In situ Perzentilanalyse

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Penzance99
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In situ Perzentilanalyse

#1

Beitrag von Penzance99 »

Hallo allerseits!

Hätte da mal ein paar Fragen: ich trage jetzt seit ca. 7 Wochen Stöpsel-Otoplastiken aus Thermotec mit 1,4 mm Belüftungsbohrung auf meinen Oticon Reals und bin damit sehr zufrieden. Anfangs hatte ich die Einstellungen, die für die vorige akustische Ankopplung (8 mm double ventend bass domes) mit in situ Perzentilmessung angepasst worden sind, und habe damit wirklich gut gehört. Da es aber immer heißt, man soll bei Änderung der akustischen Ankopplung eine neue in situ Anpassung machen, habe ich das machen lassen - dabei kam, so wie ich das verstanden habe, heraus, dass die alte Anpassung (die für die Schirmchen) über der für mich mit den Otoplastiken nötigen Verstärkung lag und es wurde ein neues Programm mit neuen, optimierten Settings angelegt (das alte Programm für die Schirmchen habe ich aber nicht gelöscht sondern als zweite Option behalten) - und was soll ich sagen, das neue Programm war grauenhaft - alles viel zu leise und dumpf, schlechtes Sprachverständnis - bin dann zu meinem Akustiker zurück und er hat mir gezeigt, dass in der Genie Software die angepasste Kurve unter der Zielkurve war und die Verstärkungs Werte dann entsprechend angehoben so dass sie deckungsgleich waren - dieses neue Programm ist jetzt besser aber für mich immer noch deutlich schlechter als das Schirmchen Programm, so dass ich jetzt weiterhin das Schirmchen Programm verwende. Das neue Programm ist zwar lauter, aber immer noch dumpf, meine eigene Stimmer dröhnt und ich fühle Okklusion. Was geht da ab? Wie kann es sein, dass die mit in situ Perzentilanalyse angepassten Settings deutlich schlechter sind als die Settings für eine andere akustische Ankopplung? Glaube nicht, dass es nur Gewöhnung ist. Was ich auch nicht verstehe ist, wie es sein kann dass die Zielkurve und die Istkurve in der Software für die in situ Perzentilanalyse deckungsgleich sind, aber dann in der Genie Software deutlich unterschiedlich. Wie kann es sein, dass ich mit den Otoplastiken in einem Programm Okklusion habe, im anderen aber nicht? Hoffe das war jetzt halbwegs verständlich. Vielleicht fällt ja jemandem was dazu ein?

LG,

Oliver
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rabenschwinge
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Re: In situ Perzentilanalyse

#2

Beitrag von rabenschwinge »

Belüftungsbohrung mal gereinigt?
Penzance99
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Re: In situ Perzentilanalyse

#3

Beitrag von Penzance99 »

Sehr sorgfältig täglich….auch mache ich täglich eine Filterkontrolle mit der iPhone Lupe. Das ist sicher nicht der Grund.
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jguther
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Re: In situ Perzentilanalyse

#4

Beitrag von jguther »

Penzance99 hat geschrieben: 5. Apr 2025, 16:00 Das neue Programm ist zwar lauter, aber immer noch dumpf, meine eigene Stimmer dröhnt und ich fühle Okklusion. Was geht da ab? Wie kann es sein, dass die mit in situ Perzentilanalyse angepassten Settings deutlich schlechter sind als die Settings für eine andere akustische Ankopplung?
Was da bei der Messung oder Einstellung schiefgegangen ist, wissen wir nicht.

Deine Erwartungshaltung ist aber richtig - auch nach dem Wechsel auf eine andere akustische Ankopplung sollte das Ergebnis nicht so schlecht sein, wie Du es beschreibst.

Ob es sinnvoller ist, die Einstellungen zu korrigieren, oder ob es besser ist, nochmal von vorne anzufangen, weiß ich nicht. Wenn ich nach Deiner Beschreibung gehe, gibt es gleich mehrere Probleme:

- Okklusion: Die Verstärkung im Tieftonbereich ist zu gering. Bei welchen Frequenzen und bei welchen Lautstärken kann man anhand der groben Beschreibung leider nicht sagen. Nach Deiner Beschreibung ist das programmabhängig, demnach wurde nicht alle Programme neu gemacht bzw. an die neuen akustischen Verhältnisse angepasst.

- dumpfer Klang: Die Verstärkung der hohen Töne ist zu gering eingestellt, möglicherweise nur bei geringen Lautstärken, möglicherweise aber auch bei allen Lautstärken

- eigene Stimme dröhnt: Die Verstärkung ist im Grundtonbereich Deiner Stimme zu groß. Möglicherweise spielt hier aber auch eine Resonanz im Bereich um die 350 Hz mit rein.

Ich bin kein Akustiker, aber ich würde in diesem Fall wie folgt vorgehen:

Falls die Anpass-Software einen in-situ Hörtest über die Hörgeräte erlaubt:
- neue Anpassung
- Daten zur akustischen Ankopplung und sonstige Grundkonfigurationsdaten eingeben/überprüfen
- in situ Hörtest mit den Hörgeräten durchführen
- first fit auf dieser Basis durchführen
- zunächst nur das Standardprogramm anlegen, ggfs. Komforteinstellungen an Deine Vorstellungen anpassen
- bei Bedarf Feinkorrekturen auf Basis Deiner Tests durchführen
- erst dann weitere Hörprogramme einrichten
- bei Bedarf individuelle Korrekturen an den einzelnen Hörprogrammen aufgrund Deiner Tests vornehmen

Falls die Anpass-Software keinen in-situ Hörtest über die Hörgeräte erlaubt:
- neuer Hörtest
- neue in-situ Messung
- neue Anpassung (first fit) auf Basis dieser Werte
- dann weiter wie oben

Die Alternative wäre eine mühsame Fehlersuche und Korrektur aller Programme nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum". Das würde ich persönlich mir nicht antun.

Wie gesagt, nur meine persönliche Meinung als self-fitter und nicht als professioneller Akustiker.

Viel Erfolg!


-
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Penzance99
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Re: In situ Perzentilanalyse

#5

Beitrag von Penzance99 »

@jguther - vielen Dank für deine detaillierten Ausführungen. Wie gesagt, ich habe ja ein Programm, welches sehr gut mit den Otoplastiken funktioniert. Verstehe aber nicht, warum das andere Programm, das eigens mit in situ Perzentilanalyse für die Otoplastiken angepasst wurde, nicht passt. Leider kann ich die Werte der beiden Programme nicht vergleichen, da ich Genie Software und Noahlink nicht habe…sollte dann wohl der nächste Schritt sein. LG und schönen Sonntag Abend, Oliver
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Mukketoaster
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Re: In situ Perzentilanalyse

#6

Beitrag von Mukketoaster »

Stöpsel otoplastiken und 1,4mm sind ohne Entkopplung deines Kiefergelenks nicht zielführend. Dein HGA soll einfach mal den Kiefergelenk entlasten, dann passt das. Im übrigen kann man Okklusion bei der Insitumessung erkennen. :D Wäre also cool, wenn wir mal an die Kurven kommen könnten. Aber dein HGA wird das wohl nicht rausrücken.
Penzance99
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Re: In situ Perzentilanalyse

#7

Beitrag von Penzance99 »

Wie gesagt, in dem einen Programm, das ich verwende (das ursprünglich für Schirmchen angepasst wurde), habe ich ja keine Okklusion - das mit dem Kiefergelenk entlasten habe ich angesprochen, als die Otoplastiken reinkamen - mein Akustiker hat aber gesagt, dass die Otoplastiken so klein sind und so wenig Material dran ist, dass man da nichts mehr wegnehmen kann…Werde versuchen an die Kurven zu kommen. Danke und LG, Oliver
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