Wo schulen wir Marie ein???

Sabine Drillingsmama
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Wo schulen wir Marie ein???

#1

Beitrag von Sabine Drillingsmama »

Hallo zusammen,

ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und jetzt frage ich Euch doch mal...

Gestern hatten wir Förderplangespräch wegen Marie. Sie ist jetzt knapp 64 Monate alt und die Einschulung steht für 2010 an.

Marie ist hochgradig schwerhörig, beidseits mit Hörgeräten versorgt, was auch zwischenzeitlich super klappt.

Da mir die HNO-Ärzte damals nicht geglaubt haben, obwohl ich Stammgast war (ist ne längere Geschichte - könnt mich gerne fragen), hat Marie die Hörgeräte erst mit 2,5 bekommen und ist sprachlich ca. 1 - 1,5 Jahre zurück, obwohl sie Superfortschritte macht. In allen anderen Gebieten ist sie über dem Altersdurchschnitt laut Tests.

Wir wissen nicht, wo wir einschulen sollen?

Regelgrundschule mit mobilem Dienst??? Vorher noch 1/2 Jahr Regelkiga zum Eingewöhnen an größere Gruppen?
Weiter im Schwerhörigen- und Gehörlosenkiga (eine Fahrstrecke über eine Stunde), danach Schwerhörigenschule, gleiche Einrichtung/Fahrzeit????

Selbst der Kiga ist nicht sicher, wir haben im Herbst noch ein Gespräch. Sie meinen aber, dass Marie gut in die Regelschule gehen könnte, allerdings nicht in Klasse mit mehr als 20 Kinder??

Ich möchte auch nochmal den KiA fragen und die Regelschule, mit der wir schon in Verbindung stehen, die haben aber Ferien, Urlaub.

LG

Sabine
Sabine *1964 mit Alexander * 1986 und den Drillis Marie (hochgradig schwerhörig mit Hörgeräteversorgung), Leonie (+ 31.12.2003) & Max Leon (entwicklungsverzögert) *17.12.2003
maryanne
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#2

Beitrag von maryanne »

Liebe Marie, wo wohnt ihr denn? Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Klasse mit mehr als 20 Kindern eine hohe Herausforderung stellen würde an ein schwerhöriges Kind.

Alles Gute für dich
maryanne
Gabriele
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#3

Beitrag von Gabriele »

Hallo liebe Sabine
Wir haben Theresa damals in die Regelschule eingeschult.
Wir wollten Ihr die Chance geben und es probieren.
Das erste Jahr lief *normal* in einer Klasse mit 31 Schülern, so das wir Lorenz ein Jahr später auch dort einschulten.
Im ersten Halbjahr häuften sich aber die Probleme , trotz Betreuung einer Kooperationslehrerin der sh Schule.
Nach einigen durchwachten Nächten entschließen wir uns sie und Ihren Bruder in die sh Schule umzuschulen.
Auch die jüngste wurde dort eingeschult.

Und ich muss sagen , wir haben es nie bereut.
Die Vorteile liegen einfach in den kleinen Klassen(bei uns liegt der Teiler bei 14 Schülern) , den schallisolierten Räumen, der selbstverständliche Einsatz von Höranlagen, die direkte Betreuung durch die Lehrer bei Schwächen der einzelnen Schüler.
Die Lehrerin der Regelschule sagte mir mal, das sie es bedauert sich nicht so intensiv um Theresa kümmern zu können.
Und das sie die Lehrer von Sonderschulen beneide....eben weil sie diese Möglichkeit haben.

Heute besuchen alle die Realschule der sh Schule und die kleine wechselt sogar(wenn es so bleibt) im nächsten Jahr auf ein Gymnasium für Hörgeschädigte.
Es ist 250km von uns entfernt und bedeutet Internat.
Als Theresa letztes Jahr ein CI bekam wurde sie wunderbar aufgefangen.
Meine Empfehlung, schau dir die sh Schule an. Geh und setzt Euch in den Unterricht.
Die Fahrzeit ist das kleinste Übel.
Meißtens werden die jüngsten als erstes gebracht und als letztes geholt.So das Ihre Fahrzeit begrenzt ist.
Meine fahren seid der weiterführenden Schule mit dem Bus und brauchen nicht so lange wie mit dem Taxi als sie noch geholt wurden.

Und was sagtd enn Marie?
Hat sie Kontakt zu anderen schwerhörigen?Ich finde das sehr wichtig.
Meine haben in der sh Schule durch Ihre Mitschüler die DGS gelernt.
Sie haben sehr viele sh und gl Freunde....sie sind da auch ein klein wenig unter sich.
Denn die Welt da draußen ist für sh manchmal sehr kompliziert.
Ich wollte es nie wahrhaben, werde aber immer wieder eines besseres belehrt.

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Momo
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#4

Beitrag von Momo »

Hallo Sabine

wo soll denn ihr Zwillingsbruder zur Schule gehen?
Hättet ihr die Möglichket zum Besuch eine Integrationsklasse (da wäre dann die Schülerzahl begrenzt und sie bekäme Förderstunden)?
Was sagt Marie selbst? Hat sie bereits Kontakt zu Kindern mit denen sie dann gemeinsam zur Regelschule gehen würde?
Hast du mal in der SH Schule hospitiert, dir die Klassen und das Niveau angesehen?

ich weiß erstmla nur Fragen, aber das fände ich unter anderem wichtige Punkte..

LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Sabine Drillingsmama
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#5

Beitrag von Sabine Drillingsmama »

Liebe Momo,

ich finde die Fragen klasse..

Max geht hier in die Regelschule und besucht ab Sommer hier den Regelkiga, vorher heilpäd.

Das mit der I-Klasse ist in Fragestellung, sie würde dann vom mobilen Dienst aus Hildesheim auch betreut. Ich werde nach den Ferien in der Schule nochmal anrufen.

Die SH Schule ist ja da, wo der Kiga ist. Ich werde auch da anfragen.
Selbst war ich noch nicht da.

Kontakt zu Kindern, die in die Regelschule gehen hat Marie durch die Sportgruppe, aber sie kommt schwer in der großen Gruppe zurecht.

Gabi, Deine Gedanken mache ich mir auch.
Darf ich fragen, wo ihr wohnt?

Maryanne, wir wohnen in Bodenwerder.
Marie besucht den Kiga des LBZH Hildesheim.

LG und schonmals danke für Eure Antworten.

Sabine
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Gabriele
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#6

Beitrag von Gabriele »

Hallo Sabine

Wir wohnen in BW.
In der Nähe von Heilbronn.
(Komme aber ursprünglich aus Hannover;-)

Und mein Vater hat als kleiner BUB in Ottenstein gelebt, gibt es die Sievershagener Mühle noch?
Das Restaurant?
Da werden Kindheitserinnerungen wach....

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Sabine Drillingsmama
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#7

Beitrag von Sabine Drillingsmama »

Hallo Gabi,

ja, die Sievershagener Mühle gibt es noch und vor allem auch die Forellen... :lol:

So klein ist die Welt.

Lg
Sabine
Sabine *1964 mit Alexander * 1986 und den Drillis Marie (hochgradig schwerhörig mit Hörgeräteversorgung), Leonie (+ 31.12.2003) & Max Leon (entwicklungsverzögert) *17.12.2003
Momo
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#8

Beitrag von Momo »

Liebe Sabine

die "Betreuung" des mobilen Dienstes reicht meiner Erfahrung nach nicht aus. Da würde ich mal genauer nachhaken. Normalerweise kommt vom mD max. 3-4 mal im Jahr jemand vorbei. Vorher kümmern sie sich um die Aufklärung der Lehrer/ Schule, um die richtige Sitzordnung usw. Sie sind bei Fragen auch telefonisch zu erreichen, aber mit der eigentlichen Förderung haben sie nix am Hut- das muss anders organisiert werden z.B. über sonderpädagogischen Förderbedarf und damit Förderstunden an der zuständigen Schule. Problem: nicht unbedingt wird diese Förderung durch SH Pädagogen gemacht, meist sind es entweder normale GSLehrer oder Förderschullehrer anderer Schulen, meist Förderschwerpunkt Lernen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, wenn der Lehrer engagiert ist und bereit ist sich mit dem Thema >SH auseinderzusetzten und auch die angebotenen Fortbildungen des mobilen Dienstes nutzt und mit diesem im Kontakt steht. Aber du solltest das genau hinterfragen wie das funktionieren wird.
Für die Regelschule würde ja auf jeden Fall sprechen, dass auch ihr Bruder dort hingeht und sie so mehr in soziale Kontakte vor Ort eingebunden wird.
Andererseits sind große Klassen manchmnal ein wriklcihes Problem und manche Kinder stecken es nicht so gut weg, andere kommen klar. Schwierig zu sagen. Ich denke sollte man sich für die Regelschule entscheiden, muss man aufmerksam sein für Überforderungen und zwar nicht nur was die Schulleistungen betrifft sondern vor allem sozial und emotional. Und sollte dann nicht zu lange warten sich Hilfen zu holen und ggf. zu wechseln. Wobei der Schulwechsel für die Kinder auch belastend sein kann im Sinne von "ich habe versagt", aber da kann man als Eltern gegensteuern. Aber vielleicht läuft es ja auch ohne größere Probleme...
Ich kann dir aber auch nur empfehlen intensive Gespräche zu führen und dir auch die SH Schule anzusehen. Wenn du willst vermittel ich dir gerne Kontakt zu jemandem dessen Kind im LBZH Hi zur Schule geht.

LG
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Gabriele
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#9

Beitrag von Gabriele »

Hallo Sabine

Unsere Erfahrungen mit der Betreuung sah so aus:

Wir haben im Ort die Grund/Regelschule und in der nächsten größeren Stadt eben die sh Schule.
Die sh Schule kooperiert mit der Grundschule in dem sie einmal monatlich, wenn Bedarf ist öfter, in den Unterricht reinsitzt.
Sie arbeiten mit den Lehrern zusammen( ob gewollt und gern gesehen sei mal dahingestellt).
Die sozialen Kontakte sind sehr sehr wichtig für die Kinder.
Und ich ahbe auch immer betont das ich ja drei sh Kinder habe.
Man muss als Eltern sehr viel auffangen.
Das sh Kind benötigt daheim mehr Zeit zum Stoff aufarbeiten als das andere Kind.
Da geht viel über das normale Hausaufgaben machen hinaus.
Ich wollte das mir als Mutter nicht antun, und meinen drei sh Kindern nicht antun.
Ich habe 2 Kinder die sehr gut auf der Regelschule klar gekommen wären, aber eben mit dem Einsatz meinerseits daheim.
So sitzen alle in einem Boot mit der gleichen Behinderung.
Besuchen alle die gleiche Schule und haben aber trotzdem unterschiedliche Begabungen.
Erkundige dich ganz genau was die anbieten.
Und wenn die Momo einen Kontakt herstellen kann istd as Super.
Nur selber betroffen die persönliche Erfahrungen gemacht haben können dir Tips geben.

Bei uns ist es halt so,das der Kontakt und die Betreuung in der Regelschule sehr intensiv ist.
Auf anderen Schulen ist das vielleicht anders.

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#10

Beitrag von altini »

Sehr interressantes Thema,
wir setzten uns auch damit gerade auseinander.
Unsere Tochter soll auch 2010 eingeschult werden.
Zur SH Schule sind es fast 1 1/2 std. Fahrzeit und deshalb hoffe ich, das wir Alexa in eine Regelschule einschulen lassen können. Hier gibt es mehrere Regelgrundschulen, die Kinder mit Hörgeräten schon mal aufgenommen haben. Klassenzimmer mit Teppich ausgelegt, Kinder mit Hausschuhen im Klassenzimmer usw.
Auch haben wir uns mal gedanke gemacht was denn mit einer Sprachheilschule wäre, die gibts hier nämlich direkt vor Ort.

Dort werden wir mal hospitieren, mal schauen...........

GLG
Nicole mit Alexa*2003 (26.SSW, hochgradig schwerhörig mit Hörgeräten)
hoppel
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#11

Beitrag von hoppel »

Hallo!

Mein Sohn Niclas kommt dieses Jahr in die Schule.Er ist 50% Schwerhörig.Ich habe für Ihn über die Sprachheilschule eine Integrativmaßnahme für den Regelschulbereich beantragt.Dadurch bekommt er jede Woche eine Förderstunde und die Klasse darf die Anzahl von 25 Kindern nicht überschreiten.Lass dich am besten mal vom Kindergarten beraten denn die haben für mich diesen Antrag ausgefüllt und alles in die Wege geleitet.Selbstverständlich muß die Schule mitspielen.Hast du schon mal was von einer FM Anlage gehört?Lass dich mal bei deinem Akkustiker beraten.Kosten übernimmt die Kasse!
Momo
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#12

Beitrag von Momo »

Hallo

das mit der "Beratung" im Kindergarten kann ich nur sehr eingeschränkt empfehlen. Zum Thema Möglichkeiten für SH Kinder haben die leider null Ahnung- oft jedenfalls. So kommt es hier immer wieder vor, dass die Kinder ahnungsloser Eltern auf der Förderschule Lernen landen. Also vorsichtig.
Auch halte ich eine Sprachheilschule nicht unbedingt in Sachen Beratung/ Beschulung hörgeschädigter Kinder. Da sollte man ganz genau hinsehen und nachfrragen welche Erfahrungen sie haben in der Beratung/ beschulung sh Kinder. Manche Sprachheilschulen haben extra Klassen für sh Kinder, und dann auch entsprechende Lehrer mit entsprechender Ausbildung. Manche aber nicht- und man sollte sich schon bewusst sein, dass ein sh Kind eine andere Förderung braucht als ein Kind mit "nur" Sprachstörungen.
Hosptieren halte ich im Prinzip immer für gut, um sich einen Eindruck von der Schule zu verschaffen. Oft hat man ja auch ein Bauchgefühl wenn man da ist.
Dannhängt natürlcih der Schulort auch sehr vom Kind und den Umständen ab.
Bei meinem Sohn z.B. wären auch schon 20 Kinder zu viel und daher eine Einschulung auf der Regelschuzle vor Ort unmöglich, da eben auch die I-Klassen 22 Kinder haben.
Es gibt also mehr als nur Hör- und Sprachstatus zu berücksichtigen.
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Gabriele
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#13

Beitrag von Gabriele »

Hallo

Also hörgeschädigte Kinder haben meiner Meinung nach, überhaupt nichts auf einer Sprachheilschule zu suchen , sofern es wirklich überhaupt keine andere Möglichkeit gibt.

Als meine große HG bekam habe ich an der Sprachheilschule angerufen.
Irgendwie war ich total auf dem falschen Dampfer....denn die sh Schule meldete sich von sich aus bei uns( Heidelberg gab unsere Adresse an die Schule) .
Als ich dann auf der Sprachheilschule anrief und den Termin absagte kam als Antwort:
*Ach Gott, so schlimm ist es bei Ihrem Kind?*

Naja, so what...ich finde man sollte, wenn man die Wahl hat, entweder zwischen Regelschule oder sh Schule wählen.

Aber nicht noch eine Sprachheilschule ins Boot holen.
Der Aufgabenbereich an einer Sprachheilschule ist ein ganz anderer als an einer sh Schule.
Ich sprech da aus Erfahrung, weil unsere Schule eine Schule für hörgeschädigte und Sprachbehinderte Schüler ist.
Sprachheilschüler werden bei uns ab Klasse 5 aufgenommen, hörgeschädigte ab Kindergarten und Grundschule.
Und nicht selten( letztes Jahr das erste mal nicht) werden hörgeschädigte und Sprachbehinderte zusammen unterrichtet.
Was sehr oft zu mißverständnissen und *anders* egführten Unterricht führt.
Viele Kinder bekommen keinen Englisch Unterricht, Extra Stunden in Deutsch.
Die Bandbreite Sprachbehinderung ist furchtbar groß...nicht vergleichbar mit einer *nur* hörschädigung.

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#14

Beitrag von Momo »

Hallo Gabi

es gibt auch Sprachheilschulen die SH Klassen haben und dementsprechend ausgebildete Lehrer. Das kann dann ok sein. Aber ich gebe dir recht die "normale Sprachheilschule" ist sicher nicht die richtige Wahl für ein "nur" sh Kind. Deshalb mein Rat das genau zu hinterfragen.
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Sabine Drillingsmama
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#15

Beitrag von Sabine Drillingsmama »

Hallo Ihr Lieben,

unsere Regelschule hier ist nicht kooperativ.

Marie wird wohl in die SH-Schule in Hildesheim gehen...

Mir geht es im Moment nicht gut, ich melde mich bestimmt mal wieder, wenn es besser geht.
Die Sprachheilschule war bei uns keine Alternative, nach einem Gespräch mit dem dortigen Rektor.

LG
Sabine
Sabine *1964 mit Alexander * 1986 und den Drillis Marie (hochgradig schwerhörig mit Hörgeräteversorgung), Leonie (+ 31.12.2003) & Max Leon (entwicklungsverzögert) *17.12.2003
cooper
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#16

Beitrag von cooper »

Hallo Sabine,

ich glaube die Lösung mit der SH-Schule in Hildesheim ist gar nicht so übel. Die Entfernung sollte von Bodenwerder aus (da hab ich früher mal Pakete ausgeliefert) noch einigermaßen Erträglich für Marie sein, und dort hat sie mit Sicherheit mehr Unterstützung als an einer unkorperativen Regelschule, wo man sich bei Problemen am Ende noch sowas wie "haben wir Ihnen ja gleich gesagt" anhören muss.

Viele Grüße, Mirko
Momo
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#17

Beitrag von Momo »

Liebe Sabine

Kopf hoch. Wenn du magst maile mich an und ich stelle dir einen Kontakt zu anderen Eltern in der dortigen Grundschule her!

LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#18

Beitrag von Norbert_S »

Hallo zusammen!

Ich klinke mich hier für den Beitrag von hoppel am 08.05.09 ein und für die Antworten.

So lange hier jeder nur seine privaten Erfahrungen postet, werden laufend Erdbeeren mit Kokosnüssen verglichen. So entstehen leider falsche Informationen.

Bitte gebt immer das Bundesland an, auf das ihr euch bezieht. Der gesamte Apparat zur Unterstützung von SH-Kindern ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich weit ausgebaut und entwickelt. Auch die Früh-Förderung und –Beratung kann ganz unterschiedlich organisiert sein: Zentral bei einem Amt oder dezentral bei einer Schule oder dem Kiga. Das Gleiche gilt für die Ausgestaltung von Integrationsklassen und individueller Unterstützung. Und auch für die Zuweisung zu spezialisierten Schulen und deren schmaler oder breitbandiger Ausrichtung. Und für den Mobilen Dienst oder Integrations-Kräfte im Unterricht.

So entstehen dann Missverständnisse wie „die Schule ist sehr aufgeschlossen / nicht kooperativ, der Kiga hat besonders viel / absolut keine Ahnung, die Sprachheilschule ist eine tolle Möglichkeit / völlig ungeeignet. Usw. Ja, das alles ist möglich und auch völlig in Ordnung. Und man bekommt trotzdem keine guten Auskünfte, wenn man an die falsche Stelle gerät oder sich selbst dorthin wendet.

Meine Empfehlung: Auf dieser Seite ganz oben links gibt es den ganz tollen Link „Schulen“ Mit dem kann man Kontakt zur regionalen spezialisierten Schule im eigenen Bundesland aufnehmen. Und dort gibt es immer die richtigen Leute, die raten und weiter helfen können. Wer meint, das anders hin zu bekommen, kann natürlich Glück haben. Oder von Pontius zu Pilatus laufen und trotzdem ohne richtige Hilfe bleiben, ohne es selbst zu merken!

Sprachheilschulen haben häufig ein breiteres Spektrum und nehmen dann auch Kinder mit mehr als nur einer sprachlichen Einschränkung auf. Aber da lässt sich überhaupt nichts verallgemeinern.
Je nach Bundesland kann man sehr wohl vom Kiga die richtige Hilfe für den Einstieg in den Bildungsweg des eigenen SH-Kindes bekommen. Und schon im Nachbar-Bundesland sind die nicht zuständig und haben folglich auch keine Kompetenz.

Die erste Frage sollte doch sein: Welche Fachstelle ist für mein Problem zuständig?
Die zweite dann: Welche Schule kann mein Kind am besten fördern?
Und wenn diese Frage beantwortet ist (das Verfahren dauert auch ohne Irrwege im Behörden-Dschungel in der Regel mehrere Monate), dann lautet etwa die 27. Frage „Und wie kommt mein Kind da hin?“ Die spezialisierten Schulen kennen das Problem doch, weil es fast alle ihre Schüler haben. Daher können diese Schulen auch Antworten geben, vom öffentlich Bus über den Einsammel-Kleinbus bis hin zum Taxi. Und die nächste Frage wäre dann erst die, wer die Kosten trägt.

Arbeitet man die Fragen in der falschen Reihenfolge ab, dann legt man sich möglicherweise viel zu früh auf die drittbeste oder sogar falsche Lösung fest. Das kann dann nicht gut fürs Kind sein.

Wenig anfangen kann ich (neben dem „Bauchgefühl“ ;) ) mit Empfehlungen wie „Gute Schule, mein Kind fühlt sich da wohl ...“ Das ist dann zwar richtig schön, aber eben nur ein Maßstab von mehreren. Wohlfühlen kann man sich auch an einer Schule, die eben nicht die optimale Förderung bieten kann.

Frage an hoppel: Was ist 50% schwerhörig? Das ist eher ungenau beschrieben.

Grüße
von

Norbert_S
PetraAnett
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#19

Beitrag von PetraAnett »

Liebe Sabine -

ich kann gut verstehen, dass du erstmal traurig bist.

Bei uns ist die ganze Schulgeschichte auch eine ziemliche Achterbahnfahrt ... Nicht alles was optimal für unser Kind wäre, ist auch machbar. Wir haben jetzt eine gute Kompromißlösung gefunden, die den Bedürfnissen unseres Sohnes vorerst am Besten gerecht wird.

Gut ist, wenn du selbst eine gute Beziehung zur Sh Schule aufbaust (bzw. zum mobilen Dienst) und anhand von Empfehlungen aus Kiga usw. mit den Fachleuten vor Ort einen Weg suchst.

Ich wünsche euch, dass ihr in dem Jahr die für Marie beste Lösung findet und dann auch als Familie damit glücklich seid.

LG
manio

Re: Wo schulen wir Marie ein???

#20

Beitrag von manio »

oh man oh man
da muss ich sagen das ich mit meiner Schule viel Glück hatte.
Ich kam nach dem Kindergarten (hörend) in eine Grundschule in der nähe (hörend) und dann in eine Realschule (auch hörend) und werde dort voraussichtlich nächstes jahr mein Abschluss machen.

Aber wenn ich mir das so ansehe hatte ich auch sehr viele Hilfen, wie zum beispiel einmal in der Woche Sprachtherapie und einmal in der Woche kam eine
Gu Lehrerin (Gemeinsamer Unterricht) die sich in der Grundschule mit mir allein zusammengesetzt hat und mir einige Sachen erklärt und beigebracht hat (vor allem in Deutsch).
Nach der 4. Klasse wollte mich die Realschule auch nicht aufnehmen weil der Schulleiter durch ein Missverständnis dachte ich bräuchte 2 Lehrer in jeder Stunde. Da hat sich meine Grundschullehrerin reingesetzt und hat sozusagen das missverständnis aufgeklärt.
Ich kam dann ein jahr auf Probe in die Schule (was ich nicht wusste) und heute sagt mir meine Klassenleherin immer wieder das ich manchmal sogar mehr verstehe als meine mitschüler, da ich ja auf die FM anlage konzentriert bin.

Auch wollte ich sagen das eine Schwerhörigenschule mehr vorteile hat wennn es um (soziale) kontakte geht. In meinem nähreren umkreis gehen 3 leute auf eine Schwerhörige Realschule und 2 haben entweder große sprachfehler die ich als hogradig schwerhöriger sogar höre (und dass soll schon was heißen), oder haben schreibprobleme
der dritte kann relativ gut schreiben und reden (wenn auch ungerne)

Ich wollte nur meine erfahrungen zu diesem Thema sagen und
das soll nicht den Spass an der Schwerhörigen Schule nehmen.

^^^^^^^^^^^^^^
www.untertitel.tv
Sabine Drillingsmama
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#21

Beitrag von Sabine Drillingsmama »

Hallo zusammen,

danke nochmals für Eure Antworten.

Marie wird ja nun höchstwahrscheinlich in der SH-Schule in Hildesheim eingeschult werden

@Momo, ich werde mich eventuell noch einmal melden, wenn ich geklärt habe, ob ich dort hospitieren kann. Kennst Du auch Eltern die Kids dort im Internat haben? Danke für Dein Hilfsangebot.

Die Fahrt dauert allerdings pro Strecke ca. 75 - 90 Minuten, dass Marie von morgens 6.20 Uhr bis nach 15 Uhr momentan unterwegs ist...
somit hat sie keinerlei Freunde, kann sich hier z.B. beim Turnen auch nicht sprachlich einbringen... (jetzt bei Kigabesuch), Schule wäre ja wohl eher Schluss, aber was ist mit Hausaufgaben??

Nun stellt sich die Frage, ob sie in der Schule im Internat leben soll, um sich auch besser einzuleben und die Leute kennenzulernen?

Ich habe große Schwierigkeiten damit, da ja ihre eineiige Zwillingsschwester Leonie ja als Baby verstorben ist und ich eine besonders enge Bindung zu Marie habe. Sie ist auch sehr klein und zart und macht jetzt auch noch eine Spieltherapie hier 2 x wöchentlich.

Wie ist Eure Meinung dazu?

LG

Sabine
Sabine *1964 mit Alexander * 1986 und den Drillis Marie (hochgradig schwerhörig mit Hörgeräteversorgung), Leonie (+ 31.12.2003) & Max Leon (entwicklungsverzögert) *17.12.2003
Momo
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#22

Beitrag von Momo »

Hallo Sabine

nein Internatseltern kenne ich von dort nicht, aber auch das ließe sich organisieren (ein Kontakt meine ich). Allerdings ist hier ja ncoh ein Junge im Forum, der evtl. auch dorthin kommen soll (dann allerdings 3. Klasse).

Meine Meinung: ich würde es erstmal vielleicht so versuchen. In der 1. Klasse halten sich ja HA noch in Grenzen. Dann sieht man wie es läuft (auch mit Kontakten usw.). Und das Internat läuft einem ja nicht davon. Ist aber nur mein spontanes Bauchgefühl, denn für das ein oder andere Kind kann auch die Fahrerei eine ziemlcihe Belastung sein (den Fall hatten wir bei uns hier gerade). Aber auch dann kann man noch umentscheiden und ins Internat wechseln.

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Gabriele
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#23

Beitrag von Gabriele »

Hallo Sabine

Ich kann dir nur von unserer Schule berichten.
Bei uns beginnt, außer Montags,da um 9.00Uhr, die Schule um 7.50Uhr.
Die Kinder werden geholt und ich kenne einige Kinder die länger unterwegs waren als deine Marie es sein würde.
Der Unterricht endet Mo., Di. und Do. um 15.50 Uhr, Mi. und Fr. um 12.20Uhr.
Die Kinder essen dann noch mittag und werden um 13.00 Uhr mit den Taxen heim gefahren.
Viele Kinder sind dann erst an den kurzen Tagen gegen 14.30 Uhr - 15.00 Uhr daheim. An den langen Tagen meißt erst gegen 17.30 Uhr- 18.00 Uhr.

Meine drei fahren jetzt mit dem Bus weil wir eine sehr gute Verbindung haben und kommen an den langen Tagen um 17.00 Uhr heim. Dreimal die Woche.
Und das seid der ersten Klasse.
Auch mit dem Taxi waren sie zwischen 17.00 Uhr und 17.30 Uhr daheim
Für die Kinder ist das oft gar kein Problem.
Sie schlafen oft im Auto...
Ich würde es versuchen. Das mit dem Internat läuft Euch doch nicht weg.
Gerade wenn Ihr eine solch enge Bindung zueinander habt, bringt es doch nichts wenn sie ausgeschlafen in der Schule ist und dort ein stabiles Umfeld hat, wichtiger ist es doch abends mit der Mama zu erzählen und gemeinsam zu essen.
Sie wird schnell lernen das die Woche unter die Zeit knapp bemessen ist, aber die Wochenenden sehr intensiv sind.

Ins Internat kann sie immer noch..das läuft euch doch nicht weg.
Redet mit der Schule und arbeitet zusammen.
Beobachtet die kleine Maus , sie wird euch schnell sagen was Ihr lieber ist.
Ich bin kein Gegner von Internaten, Sophia wechselt nächstes Jahr auch nach Stegen auf´s hörgeschädigten Gymnasium( wenn es so bleibt....usw.)und sie wird auch ins Internat wechseln.
Ich weiß also sehr gut deine Gedanken , aber Sophia ist dann 13 Jahre alt. Ein Alter wo sie sich eher mal abnabeln. Aber mit 6 finde ich arg früh.....ein Versuch ist es wert.

Liebe Grüße
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#24

Beitrag von cooper »

Hallo Sabine,

wieso dauert die Fahrt von Bodenwerder nach Hildesheim so lange? 45 Minuten bis eine Stunde wäre normal, 75 bis 90 Minuten erscheinen mir einwenig arg viel für die rund 50 Straßenkilometer. Wo bei ja ein Großteil der Strecke Bundesstraße ist, also vernünftig ausgebaut und nicht etwa auf Tempo 30 begrenzt, was der Durchschnitt bei 90 Minuten Fahrzeit etwa wäre.

Viele Grüße, Mirko
Momo
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Re: Wo schulen wir Marie ein???

#25

Beitrag von Momo »

Hallo Mirko

es ist nicht ungewöhnlcih dass die Kinder länger unterwegs sind als die reine Fahrzeit zur Schule wäre. Normalerweise werden eben mehrere Kinder eingesammelt und wenn man der/ die erste ist sitzt man schon mal länger im Bus/ Taxi. So fängt bei meinem Sohn z.B. die Schule um 8 Uhr an, aber er wid bereits um 7 abgeholt, obwohl die reine Fahrzeit nur 20 Minuten sind. Und damit hat er noch Glcük, weil die Kinder die nach ihm zusteigen relativ günstig auf der Strecke wohenen (ohne große Umwege).

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
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