass der Arzt die Hörgeräteeinstellungen nochmal nach unten korrigieren ließ.
Ich möchte weder die Bera Messung noch die Beobachtungen etc. anzweifeln. Ich möchte es einfach nur verstehen, weil ich mir diese großen Differenzen nicht erklären kann. Die Beobachtungen der Audiologin der LMU München sind doch ebenfalls subjektiv - warum wird anhand ihrer Beobachtung nach unten korrigiert, aber die Beobachtung der Hörakustikerin als "falsch" dargestellt?
Und natürlich habe ich Angst, dass er entweder unterversorgt ist (Einstellungen der Hörakustikerin sehr niedrig) oder überversorgt (Einstellungen der LMU München gemäß Bera sehr hoch).
1.b. Woher weiß ich, ob nicht ein tiefer Ton die Aufmerksamkeit anregt und es als Hörreaktion betrachtet wird, aber sich kein wirkliches Sprachverstehen ergibt, da er z.B. die hohen Frequenzen in dem gesprochen Wort nicht hört?
2. Kennt jemand ein "von Geburt an" taubblindes Kind, welches mit
3. Wenn die Hörgeräte irgendwann doch nicht mehr ausreichen und auf
4. Wenn die Hörgeräte doch zu laut eingestellt sind, zerstört dies nicht die Haarzellen mit der Zeit sodass ein Teufelskreis entsteht (noch mehr Hörverlust durch zerstörte Haarzellen, dann wieder mehr Verstärkung usw.)
Anbei auch die Dokumente:
- Hörtest Universitätsklinik Essen
- Beobachtungen/Hörgeräte Einstellung lt. Hörakustikerin
- Bera LMU München
Vielleicht findet sich ja hier jemand, der mir ein bisschen weiterhelfen kann.