Seite 1 von 1

Neue Therapie-Möglichkeiten?

Verfasst: 27. Mai 2007, 14:58
von Tina52
Hallo,

hat darin jemand bereits Erfahrungen gemacht? :-)?

Schwerhörigkeit, insbesondere die Schallempfindungsschwerhörigkeit, beruhe auf nicht reparablen Haar-/Sinneszellen des Innenohrs. . . (?)
Ein in Augenschein nehmen des Innenohrs, des lebenden Menschen, ist unmöglich.
Bezüglich dessen (was ich gelesen habe) gibt es lediglich Betrachtungen der Innenohren von Nagern, wie z. B. Meerschweinchen, Ratten u. s. w.
Jetzt habe ich gelesen, dass die Felsenbeinregion, samt Gehörschnecke, inzwischen sehr gut bildgebend dargestellt werden kann.
Die knöcherne Situation wird mittels eines (hochauflösenden) HR-CT sehr gut dargestellt.
Das Innenohr, Haarzellen, Membranen, Lymphe, lässt sich mittels MRT darstellen.
Gelesen habe ich ferner, dass inzwischen darüber nachgedacht wird, dass die Sinneszellen des Schwerhörigen nicht immer/unbedingt abgestorben sein müssten. Es gäbe Anlass zur Vermutung sie reanimieren zu können – inzwischen sogar medikamentös. (w.wissen.de, ausgestrahlt im September 2004)
Ebenso wird bei einer Schwerhörigkeit auch die Produktion minderwertiger Knochenmasse vermutet, z. B. Morbus Paget und andere, nicht näher bezeichnete, Knochendysplasien.
Dazu gab es zu lesen: U. a. wird bei Schwerhörigkeit darüber nachgedacht ob Morbus Paget als Auslöser der Schwerhörigkeit in betracht kommt. Bereits 1993 habe es Versuche gegeben den durch diese Erkrankung ausgelösten Abbau „guter“ Knochenmassen sowie den Aufbau minderwertiger Knochenmasse durch Bisphosphonate zu stoppen. Nicht auszuschließen sei auch das Potential des Abbaus dieser minderwertigen, das Gehör behindernden Knochenmasse.
WER WEISS ETWAS DAZU? Welche Diagnostik lässt der NIEDERGELASSENE HNO-Arzt seinen Patienten zukommen? Was lässt unser Gesundheitswesen noch zu? Hörgeräte werden selbstredend sofort verordnet – die bezahlt die Krankenkasse (noch).
Ich würde mich über Erfahrungen zu dieser Thematik sehr freuen.
Schon jetzt vielen Dank für’s Lesen,
Gruß
Tina52
:):)
[size=small]

[Editiert von Tina52 am: Sonntag, Mai. 27, 2007 @ 22:50][/size]

Re: Neue Therapie-Möglichkeiten?

Verfasst: 28. Mai 2007, 11:12
von Andrea Heiker
Hallo,

aaaalso, die Sache mit den Medikamenten, die direkt ins Innenohr geleitet werden, wird diskutiert, aber noch nicht prakktisch angewandt (Nur bei den berühmten Meerschweinchen). Die große Frage ist wohl eher nicht, dass man die Haarsinneszellen wieder zum Wachsen bringen kann, sondern viel mehr, wie man das Wachstum steuern kann (Krebs will ja auch keiner). Der erste Schritt wird auch sein, dass man nicht die Harrsinneszellen regeneriert, sondern dass man bei Patienten, die eh ein CI haben, Wachstumsfaktoren für die Hörnervenendigungen gibt, damit sie sich direkt an die Elektrode vom CI andocken. Wie gesagt, das dauert aber noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte bis es in der der Richtung etwas gibt, das auch Hand und Fuß hat.

Knöchernde Strukturen spielen meines Wissens beim Hören auch nur im Mittelohr eine Rolle. Und da kann man defekte Knochen durch Titanimplantate ersetzen. Das ist allerdings auch schon seit vielen Jahren eine gängige medizinische Praxis.

Was genau bei Schwerhörigkeit im Ohr nicht funktioniert, kann heute oft immer noch nicht sehen. Bei CI-VU werden ja hochausflösende MRTs gemacht. Man sieht dann ab und zu schon irgendwelche Missbildungen, aber das ist längst nicht die Regel.

Die nächsten zehn Jahre wird es meines Erachtens auch weiterhin keine andere Therapie als Hörgerät oder CI geben. Neue Therapien wird es zunächst auch nur in Verbindung mit einem CI geben.

Daher sollte man sich heute auch mit Hg oder CI behelfen, wenn das Gehör nicht mehr so funktioniert, wie von der Natur gedacht, einfach weil der Faktor Zeit gegen uns arbeitet. Hören verlernt man auch bzw. und wenn das erst einmal verlernt hat, ist es schwierig und z.T. sogar unmöglich sich wieder daran zu gewöhnen.

GRuß
Andrea