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Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 22. Feb 2009, 11:45
von Cris111
Hallo,
unser Sohn wurde im Januar mit einer Mikrotie 2. Grades links geboren. Der Gehörgang links ist völlig geschlossen. Sein rechtes Ohr ist unauffällig, auch das Neugeborenenhörscreening war auf dieser Seite ok. Der Gehörgang rechts ist normal angelegt. Laut HNO ist davon auszugehen, dass unser Sohn rechts normal hört und links eine Schallleitungsschwerhörigkeit hat.
Wir haben Ende März einen Termin in der HNO-Klinik in Freiburg. Dort zuerst im ERA-Labor, danach sollen die Ergebnisse in der Pädaudiologie besprochen werden.
Unser HNO meinte, wenn die Ergebnisse zeigen würden, dass er rechts normal hört, dann sei keine weitere Behandlung nötig, er würde dann von einem Stirnbandhörgerät absehen.
Wir kennen uns mit der Thematik jedochzu wenig aus, um diese Aussage beurteilen zu können. Bisher wurde uns vom Kinderarzt eher zu einem Stirnbandhörgerät geraten. Der Spracherwerb sei zwar wahrscheinlich nicht beeinträchtigt, aber für das Richtungshören sei es besser.
Klar müssen wir erst die Ergebnisse Ende März abwarten, aber wer kennt sich mit der Thematik aus und kann uns Tipps geben? Hilfreich wäre auch zu wissen, auf was wir bei der Untersuchung in der HNO-Klinik achten sollten.
Danke und viele Grüße
Cris
Re: Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 22. Feb 2009, 12:11
von Momo
hallo cris
die versorgung mit einem hg bei einseitiger sh wird sehr verschieden gehandhabt/ beurteilt. wahrscheinlich wird ein "nur" einseitiger hörschaden die sprachentwicklung nicht beeinträchtigen, so dass man sicher auch auf eine hgversorgung des anderen ohres aus diesem grund verzichten kann. allerdings hat auch der kinderarzt recht: mit nur einem ohr hat man kein richtungsgehör und auch das verstehen bei umgebungslärm ist erschwert.
wichtig wäre, in meinen augen, erstmal herauszufinden wie stark die sh auf dem betroffenen ohr überhaupt ist.
dafür wird ja nun eine bera gemacht. ihr solltet darauf achten, dass sowohl die luftleitung als auch die knochenleitung in der bera gemessen wird. vergleicht man beide werte kann man sehen wieviel durch die schallleitungsproblematik verloren geht. außerdem sieht man, wenn die KL normal ist, ob das innenohr ok ist.
gut wäre auch, wenn frequenzspezifisch gemessen würde (notched noise bera luft- und knochenleitung).
hat man dann den schallleitungshörverlust, könnte man zumindest versuchsweise ein knochenleitungshg probieren. ihr habt dann keinen druck, denn solange das andere ohr ok ist, dient die hg versorgung auf dem ohr in erster linie der stimulation des hörnervs und später dann evtl. einem verbesserten richtungshören usw. ich würde das in der pädaudiologie auf jeden fall in ruhe ansprechen.
lg
Re: Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 22. Feb 2009, 12:48
von fast-foot
Hallo chris 111,
Momo hat eigentlich schon alles gesagt. Ich möchte nur noch auf einen Punkt hinweisen. Wenn das Schalleitungshörgerät nur getragen werden soll, um Richtungshören zu ermöglichen, müssen die Knochenleitungshörschwellen für beide Ohren möglichst genau abgeklärt werden, da schon bei einer kleinen Differenz des Hörvermögens der Schall vor Allem vom besseren Ohr wahr genommen wird. Sollte rechts das Innenohr völlig normal hören, links jedoch einen Verlust aufweisen, könnte es je nach dessen Stärke fraglich sein, ob sich Richtungshören entwickeln kann. Das Knochenleitungshörgerät hat aber zumindest den Vorteil, dass der Schall von der Seite, wo Dein Kind wenig hört, gut von der anderen Seite wahr genommen wird. Die Stimulation des linken Hörnervs ist auch ein Punkt. Ich würde das möglichst genau abklären lassen (also am besten frequenzspezifische Bera für Luft- und Knochenleitung für beide Ohren, wie von Momo bereits gesagt) und mich von den Ärzten genau informieren lassen, was jetzt ein Knocheleitungshörgerät in Bezug auf die gemessenen Resultate bezüglich der verschiedenen Punkte genau bringt und was nicht.
Gruss fast-foot
Re: Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 22. Feb 2009, 18:12
von Mälla
Hallo Chris,
unser Sohn wurde Ende Dez. mit Mikrotie 2. Grades geboren und wir stehen genauso auf dem Schlauch wie Ihr... (vielleicht haste meinen Beitrag ja schon gelesen)... Halte mich mal auf dem Laufenden, wie es in der Klinik in Freiburg gelaufen ist...- wir sind auch noch auf der Suche nach einer guten Klinik... Haben zwar schon eine Verordnung für ein Knochenhörgerät bekommen, diese jedoch noch nicht eingelöst, weil wir unsicher sind, ob wir das machen sollen...
Viele Grüße
Mälla
Re: Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 22. Feb 2009, 20:21
von Cris111
Herzlichen Dank für eure Antworten!
@Momo und fast-foot: danke für eure umfassenden und guten Erklärungen

da blick ich langsam aber sicher mehr in der Materie, ich werde allerdings bestimmt in Zukunft weiterhin noch einige Fragen haben. Als Neuling ist einem das Thema schon noch fremd.
@Mälla: hab dir auf eines deiner postings geantwortet. Halte dich gerne weiterhin auf dem laufenden, umgekehrt bitte auch?
LG Cris
Re: Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 2. Feb 2012, 12:54
von Familie Figge
Bitte wendet euch an das Prosper-Hospital in Recklinghausen.
Bei meinem Sohn wurde in 3. OP Schritten ein wunderschönes neues Ohr mit Mittelohraufbau durchgeführt. Dies ist ab einem Alter von ca. 10 Jahren durchführbar.
LG Britta

Re: Mikrotie 3. Grades
Verfasst: 2. Feb 2012, 13:06
von Familie Figge
z.o.g.Text:
Unser Sohn hatte eine Mikrotie 3°., mit Ohrmuschel- und Mittelohraufbau.
Wir fühlten uns in Recklinghausen sehr gut bei Herrn Dr. R. Magritz und Prof. Dr.Dr. Siegert aufgehoben. Kann ich nur jedem empfehlen.

Re: Mikrotie 2. Grades
Verfasst: 2. Feb 2012, 13:20
von Gabriele
Hallo Britta
hast du gesehen das der Beitrag von 2009 ist?
LG
Gabi
Re: Mikrotie 3. Grades
Verfasst: 2. Feb 2012, 13:37
von Familie Figge
Ja, natürlich... Aber es gibt ja immer Leute mit diesen Problemen, die genau wie ich irgendwann mal hier nach schauen, deshalb.....
www.prosper-hospital.de HNO- Abteilung !!!!
