schlecht hören bei Störschall
schlecht hören bei Störschall
Mein Sohn, 6, hat seit dem Babyalter immer wieder massiv Probleme mit Mittelohrentzündungen, monatelangen Paukenergüssen etc. Er hat jetzt, nach ein paar Versuchen mit normalen Paukenröhrchen (Polypen sind entfernt, Dauerröhrchen aus Silikon (T-Tubs) und hört auch laut dem heutigen Hörtest gut. Ich habe aber immer den Eindruck, dass er unter Störschall, d.h. wenn außer dem Gesprochenen noch viele andere Geräusche un ihn herum sind, viel schlechter hört als ich oder andere Kinder. Er soll jetzt zur Schule und dort wird es sicher auch nicht immer ruhig im Unterricht sein. Wer kann mir zu dieser Problematik irgendetwas sagen oder raten? Beeinträchtigen die Röhrchen dies oder gibt´s andere Ursachen? Was tun?
Re: schlecht hören bei Störschall
Servus und hallo,
grundsätzlich ist es möglich dies messtechnisch zu erfassen. Die Messungen kann "fast" von jedem HNO Arzt durchgeführt werden. Besser wäre sogar ein Pädaudiologe. Als Stichwort ist der Feldmanntest zu nennen. Bei diesem Test wird als erstes die Sprachverständlichkeit für jedes Ohr bestimmt. Das Testmaterial wir altersgerecht gewählt. Z.B. Der Kühlschrank, die Eisenbahn usw.. Damit wird festgestellt, bei welcher Lautstärke eine 100% Sprachverständlichkeit erreicht wird.
Anschließend wird das Testmaterial gleichzeitig auf beide Seiten gegeben. Z.B. von rechts "der Kühlschrank" und von links "die Eisenbahn". Wiederum wird die Sprachverständlichkeit überprüft.
Neben dem Feldmanntest (hat nach meiner Meinung die weiteste Verbreitung) gibt es auch noch andere Testmöglichkeiten. Z.B. den OldenburgerKinderhörtest und viele andere.
Dies ist allerdings kein 3 Minutentest und das Personal braucht auch Erfahrung dazu. Soll heißen, ruhig vorher gezielt nachfragen!
Weitere Info sind auf der Homepage der Phoniater und Pädaudiologen zu finden. (dgpp.de)
Da ich nicht weiß wo Ihr wohnt kann ich leider keinen konkrete Adresse nennen dafür. Sorry ...
Ich hoffe ich konnte etwas helfen
Norbert
grundsätzlich ist es möglich dies messtechnisch zu erfassen. Die Messungen kann "fast" von jedem HNO Arzt durchgeführt werden. Besser wäre sogar ein Pädaudiologe. Als Stichwort ist der Feldmanntest zu nennen. Bei diesem Test wird als erstes die Sprachverständlichkeit für jedes Ohr bestimmt. Das Testmaterial wir altersgerecht gewählt. Z.B. Der Kühlschrank, die Eisenbahn usw.. Damit wird festgestellt, bei welcher Lautstärke eine 100% Sprachverständlichkeit erreicht wird.
Anschließend wird das Testmaterial gleichzeitig auf beide Seiten gegeben. Z.B. von rechts "der Kühlschrank" und von links "die Eisenbahn". Wiederum wird die Sprachverständlichkeit überprüft.
Neben dem Feldmanntest (hat nach meiner Meinung die weiteste Verbreitung) gibt es auch noch andere Testmöglichkeiten. Z.B. den OldenburgerKinderhörtest und viele andere.
Dies ist allerdings kein 3 Minutentest und das Personal braucht auch Erfahrung dazu. Soll heißen, ruhig vorher gezielt nachfragen!
Weitere Info sind auf der Homepage der Phoniater und Pädaudiologen zu finden. (dgpp.de)
Da ich nicht weiß wo Ihr wohnt kann ich leider keinen konkrete Adresse nennen dafür. Sorry ...
Ich hoffe ich konnte etwas helfen
Norbert
Re: schlecht hören bei Störschall
Vielen Dank für Deine Auskunft. Aber was tut man denn bei jemand, bei dem dies vorliegt? Die Diagnose allein würde mir ja nichts nützen, wenn es ohnehin keine Abhilfemöglichkeit gibt. Gibt es Therapiemöglichkeiten? Werden Hörgeräte verschrieben, auch wenn die Störung nicht so stark ausgeprägt ist? Und nützen diese überhaupt etwas? (habe schon von Hörgerätträgern gehört, dass diese gerade bei Störschall nur ganz unbefriedigendes Hören ermöglichen - also der gleiche Effekt). Hast Du schon mal was von Hochton-Hörtraining gehört (siehe www.audiva.de) - kann das etwas helfen?
War zwischenzeitlich auch beim Pädaudiologen, der sagte mir, das Ohr habe das Hören bei Störschall "verlernt" durch die langen Phasen der Schallleitungsschwerhörigkeit und müsse dies erst wieder lernen. Einen entsprechenden Test will er erst machen, wenn die Röhrchen entfernt wurden und danach noch 6 - 8 Wochen vergangen sind - d.h. erst in ca. 1 bis 1 1/2 Jahren - da der jetzige Zustand ja nicht der Normalzustand sei.
Aber wie kann ich bis dahin evtl. helfen - das Hörvermögen "trainieren" etc.?
War zwischenzeitlich auch beim Pädaudiologen, der sagte mir, das Ohr habe das Hören bei Störschall "verlernt" durch die langen Phasen der Schallleitungsschwerhörigkeit und müsse dies erst wieder lernen. Einen entsprechenden Test will er erst machen, wenn die Röhrchen entfernt wurden und danach noch 6 - 8 Wochen vergangen sind - d.h. erst in ca. 1 bis 1 1/2 Jahren - da der jetzige Zustand ja nicht der Normalzustand sei.
Aber wie kann ich bis dahin evtl. helfen - das Hörvermögen "trainieren" etc.?
Re: schlecht hören bei Störschall
Der Bereich der auditiven Verarbeitungsstörungen ist momentan ein sehr interessantes Gebiet. Es gibt sehr interessante Lösungsansätze. Allerdings sind mir keine ausreichend validierten Therapien bekannt. Allerdings bin ich für Therapien nicht der richtige Ansprechpartner, da ich mich nur mit der Messtechnik innerhalb der Neurotologie und audiologischen Akustik aus beruflichen Gründen beschäftige.
Deine Aussagen decken sich allerdings durchaus mit dem was ich gemeint habe.
Was die Aussage bezüglich der Hörgerätetechnik betrifft, bin ich der Meinung, dass dies hier nicht zutrifft. Der sog. Partyeffekt (die Möglichkeit sich z.B. auf einer lauten Party auf ein Gespräch zu konzentrieren) geht sehr oft durch einHG verloren. Insofern kannst Du das also nicht vergleichen. Hören und vor allem Verstehen ist ein kognitive Leistung! Das "Ausblenden" von Störschall auf einer Party erfolgt durch das Gehirn. Einem HG klar zu machen was Störschall und was Sprache bzw. Nutzsignal ist, ist sehr schwierig. Teilweise sind die Ergebnisse von Proband zu Proband auch nicht zu übertragen. Die Einschätzung was Lärm und was nicht Lärm kannst Du an Deinem Musikgeschmack ersehen. Nicht jeder mag klassische Musik oder Hardrock.
Mit dem Lösungsansatz der Firma Audiva kann ich mich nur begrenzt anfreunden, da – wie bereits angesprochen – es keine ausreichend validierten Diagnose oder Therapien gibt.
Natürlich kann ich Deinen Wunsch nach einer Therapie verstehen, ich würde es nicht machen.
Dies ist meine persönliche Meinung, die man nicht unbedingt teilen muss. Die Firma Audiva ist aus diesem Grund auch nicht ganz unumstritten.
Schau doch mal auf diese Seite und evtl. auch die Ausführung über das Buch, was auf der Seite vorgestellt wird. Ich denke das Geld für dieses Buch ist besser angelegt als für einen Brainboy oder sonstiges.
Grüße aus dem Hopfenland
Norbert
Deine Aussagen decken sich allerdings durchaus mit dem was ich gemeint habe.
Was die Aussage bezüglich der Hörgerätetechnik betrifft, bin ich der Meinung, dass dies hier nicht zutrifft. Der sog. Partyeffekt (die Möglichkeit sich z.B. auf einer lauten Party auf ein Gespräch zu konzentrieren) geht sehr oft durch ein
Mit dem Lösungsansatz der Firma Audiva kann ich mich nur begrenzt anfreunden, da – wie bereits angesprochen – es keine ausreichend validierten Diagnose oder Therapien gibt.
Natürlich kann ich Deinen Wunsch nach einer Therapie verstehen, ich würde es nicht machen.
Dies ist meine persönliche Meinung, die man nicht unbedingt teilen muss. Die Firma Audiva ist aus diesem Grund auch nicht ganz unumstritten.
Schau doch mal auf diese Seite und evtl. auch die Ausführung über das Buch, was auf der Seite vorgestellt wird. Ich denke das Geld für dieses Buch ist besser angelegt als für einen Brainboy oder sonstiges.
Grüße aus dem Hopfenland
Norbert
Re: schlecht hören bei Störschall
Welches Buch meinst Du? Und: du sprichst von interessanten Therapieansätzen - kannst Du mir evtl. hierzu etwas sagen oder einen Link geben?
Danke!
Danke!
Re: schlecht hören bei Störschall
Sorry, ich hatte den Link vergessen. Also hier ist er ...
http://www.logopaedie-lauer.de/interest.htm
http://www.logopaedie-lauer.de/interest.htm
Re: schlecht hören bei Störschall
Vielen Dank. Habe mich jetzt mal direkt an die Logopädin gewandt. Das Würzburger Trainingsprogramm zur Erleichterung des Schriftspracherwerbs habe ich übrigens in den letzten 1 1/2 Jahren bereits mit ihm durchgearbeitet, was ihm sicher viel gebracht hat. Er schreibt bereits Wörter meist lautgetreu und liest auch schon langsam.