Schwerhoerigenforum.de

Liebe Leute,
ich habe ein Problem mit Resound one (Mikrofone) und wollte fragen, ob jemand dieses Problem kennt bzw. einen Rat weiß.
Vorab: Der Hörakustiker hat bisher immer geholfen, aber das Problem tritt zu oft auf.

HG: Resound one RT961 DRWC mit M&Rie (3. Mikrofon zusätzlich zum Hörer im Ohr), verbunden mit iPhone SE 2. Generation (problemlos) und die Resound smart 3D-App

Hier sieht man rechts im Bild das HG mit Deckel über den Mikros, wie ihn auch meine Geräte haben, links die neue Variante. Diese wurde laut Akustiker entwickelt, weil es eben Probleme mit der vorigen Lösung gab und jetzt die Mikros direkt zugänglich sind.

Sorry, ich schildere das Ganze etwas ausführlicher:
Erworben habe ich die HG im November 2021. Von 4 Programmen ist "all around" so eingestellt, dass nur das M&Rie Mikrofon im Gehörgang aktiv ist, bei den weiteren Programmen sind die Mikrofone im Gerät hinter dem Ohr aktiv. Mit der Einstellung "all around", also dem Mikrofon im Ohr, gab es nie ein Problem.
Im Mai 2024 gab es bei Telefonie über das HG das Problem, dass ich nicht verstanden wurde, weil ich zu leise zu hören war. Beim Umschalten auf die Einstellungen, die auf die Mikrofone im Gerät selbst zugreifen (z. B. "Hören im Lärm"), zeigte sich, dass ich auf dem linken Gerät kaum noch etwas hörte. Ich bin damals davon ausgegangen, dass Schweiß der Auslöser war. Der Akustiker entfernte die Abdeckplatten, unter der die Mikrofone liegen, putzte durch und es war eine Weile o. k. (hier beschrieben)
Da das Problem erneut auftrat, wurden die Mikrofone ausgetauscht. Wieder alles o. k.
Im November und Dezember war ich wegen desselben Problems (Mikrofone links "zu") beim Akustiker, jedes Mal funktionierten sie nach dem Abnehmen der Deckplatte und dem Durchputzen für einige Zeit. Inzwischen nutzte ich schon den flowmed vacuum cleaner, um die Löcher in der Deckplatte abzusaugen, aber es half nichts.
Ende Dezember 2024 wieder weitgehender Ausfall der Mikrofone links, daher bekam ich Leihgeräte, meine wurden eingeschickt. Im Januar erhielt ich die Geräte von der Reparatur zurück, sind wohl komplett neue.
Im April 2025 trat das Problem erneut auf, wieder nur links. Der Akustiker fand nichts, aber durch das Durchsehen der Geräte mit Entfernung der Deckplatte ging's für ein paar Wochen gut.
Inzwischen ist es wieder so weit, dass die Mikrofone links HdO nicht richtig funktionieren. Bei "Hören im Lärm" verstehe ich ohne das HG besser.

Natürlich werde ich zum Akustiker gehen. Er ist weiterhin freundlich und um Abhilfe bemüht. Aber dennoch ist es mir schon peinlich, immer wieder auf der Matte zu stehen, auch wenn ich einen guten Grund dazu habe.

Was ich nicht verstehe: Mal davon abgesehen, dass keins von beiden Geräten diese Problematik aufweisen sollte, wieso ist immer das linke betroffen? Links und rechts sind doch baugleich, werden erst bei der Verwendung zugeordnet.
Ich pflege die Geräte beide gleich gut, setze sie nicht unter Wasser, arbeite nur wenige Stunden in der Woche in einer etwas staubigen Umgebung (nehme inzwischen dabei sogar Überzieher her, "ear gear protect", ein Geschenk vom Akustiker), mein Haarschnitt ist symmetrisch .

Hat von euch jemand eine Idee? Erfahrungen, Ratschläge?

Moin Jamse 68,

vorweg, ich trage die gleichen HG's mit M&Rie, nur aus der Nexia-Serie, mit der "neuen" Mikrofonabdeckung.

Die Frage, weshalb bei dir immer das linke HG betroffen ist, kann ich dir leider nicht beantworten.

Allerdings habe ich ähnliche Mikrofonprobleme auf beiden Seiten, obwohl die Geräte noch kein Jahr alt sind.

Schon nach wenigen Monaten war mein Eindruck, dass die Verstärkung nachließ, was ich über die App einfach durch manuelle Erhöhung ausglich.
Nach kurzer Zeit wiederholte sich der Leistungsverlust aber erneut.

Es gab mehrere Überprüfungen und Neueinstellungen beim Akkustiker, die aber keine Abhilfe brachten.
Normalen Gesprächen in der Runde konnte ich dann immer schlechter folgen, bis zu dem Punkt, dass ich ohne HG's besser hörte als mit.
Hintergrund bei mir ist eine mittelschwere, altersbedingte Hochtonschwäche.

Die Geräte habe ich dann wochenlang gar nicht mehr getragen, mit Tendenz zur "Schublade".
Irgendwann gab es dann einen neuen Anlauf und die Otoplastiken mit größtmöglicher Bohrung wurden gegen offene Domes getauscht.
Musste dann aber, nach der Herausnahme der Geräte aus der Ladestation, feststellen, dass zwar noch die Startmelodie lief, danach aber auf beiden
Geräten keine Verstärkung mehr erfolgte...die HG's waren tot.

DIe Geräte wurden dann intensiv beim Akkustiker durchgecheckt mit der Diagnose, die Mikrofone würden nicht mehr arbeiten.
Die Geräte wurden eingeschickt.

Momentan bin ich ziemlich gefrustet und das Vertrauen in HG's ist doch arg gestört.
Eigentlich gab es, bis auf wenige Monate in der Anfangsphase, ständig Probleme mit den Mikrofonen.

Grüße von einem Leidensgenossen

Hi rhythmus,

danke für deinen Beitrag. Auch ich habe eine Hochtonschwäche, wir haben also vermutich eine ähnliche Ausgangslage.
Interessant für mich ist, dass du schreibst, dass bei der "neuen" Mikrofonabdeckung dieselben Probleme auftreten wie bei mir mit der "alten". Also sind weiterhin die Mikrofone das Problem, nicht, wie sie geschützt sind.
Das ist schade, weil mir die Ausstattung mit M&Rie durchaus einen Mehrwert bringt, den ich im Vergleich mit anderen Marken nicht hatte.
Aber wenn ich die Zeit betrachte, die mein Akustiker und ich bisher aufgrund dieses Mangels mit den Mikrofonen aufgewendet haben, und die Ärgernisse wegen schlechtem Hörens trotz HG, dann werden die nächsten Geräte wohl von einer anderen Firma sein.

Die Mikrofone selbst sind nicht das Problem. Du sagst ja, dass es dem Reinigen und "Durchpusten" der Abdeckung alles wieder eine Weile lief. Die MEMS-Mikrofone, die heutzutage in fast allen Hörgeräten verbaut werden, sind sehr robust und gehen eher selten kaputt. Meistens ist es Feuchtigkeit oder anderer Schmadder, der nach einer Weile irgend etwas verstopft und so weit ins Gerät kriecht, dass praktisch nichts mehr repariert werden kann.
Bei der neusten Generation Viva sind die Mikrofonabdeckungen austauschbar wie Cerumenfilter. Wenn man ein Vivia-Gehäuse auf das Nexia baut, funktioniert das ebenso. Für das One passen die neuen Gehäuse leider nicht.

Hi Ohrenklempner,
danke für deine Antwort.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass "Feuchtigkeit oder anderer Schmadder" ursächlich sind, vor allem nicht nach gut drei Monaten, da ich, wie geschrieben, sehr sorgfältig mit den Geräten umgehe. Ich nutze Trockenkapseln im Ladegerät und reinige aufgrund der Probleme, die es gab, alle paar Tage die Mikrofonöffnungen mit dem flowmed vacuum cleaner. Das sollte doch zumindest nicht kontraproduktiv sein.
O. k., ich nutze sie beim Radfahren. Also so radln, nicht Rennsport mit starkem Schwitzen. Dafür fast täglich. Bei Arbeiten, bei denen ich schwitzen könnte (!), lasse ich die HG inzwischen weg. Regen lasse ich nicht dran, gegen den Schleifstaub einmal alle paar Wochen beim Arbeiten mit Holz nutze ich diese Überzieher. Meine Arbeitsumgebung entspricht ansonsten normaler Raumluft. Vermutlich mache ich mir dafür, was HG nach Meinung einiger abkönnen sollten, eher zu viele Gedanken um ihren Schutz. Ich ahne den Beginn einer Paranoia: "Huch, jemand grillt. Fettspritzer könnten die Mikrofonöffnungen verschmutzen", diese und ähnliche Gedanken hatte ich schon.

Vom Neugerät bis zum ersten Ausfall dauerte es 28 Monate, danach kamen die Störungen immer öfter, obwohl der Aku alles durchgepustet hat.
Die von Resound überarbeiteten bzw. möglicherweise ausgetauschten Geräte habe ich im Januar erhalten, ein Vierteljahr später wieder Ausfall. Das scheint mir aufgrund von keinerlei ungewöhnlicher Beanspruchung doch etwas rasch. Und ich lebe auch nicht anders als zu Beginn meiner Zeit als Hörgeräteträger.

Nun, mein Aku hat von Resound ein paar neue Abdeckungen mitgeliefert bekommen, da werde ich wohl um einen Wechsel bitten müssen. Obwohl auch er ja bei der Durchsicht im April nichts gefunden hatte, was der Auslöser gewesen sein könnte seiner Meinung nach.

Sorry für die ausführliche Antwort, aber es ist ja Teil meines Problems, dass ich nicht weiß, was ich anders machen könnte bzw. worauf ich noch achten müsste, damit die Geräte nicht nach - inzwischen - kurzer Zeit Ausfälle haben.

Ich kann's mir anders nicht erklären. Resound baut ja die Mikrofone nicht selbst. Es gibt weltweit nur 2, 3 Hersteller für Hörgeräte-Lautsprecher und Mikrofone, das heißt, alle Hörgeräte arbeiten mehr oder weniger mit der gleichen Hardware. Natürlich kann es trotzdem ein Designfehler seitens Resound sein. Ich habe mit One keine Erfahrung, aber es war das erste Gerät mit dieser symmetrischen Gehäuseform, das vielleicht noch die eine oder andere Kinderkrankheit hatte. Jedenfalls sind mir keine Mikrofonprobleme bei Resound bekannt, weder bei den älteren Gehäuseformen (Key, Quattro Neo usw.), noch bei den neueren (symmetrischen) Exhörergeräten Nexia und Vivia. Ganz im Gegenteil: Die BTE-Varianten (Schlauchgeräte) sind verhältnismäßig unkaputtbar.

Und wieder einmal danke für deine Erläuterungen.
Mal sehen, was der Akustiker machen kann.

So, heute war ich beim Akustiker. Und sicher ist, nicht die Mikrofone sind das Problem, wie Ohrenklempner schon schrieb, sondern die Abdeckung ist es.
Er hat die Abdeckung des linken HG abgenommen, konnte aber auch mit Lupe keinerlei Verschmutzung oder Feuchtigkeit oder eine anderweitige Beeinträchtigung feststellen. Weder bei den Mikrofonen und ihrer Umgebung am Gerät selbst noch bei den Öffnungen der Deckplatte/Abdeckung innen oder außen.
Doch sobald die Deckplatte vom linken HG entfernt war und ich mir das HG auf seine Bitte hin ins Ohr stopselte, konnte ich ihm mitteilen, dass der Klang wieder ist, wie er sein soll. Also das Dumpfe weg, die Höhen wieder da, gleiches Hören auf beiden Seiten.
Dann hat er die Abdeckung des linken auf das rechte HG montiert und schon war das Hören rechts eingeschränkt. Die Abdeckung ist also die Ursache. Also bekam die rechte Seite die alte Abdeckung zurück und die linke Seite eine neue. Und das Hören war wieder top.

Wir rätseln beide, warum die Abdeckung Probleme macht, obwohl sie sauber ist, und warum in den gut dreieinhalb Jahren immer nur die Abdeckung des linken HG das Hören beeinträchtigt.
Schlussendlich will der Akustiker bei seinem Ansprechpartner von Resound ein paar neue Abdeckungen zum Austausch ordern und auch unsere Erfahrungen weitergeben.
Der Austausch ist zwar rasch erledigt, dennoch müssen wir beide Zeit dafür aufwenden, daher ist es eine machbare Lösung, aber nicht ideal, und die Quelle des Problems bleibt unerkannt.