Schwerhoerigenforum.de

Ich bin neu hier und hoffe, das richtige Unterforum getroffen zu haben.
Ich bin 67 mit einer altersgemäßen Einbuße in den höheren Frequenzen. Näheres weiß ich nach meinem bevorstehenden Termin beim HNO.
Mein Verständnis von Sprache ist (für mich) noch in Ordnung, mit einer Ausnahme: Laute Umgebung, besonders wenn z.B. in einer Gaststätte an den anderen Tischen relativ laut durcheinander gesprochen wird habe ich Probleme die neben mir sitzende Person zu verstehen. Jetzt ist das eine Situation, die nicht täglich auftritt, sondern eher selten.
Nach Aussage eines Hörgeräteakustikers könnte dieses Defizit mit einem gar nicht so komplexen Hörgerät relativ weit ausgeglichen werden.
Zusätzlich habe ich noch beidseitig einen Tinnitus, der mich aber die meiste Zeit nicht stört.
Ist jemand in einer vergleichbaren Situation und kann mir einen Rat geben?
Also ein Hörgerät anpassen lassen oder eher noch ein wenig zuwarten?
Danke und schöne Grüße aus Regensburg!

Hallo,
lass dir auf jeden Fall ein Hörgerät anpassen und probiere es aus. Es ist für dich ja erst einmal kostenfrei und unverbindlich. So lange warten, bis kaum noch was geht, würde ich nicht. Ein entwöhntes Hörorgan wieder an unbekannte Klänge trainieren zu müssen, macht keinen Spaß.

Meine Situation war deiner nicht unähnlich. Mit einem Unterschied: Ich war der Meinung, dass ich in allen Umgebungengen gut höre. Die Audiogramme beim HNO erzählten allerdings eine andere Geschichte. Also bin ich mit Verordnung in Hand in den Akustikladen um die Ecke gegangen. Dort habe ich in den nächsten Monaten Verschiedenes ausprobiert, obschon die AKUin mich vorerst für einen Grenzfall gehalten hat. Es dauerte lange, bis ich feststellte, dass die Welt ohne HGs dümpfer klingt als mit. Inzwischen trage ich die HGs gerne. Meine AKUin meinte: Letztendlich ging es darum, entweder heuer oder nächstes Jahr.

Probiere alles aus. Man braucht Geduld. Was den Tinnitus betrifft: Hab ich beinahe 20 Jahre. Wir sind gute Freunde.

Servus

Danke für Eure Antworten!
Warten "bis kaum noch was geht" werde ich sicher nicht - ich habe mit der Gleichsichtbrille auch nicht lange zugewartet sondern mich eingewöhnt.
@servus so ähnlich denke ich ist es bei mir auch: entweder heuer oder in nicht allzu ferner Zukunft.
Im Moment werde ich es ein wenig aufschieben aber sicher nicht auf die lange Bank - das ist mir jetzt klar.
Schöne Grüße aus Regensburg!
PS: Meine Präferenz geht zu HdO-RIC (wahrscheinlich Starkey).

Wie sieht denn dein Audiogramm aus? Wenn es schon im Indikationsbereich ist, dann ist es sinnvoll, jetzt anzufangen oder wenigstens einmal zu probieren. Die Einstiegshürde zur Kostenübernahme ist relativ gering: Tonaudiometrisch zwischen 0,5...4 kHz 30 dB Hörverlust und 20% Diskriminationsverlust bei 65 dB (einsilbige Wörter) kann man noch nicht als "wirklich schwerhörig" bezeichnen. Faktisch ist es eine geringgradige Schwerhörigkeit, die man nur in geräuschvollen Umgebungen oder bei leiser/entfernter Sprache bemerkt. Aber es gibt schon eine Kostenübernahme seitens der Krankenversicherungen, weil die Langzeitfolgen unversorgter Hörverluste viel teurer werden als eine Hörgeräteversorgung.

Edit: Ja, da spricht vielleicht auch der Verkäufer aus mir.
Es ist in meiner Laufbahn mehr als ein Mal vorgekommen, dass Leute jedes Jahr zum Hörtest waren, und denen ich jedes Mal erzählt habe, dass es eigentlich Zeit für Hörgeräte wäre ... "ach nein, ich warte noch..." (Na toll, und warum dann schon wieder ein Hörtest, wenn das Ergebnis nicht besser wird?) ... und irgendwann haben sie sich endlich mal zu einem Hörgerät durchgerungen, und dann war alles natürlich ganz schön laut und schrill, hach, und die eigene Stimme, warum hallt das denn hier so, und das zischelt ja so doll... nein, also das will ich nicht. Werd bloß nicht auch einer von denen!

Danke für die Hinweise @Ohrenklemper! Audiogramm habe ich in Kürze.
Ich denke an ein Verschieben um 1/2 Jahr um ein wenig zur Ruhe zu kommen und den Test entspannt durchführen zu können.
Schöne Grüße aus Regensburg!