Noch so 'ne "taube Nuss"
Noch so 'ne "taube Nuss"
Hallo allerseits,
nach langen Jahren hab ich mich durch einen Zeitschriftenbericht aufgerafft, mich mal wieder um eine Hörgeräteversorgung zu kümmern -- es war die Vorstellung des Phonak Naida in der Elektronik 3/09, die mich hat hellhörig werden lassen.
Naja, und bei der Suche nach mehr Informationen bin ich unter anderem hier über das Schwerhörigenforum und den Schwerhörigenverband gestolpert. War ja klar, heute gibt's zu allem und jedem nen Forum ;D
Ich komme aus dem Nordwesten Hessens, bin 35 Jahre alt und zähle zu den Hochtonschwerhörigen.
Wann die Schwerhörigkeit konkret aufgetreten ist, weiß niemand, wahrscheinlich aber von Geburt an. Meine Mutter hat mich schon mit zwei Jahren zum HNO-Arzt geschleppt, aber der Depp (sorry...) hat ihr nur erzählt man könne noch keine Hörtests machen. Ein Jahr später hat sie auf nem Hörtest bestanden, aber der Depp hat ihr erzählt ich sei halt noch zu blöd für nen Hörtest, ich würd einfach nur auf dem Drücker rumdrücken, wann ich Lust hätte, sie solle nochmal wieder kommen, wenn ich sowas beherrschte. Als ich nach der Einschulung (Regelschule) wieder zum Hörtest da war, weil da nämlich aufgefallen ist, dass ich von hinten angesprochen und auf diverse Töne nicht reagiere, war ich dann plötzlich ein Träumer, bei dem man keinen vernünftigenHörtest machen könne, weil ich viel zu spät reagieren würde. So wäre das auch in der Schule, ich würde halt vor mich hin träumen und deshalb erst reagieren, wenn man mich direkt anspricht.
Der nächste Hörtest war dann mit 11 Jahren, in der 4. Klasse. Meine Mutter hatte mehrfach beobachtet, dass bei "Stille Post" immer bei mir Blödsinn rauskam. Also hat sie mich mal ans Ende der Kette gesetzt und dann den Vorletzten gefragt -- bis dahin war das Wort korrekt, nur bei mir halt ziemlich häufig nicht. Also hat sie den Deppen damit konfrontiert und auf einem weiteren Hörtest bestanden -- keine 10 Minuten kam er dann angelaufen und meinte "Der Junge hört ja gar nichts!". Ach ne! Wer hätte das gedacht. Ich sag ja, ein Volldepp.
Hier mal mein aktuelles Audiogramm (03/2009):
0,5 kHz: 35 dB / 50 dB
1kHz: 80 dB / 75 dB
2 kHz: 115 dB / 90 dB
3 kHz: 115 dB / 100 dB
4 kHz: 115 dB / 110 dB
Er überwies mich dann an die Uni-Klinik nach Göttingen, von dort aus wurde ich nach Würzburg an die Poliklinik geschickt. Man ging von einer mangelnden Beweglichkeit der Mittelohrknochen aus und wollte erst operieren. Das haben aber zum Glück meine Eltern verhindert -- es war nämlich schlicht eine Fehldiagnose, wie sich später rausstellte, denn es ist natürlich die Schnecke.
Immerhin, Würzburg verschrieb daraufhin ein Hörgerät. Zwei wären ja overdone, es reicht schließlich, wenn man auf einem Ohr was hört. Ich bekam irgend welche analogen von Siemens, wenn ich mich recht erinnere. Ein Jahr später dann auch ein zweites. Wie ihr euch vorstellen könnt, war der Nutzen ziemlich begrenzt -- solche Verstärkungsfaktoren in einem stark begrenzten Frequenzbereich hatten die Geräte damals schlicht nicht drauf. Sie haben nur gepfiffen, die Batterien waren ständig leer, und wirklich mehr verstanden hat man auch nicht. Kurzum, sie lagen oft in der Schublade.
Die zweiten, die ich so 3 Jahre später bekam, waren dann schon programmierbar. Keine Ahnung mehr, was das für welche waren, aber sie hatten bereits zwei unterschiedliche Audioprogramme. Eins für drinnnen und eins für draußen. Der Verstärkungsfaktor war besser, aber der Nutzen nicht wirklich, zumal die Dinger zuvorkommenderweise Lüfter-, Motoren- und Lagergeräusche von Festplatten am Liebsten zu verstärken schienen. Ich fing damals mit Computern an und hatte da überhaupt keinen Bock drauf. Also noch ein paar Schubladenhüter.
Ich habe in den folgenden Jahren bei diversen Studien an der Uni Göttingen mitgemacht und bin, nicht zuletzt wegen meinem Computerinteresse, sehr schnell mit digitalen Hörgeräten und DSPs in Kontakt gekommen. Und habe die Frequenzkompression kennengelernt. Natürlich im "handlichen" 19-Zoll-Format. Wobei mir die lineare Frequenzkompression über den gesamten Frequenzbereich, wie er damals erprobt wurde, nicht gefiel. Sie bedeutete ein völlig neues Hören lernen. Von der Frequenztransposition will ich gar nicht reden, das war in meinen Augen nur Müll.
Was ich wollte, war eine abschnittsweise, logarithmische Frequenzkompression mit einstellbarem Streckungsgrad. Ich hab mich sogar mit Soundkartenprogrammierung beschäftigt, um mir sowas vielleicht irgend wann mal selbst zu basteln, aber die PCs waren damals natürlich alles andere als schnell genug, sowas in Echtzeit zu erledigen, von Notebooks mal ganz zu schweigen.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass ich eben vieles nicht hörte, und warte bis heute auf entsprechende Hörgeräte, seit nunmehr 20 Jahren, in denen diverse Hörstürze und noch ein Tinnitus hinzu kamen.
Nunja, und inzwischen sieht's ja so aus, als sei die Hörgerätetechnik wirklich so weit. Wobei die Naidas offenbar nur eine abschnittsweise lineare Frequenzkompression machen und keine logarithmische mit wählbarem Streckungsgrad. Also mal abwarten, ob ich mit denen was anfangen kann.
Achja, vor fast 4 Jahren hab ich mich auch endlich dazu aufgerafft, meine Behinderung anerkennen zu lassen. Früher sagte man mir, so eine Anerkennung wäre ein zweischneidiges Schwert, weil ich dann auf die Frage nach einer Behinderung das in jedem Fall angeben müsste. Und ich mir so vielleicht den Job verbauen könnte. Was für ein Blödsinn, den mir die vom Arbeitsamt da aufgetischt haben!
Wie auch immer, mehr als 30 Prozent wollte mir das Versorgungsamt nicht zugestehen. Damals kannte ich die Gutachter-Tabelle noch nicht, sonst hätte ich bei meinem Einspruch damit argumentieren können -- denn wenn ich die Tabelle richtig verstehe, müssten mir eigentlich schon 70% zustehen. Was soll's, ich werde mir also einen HNO-Arzt suchen und den mal ein aktuelles Audiogramm anfertigen lassen. Und dann gibt's halt nen Verschlimmerungsantrag. Damit hätte sich dann auch mein Gleichstellungsantrag erledigt...
Viele Grüße, Mirko
nach langen Jahren hab ich mich durch einen Zeitschriftenbericht aufgerafft, mich mal wieder um eine Hörgeräteversorgung zu kümmern -- es war die Vorstellung des Phonak Naida in der Elektronik 3/09, die mich hat hellhörig werden lassen.
Naja, und bei der Suche nach mehr Informationen bin ich unter anderem hier über das Schwerhörigenforum und den Schwerhörigenverband gestolpert. War ja klar, heute gibt's zu allem und jedem nen Forum ;D
Ich komme aus dem Nordwesten Hessens, bin 35 Jahre alt und zähle zu den Hochtonschwerhörigen.
Wann die Schwerhörigkeit konkret aufgetreten ist, weiß niemand, wahrscheinlich aber von Geburt an. Meine Mutter hat mich schon mit zwei Jahren zum HNO-Arzt geschleppt, aber der Depp (sorry...) hat ihr nur erzählt man könne noch keine Hörtests machen. Ein Jahr später hat sie auf nem Hörtest bestanden, aber der Depp hat ihr erzählt ich sei halt noch zu blöd für nen Hörtest, ich würd einfach nur auf dem Drücker rumdrücken, wann ich Lust hätte, sie solle nochmal wieder kommen, wenn ich sowas beherrschte. Als ich nach der Einschulung (Regelschule) wieder zum Hörtest da war, weil da nämlich aufgefallen ist, dass ich von hinten angesprochen und auf diverse Töne nicht reagiere, war ich dann plötzlich ein Träumer, bei dem man keinen vernünftigenHörtest machen könne, weil ich viel zu spät reagieren würde. So wäre das auch in der Schule, ich würde halt vor mich hin träumen und deshalb erst reagieren, wenn man mich direkt anspricht.
Der nächste Hörtest war dann mit 11 Jahren, in der 4. Klasse. Meine Mutter hatte mehrfach beobachtet, dass bei "Stille Post" immer bei mir Blödsinn rauskam. Also hat sie mich mal ans Ende der Kette gesetzt und dann den Vorletzten gefragt -- bis dahin war das Wort korrekt, nur bei mir halt ziemlich häufig nicht. Also hat sie den Deppen damit konfrontiert und auf einem weiteren Hörtest bestanden -- keine 10 Minuten kam er dann angelaufen und meinte "Der Junge hört ja gar nichts!". Ach ne! Wer hätte das gedacht. Ich sag ja, ein Volldepp.
Hier mal mein aktuelles Audiogramm (03/2009):
0,5 kHz: 35 dB / 50 dB
1kHz: 80 dB / 75 dB
2 kHz: 115 dB / 90 dB
3 kHz: 115 dB / 100 dB
4 kHz: 115 dB / 110 dB
Er überwies mich dann an die Uni-Klinik nach Göttingen, von dort aus wurde ich nach Würzburg an die Poliklinik geschickt. Man ging von einer mangelnden Beweglichkeit der Mittelohrknochen aus und wollte erst operieren. Das haben aber zum Glück meine Eltern verhindert -- es war nämlich schlicht eine Fehldiagnose, wie sich später rausstellte, denn es ist natürlich die Schnecke.
Immerhin, Würzburg verschrieb daraufhin ein Hörgerät. Zwei wären ja overdone, es reicht schließlich, wenn man auf einem Ohr was hört. Ich bekam irgend welche analogen von Siemens, wenn ich mich recht erinnere. Ein Jahr später dann auch ein zweites. Wie ihr euch vorstellen könnt, war der Nutzen ziemlich begrenzt -- solche Verstärkungsfaktoren in einem stark begrenzten Frequenzbereich hatten die Geräte damals schlicht nicht drauf. Sie haben nur gepfiffen, die Batterien waren ständig leer, und wirklich mehr verstanden hat man auch nicht. Kurzum, sie lagen oft in der Schublade.
Die zweiten, die ich so 3 Jahre später bekam, waren dann schon programmierbar. Keine Ahnung mehr, was das für welche waren, aber sie hatten bereits zwei unterschiedliche Audioprogramme. Eins für drinnnen und eins für draußen. Der Verstärkungsfaktor war besser, aber der Nutzen nicht wirklich, zumal die Dinger zuvorkommenderweise Lüfter-, Motoren- und Lagergeräusche von Festplatten am Liebsten zu verstärken schienen. Ich fing damals mit Computern an und hatte da überhaupt keinen Bock drauf. Also noch ein paar Schubladenhüter.
Ich habe in den folgenden Jahren bei diversen Studien an der Uni Göttingen mitgemacht und bin, nicht zuletzt wegen meinem Computerinteresse, sehr schnell mit digitalen Hörgeräten und DSPs in Kontakt gekommen. Und habe die Frequenzkompression kennengelernt. Natürlich im "handlichen" 19-Zoll-Format. Wobei mir die lineare Frequenzkompression über den gesamten Frequenzbereich, wie er damals erprobt wurde, nicht gefiel. Sie bedeutete ein völlig neues Hören lernen. Von der Frequenztransposition will ich gar nicht reden, das war in meinen Augen nur Müll.
Was ich wollte, war eine abschnittsweise, logarithmische Frequenzkompression mit einstellbarem Streckungsgrad. Ich hab mich sogar mit Soundkartenprogrammierung beschäftigt, um mir sowas vielleicht irgend wann mal selbst zu basteln, aber die PCs waren damals natürlich alles andere als schnell genug, sowas in Echtzeit zu erledigen, von Notebooks mal ganz zu schweigen.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass ich eben vieles nicht hörte, und warte bis heute auf entsprechende Hörgeräte, seit nunmehr 20 Jahren, in denen diverse Hörstürze und noch ein Tinnitus hinzu kamen.
Nunja, und inzwischen sieht's ja so aus, als sei die Hörgerätetechnik wirklich so weit. Wobei die Naidas offenbar nur eine abschnittsweise lineare Frequenzkompression machen und keine logarithmische mit wählbarem Streckungsgrad. Also mal abwarten, ob ich mit denen was anfangen kann.
Achja, vor fast 4 Jahren hab ich mich auch endlich dazu aufgerafft, meine Behinderung anerkennen zu lassen. Früher sagte man mir, so eine Anerkennung wäre ein zweischneidiges Schwert, weil ich dann auf die Frage nach einer Behinderung das in jedem Fall angeben müsste. Und ich mir so vielleicht den Job verbauen könnte. Was für ein Blödsinn, den mir die vom Arbeitsamt da aufgetischt haben!
Wie auch immer, mehr als 30 Prozent wollte mir das Versorgungsamt nicht zugestehen. Damals kannte ich die Gutachter-Tabelle noch nicht, sonst hätte ich bei meinem Einspruch damit argumentieren können -- denn wenn ich die Tabelle richtig verstehe, müssten mir eigentlich schon 70% zustehen. Was soll's, ich werde mir also einen HNO-Arzt suchen und den mal ein aktuelles Audiogramm anfertigen lassen. Und dann gibt's halt nen Verschlimmerungsantrag. Damit hätte sich dann auch mein Gleichstellungsantrag erledigt...
Viele Grüße, Mirko
Zuletzt geändert von cooper am 18. Mär 2009, 00:17, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hallo Mirko,
ist ja lustig, ich kenne außer dem Slomka nur meinen Junior mit diesem Namen
)
Deine Geschichte scheint mit nicht untypisch für schwerhörige Kids Deiner Generation. Ich finde es immer wieder faszinierend, was ihr trotzdem geschafft habt.
Schule muß doch tierisch anstrengend gewesen sein. Wie konntest Du das fehlende Hören kompensieren? Lippenlesen, Nacharbeiten? Und wie war es in der Freizeit, auf dem Pausenhof usw.? Du hast doch sicherlich vieles nicht verstehen können?
Ich finde Erfahrungen von hörbehinderten Erwachsenen immer sehr interessant, weil ich mich dann besser in MEINEN MIRKO
) hineinversetzen kann.
Vielen Dank für Deine interessante Vorstellung und viele Grüße Andrea
ist ja lustig, ich kenne außer dem Slomka nur meinen Junior mit diesem Namen

Deine Geschichte scheint mit nicht untypisch für schwerhörige Kids Deiner Generation. Ich finde es immer wieder faszinierend, was ihr trotzdem geschafft habt.
Schule muß doch tierisch anstrengend gewesen sein. Wie konntest Du das fehlende Hören kompensieren? Lippenlesen, Nacharbeiten? Und wie war es in der Freizeit, auf dem Pausenhof usw.? Du hast doch sicherlich vieles nicht verstehen können?
Ich finde Erfahrungen von hörbehinderten Erwachsenen immer sehr interessant, weil ich mich dann besser in MEINEN MIRKO

Vielen Dank für Deine interessante Vorstellung und viele Grüße Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
2 CIs
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Als eingefleischter Einzelgänger hatte ich in den pausen wenig Probleme und hab mich meist mit der Aufsicht unterhalten. Ansonsten war ich halt der "Träumer", wenn man was von mir wollte, musste man eben zu mir kommen. Und ich hab schon immer gern vorne gesessen, da hat mich wenig interessiert, was hinter mir los war.
In der Schule ist es keinem aufgefallen, bis es halt endlich mal festgestellt wurde. Und danach hat sich eigentlich auch nichts verändert. Bei Englisch und Latein gab's keine Extrawürste, genausowenig wie bei Spanisch. Muss man halt auch so hinkriegen, oder man hat Pech gehabt...
So richtig nachvollziehen, wie es deinem Mirko ergeht, wirst du leider nicht können. Ich habe noch keinen Normalhörenden getroffen, der sich _vorstellen_ konnte, dass ich bestimmte Sachen schlicht nicht hören kann. Enge Freunde haben nach langen Jahre ne ungefähre Vorstellung davon. Das ist aber ganz normal, als Normal-Sehender hätte man die Probleme genauso mit nem Sehbehinderten. Wer das nicht aus eigener Erfahrung oder ständiger Anschauung kennt, wird dafür kein richtiges Gespür entwickeln können.
Du hast ja ein paar Jahre Zeit, rauszufinden, wie es für deinen Mirko so ist. Schade, dass wir keine speziellen "Hörgeräte" mit einstellbarer Dämpfung haben, sodass wir einem Normalhörenden mal für nen Tag vermitteln können, was wir überhaupt noch wahrnehmen.
Das Dämlichste sind Leute, die meinen, durch Schreien würde irgend was besser. Vor allem Krankenschwestern und Altenpfleger -- dabei hätte ich gedacht, dass denen der Umgang mit Behinderten in der Ausbildung beigebracht würde. Denkste.
Die stürmen z.B. morgens in ein Patientenzimmer und schreien den anwesenden über 80-Jährigen auf dem Weg zum Fenster zu, dass es gleich mit dem Waschen losgeht und sie sich im Bett schonmal aufsetzen sollen. Und sich dann wundern, warum die Leute nur verdattert gucken und sich nicht bewegen. Weshalb sie sich vor die Leute stellen und das ganze nochmal 10 dB lauter wiederholen -- was weitere Nachfragen zu Folge hat. "Komischerweise" verstehen die selben Patienten meine Mutter, wenn die morgens ins Zimmer geht, schon beim ersten Mal völlig problemlos, und das, obwohl sie grad mal in Zimmerlautstärke spricht. Was dann die intelligenten Kolleginnen stutzig macht.
Es könnte vielleicht damit zutun haben, dass meine Mutter nicht einfach an den Leuten vorbeirennt, sondern kurz stehenbleibt, ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht und ihnen dann in ruhigem Ton das sagt, was ansteht. Aber manche lernen's nie...
Viele Grüße, Mirko
In der Schule ist es keinem aufgefallen, bis es halt endlich mal festgestellt wurde. Und danach hat sich eigentlich auch nichts verändert. Bei Englisch und Latein gab's keine Extrawürste, genausowenig wie bei Spanisch. Muss man halt auch so hinkriegen, oder man hat Pech gehabt...
So richtig nachvollziehen, wie es deinem Mirko ergeht, wirst du leider nicht können. Ich habe noch keinen Normalhörenden getroffen, der sich _vorstellen_ konnte, dass ich bestimmte Sachen schlicht nicht hören kann. Enge Freunde haben nach langen Jahre ne ungefähre Vorstellung davon. Das ist aber ganz normal, als Normal-Sehender hätte man die Probleme genauso mit nem Sehbehinderten. Wer das nicht aus eigener Erfahrung oder ständiger Anschauung kennt, wird dafür kein richtiges Gespür entwickeln können.
Du hast ja ein paar Jahre Zeit, rauszufinden, wie es für deinen Mirko so ist. Schade, dass wir keine speziellen "Hörgeräte" mit einstellbarer Dämpfung haben, sodass wir einem Normalhörenden mal für nen Tag vermitteln können, was wir überhaupt noch wahrnehmen.
Das Dämlichste sind Leute, die meinen, durch Schreien würde irgend was besser. Vor allem Krankenschwestern und Altenpfleger -- dabei hätte ich gedacht, dass denen der Umgang mit Behinderten in der Ausbildung beigebracht würde. Denkste.
Die stürmen z.B. morgens in ein Patientenzimmer und schreien den anwesenden über 80-Jährigen auf dem Weg zum Fenster zu, dass es gleich mit dem Waschen losgeht und sie sich im Bett schonmal aufsetzen sollen. Und sich dann wundern, warum die Leute nur verdattert gucken und sich nicht bewegen. Weshalb sie sich vor die Leute stellen und das ganze nochmal 10 dB lauter wiederholen -- was weitere Nachfragen zu Folge hat. "Komischerweise" verstehen die selben Patienten meine Mutter, wenn die morgens ins Zimmer geht, schon beim ersten Mal völlig problemlos, und das, obwohl sie grad mal in Zimmerlautstärke spricht. Was dann die intelligenten Kolleginnen stutzig macht.
Es könnte vielleicht damit zutun haben, dass meine Mutter nicht einfach an den Leuten vorbeirennt, sondern kurz stehenbleibt, ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht und ihnen dann in ruhigem Ton das sagt, was ansteht. Aber manche lernen's nie...
Viele Grüße, Mirko
Zuletzt geändert von cooper am 20. Feb 2009, 13:21, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hallo Mirko,
Deine Geschichte erinnert mich sehr stark an meine. Ich bin ebenfalls von Geburt schwerhörig, und meine ersten Hörtests gingen allsamt schief. Meine Mutter ahnte früh, dass ich schwerhörig war, denn sie war es auch. Aber als ich noch ein Kleinkind war, gab es für Kinder gar keine Hörtests, und später, bei der Einschulung, habe ich den Test aus noch ungeklärten Gründen bestanden. Vermutlich schaltet hier auch die "Träumer-Theorie". Als ich etwas älter war, schleppte mich meine Mutter mehrmals zum HNO. Damals war ich alt genug um zu kapieren, was Schwerhörigkeit bedeutet und zu wissen, dass ich es auf keinen Fall sein wollte. Also manipulierte ich die Tests. Wie? Das war ganz einfach: Jedesmal, wenn der Ton relativ laut wurde, schaute mich die Arzthelferin auffordernd an und ich drückte auf das Knöpfchen, obwohl ich gar nichts gehört hatte. Beim dritten Test innerhalb zweier Jahre kam mir mein Vater auf die Schliche und sorgte dafür, dass eine Trennwand zwischen mich und die Arzthelferin gestellt wird. An diesem Tag lieferte der Hörtest zum ersten Mal einigermaßen korrekte Werte.
Meine ersten Hörgeräte waren ebenfalls von Siemens, die normalen kleinenKassengeräte ohne Zuzahlung. Genützt haben sie rein gar nichts, sie haben nur durch ihr Pfeifen ständig den Unterricht gestört, was mir extrem peinlich war, weil jeder das Pfeifen hören konnte, nur ich nicht. Dadurch war ich so verunsichert, dass ich die Hörgeräte sehr schnell in der Schublade verschwinden ließ. Sie blieben meine einzigen Hörgeräte. Zwar habe ich ca. alle fünf Jahre die neuesten Modelle getestet, aber keines konnte mir helfen. Die tiefen Frequenzen muss man bei mir kaum verstärken, und die hohen Frequenzen sind einfach zu weit weg. Da mir in den letzten Jahren immer wieder eine "an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit" attestiert wurde, werde ich jetzt eine Fachklinik aufsuchen und mich in Bezug auf CIs beraten lassen. Vielleicht ist da etwas machbar.
Das mit dem Schreien kommt mir übrigens auch sehr bekannt vor. Die meisten Leute reden automatisch lauter mit mir, wenn ich sie bitte, einen Satz zu wiederholen. Wenn ich ihnen dann erkläre, dass ich es in Normallautstärke viel besser verstehen würde, sind sie erstmal total verblüfft. Aber das ist auch verständlich, woher sollen sie auch wissen, wie ein Schwerhöriger seine Umwelt genau wahrnimmt? Bei Krankenschwestern und Pflegern ist es natürlich wieder etwas anderes, die sollten in ihrer Ausbildung wirklich auch auf schwerhörige Menschen vorbereitet werden.
Viele Grüße
Ann (die bei der "Stillen Post" nach ca. fünf Versuchen nicht mehr mitspielen durfte ...)
Deine Geschichte erinnert mich sehr stark an meine. Ich bin ebenfalls von Geburt schwerhörig, und meine ersten Hörtests gingen allsamt schief. Meine Mutter ahnte früh, dass ich schwerhörig war, denn sie war es auch. Aber als ich noch ein Kleinkind war, gab es für Kinder gar keine Hörtests, und später, bei der Einschulung, habe ich den Test aus noch ungeklärten Gründen bestanden. Vermutlich schaltet hier auch die "Träumer-Theorie". Als ich etwas älter war, schleppte mich meine Mutter mehrmals zum HNO. Damals war ich alt genug um zu kapieren, was Schwerhörigkeit bedeutet und zu wissen, dass ich es auf keinen Fall sein wollte. Also manipulierte ich die Tests. Wie? Das war ganz einfach: Jedesmal, wenn der Ton relativ laut wurde, schaute mich die Arzthelferin auffordernd an und ich drückte auf das Knöpfchen, obwohl ich gar nichts gehört hatte. Beim dritten Test innerhalb zweier Jahre kam mir mein Vater auf die Schliche und sorgte dafür, dass eine Trennwand zwischen mich und die Arzthelferin gestellt wird. An diesem Tag lieferte der Hörtest zum ersten Mal einigermaßen korrekte Werte.
Meine ersten Hörgeräte waren ebenfalls von Siemens, die normalen kleinen
Das mit dem Schreien kommt mir übrigens auch sehr bekannt vor. Die meisten Leute reden automatisch lauter mit mir, wenn ich sie bitte, einen Satz zu wiederholen. Wenn ich ihnen dann erkläre, dass ich es in Normallautstärke viel besser verstehen würde, sind sie erstmal total verblüfft. Aber das ist auch verständlich, woher sollen sie auch wissen, wie ein Schwerhöriger seine Umwelt genau wahrnimmt? Bei Krankenschwestern und Pflegern ist es natürlich wieder etwas anderes, die sollten in ihrer Ausbildung wirklich auch auf schwerhörige Menschen vorbereitet werden.
Viele Grüße
Ann (die bei der "Stillen Post" nach ca. fünf Versuchen nicht mehr mitspielen durfte ...)
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hallo Ann,
sag mal, wie hat es denn bei Dir in der Schule geklappt? Hattest Du denn keine Schwierigkeiten mit dem Sprechenlernen und Mitkommen im Unterricht?
Gruss
Sandrine
sag mal, wie hat es denn bei Dir in der Schule geklappt? Hattest Du denn keine Schwierigkeiten mit dem Sprechenlernen und Mitkommen im Unterricht?
Gruss
Sandrine
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hi Ann,
ja, das klingt doch alles sehr vertraut. Deine Überlegungen, einCI implantieren zu lassen, erschrecken mich jedoch einwenig -- ich setze meine Hoffnungen nach wie vor auf die Phonaks mit Sound-Recover. Eine Verordnung hab ich auch schon, aber die hab ich erst mal abgeheftet und warte ab, bis Phonak diese misteriösen Ausfälle bei den Naidas endlich in den Griff bekommen hat. Ich möchte ungern >3000 Euro hinblättern für Hörgeräte mit eingebautem Konstruktionsfehler.
Viele Grüße, Mirko
ja, das klingt doch alles sehr vertraut. Deine Überlegungen, ein
Viele Grüße, Mirko
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Cooper,
auch du bist einCI -Kandidat. Bei 1000 Hz ist doch schon so gut wie nichts mehr da. Wenn du eine CI-VU machst, verpflichtest Du Dich zu nichts, bist aber wesentlich schlauer, ob das für eine Alternative ist. Mal abgesehen davon, dass es für Dich billiger wirst, wenn Du nur ein Hg kaufen musst.
auch du bist ein
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Also ein CI finde ich bei meiner Hörkurve einwenig arg overdone. Wenn man doch bedenkt, dass ich seit 20 Jahren keinerlei Hörhilfen verwende und trotzdem im Alltag gut klar komme -- ja sogar in einem sehr kommunikativen Beruf arbeite.
Viele Grüße, Mirko
Viele Grüße, Mirko
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hallo!
Schule war teilweise schon schwierig. Vor allem in Deutsch hatte ich riesige Probleme, Diktate waren eine Katastrophe. Wenn ich versuchte, die Rechtschreibung an das Gehör anzulehnen, ging es natürlich jedesmal komplett schief. Bevor mir überhaupt bewusst war, dass ich schwerhörig bin, hielt ich meine Lehrer manchmal für dämlich, wenn sie behaupteten, dass man dieses oder jenes Wort so schreiben würde, wie man es aussprach. Das stimmte doch gar nicht!
Später wurde es aber auch nicht viel besser, vom Diktat wurde ich z.B. trotz meiner Schwerhörigkeit nie befreit. Und das Sprachlabor (englische Texte über Kopfhörer hören) kam einer Horrorveranstaltung gleich, obwohl ich englisch sehr mochte. Da hätte meine Schule vielleicht etwas flexibler reagieren sollen. Aber letztendlich hat es geklappt, ich habe einen Abschluss, der für mein Berufsleben sehr hilfreich ist, und komme auch im Beruf gut zurecht.
Außerdem sind da noch die Besprechungen, die bei uns sehr häufig stattfinden. An einigen (leider sehr wichtigen) nehme ich schon gar nicht mehr teil, weil ich den den Besprechungsleiter so gut wie gar nicht verstehe. Das sind riesige Versammlungen mit ca. 50 - 80 Leuten, also kann ich von dem Mann wohl kaum verlangen, dass er mich die ganze Zeit anguckt. Deshalb lese ich hinterher nur die Folien, die leider nur ca. 10% der ganzen Besprechung abhandeln, und lasse mir auch noch wichtige Sachen von Kollegen zusammenfassen. Dass dabei einiges verloren geht, ist klar. Auch bei kleineren Besprechungen habe ich so meine Probleme. Die Stimmen kommen aus unterschiedlichen Richtungen, jeder hat sein eigenes Sprechtempo und eventuell auch einen leichten Akzent/Dialekt, Manchmal reden zwei Leute gleichzeitig ... Nach kurzer Zeit verliere ich in der Regel den Faden und will natürlich auch nicht alle 2-3 Minuten nachfragen, dann würden diese Besprechungen ewig dauern. Solche Besprechungen sind für mich extrem anstrengend, wenn sie länger als ca. 45 Minuten dauern (und das ist fast immer der Fall), bin ich hinterher immer total erschöpft. Hier würde ich gerne eine Verbesserung erreichen, und ich glaube, dass das nur mitCI geht, weil meine Hörkurve bei 1500 Hz quasi aufhört und alles, was dahinter liegt, unmöglich mit Hörgerät versorgt werden könnte.
Sprechenlernen und Schule sind so ein Thema, das mich immer wieder nachdenklich macht. Vor allem das Sprechenlernen. Ich weiß selbst nicht so genau, wie ich es gemacht habe, aber es hat relativ gut geklappt. Ich dachte zwar sehr lange, dass es einen Punuckl und eine Strunpfhose gäbe und konnte auch sonst viele Laute nicht auseinanderhalten, aber richtige Probleme hatte ich eigentlich nur in meinem Dialekt. Auf Hochdeutsch klappt es recht gut, weil ich dort später immer nachlesen konnte, wie man es ausspricht. Im Dialekt fehlte mir diese Hilfe, deshalb sorgte ich durch meine Aussprache auch öfter mal für Heiterkeit unter meiner Klassenkameraden.Sandrine hat geschrieben: sag mal, wie hat es denn bei Dir in der Schule geklappt? Hattest Du denn keine Schwierigkeiten mit dem Sprechenlernen und Mitkommen im Unterricht?
Schule war teilweise schon schwierig. Vor allem in Deutsch hatte ich riesige Probleme, Diktate waren eine Katastrophe. Wenn ich versuchte, die Rechtschreibung an das Gehör anzulehnen, ging es natürlich jedesmal komplett schief. Bevor mir überhaupt bewusst war, dass ich schwerhörig bin, hielt ich meine Lehrer manchmal für dämlich, wenn sie behaupteten, dass man dieses oder jenes Wort so schreiben würde, wie man es aussprach. Das stimmte doch gar nicht!

Genauso habe ich auch einmal gedacht. Ich arbeite ebenfalls in einem kommunikativen Beruf und konnte bisher fast jeden überreden, mir eine E-Mail zu schicken, wenn er mich unbedingt anrufen wollte. Aber die kleinen Tücken werden mir doch tagtäglich sehr bewusst, einige dieser Tücken würde ich doch zu gerne umgehen. Es gibt z.B. immer noch einige Kollegen, die liebend gerne anrufen und sich leider auch nicht dazu überreden lassen, davon abzulassen. Am Telefon verstehe ich aber nicht jeden, dazu muss ich die Stimme sehr gut kenen, und auch sonst muss eigentlich alles stimmen. Deshalb erschrecke ich mich jedesmal, wenn das Telefon klingelt, und gehe mit einem unabwendbaren Angstgefühl ran, das die Lage natürlich nochmal erschwert.cooper hat geschrieben:Also ein CI finde ich bei meiner Hörkurve einwenig arg overdone. Wenn man doch bedenkt, dass ich seit 20 Jahren keinerlei Hörhilfen verwende und trotzdem im Alltag gut klar komme -- ja sogar in einem sehr kommunikativen Beruf arbeite.
Außerdem sind da noch die Besprechungen, die bei uns sehr häufig stattfinden. An einigen (leider sehr wichtigen) nehme ich schon gar nicht mehr teil, weil ich den den Besprechungsleiter so gut wie gar nicht verstehe. Das sind riesige Versammlungen mit ca. 50 - 80 Leuten, also kann ich von dem Mann wohl kaum verlangen, dass er mich die ganze Zeit anguckt. Deshalb lese ich hinterher nur die Folien, die leider nur ca. 10% der ganzen Besprechung abhandeln, und lasse mir auch noch wichtige Sachen von Kollegen zusammenfassen. Dass dabei einiges verloren geht, ist klar. Auch bei kleineren Besprechungen habe ich so meine Probleme. Die Stimmen kommen aus unterschiedlichen Richtungen, jeder hat sein eigenes Sprechtempo und eventuell auch einen leichten Akzent/Dialekt, Manchmal reden zwei Leute gleichzeitig ... Nach kurzer Zeit verliere ich in der Regel den Faden und will natürlich auch nicht alle 2-3 Minuten nachfragen, dann würden diese Besprechungen ewig dauern. Solche Besprechungen sind für mich extrem anstrengend, wenn sie länger als ca. 45 Minuten dauern (und das ist fast immer der Fall), bin ich hinterher immer total erschöpft. Hier würde ich gerne eine Verbesserung erreichen, und ich glaube, dass das nur mit
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Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Halli Hallo
Ich wollte mal was zu dem Thema Krankenschwester sagen.
Ich selber hab vor 3 Jahren mein Krankenpflegeexamen gemacht und muss euch leider sagen dass wir in der Ausbildung drauf gedrillt worden sind die Pat. sehr laut anzusprechen und wenn sie Schwerhörig sind möglichst "anzubrüllen"
Ich muss auch gestehen dass ich die von euch so gut beschriebene Situation genau so (mit anbrüllen morgens um 7) oft genug gemeistert habe.
Mit meinem Heutigem wissen würd ich mich echt gern bei all meinen Schwerhörigen Pat. entschuldigen.
Lieben Gruss
Ich wollte mal was zu dem Thema Krankenschwester sagen.
Ich selber hab vor 3 Jahren mein Krankenpflegeexamen gemacht und muss euch leider sagen dass wir in der Ausbildung drauf gedrillt worden sind die Pat. sehr laut anzusprechen und wenn sie Schwerhörig sind möglichst "anzubrüllen"
Ich muss auch gestehen dass ich die von euch so gut beschriebene Situation genau so (mit anbrüllen morgens um 7) oft genug gemeistert habe.
Mit meinem Heutigem wissen würd ich mich echt gern bei all meinen Schwerhörigen Pat. entschuldigen.
Lieben Gruss
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hi Ann,
okay, ganz so massiv sind die Hörprobleme bei mir zum Glück nicht. Ich habe z.B. am Telefon nur sehr wenige Probleme und mache sogar täglich Leser-Hotline, wo mich wildfremde Leute anrufen. Hin und wieder versteh ich mal was nicht, aber dann frag ich halt.
Leute mit Dialekt, insbesondere aus Oberbayern oder Raum Leipzig, sind wirklich die Härte. Aber die krieg ich meist dazu, doch Hochdeutsch zu sprechen, ist aber selten, dass ich das brauche.
Zum Glück war das Sprachlabor in unserer Schule immer kaputt, sodass ich die Folterbank nur ein oder zweimal erdulden musste. Schon frappierend, wie wenig sich Leute, deren einzige Aufgabe es ist, mit Menschen umzugehen, sich über eben diese Menschen informieren. Kein Lehrer hatte auch nur den Hauch einer Vorstellung, wie man vernünftig mit einem Hörbehinderten umgeht.
@Nathanelle: Woher sollst du denn wissen, dass dir deine Ausbilder Müll erzählen? Dir kann ich da nicht wirklich einen Vorwurf machen -- den mach ich aber den Ausbildern! Ich bin selbst Ausbilder (Feuerwehr), wenn ich ein Thema unterrichte, kenne ich mich damit auch umfassend aus! Ich verstehe nicht, wie andere Ausbilder (oder eben auch Lehrer) diesen fundamentalen Grundsatz vergessen können.
Viele Grüße, Mirko
okay, ganz so massiv sind die Hörprobleme bei mir zum Glück nicht. Ich habe z.B. am Telefon nur sehr wenige Probleme und mache sogar täglich Leser-Hotline, wo mich wildfremde Leute anrufen. Hin und wieder versteh ich mal was nicht, aber dann frag ich halt.
Leute mit Dialekt, insbesondere aus Oberbayern oder Raum Leipzig, sind wirklich die Härte. Aber die krieg ich meist dazu, doch Hochdeutsch zu sprechen, ist aber selten, dass ich das brauche.
Zum Glück war das Sprachlabor in unserer Schule immer kaputt, sodass ich die Folterbank nur ein oder zweimal erdulden musste. Schon frappierend, wie wenig sich Leute, deren einzige Aufgabe es ist, mit Menschen umzugehen, sich über eben diese Menschen informieren. Kein Lehrer hatte auch nur den Hauch einer Vorstellung, wie man vernünftig mit einem Hörbehinderten umgeht.
@Nathanelle: Woher sollst du denn wissen, dass dir deine Ausbilder Müll erzählen? Dir kann ich da nicht wirklich einen Vorwurf machen -- den mach ich aber den Ausbildern! Ich bin selbst Ausbilder (Feuerwehr), wenn ich ein Thema unterrichte, kenne ich mich damit auch umfassend aus! Ich verstehe nicht, wie andere Ausbilder (oder eben auch Lehrer) diesen fundamentalen Grundsatz vergessen können.
Viele Grüße, Mirko
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hey,
Eure Geschichten sind fast genauso wie meine.... :-/
englisch un stille Post sind für mich ein no go!!!!
Mehr erzähle ich mal später...
Gruß Julia
Eure Geschichten sind fast genauso wie meine.... :-/
englisch un stille Post sind für mich ein no go!!!!
Mehr erzähle ich mal später...
Gruß Julia
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Boah wenn ich euere geschichten so lese. Erste hgs mit 11jahren und so das könnte meine geschichte sein. Stille post da kam bei mir auch immer ein Müll raus. Ok ich muss dazu sagen das ich auf einer Schule war wo auch schwerhörige und kinder mit sprachprobleme war und da hat das niemand verwundert das da Müll raus kam. Nur das es so lange gedauert hat bis ich meine erste Hgs bekam versteh ich bis heute nicht, den es waren ja lauter lehrer die sich damiat auskenne.
Gruß Franzi
Gruß Franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Re: Noch so 'ne "taube Nuss"
Hallo,
habe mich mal so ein bisschen durch das Forum gelesen und festgestellt, dass sich viele Geschichten mit meinen Erlebnissen decken...Muss da nur an stille Post denken, mir war das ja immer wahnsinnig peinlich, aber die anderen Kinder fanden es witzig, was da bei mir für ein Stuss rauskam
Zu meiner Person:
Ich bin 23, mittel- bis hochgradigschwerhörig, habe seit meinem 4. LebensjahrHg . (Im Kiga wurde auffällig, dass ich nicht immer alles mitbekam)
Ich habe eine Regelgrundschule besucht und war auch auf einem 'ganz normalen' Gymnasium, hatte dort auch nie Probleme.
Nun stehe ich kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung. Übrigens auch ein Job, bei dem man nicht drum herumkommt ab und an mal wo anzurufen etc. Ich kenne das Gefühl der leichten Panik, wenn man am Telefon so jemanden dran hat, der sich da was in den Bart nuschelt.
Ich arbeite aber daran, dann freundlich aber bestimmt auf das Verständnisproblem hinzuweisen. (Früher hab ich mich das leider oft nicht getraut und mich so manches mal lieber blamiert)
In diesem Sinne bin ich mal gespannt, was ich in diesem Forum noch so alles an Informationen abgreifen kann. :}
Ganz liebe Grüße!
Elli
habe mich mal so ein bisschen durch das Forum gelesen und festgestellt, dass sich viele Geschichten mit meinen Erlebnissen decken...Muss da nur an stille Post denken, mir war das ja immer wahnsinnig peinlich, aber die anderen Kinder fanden es witzig, was da bei mir für ein Stuss rauskam

Zu meiner Person:
Ich bin 23, mittel- bis hochgradigschwerhörig, habe seit meinem 4. Lebensjahr
Ich habe eine Regelgrundschule besucht und war auch auf einem 'ganz normalen' Gymnasium, hatte dort auch nie Probleme.
Nun stehe ich kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung. Übrigens auch ein Job, bei dem man nicht drum herumkommt ab und an mal wo anzurufen etc. Ich kenne das Gefühl der leichten Panik, wenn man am Telefon so jemanden dran hat, der sich da was in den Bart nuschelt.
Ich arbeite aber daran, dann freundlich aber bestimmt auf das Verständnisproblem hinzuweisen. (Früher hab ich mich das leider oft nicht getraut und mich so manches mal lieber blamiert)
In diesem Sinne bin ich mal gespannt, was ich in diesem Forum noch so alles an Informationen abgreifen kann. :}
Ganz liebe Grüße!
Elli