digitale geräte selber programmieren

flyinghorse
Beiträge: 7
Registriert: 26. Jul 2008, 00:37
16

digitale geräte selber programmieren

#1

Beitrag von flyinghorse »

hallo forum:)

ich bin auf der suche nach nach zwei 19er mind hörgeräte von widex inclusive hardt und software (kompass 4.5) zum selber programmieren.

es würden keine anpasstermine anfallen.
grund die sache selbst in die hand zu nehmen ist zeit und geld ersparniss.
ich bins auch leid 1000 mal zum akkustiker zu fahren um etwas nachstellen zu lassen oder neues ausprobieren zu lassen. oft war es dann hinter wieder schlechter und man musste wieder einen termin ausmachen. ich denke das bekomme ich selber nach einarbeitung in die materie tatsächlich besser hin und würde mich über ein angebot sehr freuen. schreibt mich am besten unter k.adresse@gmx.de an:)

ich hoffe es fühlt sich keiner in seiner kompetenz auf den schlips getreten weil ich die sache selber machen möchte. falls es bedenken bezüglich schadensklagen wegen einer möglich eigenschädigung geben sollte, ich stelle selbstverständlich schriftlich aus das ich auf eigene verantwortung handele.

mit freundlichen grüßen
n.s.
disamo
Beiträge: 113
Registriert: 14. Jun 2007, 15:39
17
Wohnort: Niedersachsen

Re: digitale geräte selber programmieren

#2

Beitrag von disamo »

Schau mal hier.Hatte ich mal bei Google gefunden und etwas übersetzen lassen.Vielleicht kannst du damit was anfangen:

Virtual Office ist Ihr Online Audiologe setzt den Standard für Komfort in den Besitz und die Verwendung von Hörgeräten. Virtual Office connects hearing aids through a personal computer to America Hears Audiologists and Hearing Aid Specialists. Virtual Office verbindet Hörgeräte durch einen persönlichen Computer nach Amerika Hears Audiologen und Hörgeräte-Spezialisten. Virtual Office also allows you the option of adjusting your hearing aids yourself with an easy to use interface. Virtual Office ermöglicht es Ihnen auch die Möglichkeit der Anpassung Ihrer Hörgeräte selbst mit einem einfach zu bedienenden Oberfläche.
Alle Hörgeräte-Hersteller haben einzigartige Programmier-Software und Hardware, wird nur die Profis, die ihre Produkte verkaufen. Ohne Kraft-oder Flexibilität, Amerika Hears entwickelte Programmier-Software und Hardware, das kann jeder mit Zugang zu einem Personal-Computer, wann und wo sie wollen.

Virtual Office includes: Virtual Office beinhaltet:
Access to America Hears Audiologists and Hearing Instrument Specialists Der Zugang zu Amerika Hears Audiologen und Hörgeräte-Spezialisten

· Virtual Office software with updates Virtual Office mit Software-Updates

· AHPro 3 Programmer AHPro 3 Programmer

· Connector cables Connector-Kabel

· USB cable USB-Kabel

· Unlimited adjustments for the life of the hearing aid(s) Unbegrenzt Anpassungen für die Lebensdauer der Hörgeräte (n)
http://74.125.43.132/translate_c?hl=de& ... Gw5bg_Xedg
Zuletzt geändert von disamo am 16. Apr 2009, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
Moni mit kleinem Mann (7/2005)[size=small] :spitze: [/size]
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo flyinghorse,

ich möchte darauf hin weisen, dass man sehr gut Bescheid wissen muss, wenn man die Hörgeräte selbst einstellen will. Der Beruf des Akustikers ist das zweitschwierigste Handwerk, das innert Jahren angeeignet wird. Da kann man sich nicht einfach mal schnell einarbeiten, besonders, wenn man keine Ahnung hat. Vielleicht schaffst Du es wirklich, eine für Dich sehr gute Einstellung zu finden, und Du denkst: "Na also, hab' ich's doch gedacht; jetzt habe ich viel Geld gespart, und das Ergebnis ist erst noch besser!" Bis dann ein lauter Knall kommt...

Und ob Du das CI dann auch selbst einstellen kannst...

Man muss ein Hörgerät nicht nur so einstellen, dass man optimal versteht, es sollte darüber hinaus auch möglichst wenig das Gehör schädigen, und zwar in jeder erdenklichen Situation.

Um das zu beherrschen, muss man sehr viel über das Gehör und über Technik wissen.

Ich möchte Dich nur auf diesen Umstand hin weisen. Ich nehme an, dass Du alt genug bist, um zu wissen, was Du machst.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
flyinghorse
Beiträge: 7
Registriert: 26. Jul 2008, 00:37
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#4

Beitrag von flyinghorse »

hallo disamo,

vielen dank für deinen hinweis. habe mir gerade die seite von dem hersteller angesehen aber ich glaube es handelt sich dabei nur um das eigene anpasssystem für ihre vertriebenen hörgeräte.

viele grüße
Jan D.
Beiträge: 6
Registriert: 4. Mai 2009, 13:56
16
Wohnort: Gießen

Re: digitale geräte selber programmieren

#5

Beitrag von Jan D. »

Hallo flyinghorse,

Als erstes möchte ich Dir auch davon abraten, Dir die Geräte selbst einzustellen.
Wie fast-foot schon richtig geschrieben hat, gehört zu einer Hörsystemanpassung ein umfangreiches Wissen, welches ausschließlich durch eine gute Ausbildung erworben werden kann.
Außerdem brauchst Du neben den Hörsystemen und der Software noch mehr Hardware um Hörsysteme anpassen zu können. Ohne ein Programmierinterface zum Beispiel, läuft nichts.
Selbst wenn es Dir gelingen sollte, auf dubiosem Weg an die Hörsysteme zu gelangen, wirst Du ohne die professionelle Ausstattung eines Hörgeräteakustikstudios keine Freude daran haben.
Wenn Du mit Deinem Akustiker nicht zufrieden bist, such Dir einen anderen.

Viele Grüße
Jan
kleiner Schelm
Beiträge: 16
Registriert: 18. Mai 2009, 11:36
15

Re: digitale geräte selber programmieren

#6

Beitrag von kleiner Schelm »

Hallo,
die Hörgeräte werden über entsprechende Programme eingestellt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich mein Hörgeräteakustiker nicht unbedingt gut mit der Software auskennt. Da jeder Hersteller eine andere Software verwendet, macht das die Sache nicht einfacher. Und je älter der Mensch ist, desto schwerer fällt es ihm, sich mit neuem (insbesondere Computer) auseinanderzusetzen. Da bilden die Hörgeräteakustiker sicher keine Ausnahme.
Um nicht falsch verstanden zu werden. Die Mehrzahl kennt sich bestimmt gut aus und kann die Programme gut bedienen.
Ich glaube aber auch, dass wenn sich jemand mit Computerprogrammen gut auskennt, sicher in der Lage ist, sich in das Programm einzuarbeiten und die Hörgeräte gut einzustellen. Der Vorteil wäre zudem, dass derjenige sich nur auf ein Programm konzentrieren muss.
Das Argument, man kann/soll da selber nix einstellen leuchtet mir nicht ein.
Ein solches Programm inklusive der dazu benötigten Hardware zu bekommen, ist sicher nicht möglich (leider), da die Hersteller ihre Hauptkunden nicht verprellen werden.
franzi
Beiträge: 1438
Registriert: 22. Jul 2003, 19:55
21

Re: digitale geräte selber programmieren

#7

Beitrag von franzi »

Warum leuchtet dir das net ein?
Den wenn ich meine Hgs selber einstellen würde, nach meinen empfinden und so dann wäre die für meine jetzige hörkurve viel zulaut. Was ich damit sagen will, ich bin jemand der wo es recht laut mag. Obwohl es gar nicht nötig ist. Also ich würde mir somit mein gehör ruinieren.

Gruß Franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Annett
Beiträge: 4
Registriert: 29. Jul 2010, 13:29
14

Re: digitale geräte selber programmieren

#8

Beitrag von Annett »

Hallo,
hier meldet sich mal eine waschechte Hörgeräte Akustikerin. Ich bin durch Zufall in die Diskussionsrunde geraten und weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Ein HG einzustellen, bedeutet nicht, Rechner an, Software rein, Knöpchen drücken und fertig. Sicherlich werde ich meiner eigenen "Gilde" nicht in den Rücken fallen, obwohl es auch in der Akustiker-Branche unfähige schwarze Schafe gibt. Aber das sind Ausnahmen und ich kann nur raten, wenn man sich schlecht behandelt fühlt während einer HG-Anpassung, sich einen anderen Akustiker zu suchen. Hörgeräte Akustiker in Deutschland durchlaufen eine hochspezialisierte Ausbildung im medizinisch-technischen Bereich, Hörgeräte Akustiker-Meister zudem eine sehr lange! Wer ohne diese Ausbildung seine HG`s selber einstellen will, kann sich auch direkt ein HG im Versandhandel für 14,99 bestellen. Den Schaden, den man an seinem eigenen Gehör anrichten kann, ist enorm. Wenn ich ein Loch im Zahn habe, gehe ich auch zum Zahnarzt und nicht an meine Werkzeugkiste!
cooper
Beiträge: 843
Registriert: 18. Feb 2009, 01:29
16
Wohnort: Eschwege+Hannover
Kontaktdaten:

Re: digitale geräte selber programmieren

#9

Beitrag von cooper »

Hallo Annett,

also reizvoll finde ich die Idee, nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Akustiker rennen zu müssen. Dass man die Grundprogrammierung nicht vornimmt -- um mal beim Zahnarztvergleich zu bleiben: Nicht selber den Zahn aufbohrt und füllt -- ist klar.

Wenn ich aber, nachdem die Betäubung weg ist, bemerke, dass von der Füllung eine kleine Kante vor steht, bin ich durchaus gewillt, kurz zum 1000er Schmirgelpapier zu greifen und die Kante etwas zu entschärfen. Beim nächsten Termin kann der Zahnarzt das dann ja endgültig richten.

Übertragen auf die Hörgeräte: Wenn mir z.B. der Hochtonbereich zu stark eingestellt ist, könnte ich ja mal eben die Verstärkung ne Kleinigkeit zurücknehmen, ohne gleich wieder zum Akustiker fahren zu müssen. Vor allem könnte ich die Einstellungen genau da anpassen, wo das Problem auftritt -- denn da ist der Akustiker ja in 99,9% der Fälle nicht zugegen.

Es ginge also nur darum (anders als beim Thread-Starter), die Abstimmung zu perfektionieren, nicht darum, den Akustiker zu ersetzen.

Viele Grüße, Mirko

P.S: Woher kommst du, wenn ich fragen darf?
Annett
Beiträge: 4
Registriert: 29. Jul 2010, 13:29
14

Re: digitale geräte selber programmieren

#10

Beitrag von Annett »

Da bleibt nur die Frage, wo darf der Laie anfangen, selbst die Programmierung zu verändern und wo hört er auf? Erst einmal frei verfügbar, wird immere bedeuten, dass jeder Ahnungslose drauf losrührt in der Programmierung. Darauf wird sich kein seriöser Hörgerätehersteller in naher Zukunft einlassen. Aber wer weiß, was noch alles kommt.
cooper
Beiträge: 843
Registriert: 18. Feb 2009, 01:29
16
Wohnort: Eschwege+Hannover
Kontaktdaten:

Re: digitale geräte selber programmieren

#11

Beitrag von cooper »

Also Phonak bietet die komplette Akustiker-Software für seine Gerätepalette schon länger kostenlos zum Download auf seiner Homepage an. Man braucht nur noch den Programmieradapter.

Viele Grüße, Mirko
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#12

Beitrag von fast-foot »

Die Zukunft hat demnach schon begonnen. Solche Soft- und Hardware zu vertreiben, könnte sogar im Interesse der Hörgerätehersteller sein. Wenn jeder beginnt, sein HG selbst einzustellen, wird durch die erhöhte Nachfrage von stärkeren und damit teureren Hörgeräten der Umsatz steigen. Ich persönlich habe nichts dagegen. Vielleicht die Akustiker und irgend wann die Krankenkassen.

Gruss ff
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
franzi
Beiträge: 1438
Registriert: 22. Jul 2003, 19:55
21

Re: digitale geräte selber programmieren

#13

Beitrag von franzi »

Klar wegen jeder kleinigkeit zum akustiker fahren is net gerade toll. Ich fahre ein weg knapp 50km, das heißt jetzt nicht das es sonst keine akustiker hier gibt aber das hatte andere gründe warum ich so weit fahr.

Da wäre es schon toll wenn man etwas selber machen könnte aber ob das so gut wäre weiß ich nicht.

Ob die nachfrage steigt nach teurern hgs bezweifel ich den es ändert ja nix am geld des kunden wenn er das dann selber eingstellt. oder meinst du das dann die akustiker die hgs billiger verkaufen?

Stärke hgs nur weil man selber einstellen kann? Was soll das bringen?

Gruß Franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#14

Beitrag von fast-foot »

Hallo franzi,

wenn man die HGs falsch einstellt, können sie das Gehör unnötig schädigen. Dann braucht man bald stärkere HGs.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
franzi
Beiträge: 1438
Registriert: 22. Jul 2003, 19:55
21

Re: digitale geräte selber programmieren

#15

Beitrag von franzi »

Ja das stimmt. Aber ob das dann billiger wird auf dauer, bezweifel ich.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
kleiner Schelm
Beiträge: 16
Registriert: 18. Mai 2009, 11:36
15

Re: digitale geräte selber programmieren

#16

Beitrag von kleiner Schelm »

Hallo,
Ich verstehe nicht, warum sich die Akustiker so darüber aufregen, wenn man seine Hörgeräte selber einstellen/progammieren will.
Wenn jemand sein Gehör schädigt, weil er seine Hörgeräte selbst (falsch) einstellt, ist das doch seine Sache. In diesem Fall wird niemand außer ihm selbst geschädigt. Natürlich verdienen die Akustiker nicht daran, und haben deshalb kein Interesse daran. Die Hörgerätehersteller werden zudem sicher nicht ihre besten Kunden (Akustiker) verprellen und die Hardware zum programmieren freigeben.

Man sollte sich vielleicht mal die Verhältnissmäßigkeit ansehen. Ich schätze, dass nur ca. 3% der Hörgeräteträger ihre Hörgeräte selbst einstellen würden. Und das auch nur bei sich selbst und bei keinem anderen. Das macht sich doch finanziell bei den Akustikern gar nicht bemerkbar. Und die 3% machen das, weil sie schon "vorbelastet" sind, also etwas Erfahrung mitbringen.
Dass wir nicht fähig wären, selbst ein "feintuning" vorzunehmen, halte ich für nicht richtig. Im Augenblick müssen wir doch auch immer unterschreiben, dass die Hörgeräte korrekt eingestellt wurden, wir kein Ansprüche geltend machen können etc. Warum denn das, wenn sich die Akustiker sicher sind, dass da keine Fehler unterlaufen. Aber denen, die ihre Hörgeräte selbst einstellen wollen, wird dies abgesprochen.

Das Gehör kann auch geschädigt werden, wenn das Hörgerät von einem Akustiker eingestellt wurde.

hier zu der Antwort im anderen Thread hier im Forum:
http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... elm&page=2
franzi
Beiträge: 1438
Registriert: 22. Jul 2003, 19:55
21

Re: digitale geräte selber programmieren

#17

Beitrag von franzi »

also ich musste noch nie was unterschreiben von wegen das die hgs richtig eingestellt sind und wir keine ansprüche geltend machen können.

Ich musste bisher eh kaum was unterschreiben beim Akustiker.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#18

Beitrag von fast-foot »

Hallo,

Zitat kleiner Schelm:
Im Forum Schwerhörigen-Netz wird sogar abgestritten, dass es durch Hörgeräte/Apassungen/Einstellungen zur Verschlechterung des Gehörs kommen kann.
Ich habe jetzt den Zusammenhang nicht, aber ein ultra-Power-HG kann Schallpegel von bis zu 140 dB erzeugen (zum Vergleich: Gewehrschuss in 1m Abstand: 150 dB; kann Ertaubung zur Folge haben). Da soll mit keiner erzählen, dass man mit einem HG (besonders mit einem falsch eingestellten) das Gehör nicht schädigen könne. Vielleicht ging es darum, dass ab einer gewissen Schwerhörigkeit, bei der man nur noch mit eben solchen HGs etwas Vernünftiges hört, man das Gehör ohne diese eh nicht mehr brauchen kann und so eine mögliche Schädigung durch die HGs gerechtfertigt ist, da der Nutzen überwiegt.

Ausserdem: Klar kann der Akustiker das Gerät falsch einstellen. Soll dies nun jeden ermuntern, ihm das nach zu machen?

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
matteobrandt
Beiträge: 13
Registriert: 4. Jun 2007, 11:56
17
Wohnort: Irland

Re: digitale geräte selber programmieren

#19

Beitrag von matteobrandt »

Das ganze Gerede mit der moeglichen Ertaubung durch fehlerhafte eigene Einstellung der Hoergeraete durch einen Laien nimmt fast abstakte Zuege an.

Erstens sind die Leute, die die Feinjustierung der eigenen Hoergeraete betreiben oftmals viel versierter mit Technik als viele Hoergeaeteakustiker.

Und zweitens will ich die Freiheit haben mir die Geraete selber einzustellen. Ich nehme ganz bewusst das Risiko auf. Ich lass mir von niemendem vorschreiben und verbieten die Hoergeraete selber einzustellen. Warum wollen hier so viele Leute die Schwerhoerigen davon abhalten die Geraete selber einzustellen?

Ich habe vor drei Monaten die Phonak Audeo Yes 9 in England für umgerechtet 3800 Euro gekauft. Im Preis waren inbegriffen Ersteinstellung durch den dortigen Hörgeräteakustiker, Icom, Click'n Talk, MyPilot und Icube.

Das gleiche hätte mich in Deutschland über 6000 Euro gekostet. Den Icube wolle mir in Deutschland keiner verkaufen...

Ich habe die Basiseinstellungen durch einen Fachmann vornehmen lassen. Das Feintuning habe ich selber über das Programm iPFG 2.4 gemacht.

Download von offizieller Phonak Webseite hier -->

http://www.phonak.com/...vateLabel=

Ich habe 36 Jahre Erfahrung mit meiner Schwerhörigkeit und weiß daher besser als jeder Hörgeräteakustiker, was ich brauche.

Ich finde ich habe dadurch eine ganze Menge Geld gespart (bin für 150 Euro extra nach London geflogen) und die bisher am besten angepassten Geräte. Wenn mir was nicht passt, dann stöpsel ich die Audeo Yes einfach an den Computer und ändere die Einstellungen vobei ich immer eine Sicherung der Einstellungen vor der Änderung vornehme, um darauf zurückzukommen, falls das Feintuning zu einer Verschlechterung führen sollte.

Das übliche Argument, man könne sich die Ohren schädigen ist lachhaft, da sich die gleichen Hörgeräteakustiker sich in keinster Weise zu einem Verbot des Verkaufts von MP3 Playern einsetzen, obwohl diese nachweislich ein vielfaches Potential besitzen die Ohren zu schädigen. Aber die gleichen Hörgeräteakustiker setzen sich wehement dafür ein, ihren Kunden einzutrichtern wie gefährlich die eigene Einstellung der Hörgeräte sei.

Ich kann daher jedem Schwerhörigen nur empfehlen eine gewisse kritische Distanz mit gesundem Menschenverstand zu den Hörgeräteakustikern zu wahren und alles selber auszuprobieren. Falls man mit der Einstellung Mist baut, dann kann man zur Not immer noch einen Hörgeräteakustiker aufsuchen. Wo ist das Problem? Ach ja, man stellt die Hörgeräte aus versehen so laut, dass man stocktabub wird? Glaubt Ihr das wirklich?!

Leuten hier im Forum abzuraten das Feintuning selbst in die Hand zu nehmen hat möglicherweise einen viel einfacheren Grund: ich vermute dass die Hörgeräteakustiker befürchten, durch die Möglichkeit der hörbehinderten Menschen ihre eigenen Geräte selbst einstellen zu können Einkommensverluste zu erleiden.

Schon allein die Tatsache, dass ich in England bei einem Hörgeräteakustiker die gleichen Geräte für 3200 Euro (2 Audeo Yes 9) anstelle von 5600 Euro in Deutschland bekomme (ich habe bei mehreren Preise angefragt), lässt erahnen, wie die Verhältnisse sind. Das macht 2400 Euro Preisunterschied. Offenbar muss der Hörgeräteakustiker in England ja auch noch was verdienen und so gehe ich davon aus, dass der Einkaufspreis der Audeo Yes bei Phonak noch deutlich unter dem liegen muss, was ich bezahlt habe. Übrigens habe ich auch in England die Möglichkeit Hörgeräte mehrfach nachstellen zu lassen, ohne dass ein Preis draufgezahlt werden muss.

Wenn man die Preisspanne sieht, die viele deutsche Hörgeräteakustiker für diese Geräte auf den Einkaufspreis legen, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob was im Argen liegt. 2400 Euro Mehrpreis sind durch nichts zu rechtfertigen!

Es gibt auch ein englischsprachiges Schwerhörigen Forum, dass bezüglich der eigenen Einstellung der Hörgeräte viel offener Eingestellt ist: http://www.hearingaidforums.com/

http://www.hearingaidforums.com/...89&page=1

In diesem Forum gibt es Hörgeräteakustiker, die den Schwerhörigen Tipps geben, wie man die Geräte am besten einstellt. Das einzige, was man können muss ist Englisch lesen.

Beste Grüße,

Matteo
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#20

Beitrag von fast-foot »

Hallo matteobrandt,

ein ultra-Power-HG kann Schallpegel von bis zu 140 dB erzeugen (zum Vergleich: Gewehrschuss in 1m Abstand: 150 dB; kann Ertaubung zur Folge haben).

Du bist ja der Meinung, ein HG könne dem Gehör nicht schaden. Vielleicht willst Du mir Deine Argumente verraten?

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
matteobrandt
Beiträge: 13
Registriert: 4. Jun 2007, 11:56
17
Wohnort: Irland

Re: digitale geräte selber programmieren

#21

Beitrag von matteobrandt »

Fast-foot,

Ich habe meine Hörgeräte Phonak Audeo Yes bereits mit Erfolg mit iPFG 2.4 und dem Icube feinjustiert. Ich bin nicht taub geworden! Hallo?! Liest Du?! Ich bin nicht taub!!

Ich möchte das andere Schwerhörige endlich begreifen, dass das Nachstellen der Hörgeräte längst nicht so schwierig ist, wie manche Hörgeräteakustiker meinen. Voraussetzung ist, dass die Ersteinstellung durch einen Akustiker vorgenommen wurde. Die Nachjustierung kann mit einem gesunden Menschenverstand, den ich und andere auch haben, durch den Schwerhörigen selbst vorgenommen werden. Ich fand, dass das Programm IPFG sehr intuitiv zu bedienen ist. Es fragt sogar ab, ob einige Soundeinstellungen zu leise, zu laut oder die Sprache unversändlich wahrgenommen werden und sucht die Lösung entsprechend automatisch.

Ziel ist es, dass Schwerhörige, die es wollen, nach der Ersteinstellung durch eine Akustiker unabhängiger werden, viel Zeit und Geld sparen.

Wir Schwerhörigen sind in der Regel nicht so blöd, wie du es durch deine implizite Aussage kundtust. Wir regeln die Lautstärke in der Regel viel behutsamer als so macher Normalhörende es mit einem iPod tut!

Übrigens entspricht der Unterschied zwischen 140 und 150 dB einer Verdoppelung der Lautstärke, was einer VERZEHNFACHUNG der Energie entspricht, da es hierbei um einen logarithmischen Wert handelt. Daher ist der Platte Vergleich mit einem Gewehrschuss totaler Blödsinn! Du versuchst hier mit Zahlen den Eindruck zu erzeugen als wäre 150 dB nur ein vierzehntel lauter als 140 dB. Entweder du veruchst hier Leute bewusst hinters Licht zu führen oder du hast wohl keine Ahnung von Logarithmik! Um einen Ton von 150 dB zu erzeugen ist 10mal so viel Energie nötig wie fuer einen Ton mit 140 dB!!! Schau mal nach!

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm

Hör endlich auf mit diesen potentiellen abstrakten Werten rumzuwerfen, die in diesem Zusammenhang überhaupt keinen Sinn machen. Natürlich kann man taub werden mit einem Hörgerät, dass VOLLE PULLE die ganze Zeit mit einsprechender Musik oder Lärm läuft. Du fixiert die ganze Zeit auf ein Extrem, das für gewöhliche Schwerhörige, die ein wenig gesunden Menschenverstand haben irrelevant ist, genau wie die Medien immer nur das Negative herausstellen.

Matteo
Zuletzt geändert von matteobrandt am 18. Jul 2009, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#22

Beitrag von fast-foot »

Hallo matteobrandt,

hast Du Dir mal überlegt, wie lange so ein Gewehrschuss dauert? Das sind wohl wenige Millisekunden, in denen der Pegel um 150 dB anhält. Wenn jetzt ein HG auch nur eine Sekunde einen Pegel von 140 dB erzeugt, hast Du bereits die gleiche Energie auf Deine Ohren abgefeuert. Da es aber nicht nur um die Energie, sondern auch um die Zeit geht, während der diese Energie einwirkt und auch die Art des Schalls eine Rolle spielt (Frequenzzusammensetzung, eher Dauerschall oder impulsartige(s) Ereigniss(e)), kann man nicht einfach die Energie ausrechnen, um die Schädlichkeit zu bestimmen. Zudem reagiert jedes Ohr anders empfindlich. Diese Empfindlichkeit hängt auch davon ab, ob es sich vollständig von anderen Belastungen erholt hat (kann Tage dauern) oder schon permanent überfordert ist. Es geht darum, aufzuzeigen, in welcher "Liga" man spielt, und die ist auch bei 140 dB jenseits von Gut und Böse. Man geht davon aus, dass ein normales Gehör Pegel von 90 dB acht Stunden pro Tag verträgt, ohne Schaden zu nehmen, wobei es wahrscheinlich so ist, dass gewisse Ohren nicht mal das vertragen. Bei 120 dB sind es wenige SEKUNDEN! Auf der anderen Seite gibt es Ohren, die "fast Alles" vertragen. Besonders die Ohren von Schwarzen scheinen relativ stressresistent zu sein. Wenn Du mir schon unterstells, im Gegensatz zu Dir keine Ahnung von Logarithmik zu haben, bin ich Dir dankbar, wenn Du mir erklären kannst, welche Basis der von Dir erwähnte Logarirthmus hat. Als kleiner Tipp: Sie muss positiv sein, da die Logarithmusfunktion nur für positive Basen b E Q+ definiert ist.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
matteobrandt
Beiträge: 13
Registriert: 4. Jun 2007, 11:56
17
Wohnort: Irland

Re: digitale geräte selber programmieren

#23

Beitrag von matteobrandt »

Fast-foot,

Ich habe bei Dir das Gefühl, dass Du keine Ahnung von Akustik hast.
Du reduzierst Hörgeräte also auf eine Nummer names 140 dB? Man kann mit denen auch viele andere Sachen machen als taub werden. Z.B selber Programmieren und besser hören, wie ich :D .

Matteo
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: digitale geräte selber programmieren

#24

Beitrag von fast-foot »

"Programmiere" Deine Hörgeräte selbst, aber schreib' bitte nicht so unqualifizierte, verantwortungslosen Aeusserungen hier rein. Meine Postings beziehen sich ausschliesslich auf jene. Wenn jemand von der Physiologie des Gehörs keine Ahnung hat und sich so äussert, muss man leider einige elementare Tatsachen entsprechend plakativ darstellen, damit sie begriffen werden. Wenn nicht von Dir, hoffentlich von anderen.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Benedikt
Beiträge: 173
Registriert: 7. Okt 2005, 23:16
19

Re: digitale geräte selber programmieren

#25

Beitrag von Benedikt »

Hallo,

mittlerweile bestimmen die meisten Diabetiker regelmäßig Ihren Blutzuckerwert und dosieren Insulin und Kohlenhydratmenge eigenverantwortlich abhängig von der jeweiligen Lebenssituation auf Basis von Einstellungen, die speziell qualifizierte Ärzte vorgenommen haben ...

Damit wird nicht die Qualifikation der Ärzte in Frage gestellt.
Die Ärzte schulen Ihre Patienten sogar dahingehend.
Außerdem schult man sogar jugendliche Diabetiker dahingehend.
Fehler könnten hier sogar tödlich sein (Insulinschock) oder zu massiven Langzeitschäden führen (dauernde Überzuckerung, Nierenversagen etc.)

Ähnliches sollte auch bei Hörgeräteträgern möglich sein.
Ob es geschäftlich gewollt ist, ist die eine Frage,
ob es notwendig ist, die zweite.
Aber verantwortungslos handeln Ärzte, die Diabetiker zur ständigen Kontrolle und Anpassung Ihrer Einstellung an die Lebenssituation anleiten, sicher nicht.
Warum ist es dann verantwortungslos, bei HG-Trägern vernatwortlichen Umgang mit Änderungen an der Einstellung für möglich zu halten?

An Matteobrand eine kleine Anmerkung zur Physik:
Schalldruckpegel bezieht sich auf die Druck am Messort, nicht an der Quelle. Schalldruckpegel-Erhöhung ist nicht nur durch mehr Energie an der Quelle möglich, sondern auch durch gute Richtung des Schalls. So funktioniert ein Megafon ohne Verstärker. Hinter dem Sprecher bleibt's leise, nach vorne hört man ihn weiter.
Deswegen passt die Aussage mit 10-mal-soviel Energie bei 10 dB Unterschied nur bei sonst gleichen Bedingungen (Abstand zur Quelle, Abstrahlcharakteristik).
Das 10dB einer Energieänderung auf das 10-fache entspricht, kommt daher, dass in der Definition der Faktor 10 explizit auftaucht!
Ohne diesen Faktor, also nur dekadische Logarithmierung der Energieverhältnisse, entspräche die zehnfache Energie +1dB.

An fast-foot:
zwischen ms und s liegen drei Größenordnungen bzw. ein Faktor von tausend. Zwischen 140dB und 150 dB liegt in der einkommenden Schalleistung tatsächlich ein Faktor von 10.
Macht für Deinen Energievergleich einen Faktor in der Größenordnung von 100 zu Gunsten der 1s-140dB-Situation.
Verstehe aber dennoch nicht, was hier das Argument gegen eigenverantwortliche Feinjustage durch HG-Träger sein soll.

Grüße

Benedikt
Antworten