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Drillingsmutter stellt sich vor

Verfasst: 13. Dez 2009, 20:11
von Rukiye
Hallo an alle,
erstmal toll dass es so ein Forum gibt. Nach kurzem Stöbern wollte ich mich auch mal vorstellen. Mein Name ist Rukiye, bin Mutter von
schwerhörigen Drillingen. Leider sind meine Drillis zu früh auf die Welt gekommen und durch die Unreife haben die jetzt eine Menge Defizite in der Entwicklung. Was mich am meisten traurig macht ist die Schwerhörigkeit meiner Kinder, da so etwas total fremd für mich ist. Meine Kleinen (jetzt 6 Monate alt) haben schon zei BERA´s hinter sich. Anfangs hieß es meine beiden Söhne wären an Taubheit grenzend schwerhörig. Meine Tochter sollte eine mittelgradige Schwerhöigkeit haben.
Nun hatten wir noch eine BERA mit einem meiner Söhne und ich bin einfach enttäuscht. Ich habe nähmlich ein ganz anderes Ergebnis erwartet, da er in den letzten Monaten viel aufmerksamer wurde. Wir konnten ihn mit normalen Geräuschen vom tiefen Schlaf wecken usw. Aber bei der BERA ist herausgekommen, er hätte jetzt eine Hörkurve bei 80 - 90 db. Was meint Ihr dazu? Kann man solchen Tests und den Ärzten hundert pro vertrauen????
Danke für Eure Antworten!

Re: Drillingsmutter stellt sich vor

Verfasst: 22. Dez 2009, 09:33
von lolo
***

danke

Re: Drillingsmutter stellt sich vor

Verfasst: 22. Dez 2009, 10:56
von fast-foot
Hallo Rukiye,

Tatsache ist, dass sich das Hören von den Werten her bis zu einem Alter von etwa zwei Jahren noch verbessern kann. Oft kommen auch paukenergüsse vor, welche die Hörfähigkeit beeinträchtigen. Zudem reifen die Hörbahnen erst, was noch zu einer Verbesserung führen kann. Kommt dazu, dass eine BERA in diesem Alter schwierig zu interpretieren ist und, je nachdem, nur Aussagen über einen bestimmten Frequenzbereich als Ganzes macht. Dann gibt es noch Luft- und Knochenleitungsmessungen. Diese treffen Aussagen über verschiedene Bereiche der Hörbahnen. Ob sich bei Deinen Drillingen noch eher eine Möglichkeit zur Verbbesserung ergeben kann, da sie ja zu früh geboren wurden und einen gewissen Teil der Entwicklung ausserhalb durchmachen müssen, kann ich nicht sagen. Ich gehe jedoch davon aus. Etwas anderes wäre es, wenn durch Komplikationen bei der Geburt z.B. ein Sauerstoffmangel aufgetreten wäre.
Trotz all dem ist es aber so, dass die Werte von 80/90 dB relativ hoch sind, egal, welche Messungen nun genau gemacht wurden und ob Paukenergüsse vorliegen. Ich denke, dass in jedem Fall mit HGs gearbeitet werden muss (vielleicht bei der Tochter je nachdem nicht). Ich empfehle, falls nicht schon geschehen, eine gründliche Abklärung in einer hervorrgagenden Pädaudiologie oder (auch) auf Kinder Spezialisierten Klinik mit bestem Ruf unter Anwendung von Verhaltens- bzw. Reflexaudiometrie, Knochenleitungs- und Luftleitungs (notched noise) -BERA in Sedierung, Tympanometrie etc., um ein möglichst gutes Bild von Art und Ort der Störung zu erhalten, um die richtige(n) Therapie(en) anwenden zu können.
Vielleicht noch zu den Experimenten mit verschiedenen Geräuschen. Eine unspezifische BERA trifft eine Aussage über einen Bereich meist zwischen 1 kHz und 4 kHz. Wie die Störung dort genau aussieht, kann man nicht sagen. Vielleicht liegt eine vererbte C5-Senke vor. Dann kann es gut sein, dass Dein Kind in einem schmalen Bereich sehr wenig hört, aber sonst normal. Das heisst aber nicht, dass das messergebnis falsch ist. Zudem betrifft eine Hörstörung meist die höheren Frequenzen, während vielfach im Tieftonbereich die Schwellen im Normalbereich liegen. Diese Anteile können dann auch bei einigermassen leisen Geräuschen wahrgenommen werden. Eigene "Tests" sind also immer mit Vorsicht zu geniessen.

Gruss fast-foot

Re: Drillingsmutter stellt sich vor

Verfasst: 29. Dez 2009, 17:44
von Rukiye
Hallo,
vielen lieben Dank für Eure Antworten. Bin jetzt etwas schlauer geworden und weiß wenigstens was ich bei den Arztbesuchen ansprechen muss.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass meine Tochter (laut der aktuellen BERA) jetzt bei 20 - 30 db hört!! Alle drei werden trotzdem weiterhin mit HG´s versorgt. Im Januar machen die in der Pädaudiologie eine frequenzspeziefische BERA und wenn es genau so abläuft werden die beiden Jungs einmal unter Sedierung getestet.
Habe Angst, dass ich irgendetwas falsch mache.
Danke nochmal für Eure Antworten! LG