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Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 22. Mai 2007, 08:47
von Birgit29
Hallo Ihr Lieben,

hatte ja geschrieben, daß wir diese Woche Donnerstag das MRT haben. Gestern hat die Kleine Ihre Höris bekommen und sie hat sie nicht einmal versucht rauszuziehen!! Ich konnte es nicht fassen- mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Denn meine größte Sorge war, daß sie die HG direkt wieder rausziehen würde. Aber sie scheint den Nutzen direkt erkannt zu haben. Als wir beim Akustiker raus waren sind wir zum Parkplatz zum Auto gelaufen da hat sie direkt auf ein startendes Auto reagiert mit: "Auo". Im Auto hat sie im Takt vom Blinker in die Hände geklatscht!!

Gestern abend war ich seit langem mal wieder richtig froh und glücklich, daß es jetzt wieder aufwärts geht:-))

LG
Birgit

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 22. Mai 2007, 09:03
von sandra-k.
hallo birgit!
das freut mich für euch!!!! drücke ech die daumen das es weiterhin aufwärts geht!
lg sandra

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 22. Mai 2007, 12:56
von herzblatt
Hallo Birgit,
unser Sohn ist jetzt 20 Monate und hat auch seit ca ende Frbruar Hörgeräte auf beiden Seiten. Ich bin auch unwahrscheinlich erstaunt er lässt die Hörgeräte den ganzen Tag drinn ohne Probleme.Wenn er müde ist dann macht er sich seine Brille runter und auch seine Hörgeräte, ich hatte auch solche Ängste. Ich denke sie merken ihren nutzen!!
Spricht deine Tochter schon was??? Bei uns ist das Problem wir haben ein Frühchen er ist von der Entwicklung erst wie ein Kind mit 1 JAhr, aber er macht Fortschritte, lol :):):):)
gruß Karin

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 22. Mai 2007, 14:51
von Birgit29
Hallo Karin,

meine Tochter spricht schon so 10-12 Wörter,z.B.: Auo für Auto, Kake für Katze, mama, Papa, mmPa für Opa, mmA für Oma, da, Ga für Ja, usw.

Bin mal gespannt, ob sie jetzt einen richtigen Entwicklungsschub macht.

Ist ja interessant, daß Du ein Kind ungefähr im gleichen Alter hast. Melde Dich doch nochmal.

LG
Birgit

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 22. Mai 2007, 21:04
von hedgiecheeky
Hallo!
Ich hatte auch ziemliche Befürchtungen wegen der Hörgeräte. Gerrit schreit und strampelt wie verrückt, wenn er was am Ohr gemacht bekommt. Aber die HG akzeptiert er ohne Probleme (nur das Reinsetzen ist noch etwas schwierig). Er ist übrigens auch 2 und spricht außer Mama, Ja und Nein noch gar nichts. Aber er hat jetzt seit ca. 4 Wochen die HG und er fängt schon ganz anders an zu lautieren. Die ganze Kommunikation klappt besser. Ich bin jetzt richtig erleichtert, daß er die HG hat!!!
Mich würde interessieren, wie bei euch die Sprachentwicklung weiter geht, da die Kinder ja im gleichen Alter sind. Wenn ihr wollt, könnt ihr mich ja ein bißchen auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße
Melanie

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 3. Jun 2007, 03:09
von aldona
Hallo,

bin neu hier. Meine Emilia (2, mittelgr. SH gerade erst festgestellt, dazu Luftleitung wg Mittelohrerkrannkung zusäztlich gedämpft) bekommt nächste Woche HGs. Sie spricht noch kein Wort nur Babysprache. Ist aber sehr kommunikativ mit Gesten und beobachtet sehr interessiert. Wir haben die Eingewöhnung (seit ca. 6 Wochen)in der Kita abgebrochen, da wir denken, es wäre besser für sie, zuerst zu Hause sich an die HGs zu gewöhnen. Mit den HGs sollte dann die Eingewöhnung doch besser klappen, oder?
Zusätzlich wird bei uns zu Hause polnisch gesprochen. Wir wollen, dass sie erstmal in der Muttersprache "ankommt", bevor sie in der Kita dann richtig Deutsch lernen kann.

Hat jemand Erfahrungen mit SH + Kita-Engewöhnung, SH + Zweisprachigkeit?

LG
Aldona

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 3. Jun 2007, 11:08
von Kaja
Hallo Aldona,

mein Sohn war drei Jahre, als die Schwerhörigkeit festgestellt wurde und bereits im Kindergarten. Das Gewöhnen an die Hörgeräte war völlig unkompliziert. Bereits am zweiten Tag bestand er darauf, dass er MIT Hörgeräten in den Kindergarten geht.

Ich denke, du brauchst die Eingewöhnung nur wegen der Hörgeräteanpassung nicht abzubrechen. Wichtig ist nur eine Erklärung der Problematik, am besten durch die Frühförderstelle. Auch ist es günstig, wenn deine Tochter täglich erlebt, dass Gleichaltrige verbal kommunizieren. Sie wird dadurch angeregt, das auch zu tun.

Zur Zweisprachigkeit und Schwerhörigkeit kann ich leider nichts sagen, da gibt es aber hier im Forum einige, die damit gute Erfahrungen gemacht haben.

Viele Grüße

Kaja
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[Editiert von Kaja am: Sonntag, Juni 3, 2007 @ 10:10][/size]

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 7. Jun 2007, 16:01
von Kaja
Hallo Aldona,

hat Emilia schon ihre Hörgeräte bekommen? Wie kommt sie damit klar?

Du schreibst, dass du davon ausgehst, dass die Eingewöhnung mit Hörgeräten besser klappen wird. Welche Probleme gab es denn im Kindergarten konkret?

Bekommt Emilia Frühförderung? Wurde euch von dieser Seite Unterstützung und Aufklärung im Kindergarten angeboten?

Hinsichtlich der Zweisprachigkeit und Schwerhörigkeit gibt es schon etliche, auch längere Threads, die sich ausführlich mit diesem Thema befassen. Über die Suchfunktion des Forums kommst du ganz schnell dahin. Soweit ich mich erinnern kann, waren die Erfahrungen durchweg nur positiv. Vielleicht kannst du einigen Forumsmitgliedern, die ihre Kinder auch zweisprachig erziehen, direkt eine e-mail schreiben und sie nach ihren Erfahrungen fragen. Mir fallen da insbesondere Charanga und Lynda ein. Aber vielleicht melden sich noch andere.

Viele Grüße

Kaja

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 8. Jun 2007, 23:29
von aldona
Hallo Kaja,

DANKE für Deine Antwort und das Interesse. Heute früh hat Emilia ihre HGs bekommen. Im Akustik-Laden hat sie sie auch sehr gut angenommen, dann allerdings, als wir unterwegs nach Hause waren, nahm sie sie raus. Die Akustikerin meinte, wir sollen die HGs dann wieder nach dem Schlafen einlegen. das haben wir auch nach dem Mittagsschlaf gemacht: Es hat nicht lange gedauert, da waren sie wieder raus aus den Ohren.
Wir haben wieder versucht, nachdem die große Schwester von der Schule kam. Diesmal hat sie sie behalten, bis ich sie ihr auf dem Sielplatz rausgenommen habe, weil sie mit Wasser gespielt hat und ich wollte nicht, dass sie kaputt gehen. Habe sie ihr dann aber nicht wieder eingesetzt, als wir abends nach Hause gingen, denn dann ist sie auch schnell schlafen gegangen. Im Nachhinein denke ich, ich sollte es doch tun, oder?
Sie hat deutlich besser auf Geräusche reagiert aber auf manche nicht, wo ich eigentlich eine Reaktion erwartet hätte, z.B. ein Knallen in der Nähe vom Spielplatz. Sie muss wahrscheinlich sehr vieles erst akustisch lernen. Irgendwo im Forum habe ich gelesen von einem ein Jahr lang falsch eingestellten HG. Keine Ahnung, wie man so was vermeiden kann.

Du fragst nach FF: Ja, wir hatten schon einen Termin bei der Pädagogin in der Beratungsstelle in Berlin-Friedrichshain. Am Montag haben wir dann den Nächsten, wo wir die ersten Erfahrungen mit den HGs besprechen wollen. Die Pädagogin hat auch schon in der Kita persönlich die Erzieherinnen beraten. Übrigens kennen sie die Problematik, da es bereits ein Kind mit HGs in der Gruppe gibt, das auch bei ihr in FF ist oder war.

Bei der Eingewöhnung gab es keine gravierenden Probleme, nur dass die Erzieherin, die an den ersten Tagen für uns da war, dann als Stellvertr.-Leiterin im Büro sein musste und wir uns auf eine andere einstellen mussten. Die ist dann nach ein Paar Tagen in Urlaub gegangen und Emilia hatte eine dritte Bezugsperson. Außerdem waren im Mai viele Feier- und Brückentage und wir hatten noch einige Untersuchungen zu absolvieren. Deswegen hat es denke ich länger gedauert. Im Moment gibt es in der Gruppe keinen freien Integrationsplatz. Auch wenn sie keinen Integrationsstatus hätte, gäbe es einen Platz in der Gruppe erst seit Mitte Juli – ich wollte aber nicht, dass sie die Gruppe wechselt und habe gebeten, dass sie jetzt schon in die „große“ Gruppe geht. Also ist sie jetzt „überzählig“. Ich denke, dass die Entscheidung, die Eingewöhnung abzubrechen, die richtige war.

So für heute reicht’s. GUTE NACHT und noch mal Danke!

LG
aldona

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 9. Jun 2007, 01:11
von Birgit
Hallo Aldona,
lass Emilia ihre HG drin, auch wenn sie mit wasser spielt. bei regen nimmt man sie auch nicht raus! OK ins Schwimmbad gehören die Dinger nicht, aber je besser sie sich daran gewöhnt und sie nicht als lästig, weil..."das darf ich nicht mit Hg und das nicht und das auch nicht" empfindet, um so besser. Wir haben es damals so gemacht, dass es ganz bestimmte positive Situationen eben nur "mit HG" gab. Hat sie sie rausgemacht, dann wurde eben diese Aktion sofort abgebrochen (schaukeln/Schaukelpferd war das bei uns. Das gabs wirklich NUR mit HG und Brille). Aber die Anfangsphase war eigentlich schnell vorbei, inzwischen ist sie alt genug, dass sie selber entscheidet, wenn sie eine Hörpause braucht und da sie die HG schon lange selber an- und ausziehen kann kümmer ich mich nur am Rande darum...
Es wird wirklich alles zur Routine!
tschüss

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 9. Jun 2007, 15:23
von Kaja
Hallo Aldona,

der erste Tag verlief doch schon richtig gut. Emilia hat die Hörgeräte eine Weile getragen und dabei gemerkt, dass sie davon profitiert. Diese Zeiten sollten nun immer länger werden. Für Emilia sollte es die Normalität sein, die Hörgeräte zu tragen und die absolute Ausnahme, sie nicht zu tragen zu können. Bei uns waren die größeren Geschwister übrigens in der Eingewöhnungsphase auch eine große Unterstützung. Sie haben die Hörgeräte so bewundert, dass unser Sohn sie schon aus diesem Grund sofort und ständig tragen wollte. Konsequenterweise hat er sich dann abends auch entschieden dagegen ausgesprochen, sich wieder von den tollen Schmuckstücken zu trennen. Da half nur der Hinweis meiner Tochter, dass sie ja auch nicht mit Brille ins Bett gehe.

Du kannst eine ganze Menge dafür tun, eine Falscheinstellung der Hörgeräte zu verhindern. Wichtig ist, dass Emilia von einem Pädakustiker, also einem Akustiker mit einer Spezialausbildung für Kinder, betreut wird UND (denn das ist derzeit unser Problem) bereits ERFAHRUNGEN in der Betreuung von kleinen Kindern hat. Dann ist es wichtig, dass du deine Tochter gut beobachtest, wenn sie die Hörgeräte trägt: Erschrickt sie bei lauten Geräuschen? Wie reagiert sie auf leise Geräusche? Wie entwickelt sich die Sprache? Anfangs werden die Hörgeräte meist nicht so laut eingestellt, wie es laut Hörkurve sein sollte, um zu verhindern, dass die Kinder durch die plötzlich größere Lautstärke erschrecken. Dann muss man genau beobachten, wann eine Änderung der Einstellung erforderlich wird (wir haben es an der Stagnation der Sprachentwicklung unseres Sohnes gemerkt). In der Beratungsstelle gibt es die Möglichkeit, die Einstellung der Hörgeräte entsprechend der Hörkurve überprüfen zu lassen. Das solltest du ganz intensiv nutzen.

Es ist wichtig, dass du beim Akustiker darauf achtest, dass die Hörgeräte einen Audioeingang für eine spätere Nutzung einer FM-Anlage haben (darauf hat Emilia bei diesem Hörverlust laut Heilmittelrichtlinien einen ANSPRUCH). Günstig wäre es auch, wenn es zu den Hörgeräten einen passenden (nicht zu großen) Audioschuh gäbe, um die Nutzung der FM-Anlage zu optimieren.

Wollt ihr es später in einem anderen Kindergarten versuchen oder im gleichen Kindergarten einen Neustart wagen? Ich finde den ständigen Wechsel der Bezugspersonen in der Eingewöhnungsphase auch nicht wirklich optimal. Urlaubs- und Vertretungszeiten kennt man üblicherweise vorher. Da hätte die Personalauswahl für die Eingewöhnung besser planen können.

Viele Grüße

Kaja
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[Editiert von Kaja am: Samstag, Juni 9, 2007 @ 14:27][/size]

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 9. Jun 2007, 22:04
von timtom
Hallo Aldona,

das mit der Zweisprachigkeit wurde hier ja schon öfter thematisiert.
Es ist natürlich super, dass Du Dein Kind zweisprachig aufwachsen lassen möchtest. Ich möchte jedoch trotzallem nur mal eine Frage einwerfen: Warum wollt ihr, dass Eure Tochter sich zunächst in der polnischen Sprache zurecht findet und nicht andersherum? Im Grunde ist dagegen ja auf sprachwissenschaftlicher Ebene nichts einzuwenden. Denn eine Sprache baut auf der anderen ja auf (Lexik, Syntax...). Aber wenn Dein Kind schwerhörig ist, dann ist es für sie bestimmt einfacher, wenn sie sich zunächst in der Sprache zurecht findet, die auch primär im Kiga oder später der Schule gesprochen wird (ich nehme an, dass es kein zweisprachiger Kiga ist?). Und auch ihr seid gefordert mit ihr diese Sprache durch den täglichen Gebrauch untereinander zu üben.
Wenn Deine Tochter generell schon durch ihre Hörbehinderung zusätzlich gefordert ist, dann ist es sicherlich auch für sie einfacher, wenn sie Deutsch sehr gut beherrscht, damit sie dort dann auch eine gewisse Sicherheit hat. Man schaue nur mal auf den Fremdsprachenunterricht in der Schule. Diese Fächer sind bei schwerhörigen Kindern häufig ein Problemfach. Warum? Nicht weil die Kinder das Fach nicht genauso gut beherrschen könnten wie die normalhörenden Kinder, sondern das hat ganz klar etwas mit der Schwerhörigkeit zu tun. Nicht umsonst wird von vielen Eltern gerade im Fremdsprachenunterricht ein Nachteilsausgleich erbeten. Stell Dir mal vor, Du hörst ein Lied im Radio in einer Sprache, die Du vielleicht nicht ganz so gut beherrscht, weil sie eben nicht Deine Muttersprache ist, dann musst Du besonders gut zuhören, um den Text verstehen zu können,z.B. weil die Aufnahme schlecht ist oder der Sänger nuschelt. Wenn Du jedoch dann ein Lied in der Muttersprache hörst, mit denselben Bedingungen (z.B. Aufnahme, Aussprache des Sängers), dann verstehst Du automatisch viel mehr, weil Du eben in dieser Sprache zu Hause bist und diese Sprache einwandtfrei beherrschst.
Ich denke schon, dass es wichtig ist, dass ein schwerhöriges Kind zunächst erstmal die Sprache einwandtfrei beherrscht, die auch primär im Kiga oder der Schule gesprochen wird. Zweisprachiges Aufwachsen ist ja trotzdem möglich.

Grüße!

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[Editiert von timtom am: Samstag, Juni 9, 2007 @ 21:12][/size]

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 10. Jun 2007, 00:19
von aldona
Hallo Timtom,

was Du beschreibst, (erst Deutsch lernen, dann Polnisch) ist für mich keine zweisprachige Erziehung. Wenn ich jetzt auf die polnische Muttersprache bei ihr verziechte, wird sie sie dann später "lernen" müssen.
Deutsch wird auf jeden Fall auch bei ihr die besser beherrschte Sprache sein. Denn es ist die Sprache der Grleichaltrigen.
Diese Erfahrung habe ich gemacht: Kinder mit der gleichen nicht-deutschen-Muttersprache, wenn sie zusammenspielen, sprechen untereinander Deutsch. Die ersten Wörter meiner großen Tochter waren deutsch, obwohl wir nur polnisch mit ihr gesprochen haben. Allerdings spreche ich von normalhörenden Kindern.
Welche Erfahrungen hattest Du mit Zweisprachigkeit gemacht?

LG
aldona

Re: Tochter (2) hat endlich Ihre Höris- und sie akzeptiert sie!!

Verfasst: 10. Jun 2007, 00:56
von timtom
Hallo,

doch, wovon ich spreche, das nennt man auch zweisprachige Erziehung. Und zwar unterscheidet man zwischen simultanem und konsekutiven (nacheinander) Bilingualismus. Bei dem simultanen Bilingualismus haben Studien u.a. eben gezeigt, dass es zu einer kurzzeitigen Verzögerung in der Entwicklung der Sprache kommt, was sich allerdings schnell wieder ausgleicht (das bezieht sich jetzt alles auf normalhörende Kinder).
Wenn Deine Tochter jetzt zwei Jahre alt ist, dann wird sie die zweite Sprache sicherlich auch später sehr gut, wie Du es beschreibst, "lernen" können. Ich sage ja auch nicht, dass die L2 erst Jahre später "erlernt" werden soll. Es geht hier um den Beginn und die Zeit bis zur Schule. Es gibt genügend Studien (Chomsky, Labov...), die sich damit beschäftigt haben, wie Kinder und unter welchen Vorraussetzungen sie zweisprachig aufwachsen. Dein Kind lernt ja beide Sprachen sowieso in einer "natürlichen Umgebung" und somit wird sie auch die Chance haben, dass sie beide Sprachen sehr gut beherrschen wird. Nur muss man sich bei einem schwerhörigen Kind genau überlegen, welcher Weg der Beste für das kind ist. Und so wie ich Dich verstanden habe,so möchtest Du zu Hause Polnisch sprechen und Dein Kind soll die Sprache von den anderen Kindern erlernen, bzw. dann im Kiga die Erziehrin als Sprachvorbild haben. Klingt zwar gut, würde ich aber nicht so machen. Wie schon gesagt, ein schwerhöriges Kind hat schon gewisse "Defizite" auszugleichen und es ist eben schwerer, wenn man eine Sprache nicht so gut kennt und vor allem mit dieser Sprache nur im Kiga in Berührung kommt. Ich denke, dass man da auch ganzschön viel von der Erziehrin abverlangt, bzw. LehrerIn. Schließlich möchte man ja als Eltern, dass die Kinder optimal gefördert werden. Die ErziehrInnen, die jedoch vielleicht zuvor noch nie mit einem schwerhörigen Kind in Verbindung gekommen sind, die müssen sich ja auf dieses Kind auch erstmal einstellen und diese müssen ja auch zunächst einmal verstehen, was es -auch didaktisch- bedeutet, wenn ein schwerhöriges Kind nun in der Gruppe ist. Wenn dann auch noch der Aspekt der Sprache hinzu kommt, dann wird's meiner Meinung nach komplizierter, bzw. es gibt sicherlich einen leichteren, auch gut vertretbaren Weg, der ebenfalls es ermöglicht, dass das Kind beide Sprachen in ein paar Jahren gut beherrschen kann. (Rede ja auch nicht davon, dass Dein Kind zunächst den gesamten Duden auswendig lernen soll, bevor du mit der polnischen Sprache beginnst ;-)
Meine Überlegungen richten sich nicht gegen eine bilinguale Erziehung, sondern ich hab mich nur zu der Vorgehensweise geäußert. Da gibt es eben verschiedene Ansätze, die nichts damit zu tun haben, dass ein Kind nicht mit beiden Sprachen auf "natürlichem" Weg in Berührung kommt. Wir reden hier ja von einem 2 Jahre alten Kind. Da ist der Zug ja noch lange nicht abgefahren.

Grüße!

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[Editiert von timtom am: Sonntag, Juni 10, 2007 @ 00:21][/size]