Studium ist die reinste Hölle!
Studium ist die reinste Hölle!
Hallo!
Mein Abitur habe ich an einer Schule für Schwerhörige gemacht - dort kam ich zurecht.
Doch seit ich studiere, werde ich immer frustrierter und deprimierter.
Ich bin sozial ziemlich abgeklemmt von den anderen - da ich eh nur dabei stehen kann
und nichts mitbekomme, wenn es etwas zu bereden gibt.
In den Pausen ist es extrem laut und Gespräche finden nur mit mindestens 5 Leuten
auf einmal statt - da höre ich nur noch ein Stimmengewirr aber verstehen tu ich da
nichts mehr!
Natürlich habe ich auch Kontakte zu einzelnen Studenten geknüpft, aber mit denen
kann ich mich in dem Lärm, den die anderen Studenten in der Pause verursachen,
auch nicht unterhalten, deswegen verkrieche ich mich immer in die Bibliothek, wo das
Reden verboten ist und beschränke den Kontakt zu ihnen auf ICQ und MSN.
Dank Mikroportanlage verstehe ich die Dozenten - doch wenn ein Student eine Frage
stellt und der Professor sagt "Ja, das stimmt, das müssen Sie in der Klausur beachten",
bin ich nur frustriert, weil der Dozent dann mit seinem Vortrag fortfährt - schließlich hat
jeder die Frage verstanden - jeder bis auf ich, der sich dann fragt, auf was genau man
denn jetzt in der Klausur achten muss.
Es ist nicht so, dass ich da eine graue Maus bin - im Gegenteil, ich falle ziemlich auf,
da ich oft etwas in den Übungen an der Tafel vormache.
Besser gesagt: Vorgemacht habe. Als ich festgestellt habe, dass die meisten, die
Fragen stellen, ganz hinten sitzen, wollte ich nicht mehr nach vorne, um das da
vorzumachen. Zu groß war die Angst vor den Fragestellenden aus der letzten Reihe,
die ich nicht verstehen würde.
Zumal das ganze ja eine gewisse Komik hat, wenn der da vorne alles hinschreibt,
aber sagt, er verstehe die Frage nicht. Akustisch! Das ist der Unterschied,
ich würde die Frage selbstredend inhaltlich verstehen, wenn die Typen denn
die Freundlichkeit hätten, nicht die vordersten Plätze frei zu lassen, sondern
die hintersten -_-
Manchmal wünschte ich, ich wäre einfach nicht mehr da, tot vielleicht.
Dann müsste ich nicht immer versuchen, Konversationen davonzulaufen,
ich müsste mich nicht mit mangelhaften mit Mühe erkämpften Informationsfetzen
zufriedengeben.
Ich bin wirklich am Überlegen, ob ich mein Studium abbrechen soll.
Aber was dann? Meine Schwerhörigkeit würde ich mitnehmen und
es würden sich die gleichen Probleme einstellen.
Mann - manchmal denk ich, entweder normalhörend oder tot, sonst
halte ich das hier nicht mehr aus.
Nur die Tatsache, dass ich sehr an meiner Familie und an meiner Freundin
hänge, hält mich ja davon ab, dass ich dem Scheiß konsequent ein Ende
setze!
Aber so geht es auch nicht - ich geh nervlich noch daran kaputt, ich bin
so froh, Semesterferien zu haben, aber mir graut es davor, dass
es wieder anfängt.
Ging es jemandem ähnlich, der seine Sache gemeistert hat?
Würde mich echt mal interessieren.
Frohe Weihnachten und guten Rutsch!
Mein Abitur habe ich an einer Schule für Schwerhörige gemacht - dort kam ich zurecht.
Doch seit ich studiere, werde ich immer frustrierter und deprimierter.
Ich bin sozial ziemlich abgeklemmt von den anderen - da ich eh nur dabei stehen kann
und nichts mitbekomme, wenn es etwas zu bereden gibt.
In den Pausen ist es extrem laut und Gespräche finden nur mit mindestens 5 Leuten
auf einmal statt - da höre ich nur noch ein Stimmengewirr aber verstehen tu ich da
nichts mehr!
Natürlich habe ich auch Kontakte zu einzelnen Studenten geknüpft, aber mit denen
kann ich mich in dem Lärm, den die anderen Studenten in der Pause verursachen,
auch nicht unterhalten, deswegen verkrieche ich mich immer in die Bibliothek, wo das
Reden verboten ist und beschränke den Kontakt zu ihnen auf ICQ und MSN.
Dank Mikroportanlage verstehe ich die Dozenten - doch wenn ein Student eine Frage
stellt und der Professor sagt "Ja, das stimmt, das müssen Sie in der Klausur beachten",
bin ich nur frustriert, weil der Dozent dann mit seinem Vortrag fortfährt - schließlich hat
jeder die Frage verstanden - jeder bis auf ich, der sich dann fragt, auf was genau man
denn jetzt in der Klausur achten muss.
Es ist nicht so, dass ich da eine graue Maus bin - im Gegenteil, ich falle ziemlich auf,
da ich oft etwas in den Übungen an der Tafel vormache.
Besser gesagt: Vorgemacht habe. Als ich festgestellt habe, dass die meisten, die
Fragen stellen, ganz hinten sitzen, wollte ich nicht mehr nach vorne, um das da
vorzumachen. Zu groß war die Angst vor den Fragestellenden aus der letzten Reihe,
die ich nicht verstehen würde.
Zumal das ganze ja eine gewisse Komik hat, wenn der da vorne alles hinschreibt,
aber sagt, er verstehe die Frage nicht. Akustisch! Das ist der Unterschied,
ich würde die Frage selbstredend inhaltlich verstehen, wenn die Typen denn
die Freundlichkeit hätten, nicht die vordersten Plätze frei zu lassen, sondern
die hintersten -_-
Manchmal wünschte ich, ich wäre einfach nicht mehr da, tot vielleicht.
Dann müsste ich nicht immer versuchen, Konversationen davonzulaufen,
ich müsste mich nicht mit mangelhaften mit Mühe erkämpften Informationsfetzen
zufriedengeben.
Ich bin wirklich am Überlegen, ob ich mein Studium abbrechen soll.
Aber was dann? Meine Schwerhörigkeit würde ich mitnehmen und
es würden sich die gleichen Probleme einstellen.
Mann - manchmal denk ich, entweder normalhörend oder tot, sonst
halte ich das hier nicht mehr aus.
Nur die Tatsache, dass ich sehr an meiner Familie und an meiner Freundin
hänge, hält mich ja davon ab, dass ich dem Scheiß konsequent ein Ende
setze!
Aber so geht es auch nicht - ich geh nervlich noch daran kaputt, ich bin
so froh, Semesterferien zu haben, aber mir graut es davor, dass
es wieder anfängt.
Ging es jemandem ähnlich, der seine Sache gemeistert hat?
Würde mich echt mal interessieren.
Frohe Weihnachten und guten Rutsch!
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo Anonym,
ich habe heute Nacht Deine Postings hier gelesen und es hat mich sehr nachdenklich und traurig gemacht. Ich glaube, momentan steckst Du in einem sehr goßen Tief.
Aber Normalhörend wirst Du nicht und deshalb sterben, das ist die Sache doch nicht wert. Es gibt doch so viel Schönes hier im Leben, was man nicht einfach wegwerfen sollte.
Ich war schon 2x in der Situation, sollte sterben durch 2 Krebserkrankungen, aber ich habe um mein Leben gekämpft, denn es ist sehr wertvoll.
Vor fast 5 Jahren ertaubte ich dann auch noch innerhalb eines Tages , wußte nicht, wie soll ich plötzlich taub weiterleben? Saß auch noch im Rollstuhl, war halbseitig gelähmt. Ich war vorher 57 Jahre normalhörend, hatte mich noch nie mit Schwerhörigkeit beschäftigt, also überhaupt keine Ahnung, wie ich mich so mit meinen Mitmenschen verständigen konnte. Auch ich rutschte immer tiefer, kapselte mich immer mehr ab.
Ja und dann machte ich eine Reha für Hörgeschädigte in Rendsburg. Das war einfach toll, ich war ja gar nicht alleine, die solch ein Schicksal hatte. Ich habe dort viel gelernt, viele Erfahrungen gemacht, viele Tipps bekommen und es waren tolle Menschen um mich herum. Laufen habe ich auch dort mir selber wieder beigebracht, weil ich einfach so viel Wut in mir hatte, weshalb ich ertaubte, kein Gleichgewicht mehr hatte, auch noch Schlaganfälle bekam und deshalb gelähmt war. Ich wollte dort in Rendsburg auch mit den anderen raus, wollte die Ausflüge auch mitmachen, einfach dazu gehören, ohne im blöden Rollstuhl zu sitzen. Hat toll geklappt, jeden Tag ging es ein stückchen vorwärts,konnte ich mit dem Rollator dort im Park gehen. Bis heute bin ich dann nie mehr in den Rollstuhl gegangen.
Ja und auch mit meiner Ertaubung zu leben habe ich dort gelernt. Habe mich mit den anderen dort verständigt.
Später habe ich mein 1.CI bekommen und dann ein Jahr noch später mein 2. CI. Ich kann wieder hören, viel mehr als vorher, was mich auch manchmal irritiert, denn diese Geräusche hört man als Normalhörender gar nicht mehr, das filtert das Gehirn raus, als nicht benötigt. Aber das CI ist eben kein Genirn. Verstehen kann ich auch mit den CI´s nicht alles, schon gar nicht mit dem 2. CI, denn dort habe ich eine verknöcherte Schnecke. Aber ich höre und verstehe, manchmal sehr mühsam, aber egal. Das Leben ist wieder schön, auch wenn ich immer schwerhörig bleiben werde.
Anonym, so eine Reha in Rendsburg möchte ich Dir ans Herz legen, denn dort kannst Du wirklich viel für Deine Lebenssituation lernen, ist auch einmalig in Deutschland. Dort kann Dir geholfen werden, wenn Du das möchtest. Hier mal ein Link:
http://www.hoergeschaedigt.de/ie/index.html
Dort bekommst Du auch ganz viele Tipps, lernst Taktiken, wie Du es besser machen könntest, lernst auch Lippenlesen, ein paar Gebärden, usw. Außerdem wirst du merken, auch andere haben Deine Probleme.Du bist da nicht alleine.
Schau Dir mal den Link an, und vielleicht bekommst Du auch wieder ein positive Einstellung? Das wünsche ich Dir wirklich von ganzen Herzen. Rosemarie.
ich habe heute Nacht Deine Postings hier gelesen und es hat mich sehr nachdenklich und traurig gemacht. Ich glaube, momentan steckst Du in einem sehr goßen Tief.
Aber Normalhörend wirst Du nicht und deshalb sterben, das ist die Sache doch nicht wert. Es gibt doch so viel Schönes hier im Leben, was man nicht einfach wegwerfen sollte.
Ich war schon 2x in der Situation, sollte sterben durch 2 Krebserkrankungen, aber ich habe um mein Leben gekämpft, denn es ist sehr wertvoll.
Vor fast 5 Jahren ertaubte ich dann auch noch innerhalb eines Tages , wußte nicht, wie soll ich plötzlich taub weiterleben? Saß auch noch im Rollstuhl, war halbseitig gelähmt. Ich war vorher 57 Jahre normalhörend, hatte mich noch nie mit Schwerhörigkeit beschäftigt, also überhaupt keine Ahnung, wie ich mich so mit meinen Mitmenschen verständigen konnte. Auch ich rutschte immer tiefer, kapselte mich immer mehr ab.
Ja und dann machte ich eine Reha für Hörgeschädigte in Rendsburg. Das war einfach toll, ich war ja gar nicht alleine, die solch ein Schicksal hatte. Ich habe dort viel gelernt, viele Erfahrungen gemacht, viele Tipps bekommen und es waren tolle Menschen um mich herum. Laufen habe ich auch dort mir selber wieder beigebracht, weil ich einfach so viel Wut in mir hatte, weshalb ich ertaubte, kein Gleichgewicht mehr hatte, auch noch Schlaganfälle bekam und deshalb gelähmt war. Ich wollte dort in Rendsburg auch mit den anderen raus, wollte die Ausflüge auch mitmachen, einfach dazu gehören, ohne im blöden Rollstuhl zu sitzen. Hat toll geklappt, jeden Tag ging es ein stückchen vorwärts,konnte ich mit dem Rollator dort im Park gehen. Bis heute bin ich dann nie mehr in den Rollstuhl gegangen.
Ja und auch mit meiner Ertaubung zu leben habe ich dort gelernt. Habe mich mit den anderen dort verständigt.
Später habe ich mein 1.
Anonym, so eine Reha in Rendsburg möchte ich Dir ans Herz legen, denn dort kannst Du wirklich viel für Deine Lebenssituation lernen, ist auch einmalig in Deutschland. Dort kann Dir geholfen werden, wenn Du das möchtest. Hier mal ein Link:
http://www.hoergeschaedigt.de/ie/index.html
Dort bekommst Du auch ganz viele Tipps, lernst Taktiken, wie Du es besser machen könntest, lernst auch Lippenlesen, ein paar Gebärden, usw. Außerdem wirst du merken, auch andere haben Deine Probleme.Du bist da nicht alleine.
Schau Dir mal den Link an, und vielleicht bekommst Du auch wieder ein positive Einstellung? Das wünsche ich Dir wirklich von ganzen Herzen. Rosemarie.
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo, mir gehts ähnlich wie dir und ich kenne auch die ganzen Situationen, die du beschrieben hast. Allerdings auch schon aus der Schule, da ich auf einer "normalen" war und damals auch noch keine HG trug.
Ja, dass man sich gezwungermaßen vorne hinsetzt, wo sonst niemand ist und dann bei Zwischenfragen nix mitbekommt, dafür hab ich auch noch keine Lösung gefunden. Man kann anderen ja schlecht vorschreiben, wo sie sich hinzusetzen haben und die ganze Problematik ist ihnen womöglich auch unbekannt.
Meine einzige Idee wäre, Dozenten und Tutoren zu bitten, gestellte Fragen beiläufig nochmal zu wiederholen, bzw. nicht solche Antworten wie die in deinem Beispiel zu geben, bei der man ohne Kontext keine Ahnung hat, worum es geht, aber da bist du wohl auch schon selber draufgekommen.
Ich setze mich aber z.B. nicht in die Bibliothek wenn ich zwei Stunden Pause zwischen den Vorlesungen hab, sondern in einen Arbeitsraum, wo auch geredet werden darf. Da sitzen oft Studenten in kleinen Gruppen von drei Leuten oder so und machen gemeinsam ihre Übungen, es wird also geredet aber eben nicht wild durcheinander. Gibt es sowas bei euch nicht?
Zuletzt würde ich dir noch in der Sache widersprechen, dass du überall genauso schlimme Probleme haben würdest. Wir mussten z.B. in der Schule zwei Wochen Betriebspraktikum machen und in der Firma, in der ich war, hatte ich keine Probleme. Da sitzt man eben nicht 10 Meter auseinander oder redet wild durcheinander. Schule und Hochschule sind doch Sonderfälle.
Ja, dass man sich gezwungermaßen vorne hinsetzt, wo sonst niemand ist und dann bei Zwischenfragen nix mitbekommt, dafür hab ich auch noch keine Lösung gefunden. Man kann anderen ja schlecht vorschreiben, wo sie sich hinzusetzen haben und die ganze Problematik ist ihnen womöglich auch unbekannt.
Meine einzige Idee wäre, Dozenten und Tutoren zu bitten, gestellte Fragen beiläufig nochmal zu wiederholen, bzw. nicht solche Antworten wie die in deinem Beispiel zu geben, bei der man ohne Kontext keine Ahnung hat, worum es geht, aber da bist du wohl auch schon selber draufgekommen.
Ich setze mich aber z.B. nicht in die Bibliothek wenn ich zwei Stunden Pause zwischen den Vorlesungen hab, sondern in einen Arbeitsraum, wo auch geredet werden darf. Da sitzen oft Studenten in kleinen Gruppen von drei Leuten oder so und machen gemeinsam ihre Übungen, es wird also geredet aber eben nicht wild durcheinander. Gibt es sowas bei euch nicht?
Zuletzt würde ich dir noch in der Sache widersprechen, dass du überall genauso schlimme Probleme haben würdest. Wir mussten z.B. in der Schule zwei Wochen Betriebspraktikum machen und in der Firma, in der ich war, hatte ich keine Probleme. Da sitzt man eben nicht 10 Meter auseinander oder redet wild durcheinander. Schule und Hochschule sind doch Sonderfälle.

Zuletzt geändert von info am 25. Dez 2009, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hi
Bin jetzt momentan dabei mein ABI nachzuholen und will dann auch studieren ... Habs also noch vormir
Benutzte auch eine FM Anlage geht aber ja noch ganz gut in der Klasse aber Hör-Saal ist ja dann auch wieder eine ganz andere Größenordung. An welcher UNI/FH Studierst du?
Könntest sich ja vllt mal an den Behindertenbeauftragten wenden?
Ich kann es ja momemtan noch nicht beurteilen , aber würde es auf jedenfall durchziehen und das Studium beenden...
Gruß Kilian
ps. Bezahlst du Studiengebühren oder konntest du sich befreien lassen(Härteantrag muss man ja dann stellen wenn ich richtig informiert bin)?
Bin jetzt momentan dabei mein ABI nachzuholen und will dann auch studieren ... Habs also noch vormir
Benutzte auch eine FM Anlage geht aber ja noch ganz gut in der Klasse aber Hör-Saal ist ja dann auch wieder eine ganz andere Größenordung. An welcher UNI/FH Studierst du?
Könntest sich ja vllt mal an den Behindertenbeauftragten wenden?
Ich kann es ja momemtan noch nicht beurteilen , aber würde es auf jedenfall durchziehen und das Studium beenden...
Gruß Kilian
ps. Bezahlst du Studiengebühren oder konntest du sich befreien lassen(Härteantrag muss man ja dann stellen wenn ich richtig informiert bin)?
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
vielen Dank für eure Beiträge!
Nein, ich möchte anonym bleiben und werde deshalb nicht sagen, auf welche Uni ich gehe, bitte
nimm mir das nicht übel!
Zu der Frage nach den Studiengebühren: Ich werde da von meinen Eltern unterstützt, d.h. ich
muss nicht nebenher jobben, sondern könnte mich voll auf mein Studium konzentrieren.
Die Frage nach dem Jobben ist auch schon blöd, bei McDonalds an der Kasse kann ich nicht
arbeiten, allgemein überall dort, wo Konversationen mit noch so leisen Nebengeräuschen
stattfinden, könnte ich nicht arbeiten... Ich werd gucken, dass ich später einen schönen
Sesselfurzerjob bekomme, wo man schön allein am Schreibtisch hockt oder allein im
Labor irgendwelche Werte misst.
Im Rahmen meines Studiums habe ich schon ein Praktikum in einer Firma gemacht und
es war furchtbar, wenn ich nicht gerade Chaffeur war. Überall liefen lärmende Maschinen
die mich ausschlossen, bzw ich habe nicht mal die Anweisungen in dem Lärm verstanden.
Es wurde Rücksicht auf mich genommen, man ging immer aus der Halle raus, in der die
Maschinen dröhnten, aber dennoch war ich frustriert, da immer erst ein Versuch stattfand,
ob ich es denn nicht doch neben der Lärmmaschine verstehen würde, was ich denn da
machen solle. Glücklicherweise war mein Chef ein ganz geduldiger Mensch, der sich von
nichts aus der Ruhe bringen ließ und nur so vor Optimismus und Freundlichkeit strotzte.
Zu der Frage nach der FM Anlage:
Ja, ich habe in der Grundschule eine benutzt. Auch in der Sekundarstufe I habe ich eine
beim Lehrer abgegeben, aber oft bei mir nicht eingeschaltet, da der Lehrer eh deutlich
genug redet. Das Problem sind die Schüler, die weit weg sitzen und nuscheln - nicht zu
vergessen der Lärm!
In der Sekundarstufe II habe ich keine mehr benutzt, da die Schule an Hörgeschädigte
angepasst war, also kleine Klassen, Teppichboden, etc.
Und: Nein, mein Leben wegwerfen und Sterben, das möchte ich doch auch nicht.
Ich habe eine Freundin, bin auch mit ihr verlobt und wir haben auch Zukunftspläne.
Allerdings deprimiert mich die Vorstellung, dass die Uni noch ein paar Jährchen
in Anspruch nehmen wird.
Ich mein, meine Eltern sagen "so eine schöne Zeit wie die Zeit als Student kommt nie wieder",
da kann ich ja nur zynisch drauf entgegnen, "Diese schöne Zeit ist für mich die Hölle".
Das mit der Reha würde ich ganz gerne ausprobieren, allerdings stimmt der Satz
"Als Student hat man viel Zeit" seit der Einführung der Bachelor und Masterstudiengänge
nicht mehr. Sonst hätte ich vielleicht auch mal an einCI gedacht, aber das dauert
auch wieder 1 - 2 Jahre, bis man damit was akustisch versteht.
Außerdem befürchte ich, dass meine Musik mitCI komplett anders klingt und das würde
ich nicht aushalten, ich liebe Musik, sofern man sich nicht dabei unterhalten muss.
Ich rede mal mit meinen Eltern, vielleicht sollte ich eine Studiumpause einlegen und
solange in eine Reha - und vielleicht doch einCI ?
viele Grüße!
vielen Dank für eure Beiträge!
Nein, ich möchte anonym bleiben und werde deshalb nicht sagen, auf welche Uni ich gehe, bitte
nimm mir das nicht übel!
Zu der Frage nach den Studiengebühren: Ich werde da von meinen Eltern unterstützt, d.h. ich
muss nicht nebenher jobben, sondern könnte mich voll auf mein Studium konzentrieren.
Die Frage nach dem Jobben ist auch schon blöd, bei McDonalds an der Kasse kann ich nicht
arbeiten, allgemein überall dort, wo Konversationen mit noch so leisen Nebengeräuschen
stattfinden, könnte ich nicht arbeiten... Ich werd gucken, dass ich später einen schönen
Sesselfurzerjob bekomme, wo man schön allein am Schreibtisch hockt oder allein im
Labor irgendwelche Werte misst.
Im Rahmen meines Studiums habe ich schon ein Praktikum in einer Firma gemacht und
es war furchtbar, wenn ich nicht gerade Chaffeur war. Überall liefen lärmende Maschinen
die mich ausschlossen, bzw ich habe nicht mal die Anweisungen in dem Lärm verstanden.
Es wurde Rücksicht auf mich genommen, man ging immer aus der Halle raus, in der die
Maschinen dröhnten, aber dennoch war ich frustriert, da immer erst ein Versuch stattfand,
ob ich es denn nicht doch neben der Lärmmaschine verstehen würde, was ich denn da
machen solle. Glücklicherweise war mein Chef ein ganz geduldiger Mensch, der sich von
nichts aus der Ruhe bringen ließ und nur so vor Optimismus und Freundlichkeit strotzte.
Zu der Frage nach der FM Anlage:
Ja, ich habe in der Grundschule eine benutzt. Auch in der Sekundarstufe I habe ich eine
beim Lehrer abgegeben, aber oft bei mir nicht eingeschaltet, da der Lehrer eh deutlich
genug redet. Das Problem sind die Schüler, die weit weg sitzen und nuscheln - nicht zu
vergessen der Lärm!
In der Sekundarstufe II habe ich keine mehr benutzt, da die Schule an Hörgeschädigte
angepasst war, also kleine Klassen, Teppichboden, etc.
Und: Nein, mein Leben wegwerfen und Sterben, das möchte ich doch auch nicht.
Ich habe eine Freundin, bin auch mit ihr verlobt und wir haben auch Zukunftspläne.
Allerdings deprimiert mich die Vorstellung, dass die Uni noch ein paar Jährchen
in Anspruch nehmen wird.
Ich mein, meine Eltern sagen "so eine schöne Zeit wie die Zeit als Student kommt nie wieder",
da kann ich ja nur zynisch drauf entgegnen, "Diese schöne Zeit ist für mich die Hölle".
Das mit der Reha würde ich ganz gerne ausprobieren, allerdings stimmt der Satz
"Als Student hat man viel Zeit" seit der Einführung der Bachelor und Masterstudiengänge
nicht mehr. Sonst hätte ich vielleicht auch mal an ein
auch wieder 1 - 2 Jahre, bis man damit was akustisch versteht.
Außerdem befürchte ich, dass meine Musik mit
ich nicht aushalten, ich liebe Musik, sofern man sich nicht dabei unterhalten muss.
Ich rede mal mit meinen Eltern, vielleicht sollte ich eine Studiumpause einlegen und
solange in eine Reha - und vielleicht doch ein
viele Grüße!
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo Anonym,
weshalb genau ist denn die Studienzeit für Dich die Hölle? Kommst Du denn nicht mit, weil Du die Fragen der anderen Studenten nicht verstehst? Da musst Du bei den Profs darauf bestehen, dass sie die Fragen er Studenten zuerst für Dich wiederholen, bevor sie antworten! Dann bleibt nur noch die Pausensituation, in der Du Dich ausgeschlossen fühlst. Hier ging auch schon ein Vorschlag ein. Ich möchte Deine Probleme ernst nehmen. Trotzdem kann ich überhauüpt nicht nachvollziehen, wie Du auf die Idee kommen kannst, Dir allenfalls das Leben zu nehmen. Wenn Du tatsächlich solche Gedanken hast, muss meiner Meinung nach mehr dahinter stecken als die von Dir geschilderten Probleme. Wenn dem so ist, kannst vielleicht verraten, was Dir so viel Lebensqulität nimmt.
ZumCI : Wie sieht denn Deine Hörkurve aus? Vielleicht kannst Du sie hier einstellen. Bist Du im Moment adäquat zu Deinem Hörverlust versorgt? Bei einer einseitgen Implantation würdest Du auf dem anderen Ohr wahrscheinlich genug hören, um einigermassen wie bisher funktionieren zu können.
Wenn Dir Musik sehr viel bedeutet, wäre aus meiner Sicht am ehesten einCI von Advanced Bionics eine gute Wahl, vielleicht noch MedEl, da sie die Elektroden parallel ansteuern können und AB beispielsweise mit sehr vielen virtuellen Elektroden arbeitet. Mit beiden ist aber im Moment ev. ein MRI nicht möglich, bis diese Frage geklärt ist. Man muss aber wissen, dass CIs in erster Linie darauf ausgelegt sind, Sprache gut zu verstehen, was auch gut ist.
Gruss fast-foot
weshalb genau ist denn die Studienzeit für Dich die Hölle? Kommst Du denn nicht mit, weil Du die Fragen der anderen Studenten nicht verstehst? Da musst Du bei den Profs darauf bestehen, dass sie die Fragen er Studenten zuerst für Dich wiederholen, bevor sie antworten! Dann bleibt nur noch die Pausensituation, in der Du Dich ausgeschlossen fühlst. Hier ging auch schon ein Vorschlag ein. Ich möchte Deine Probleme ernst nehmen. Trotzdem kann ich überhauüpt nicht nachvollziehen, wie Du auf die Idee kommen kannst, Dir allenfalls das Leben zu nehmen. Wenn Du tatsächlich solche Gedanken hast, muss meiner Meinung nach mehr dahinter stecken als die von Dir geschilderten Probleme. Wenn dem so ist, kannst vielleicht verraten, was Dir so viel Lebensqulität nimmt.
Zum
Wenn Dir Musik sehr viel bedeutet, wäre aus meiner Sicht am ehesten ein
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
es kann sein, dass einige Monate/Jahre benötigt wird um mitCI was verstehen zu können - aber es gibt auch CI´lern die kurze Zeit nach der Anpassung schon Sprache verstehen konnten. Nur das kann Dir niemand voraussagen inwiefern bzw. wie schnell man mit dem CI hören/verstehen kann.
Wenn Deine Hörwerte schon sooo schlecht sind, dass Du eher durchschlagen muss um akustisch verstehen zu können, dann sollte man wg.HG prüfen lassen ob diese noch ausreichend oder was anderes besser geeignet sind oder sogar CI -VU machen lassen ob Du bereits CI-Kandidat bist.
Ohne Deine Werte zu kennen, kann man schlecht Dir Empfehlungen geben was für einen Weg man gehen könnte/sollte.
Hast Du beim Studium Unterstützung z.B. Mitschreibekraft? Dass ein Mitstudent gegen Bezahlung für Dich das wichtigste schreiben tut, damit Du hinterher nachlesen kannst worum es bei der Vorlesung ging. Oder frag ein Mitstudent ob dieser Dir die Fragen aus dem Publikum aufschreiben kann und die Antworten würdest Du - soweit ich aus Deine Zeilen auffasse - von Profs selbst über Mikroportanlage verstehen!
Kennst Du BHSA => Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderte Studenten und Absolventen => http://www.bhsa.de/ ....... Vielleicht kann die Organisation Dir weitere Tipps geben.
Eine Reha in Rendsburg (welches von Rosemarie bereits vorgeschlagen wurde) könnte ggf. auch nützlich sein, damit Du siehst wie man mit Hörschädigug umgehen kann - welche Kommunikationstaktik angewendet wird etc.
Dass Du Anonym bleiben willst, kann man verstehen. Aber vielleicht kannst Du trotzdem schreiben aus welche Ecke Du kommst bzw. wo Du studierst. Vielleicht kann jemand von uns Dir gezielte Tipps geben z.b. HNO-Arzt, Akustiker, andere Hörgeschädigte Studenten,CI -Kliniken etc.
Gruss Sandra
es kann sein, dass einige Monate/Jahre benötigt wird um mit
Wenn Deine Hörwerte schon sooo schlecht sind, dass Du eher durchschlagen muss um akustisch verstehen zu können, dann sollte man wg.
Ohne Deine Werte zu kennen, kann man schlecht Dir Empfehlungen geben was für einen Weg man gehen könnte/sollte.
Hast Du beim Studium Unterstützung z.B. Mitschreibekraft? Dass ein Mitstudent gegen Bezahlung für Dich das wichtigste schreiben tut, damit Du hinterher nachlesen kannst worum es bei der Vorlesung ging. Oder frag ein Mitstudent ob dieser Dir die Fragen aus dem Publikum aufschreiben kann und die Antworten würdest Du - soweit ich aus Deine Zeilen auffasse - von Profs selbst über Mikroportanlage verstehen!
Kennst Du BHSA => Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderte Studenten und Absolventen => http://www.bhsa.de/ ....... Vielleicht kann die Organisation Dir weitere Tipps geben.
Eine Reha in Rendsburg (welches von Rosemarie bereits vorgeschlagen wurde) könnte ggf. auch nützlich sein, damit Du siehst wie man mit Hörschädigug umgehen kann - welche Kommunikationstaktik angewendet wird etc.
Dass Du Anonym bleiben willst, kann man verstehen. Aber vielleicht kannst Du trotzdem schreiben aus welche Ecke Du kommst bzw. wo Du studierst. Vielleicht kann jemand von uns Dir gezielte Tipps geben z.b. HNO-Arzt, Akustiker, andere Hörgeschädigte Studenten,
Gruss Sandra
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Ich selber habe auch studiert und kann Deine Probleme, die jeder von uns hat, nachvollziehen. Natürlich ist eine Uni nicht für uns schlappen Ohren ideal, aber um einen bestimmte Abschlüsse zu erreichen, muß man da nun mal durch. Jeder von uns hat schon Tränen vergossen und sich gewünscht hören zu können. Niederlagen erleben wir alle jeden Tag, das wird nie aufhören, also muß man einen Weg finden damit zu leben. Aber oftmals habe ich selber solche Phasen als Anstoß genommen, meine Situation verbessern zu wollen (Neue Hörgeräte?, Hilfsmittel? Wie kann ich die Situation ändern? )Man kann am Boden liegen bleiben, aber auch wieder schnell aufstehen, manchmal schafft man es auch gar nicht mehr zu fallen. Vieles ist peinlich wenn man nicht vesteht, aber mach Dir klar, dass es keine persönliche Schwäche oder Deine Dummheit ist, Deine Ohren funktionieren eben nicht und von gestellten Fragen Deiner Kommilitonen werden nicht die Inhalte der Klausuren abhängen, falls doch suche das persönliche Gespräch zu den Dozenten. Man hat den Eindruck, dass Du durch die Schwerhörigenschule an ein behinderungsgeeignetes Umfeld so gewöhnt warst, dass Du nun aus allen Wolken fällts, in der "echten Welt" und das ein echter Schock für Dich ist. Wenn Du es leistungsmäßig schaffst und Du Dein Fach magst, würde ich mir das mit dem Schmeißen des Studiums gut überlegen, denn je besser Du qualifiziert bist, desto größere Jobchancen wirst Du haben, gerade als Behinderter! Und ein absolviertes Studium zeigt , dass Du den Biss hast, es trotz Deiner Behinderung zu schaffen! Klar sollte man überlegen, ob man mit dem erreichten Abschluß mit der Hörbehinderung einsetztbar ist, aber viele von uns haben schon bewiesen, dass man in vielen Bereichen arbeiten kann und seine "Schwäche" durch die Erfahrungen die man damit gemacht hat, auch als Stärke nutzen kann. Zum CI : klar jeder hat andere Erfolge damit. Aber von einer langen Ausfallzeit aus zu gehen finde ich übertrieben. Ich bin nach zwei Wochen wieder arbeiten gegangen und hatte bereits in der ersten Woche der Erstanpassug ein "freies Sprachverstehen" (natürlich nur unter Idealbedingungen) . Auch das gibt es. Versuche also das idealste Hilfsmittel für Dich zu finden, aber ich habe nicht gezögert, als es mit Hörgeräten im Alltag nicht mehr geklappt hat und habe es bislang nicht bereut, ganz im Gegenteil: Mein kommunikativer Job ist wieder eine Freude! Zusammenfassend Deine ich, ist die Akzeptanz Diener Behinderung ud Integration dieser in Dein Selbstwertgefühl sicherlich ein wichtiger Schritt, aber dies dauert und bröckelt auch immer mal wieder.
CI einseitig, andere Seite mit Hörgerät versorgt bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit.
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo Anonym,
ich habe in deinem anderen Thread schon geantwortet und schreibe dir hier nochmal.
EinCI würde das Problem wohl nicht lösen, sondern eher verlagern.
Ich war in derselben Lage wie du, habe mit zwei Hörgeräten ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Im Gegensatz zu dir habe ich die Regelschule besucht und war es daher gewöhnt, dass alles akustisch an mir vorbeirauschte. Daher war es im Studium für mich kein großes Drama, dass ich auch fast nichts verstand, denn anhand von Skripten und Büchern holte ich das verpasste Wissen nach. Das war natürlich ein ständiger Psychostress, den ich aber durch meine Erfahrungen in der Regelschule weitgehend klein lassen konnte.
Am meisten hat es mir geholfen, gleich Freundschaften zu Studierenden zu suchen und sie um stetige Mithilfe zu bitten. Das sah so aus, dass sie ausführlichere Notizen für mich machte, die ich zuhause abschrieb oder kopierte. Das kannst du gegen Bezahlung machen lassen, erkundige dich bei der BHSA und bei einer Beratungsstelle für behinderte Studierende, welche Anträge du wo stellen musst. Eine andere Möglichkeit ist, dass du dir handgeschriebene Skripten von Studieren ausleihst und daraus ein maschinengeschriebenes Skript gestaltest, das du deinen helfenden Kommilitonen aushändigst. Ich habe das so gemacht und die haben meine maschinengeschriebenen Skripten geliebt.
Wenn der Dozent sagte, dass etwas sehr wichtig sei, und du nicht weißt, was, melde dich und sage gleich hinzu, dass du wegen deiner Schwerhörigkeit leider Manches verpasst. Frage nach, die Dozenten vergessen dich permanent, du musst auf dich aufmerksam machen.
Nimm Kontakt mit der BHSA auf, wie schon Sandra gesagt hat, vielleicht gibt es in der Nähe deines Studienortes eine Gruppe von hörgeschädigten Studenten, die sich regelmäßig trifft. Du kannst solche Gruppen evt. auch bei www.studivz.de finden.
Bei großen Angstfächern des Studiums ging ich zu den Dozenten in die Sprechstunde und bat sie um Literatur, auf denen das Studium basiert, vielleicht haben sie sogar Artikel, die du dir kopieren kannst, so dass du nicht in der Bibloiothek alles zusammensuchen musst. Empfehlen kann ich auch Lerngruppen zu dritt oder zu viert. Habe ruhig den Mut, z.B. sechs Wochen vor einer Klausur selbst eine zu gründen. Ich fand sie sehr hilfreich und habe dabei sehr oft festgestellt, dass meine HÖRENDEN Kommilitonen oft dieselben Ängste wie ich hatten. Meine Befürchtung, ich könnte eine Last sein, hat sich auch nicht bestätigt, da wir Aufgaben unter uns aufgeteilt haben und aus Büchern Zusammenfassungen geschrieben haben, die wir untereinander ausgetauscht haben.
Wenn du mir in einer PN deinen Wohnort verraten magst, kann ich dir vielleicht Kontakte vermitteln, u.a. München, Tübingen, Ruhrgebiet, Heidelberg, Hamburg. Ich habe natürlich Verständnis, wenn du das nicht möchtest - aber du brauchst dich für dein Problem nicht zu7 schämen, denn ich kann es sehr, sehr gut verstehen.
ich habe in deinem anderen Thread schon geantwortet und schreibe dir hier nochmal.
Ein
Ich war in derselben Lage wie du, habe mit zwei Hörgeräten ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Im Gegensatz zu dir habe ich die Regelschule besucht und war es daher gewöhnt, dass alles akustisch an mir vorbeirauschte. Daher war es im Studium für mich kein großes Drama, dass ich auch fast nichts verstand, denn anhand von Skripten und Büchern holte ich das verpasste Wissen nach. Das war natürlich ein ständiger Psychostress, den ich aber durch meine Erfahrungen in der Regelschule weitgehend klein lassen konnte.
Am meisten hat es mir geholfen, gleich Freundschaften zu Studierenden zu suchen und sie um stetige Mithilfe zu bitten. Das sah so aus, dass sie ausführlichere Notizen für mich machte, die ich zuhause abschrieb oder kopierte. Das kannst du gegen Bezahlung machen lassen, erkundige dich bei der BHSA und bei einer Beratungsstelle für behinderte Studierende, welche Anträge du wo stellen musst. Eine andere Möglichkeit ist, dass du dir handgeschriebene Skripten von Studieren ausleihst und daraus ein maschinengeschriebenes Skript gestaltest, das du deinen helfenden Kommilitonen aushändigst. Ich habe das so gemacht und die haben meine maschinengeschriebenen Skripten geliebt.
Wenn der Dozent sagte, dass etwas sehr wichtig sei, und du nicht weißt, was, melde dich und sage gleich hinzu, dass du wegen deiner Schwerhörigkeit leider Manches verpasst. Frage nach, die Dozenten vergessen dich permanent, du musst auf dich aufmerksam machen.
Nimm Kontakt mit der BHSA auf, wie schon Sandra gesagt hat, vielleicht gibt es in der Nähe deines Studienortes eine Gruppe von hörgeschädigten Studenten, die sich regelmäßig trifft. Du kannst solche Gruppen evt. auch bei www.studivz.de finden.
Bei großen Angstfächern des Studiums ging ich zu den Dozenten in die Sprechstunde und bat sie um Literatur, auf denen das Studium basiert, vielleicht haben sie sogar Artikel, die du dir kopieren kannst, so dass du nicht in der Bibloiothek alles zusammensuchen musst. Empfehlen kann ich auch Lerngruppen zu dritt oder zu viert. Habe ruhig den Mut, z.B. sechs Wochen vor einer Klausur selbst eine zu gründen. Ich fand sie sehr hilfreich und habe dabei sehr oft festgestellt, dass meine HÖRENDEN Kommilitonen oft dieselben Ängste wie ich hatten. Meine Befürchtung, ich könnte eine Last sein, hat sich auch nicht bestätigt, da wir Aufgaben unter uns aufgeteilt haben und aus Büchern Zusammenfassungen geschrieben haben, die wir untereinander ausgetauscht haben.
Wenn du mir in einer PN deinen Wohnort verraten magst, kann ich dir vielleicht Kontakte vermitteln, u.a. München, Tübingen, Ruhrgebiet, Heidelberg, Hamburg. Ich habe natürlich Verständnis, wenn du das nicht möchtest - aber du brauchst dich für dein Problem nicht zu7 schämen, denn ich kann es sehr, sehr gut verstehen.
Zuletzt geändert von Gudrun am 26. Dez 2009, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
Zunächst mal, ich selbst bin hörend und bin wegen meinem Sohn in diesem Forum. Aber ich hatte eine Schwerhörige Kommilitonin und bin einer der Leute die ihr Mitschriften gemacht haben. Das hat sich ganz zufällig ergeben weil ich die einzige in ihren Praktika war die ein Faxgerät besaß (Ist schon etwas her).
Zunächst mal muss ich sagen das man als Hörender auf sowas einfach gar nicht kommt, solch eine Hilfe anzubieten, man will sich auch nicht aufdrängen. Ich würde einfach fragen, manch einer nimmt es vielleicht als Anstoß seine Aufzeichnungen ordentlicher zu pflegen und so wie ich gehört habe machen doch eh fast alle ihre Mitschriften heutzutage mit dem Laptop.
Du musst halt aktiv werden und dich nicht verfluchen weil es für dich allein zu schwer ist. Wie Gudrun schon schrieb, auch die Hörenden kommen nicht alle allein klar und viele fallen bei Studiumsbeginn erstmal in ein Loch, viele brechen ab oder wechseln. Im Gegensatz zur Schule ist die Uni einfach eine furchtbar anonyme Institution, da muss man einfach viel mehr selbst machen, es kontrolliert auch keiner oder lobt einen. Das man im Studium vor dem Bachelor/Master viel Zeit hatte kann ich übrigens nicht bestätigen. Hängt wohl vom Fach ab. Ich habe etwas Naturwissenschaftliches studiert und hatte so gut wie nie Zeit, Tagsüber Vorlesungen und Praktika, Wöchentliche Antestate und Nachts Protokolle schreiben. Soviel Arbeit hab ich erst wieder seit ich ein Baby hab
Meine Kommilitonin hat übrigens überhaupt keine Vorlesungen besucht sondern nur die Praktika, dafür hat sie einen Gebärdendolmetscher gestellt bekommen, woher genau weiß ich nicht. Zum lernen haben wir uns meist zu zweit getroffen weil das für sie auch zuviel durcheinander gewesen wäre und dann hat sie mir halt gezeigt was ich machen muss damit sie mich versteht. Geld hab ich übrigens damals keins bekommen, aber eine gute Freundin, die echt super krass drauf war und sich da mit viel Selbstbewusstsein und Selbstdisziplin durchgebissen hat (im Gegensatz zu mir die alle Prüfungen irgendwann vergeigt hat
)
Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft fürs nächste Jahr und einen richtig guten Motivationsschub das du es schaffst das Studium weiter durchzuziehen und dir ein bisschen Hilfe unter deinen Kommilitonen suchst.. wir sind nett, ehrlich!
Zunächst mal, ich selbst bin hörend und bin wegen meinem Sohn in diesem Forum. Aber ich hatte eine Schwerhörige Kommilitonin und bin einer der Leute die ihr Mitschriften gemacht haben. Das hat sich ganz zufällig ergeben weil ich die einzige in ihren Praktika war die ein Faxgerät besaß (Ist schon etwas her).
Zunächst mal muss ich sagen das man als Hörender auf sowas einfach gar nicht kommt, solch eine Hilfe anzubieten, man will sich auch nicht aufdrängen. Ich würde einfach fragen, manch einer nimmt es vielleicht als Anstoß seine Aufzeichnungen ordentlicher zu pflegen und so wie ich gehört habe machen doch eh fast alle ihre Mitschriften heutzutage mit dem Laptop.
Du musst halt aktiv werden und dich nicht verfluchen weil es für dich allein zu schwer ist. Wie Gudrun schon schrieb, auch die Hörenden kommen nicht alle allein klar und viele fallen bei Studiumsbeginn erstmal in ein Loch, viele brechen ab oder wechseln. Im Gegensatz zur Schule ist die Uni einfach eine furchtbar anonyme Institution, da muss man einfach viel mehr selbst machen, es kontrolliert auch keiner oder lobt einen. Das man im Studium vor dem Bachelor/Master viel Zeit hatte kann ich übrigens nicht bestätigen. Hängt wohl vom Fach ab. Ich habe etwas Naturwissenschaftliches studiert und hatte so gut wie nie Zeit, Tagsüber Vorlesungen und Praktika, Wöchentliche Antestate und Nachts Protokolle schreiben. Soviel Arbeit hab ich erst wieder seit ich ein Baby hab


Meine Kommilitonin hat übrigens überhaupt keine Vorlesungen besucht sondern nur die Praktika, dafür hat sie einen Gebärdendolmetscher gestellt bekommen, woher genau weiß ich nicht. Zum lernen haben wir uns meist zu zweit getroffen weil das für sie auch zuviel durcheinander gewesen wäre und dann hat sie mir halt gezeigt was ich machen muss damit sie mich versteht. Geld hab ich übrigens damals keins bekommen, aber eine gute Freundin, die echt super krass drauf war und sich da mit viel Selbstbewusstsein und Selbstdisziplin durchgebissen hat (im Gegensatz zu mir die alle Prüfungen irgendwann vergeigt hat

Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft fürs nächste Jahr und einen richtig guten Motivationsschub das du es schaffst das Studium weiter durchzuziehen und dir ein bisschen Hilfe unter deinen Kommilitonen suchst.. wir sind nett, ehrlich!
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
ich möchte dir nicht den Mut nehmen - aber denjenigen, die hier gepostet haben doch einmal klarmachen, dass das Studium heutzutage mit Bachelor und Co. absolut nicht vergleichbar ist, mit dem, was noch vor einigen Jahren üblich war. Z. B. ist es nicht mehr möglich, zu Praktika zu gehen und die Vorlesungen einfach ausfallen zu lassen.
Für Anonym: ich rate dir, es mit demCI zu versuchen. auch wenn man nicht sofort wieder relativ gut hört - wer noch mit HG Sprache akustisch verstanden hat, wird sehr wahrscheinlich schnell ins Hören mit CI kommen.
Darüber hinaus: Suche die Schwerbehindertenvertretung deiner Uni auf, kläre ab, welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.Gehörlose haben oft einen DGS-Dolmetscher zur Seite. Daher müsste dies doch für dich, mit einem Schreibdolmetscher, möglich sein?
Welches Fach studierst du?
Kannst du dir vorstellen, Leute, mit denen du die meisten Veranstaltungen besuchst, bittest, dass sie für dich mitschreiben?
BHSA ist eine gute Adresse - ich rate dir, mit diesen Leuten Kontakt aufzunehmen, sie sind selbst betroffen.
Alles Gute
maryanne
ich möchte dir nicht den Mut nehmen - aber denjenigen, die hier gepostet haben doch einmal klarmachen, dass das Studium heutzutage mit Bachelor und Co. absolut nicht vergleichbar ist, mit dem, was noch vor einigen Jahren üblich war. Z. B. ist es nicht mehr möglich, zu Praktika zu gehen und die Vorlesungen einfach ausfallen zu lassen.
Für Anonym: ich rate dir, es mit dem
Darüber hinaus: Suche die Schwerbehindertenvertretung deiner Uni auf, kläre ab, welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.Gehörlose haben oft einen DGS-Dolmetscher zur Seite. Daher müsste dies doch für dich, mit einem Schreibdolmetscher, möglich sein?
Welches Fach studierst du?
Kannst du dir vorstellen, Leute, mit denen du die meisten Veranstaltungen besuchst, bittest, dass sie für dich mitschreiben?
BHSA ist eine gute Adresse - ich rate dir, mit diesen Leuten Kontakt aufzunehmen, sie sind selbst betroffen.
Alles Gute
maryanne
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
richtig, das Studium hat sich stark verändert, aber es ist trotzdem machbar - ich habe selbst als an Taubheit grenzend Schwerhörige sowohl den Bachelor- als auch den Master-Abschluss gemacht. Mag jetzt nicht so viel Persönliches von mir hier preisgeben, aber ihr könnt mich jederzeit per PN anschreiben.
Gruß, Julia
richtig, das Studium hat sich stark verändert, aber es ist trotzdem machbar - ich habe selbst als an Taubheit grenzend Schwerhörige sowohl den Bachelor- als auch den Master-Abschluss gemacht. Mag jetzt nicht so viel Persönliches von mir hier preisgeben, aber ihr könnt mich jederzeit per PN anschreiben.
Gruß, Julia
- Seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, mit 8 Monaten mit Hörgeräten versorgt. Seit März 2007 ein CI -
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www.bundesjugend.de
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Re: Studium ist die reinste Hölle!
Natürlich Julia, ich wollte damit keineswegs sagen, dass ein Studium heute nicht machbar wäre - es ging mir lediglich darum, klarzustellen, dass vor einigen Jahren die Bedingungen eben doch noch andere waren.
Außerdem hängt ja auch einiges vom Studienfach ab!
Gruß
Maryanne
Außerdem hängt ja auch einiges vom Studienfach ab!
Gruß
Maryanne
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
ich bin auch schwerhörig trage Hörgeräte auf beiden Ohren (ohne höre ich sehr sehr wenig) und hab vor ca. 4 Jahren mein Masch Bau Studium als Dipl. Ing abgeschlossen. Den Kampf den du kämpst kann ich gut nachvollziehen! ( leider kann ich nicht einschätzen wie dein Hörverlust ist und wie gut du mit Geräten versorgt bist; das ist das a. und o. Habe 5 Geräte Probe getragen bis ich das passende hatte)Ab und zu war ich auch am Boden zerschlagen wenn man nur die Hälfe (vorallem von den Zwischfragen) verstanden hat. Auch waren es oft Abends noch Kopfschmerzen die vom Lärm und dem Konzentrierten zu hören kamen. Letzendlich war das Studium nur durch eiserne Diziplin und vorallem durch wenige aber Wichtige Mitstudenten zu schaffen. Der Schlüssel zum Erfolg war ein Hand Voll Mitstudenten die auch gerne Lernen mit denen ich mit Nachmittags in Lerngruppen in einer Ruhigen Umgebung alles aufhohlen konnte. Da wurden auch oft Fragen von den Vorlesungen wieder aufgegriffen. Es hat allerdings drei Semester gedauert bis ich diese Freunde gefunden hatte. Hatte mir vorher noch Nachhilfe in Mathe besorgt. Ein riesen Ausgleich war für mich Sport. Da konnte ich alle Aggressionen abbauen, die sich dann manchmal so anstauen. Aber wir habe uns da echt reingekniet. Und es hat sich gelohnt! Dipl. Ing nach Regelstudienzeit mit 1,7! Es ist schon toll einen schöen Beruf trotz Hörgeräte zu haben und nun kann man sich richtig behaupten denn jetzt müssen mir viele zuhören
Ich denke das wichtigste ist die Versorgung nochmal zu prüfen ein gutes, ehrliches Umfeld im Studium aufbauen und einen richtig guten Ausgleich im Alltag (hatte Kickboxen gemacht :p )
Grüße
ich bin auch schwerhörig trage Hörgeräte auf beiden Ohren (ohne höre ich sehr sehr wenig) und hab vor ca. 4 Jahren mein Masch Bau Studium als Dipl. Ing abgeschlossen. Den Kampf den du kämpst kann ich gut nachvollziehen! ( leider kann ich nicht einschätzen wie dein Hörverlust ist und wie gut du mit Geräten versorgt bist; das ist das a. und o. Habe 5 Geräte Probe getragen bis ich das passende hatte)Ab und zu war ich auch am Boden zerschlagen wenn man nur die Hälfe (vorallem von den Zwischfragen) verstanden hat. Auch waren es oft Abends noch Kopfschmerzen die vom Lärm und dem Konzentrierten zu hören kamen. Letzendlich war das Studium nur durch eiserne Diziplin und vorallem durch wenige aber Wichtige Mitstudenten zu schaffen. Der Schlüssel zum Erfolg war ein Hand Voll Mitstudenten die auch gerne Lernen mit denen ich mit Nachmittags in Lerngruppen in einer Ruhigen Umgebung alles aufhohlen konnte. Da wurden auch oft Fragen von den Vorlesungen wieder aufgegriffen. Es hat allerdings drei Semester gedauert bis ich diese Freunde gefunden hatte. Hatte mir vorher noch Nachhilfe in Mathe besorgt. Ein riesen Ausgleich war für mich Sport. Da konnte ich alle Aggressionen abbauen, die sich dann manchmal so anstauen. Aber wir habe uns da echt reingekniet. Und es hat sich gelohnt! Dipl. Ing nach Regelstudienzeit mit 1,7! Es ist schon toll einen schöen Beruf trotz Hörgeräte zu haben und nun kann man sich richtig behaupten denn jetzt müssen mir viele zuhören

Ich denke das wichtigste ist die Versorgung nochmal zu prüfen ein gutes, ehrliches Umfeld im Studium aufbauen und einen richtig guten Ausgleich im Alltag (hatte Kickboxen gemacht :p )
Grüße
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
die Empfehlung, sich an die BHSA zu wenden ( www.bhsa.de ) ist ja schon geschrieben worden. Sie bietet auch ein Studienführer an. Ich denke, da bieten sich einige Lösungsmöglichkeiten an, die in einem direkten Dialog erörtert werden können. Daher nicht den Kopf hängen lassen, sondern Mut schöpfen und anpacken....
Grüße
Andreas Kammerbauer
die Empfehlung, sich an die BHSA zu wenden ( www.bhsa.de ) ist ja schon geschrieben worden. Sie bietet auch ein Studienführer an. Ich denke, da bieten sich einige Lösungsmöglichkeiten an, die in einem direkten Dialog erörtert werden können. Daher nicht den Kopf hängen lassen, sondern Mut schöpfen und anpacken....
Grüße
Andreas Kammerbauer
Re: Studium ist die reinste Hölle!
hallo
ich studiere auch mit hörgeräten. bisher lief es ok. bin bald mit dem grundstudium fertig. im vertiefungsstudium muss ich einige seminare belegen. wo aktive mitarbeit und vortragen gefordert wird. davor habe angst, weil ich selbst in kleineren gruppen mit HGs oft nichts verstehe. ich habe hier zufällig gelesen,dass einige ihren BA und MA abschluss trotz schwerhörigkeit gemahct haben. meine frage ist jetzt: habt ihr mitHG die seminare besucht und vorträge gehaltn oder kann man durch nachteilsausgleiche, die anwesenheitspflicht und die präsentationen ersetzen?
ich studiere auch mit hörgeräten. bisher lief es ok. bin bald mit dem grundstudium fertig. im vertiefungsstudium muss ich einige seminare belegen. wo aktive mitarbeit und vortragen gefordert wird. davor habe angst, weil ich selbst in kleineren gruppen mit HGs oft nichts verstehe. ich habe hier zufällig gelesen,dass einige ihren BA und MA abschluss trotz schwerhörigkeit gemahct haben. meine frage ist jetzt: habt ihr mit
SH ab 16.Lebensjahr
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Habe schon Seminare auf Deutsch und Englisch besucht. Natürlich habe ich auch selber Vorträge gehalten. Bei meinen Vorträgen hatte ich keine Probleme, bloß bei Fragen am Ende des Vortrages musste ich schon ein paar Mal um Wiederholung der Frage bitten. Insgesamt habe ich bei allen Seminaren sogar sehr gut abgeschnitten. Hast du Probleme mit der Aussprache oder bloß Schiss? Was hält dich vom Vortragen ab?
Bei Vorträgen anderer Studenten ist natürlich oft das Problem dass die nicht so geübte Sprecher sind wie die meisten Dozenten und man nicht alles versteht, was schade ist. Aber du kannst ja anhand der Folien ungefähr folgen und dir immernoch Fragen ausdenken. Das mit der Mitarbeit wird normalerweise sowieso nicht so eng gesehen wie es in den Vorlesungsverzeichnissen steht.
Natürlich kommt es auch darauf an wie schlecht du wirklich hörst. Zu Nachteilsausgleichen kann ich nichts sagen, habe meine SH noch nie angesprochen.
Bei Vorträgen anderer Studenten ist natürlich oft das Problem dass die nicht so geübte Sprecher sind wie die meisten Dozenten und man nicht alles versteht, was schade ist. Aber du kannst ja anhand der Folien ungefähr folgen und dir immernoch Fragen ausdenken. Das mit der Mitarbeit wird normalerweise sowieso nicht so eng gesehen wie es in den Vorlesungsverzeichnissen steht.
Natürlich kommt es auch darauf an wie schlecht du wirklich hörst. Zu Nachteilsausgleichen kann ich nichts sagen, habe meine SH noch nie angesprochen.
Re: Studium ist die reinste Hölle!
Hallo,
auch ich kenne Dein Problem allzu gut. Studieren mit einer Schwerhörigkeit... Das wird leider immer unser Problem sein, dass wir bei Vorlesungen bzw. Seminaren die Mitstudenten nicht verstehen, was sie beitragen bzw. an Fragen stellen. Ich fürchte, da wirst Du, wenn Du Erfolg am Studium haben möchtest, den Dozenten bzw. Professor darum bitten musst, Dir seine Frage und natürlich auch die Antworten zu wiederholen bzw. die Fragen der Mitstudenten zu wiederholen. Das ist Dein gutes Recht! Wenn an Deiner Uni eine Behindertenbeauftragte da ist, dann wende Dich doch mal an die, die müssen Dir helfen, damit Dir das Studium wenigstens etwas leichter fällt! Wie meine Vorredner/innen hier schon sagten: Geh auf Deine Mitstudenten zu und bitte sie um Hilfe, damit Du Dir von ihnen deren Mitschriften kopieren kannst. Dann hast Du auch schon mal was auf der Hand, wo Du nachlesen kannst. Wenn Du etwas ähnliches wie Gebärdendolmetscher brauchst, dann solltest Du Dir einen Schriftdolmetscher besorgen, der schreibt dann zumindest das ganze Gesprochene am PC für Dich mit und Du kannst es nachlesen und so auch etwas einfacher aufarbeiten. Also wenn Dich dabei Rechtschreibfehler etc. nicht stören, dann wär es doch perfekt, oder?
Ich hoffe, Dir etwas helfen zu können.
Liebe Grüße Janina1987
auch ich kenne Dein Problem allzu gut. Studieren mit einer Schwerhörigkeit... Das wird leider immer unser Problem sein, dass wir bei Vorlesungen bzw. Seminaren die Mitstudenten nicht verstehen, was sie beitragen bzw. an Fragen stellen. Ich fürchte, da wirst Du, wenn Du Erfolg am Studium haben möchtest, den Dozenten bzw. Professor darum bitten musst, Dir seine Frage und natürlich auch die Antworten zu wiederholen bzw. die Fragen der Mitstudenten zu wiederholen. Das ist Dein gutes Recht! Wenn an Deiner Uni eine Behindertenbeauftragte da ist, dann wende Dich doch mal an die, die müssen Dir helfen, damit Dir das Studium wenigstens etwas leichter fällt! Wie meine Vorredner/innen hier schon sagten: Geh auf Deine Mitstudenten zu und bitte sie um Hilfe, damit Du Dir von ihnen deren Mitschriften kopieren kannst. Dann hast Du auch schon mal was auf der Hand, wo Du nachlesen kannst. Wenn Du etwas ähnliches wie Gebärdendolmetscher brauchst, dann solltest Du Dir einen Schriftdolmetscher besorgen, der schreibt dann zumindest das ganze Gesprochene am PC für Dich mit und Du kannst es nachlesen und so auch etwas einfacher aufarbeiten. Also wenn Dich dabei Rechtschreibfehler etc. nicht stören, dann wär es doch perfekt, oder?

Ich hoffe, Dir etwas helfen zu können.
Liebe Grüße Janina1987
Seit nach Geburt hörgeschädigt.
rechts: Naída Q70 CI seit 2001
links: Naída Q90 CI seit 2018
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." (Antoine de Saint-Exupéry)
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"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." (Antoine de Saint-Exupéry)

Re: Studium ist die reinste Hölle!
Ach ja, und zu Nachteilsausgleichen: Wenn ihr eine Behindertenbeauftragte an Eurer Uni habt, dann frag sie doch mal danach, und wenn nicht, dann frag beim Prüfungsamt nach oder in der Studentenkanzlei, die müssten Dir auch Näheres dazu sagen können. Also bei mir an der Uni ist es so, dass wir z.B. die Zeit in Prozent selbst festlegen können, dies muss dann nur noch vom Prüfungsamt mit einem "Siegel" versehen werden und schon hast Du mehr Zeit als Deine Mitstudenten zum Beispiel, welche dann nicht alle Aufgaben rein theoretisch schaffen können wie Du. 

Seit nach Geburt hörgeschädigt.
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Re: Studium ist die reinste Hölle!
Das erinnert mich alles sehr an meine Zeit in Heidelberg.
Obwohl die Einrichtung dort für Schwerbehinderte allgemein ausgelegt ist, war es akustisch trotzdem die Hölle.
Während die Kollegen Party machten, war ich damit beschäftigt, alles das nachzuarbeiten, was ich zuvor beim Unterricht nicht mitbekommen hatte.
Eine extrem stressige Zeit, nach der ich körperlich so geschädigt war, daß ich kaum noch die Treppe für 2 Stockwerke hoch kam ohne danach völlig ausser Atem zu sein.
Danach habe ich dann konsequent mit Sport begonnen, war aber erst Jahre danach wieder fitt.
Ich glaube, nochmals würde ich das in Heidelberg nicht mehr machen wollen.
Ich kann wirklich nicht behaupten, daß das die schönste Zeit meines Lebens gewesen wäre.
Aber sicher die stressigste.
Obwohl die Einrichtung dort für Schwerbehinderte allgemein ausgelegt ist, war es akustisch trotzdem die Hölle.
Während die Kollegen Party machten, war ich damit beschäftigt, alles das nachzuarbeiten, was ich zuvor beim Unterricht nicht mitbekommen hatte.
Eine extrem stressige Zeit, nach der ich körperlich so geschädigt war, daß ich kaum noch die Treppe für 2 Stockwerke hoch kam ohne danach völlig ausser Atem zu sein.
Danach habe ich dann konsequent mit Sport begonnen, war aber erst Jahre danach wieder fitt.
Ich glaube, nochmals würde ich das in Heidelberg nicht mehr machen wollen.
Ich kann wirklich nicht behaupten, daß das die schönste Zeit meines Lebens gewesen wäre.
Aber sicher die stressigste.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !