meine Kleine, 22 Monate, will einfach nicht ihre HG tragen. Sie hatte ihre ersten HG schon mit 5 Wochen und seitdem ist es ein ständiges Hin und Her. Es gab Phasen, da trug sie die HG auch ganztägig, aber in letzter Zeit will sie sie gar nicht mehr tragen. Paukenergüsse oder sonstige Ohrprobleme habe ich durch den HNO ausschließen lassen. Wir hatten jetzt eine 3 wöchige HG-Pause und seitdem geht gar nix mehr. Sie schreit schon "Nein" wenn sie die HG nur sieht und heute hat sie sie sofort wieder herausgezogen und "nein" und "laut" gesagt. Hinzu kommt, dass sie seit 6 Monaten an beiden Backen einen Hautausschlag hatte, der durch nichts wegzubekommen war. Während der 3 wöchigen HG-Pause ist dieser nun verschwunden. Hat von Euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dass das Kind einfach nicht die HG tragen will? Mir kommt es so vor, dass sie sie einfach nicht für nötig befindet, da sie für ihr Alter schon einen sehr großen Wortschatz hat (wenn auch undeutlich) und eigentlich auch ohne HG alles versteht. Die Einstellung der HG wurde von der Pädaudiologie schon mehrmals anhand von Hörtests überprüft, immer mit dem Ergebnis, dass die Einstellung schon so passen müßte.
Würde mich über den ein oder anderen Tip sehr freuen,
eine etwas ratlose Karin
Luis 01/05 nh
Franziska 07/07 mittel-hochgradig sh
Vielleicht solltet hr noch eine andere Meinung einholen. Denn wennn sie "nein" und "laut" sagt, hört sich das für mich fast so an als wenn es ihr eben zu laut ist.
Wäre das vielleicht möglich?
Seit der Geburt schwerhörig. Mittlerweile bds. taub.
beidseits CI Cochlear Nucleus 5
ja, das mit dem zu laut ist ja auch meine Sorge... Wir werden jetzt daran arbeiten, dass sie vielleicht schon eine Spielaudiometrie hinbekommt und dann sind die Hörtests vielleicht aufschlußreicher als die reinen Reaktionsbeobachtungen wenn ein rauschen auftaucht...
Danke für die Antwort.
Karin
Luis 01/05 nh
Franziska 07/07 mittel-hochgradig sh
also ein Kind was so deultich nein sagt hat erstmal recht.
Du schreibst in deiner Sigantur, dass sie mittelgradig bis hochgradig sh ist, gleichzeitig aber berichtest du sie versteht auch ohne HGs alles- das kommt mir sehr seltsam vor.
Ich würde mir auch eine Zweitmeinung holen. Auf welcher Basis wurden denn die HGs eingestellt? "Nur" auf Basis der Daten aus der Beobachtungen in der Audiometrie?
Hallo,
Wir hatten bis vor kurzem dass gleiche HG Problem. Neele kann zwar noch nicht sprechen(Sie ist 10 Monate alt) aber sie gab uns klar zu Verstehen dass sie keine Lust auf die HG´s hat (Sie hatte die keine 2 Minuten an dann flogen sie durch die gegend oder es lugte ein Stück aus ihrem Mund)
Jetzt hatten wir vor 2 Wochen einen Termin beim päd. Audiologen (allg. HG überprüfung)Da stellte sich heraus dass sie trotz Hg nicht ausreichend hört weil sich dass hören verschlechtert hat.Die HG´s wurden angepasst und promt toleriert sie die HG wieder sehr gut (Sie hat sie den ganzen Tag an)
Ich kann mir vorstellen dass es im umgekehrten Fall (HG zu Laut) noch schlimmer ist wie wenn man aus den Dingern einfach keinen Nutzen ziehen kann
Danke für Eure Antworten. Ich war jetzt ein paar Tage nicht mehr im Netz, deshalb kann ich erst jetzt zurückschreiben.
Also Momo, bei meiner Kleinen wurde die Schwerhörigkeit schon durch das Neugeborenen Screening unmittelbar nach der Geburt entdeckt. Sie hat dann 2 Beras im Abstand von ein paar Wochen bekommen (1. Klick-Bera, 2. Frequenspez. Bera) aufgrund dieser Ergebnisse wurden die HG eingestellt. Die Praxis hat aber ergeben, dass sie den Tieftonbereich, entgegen des Bera-Ergebnisses, sehr gut hört, sodaß dieser fast nicht mehr verstärkt wird. Jetzt wird Franziska ja bald 2 Jahre und sie hat bestimmt 8 Hörtests in der Pädaudiologie hinter sich, die alle das Ergebnis der Bera (bis auf den TT-Bereich) bestätigen. (Bei 4kHz und 60 dB beträgt die Verstärkung der HG 25 dB, so als Anhaltspunkt, denn sie hört in jeder Frequenz unterschiedlich). Mich würde echt mal interessieren, wie ein normalhörendes Kind in diesem Alter auf die Hörtests reagiert. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die ganz Kleinen bei einem leisen "Pfff" gleich den Kopf zur Geräuschquelle drehen. Auf Kinderlieder reagiert meine ohne HG bei 45 dB. Wir haben Ende Juli jetzt unseren 1. Logopäden Termin und der kann uns vielleicht sagen, ob das verwaschene in Franziskas Aussprache ein Anhaltspunkt auf die Hörschädigung ist, oder eben eine altersgerechte Sache. Zur Zeit trägt sie die HG einfach gar nicht mehr. (und wir hatten ja auch schon Phasen, wo sie sie den ganzen Tag trug). Ich glaube einfach, daß sie meint, daß sie auch ohne genug mitbekommt und das hören ohne HG für sie einfach angenehmer ist. Ich weiß zur Zeit einfach nicht, was das Richtige für sie ist, aber sie läßt mir auch keine Chance die HG reinzutun (auch nicht mit Ablenkung, dann fliegen sie halt nach 5 min. wieder raus)
Sorry, jetzt ist die mail ziemlich lang geworden. Vielleicht hat jemand noch aufgrung meiner Schilderungen eine Idee?
LG, Karin
Luis 01/05 nh
Franziska 07/07 mittel-hochgradig sh
also zunächst einmal: eine Bera gibt nur einen ungefähren Anhaltspunkt über die Höhe des Hörverlust. Eine Klick Bera sagt dann noch nichteinmal etwas über die verschiedenen Frequenzen aus, sondern gibt nur einen "Misch- Wert" zwischen 1 und 4 kHz an, d.h. einige Bereiche könnten auch schlechter sein als gemessen. Der Bereich unter 1 kHz wird damit gar nicht gemessen und der macht bei der Verstärkung mit HGs die Lautstärke aus. Wenn also der Tieftonbereich verstärkt wurde ohne dass es nötig war, ist es durchaus denkbar dass die HGs unangenehm (laut) waren/ sind.
Eine NN-Bera (notched noise0frequenzspezifische) misst die einzelenen Werte bei 500 Hz, 1, 2 und 4 KHz. Man hat also ein wenig mehr Anhaltspunkte über den Verlauf der Hörschwelle.
Allerdings sind eben beide Beras nur plus minus 10 dB genau und sollten durch weitere Messungen überprüft/ bestätigt werden. Dazu gehört natürlich eine Audiometrie (je nach Alter Spiel- oder Beobachtung oder eben schon mit Knopf drücken) und das Messen von Otoakustischen Emissionen. Das ganze sollte in einer pädaudiologischen Praxis passieren.
Auch der Aksutiker muss regelmäßig die Hörschwelle überprüfen und eigene Messungen machen. Das Einstellen/ Verstärken mit HGs sollte langsam gehen. (eine Verstärkung von 25 dB ist schon recht viel, denn man kann nicht sagen bei 60 dB hörverlust ist die Verstärkung auch 60 dB, denn das wird anders berechnet).
Es gilt also jetzt mir Hilfe der Fachleute herauszufinden warum deine Tochter die HGs nicht tragen will. Sind sie zu stark, zu schwach, falsch eingestellt? Drücken die Ohrstücke? Sind es die richtigen Ohrstücke ?(sind die Tiefen noch gut und werden wenig verstärkt ist evtl. zumindest eine Belüftungsbohrung möglich -> ist angenehmer)
Und ja ich stimme dir zu, dass Kinder natürlich beim Hörtest (noch) nicht so genau reagieren wie ein Erwachsener. Daher ist eben auch das Auswerten verschiedener Testverfahren so wichtig und erfahrene Leute beim Messen.
Dass sie bei Musik bei 45 dB reagiert kann auch ein Abnhaltspunkt sein, allerdings ist Hören und Verstehen "zwei Paar Schuhe" und wenn der Tieftonbereich noch gut ist, hört sie natürlich Musik, aber versteht nicht unbedingt Sprache gut... Das sollte man bedenken. Aber eine zu große Verstärkung im Tieftonbereich wird dann auch unangenehm.
Gruß
Zuletzt geändert von Momo am 13. Jun 2009, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
Wir haben damals (mit 2 Monaten) schon eine NN-Bera gemacht. Sind momentan auch dabei anhand der Hörtests herauszufinden (bei Pädaudiologen sowie Akkustiker) was der Grund für die Verweigerung ist. Ist halt mühsame Arbeit mit viel Zeit und Geduld. Ich denke, je älter sie wird um so besser werden wir wissen wie sie wirklich hört.
Vielen Dank, für Deine Erläuterungen. Falls wir den Grund bei unserer Kleinen mal entdeckt haben, werde ich ihn hier natürlich einstellen. Vielleicht hilft es ja auch mal jemand anderem weiter.
Viele liebe Grüße, Karin
Luis 01/05 nh
Franziska 07/07 mittel-hochgradig sh