wie erfahren Schwerhörige die Regelschule

Antworten
Marita
Beiträge: 13
Registriert: 1. Feb 2008, 14:28
16
Wohnort: Dieburg

wie erfahren Schwerhörige die Regelschule

#1

Beitrag von Marita »

Hallo,
meine Tochter wird im nächsten Jahr eingeschult und ich mache mit große Gedanken über die richtige Schulwahl. Natürlich werde ich mir die (Regel)Grundschule in unserer Stadt und eine Sprachheilschule (einige Orte weiter)ansehen.Meine Tochter geht zur Zeit sehr glücklich und wunderbar integriert in einen RegelKiGa und hat dort auch viele Freunde.
Mich würde nun interessieren, wie erfahren SH den Unterricht in einer Regelschule, funktioniert das gut ? Sind die Lehrer kooperativ und verwenden die FM Anlage? Wo liegen die Probleme, worauf muss ich achten, wie kann ich meinem Kind helfen? :)

Marita
Tochter (12/2002) mittelgr.sh.,Hörger.seit (08/2006)
Marita
Beiträge: 13
Registriert: 1. Feb 2008, 14:28
16
Wohnort: Dieburg

Re: wie erfahren Schwerhörige die Regelschule

#2

Beitrag von Marita »

Danke Timtomm,
das ist auch mein Gedanke, es mit der Regelschule zu versuchen.
Gruß Marita
Tochter (12/2002) mittelgr.sh.,Hörger.seit (08/2006)
Norbert_S
Beiträge: 222
Registriert: 10. Feb 2008, 14:05
16
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: wie erfahren Schwerhörige die Regelschule

#3

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Marita!

Deine Frage wird durch den Link von Timtomm eigentlich umfassend beantwortet Der bezieht sich zwar auf Bayern, aber so ähnlich dürfte das in allen andern Bundesländern auch sein. (Auch seine sonstigen wirklich sachlichen Informationen und Ratschläge kann ich nur unterstreichen.)

Vielleich noch und nur zur Verdeutlichung ein paar Ergänzungen:
- Der Regelschul-Besuch ist dann aussichtsreich, wenn keine sonstigen Einschränkungen beim Kind vorliegen. Vor allem die Sprachentwicklung sollte im alterstypischen Bereich sein.
- Rechne nicht damit, dass Lehrkräfte und Schulleitung der Regelschule dich und dein Kind mit offenen Armen empfangen. Das liegt aber nicht daran, dass die allesamt dumm und faul sind, sondern dass die mit der für sie neuen Situation (noch) nicht umgehen können (von Ausnahmen mal abgesehen). Die haben mit SH-Kindern praktisch nie Erfahrungen und in ihrer Ausbildung dazu auch nichts lernen können.
Mach denen klar, das du und dein Kind einfach nette Leute sind und dass sie Hilfe von außen bekommen werden. Dann steigt die Bereitschaft zum Versuch gleich mal mächtig an!
- Dein wichtigster Ansprechpartner und Helfer muss der Mobile Sonderpädagogische Dienst sein (oder wie der bei dir in Hessen auch sonst heißt).
Den musst du so früh wie möglich einschalten. Vermittelt wird er dir (sofern nicht bereits geschehen) vom Kiga oder von der nächsten SH- oder Förderschule. Die Regelschulen haben da eher selten direkte Kontakte hin.
- Die Mobilen übernehmen die Einweisung der Lehrkräfte in die Besonderheiten. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und die Lehrkräfte sind dankbar, wenn sie solche Hilfen möglichst früh bekommen. Die können sich nämlich, sofern sie nicht zufällig schon mal mit SH-Kindern gearbeitet haben, wirklich nicht vorstellen, wie so ein Kind kommuniziert, welchen besonderen Belastungen (Konzentration!) es unterliegt und dass sämtliche technischen Hörhilfen nur sehr ansatzweise sowas wie "richtiges Hören" ersetzen können. Die sind auch für solche ganz simplen Tricks wie "Hausaufgaben immer aufschreiben" dankbar,

Sorry für den Roman, aber vielleicht hilft er ja ein wenig.

Grüße
von

Norbert_S.
Antworten