Die zweite BERA ohne Erfolg

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Alex
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Die zweite BERA ohne Erfolg

#1

Beitrag von Alex »

Hallöchen,

heute war ich mit meinem 14 Monate alten Niklas zur 2. BERA doch leider bestätigte diese das ergebnis der 1. BERA. Das heißt der Kleine hörte wieder auf dem linken Ohr bis 85 db (1.mal 95 db)nichts, und auf dem rechten Ohr hat er die volle Hörleistung.

Die ÖA gab uns noch ein Prospekt über ein Knochenleitungshörgerät mit. Wir als Eltern sind jetzt leider, etwas unsicher was geschehen soll.

Auf der einen Seite wird gesagt das der kleine so keine Schwierigkeiten in seiner Etwicklung haben wird -- bis auf das "richtungshören" (aber das ist doch auch eine Einschränkung) aus diesem grund denke ich mal, wird das Knochenleithörgerät mit Softband (oder gibts es auch andere Methoden) benötigt.

Vielleicht kann einer von Euch uns ein seine Erfahrungen und Empfehlungen geben oder alternativen nennen.

Danke Alex

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[Editiert von Alex am: Mittwoch, April 21, 2004 @ 10:09 PM][/size]
Andrea Heiker
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe/r Alex,

schau mal in die Diskussion Tochter 5 Jahre rein, da geht es genau um dieses Thema.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Momo
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#3

Beitrag von Momo »

hallo alex
wie mir scheint gibt es hier mittlerweile ja einige eltern einseitig tauber oder sh iger kinder...
die hg versorgung einseitig ist wohl ein umstrittenes thema. meine info ist aber dass das knochenleitungsgerät bei innenohrsh NICHT funktioniert:confused: aber bei einem hörverlust wie bei euch wäre ja evtl. doch eine hg versorgung möglich, denn es kommt ja noch eine reaktion..... also ich würde mich da nochmal genau in einer pädaudiologie oder bei einem auf kinder spezialisierten akustiker informieren- wäre ja schade wenn man nicht jede chance nutzt. leider mache auch ich immer wieder die erfahrung, dass man mit einem einseitig tauben oder sh kind nicht so ganz ernst genommen wird- schliesslich sei das andere ohr ja gut genug. ich finde es aber z.b. im strassenverkehr oder einer unterhaltung wenn der partner auf der schlechten seite sitzt oder bei lauten umgebungsgeräuschen schon als einschränkend wenn ich mir nur ein ohr zuhalte geschwiege denn wenn ich gar nicht hören würde!!!!!
wo kommt ihr denn her? gibt es bei euch vielleicht ein pädagogisch audiologisches beratungszentrum?
lg
momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Jana
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#4

Beitrag von Jana »

Ich finde man sollte das alles nicht immer so dramatisieren. Mit nur einem normal hörenden Ohr kann man sehr gut klar kommen. Einschränkungen gibt es wirklich kaum. Anders ist es natürlich, wenn man auf beiden Ohren Probleme hat.
Jana
Andrea Heiker
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#5

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Jana,

es mag sein, dass Du damit gut klar gekommen bist. Du kennst es wohl nicht anders. Vor meinem Hörsturz hatte ich zwei Hörgeräte. Ich konnte Richtungshören und es war ein rundes Klangbild. Dann ertaubte ein Ohr. Die eineinhalb Jahre Mono waren einfach schrecklich. Ich war auf dem verbliebenen Ohr zusätzlich stark schwerhörig, was sicher auch noch eine Rolle gespielt hat. Ständig musste ich darauf achten, dass die Leute auf der richtigen Seite liefen und saßen. Die Musik war schrecklich. In den ersten Wochen Mono bin ich auch ein paar Mal im Straßenverkehr in brenzlige Situationen geraten, weil ich ein von rechts kommendes Auto automatisch als von links kommend eingeschätzt habe. Auch heute mit CI und Hörgerät habe ich kein Richtungsgehör. Das CI ist vom Sprachverstehen besser als jedes Hörgerät, was ich jemals besessen habe. Trotzdem fehlt dieser runde Eindruck und das fehlende Richtungsgehör macht mir noch immer zu schaffen. Ich denke, das Problem ist schon gravierend, sonst würde nicht so viele eine Cros oder Bicros Versorgung durchführen.

Auch du scheinst zu überlegen, ob es nicht toll wäre auf beiden Seiten zu hören.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Alex
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#6

Beitrag von Alex »

Vielen Dank für Eure Antworten

Wir kommen aus dem Graum Halle / Leipzig und vielleicht kennt Ihr ne Adresse an die man sich wenden könnte, da die verschiedenen Ausagen über das einseitige Hören do sehr verwierend sind.

Leider konnte bis jetzt noch nicht gesagt werden Wie/was die Schwerhörigkeit veranlasst - der druck ist normal auf beiden Seiten -

Präziesere Aussagen kann man erst treffen wenn er so 1,5 - 2,5 Jahre ist und richtig aktiv bei der Untersuchung dabei ist und CT und MRT gemacht werden kann um zu sagen welches Hilfsmittel geeignet wäre

Ich weiß nicht ob der Weg so richtig ist oder nicht

Vielleicht kennt Ihr ja jemanden mit einem ähnlichen Bild in dem Alter

Bei der Diskussion
" Tochter 5 Jahre "
ist die Angelegeheit ja gleich oder ähnlich - das BAHA Hörgerät allerdingsmit Softbügel wurde bei uns auch genannt allerdings ohne mit einen Erfolg uns davon zu verprechen es ist eher als Versuch gedacht bis er das Alter erreicht hat um zu probieren. Das hat mich / uns noch mehr irritiert.

LG
Alex

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[Editiert von Alex am: Freitag, April 23, 2004 @ 12:35 PM][/size]
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[Editiert von Alex am: Freitag, April 23, 2004 @ 12:45 PM][/size]
Momo
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#7

Beitrag von Momo »

Erstellt von Jana
Ich finde man sollte das alles nicht immer so dramatisieren. Mit nur einem normal hörenden Ohr kann man sehr gut klar kommen. Einschränkungen gibt es wirklich kaum. Anders ist es natürlich, wenn man auf beiden Ohren Probleme hat.
Bist du selbst betroffen? Und hast du einen Vergleich vorher nachher, falls du es bist? Natürlich muss man das nicht dramatisieren- es gibt sicher viel schlimmeres aber ich bin auch der Meinung es darf nicht banalisiert werden. Und ich empfinde es als normalhörende schon als Einschränkung auf einem Ohr nichts zu hören. Mein Sohn ist nun schon mehrfach fast vor ein Auto gelaufen, weil er nicht gehört hat woher das Auto kommt und leider genau dorthin gelaufen ist.... Glücklicherweise wohnen wir in einer Spielstrasse.
Zu Alex: ich kann dir anbieten mich mal anzumailen und dann können wir uns gern austauschen. ich bin ja nun mit dem einseitigen Hören schon seit 2 jahren vertraut. Ich verstehe allerdings nicht warum keine weiteren Untersuchungen aufgrund seines Alters gemacht werden können. Ein MRT oder Kernspin ist meist einfacher ohne Narkose je kleiner die Kinder sind. Sie müssen nur SUPER müde sein und bekommen dann einen Schlaftrunk und dann geht das prima! Aber oft findet man die Ursache für SH gar nicht.
Jedenfalls denke ich je früher eine HG Versorgung desto besser. Durch warten wird leider viel Zeit verschenkt. Du kannst doch auch beobachten wie er sich mit HG verhält und daran merken, ob es was hilft und wenn nicht- schaden tut es jedenfalls nicht und wenn der Kleine später selbst entscheiden kann das schlechte Ohr nicht zu versorgen ist es dann sicher immer früh genug zu verzichten , aber bis dahin weiss man ja nie so genau was doch noch ankommt und ob er nicht doch von einer HG Versorgung (welche aucch immer) profitiert. Nicht abspeisen lassen und ruhig mehrere Meinungen einholen. Ausserdem scheint bei ihm ja auch noch Hörvermögen da zu sein (laut Bera)!
Alles Gute
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Jana
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#8

Beitrag von Jana »

Natürlich sollte man solch eine Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen, ich möchte mit meiner Aussage auch eher Mut machen. Richtungshören ist zwar eine Einschränkung, jedoch eine geringe.
Andrea. Deine Situation ist auch eine ganz andere, zum einen bist Du erst später, soweit ich Dich verstnaden habe, auf der einen Seite ertaubt und zum anderen bist Du auch auf dem anderen Ohr zusätzlich eingeschränkt. Ein Mensch, der jedoch von Geburt an nur auf einer Seite hört, der stellt sich auf diese Situation ja auch ganz anders ein. Mit Musik hatte ich nie Probleme und im Straßenverkehr auch nicht. Und zu Deinem letzten Satz: Ich wünsche mir natürlich auf beiden Ohren Hören zu können, wer wünscht sich das nicht (wenn aber, dann bin ich eher für eine OP!Habe jedoch noch nicht genug INfos um mich zu entscheiden)
Momo, ich sage ja nicht, dass es nicht schlimm ist, sondern, dass man trotzallem ein normales Leben führen kann,Vorraussetzung natürlich, dass nur ein Ohr betroffen ist. Man muss nur darauf achten, dass die Kinder vielseitig gefördert werden. Neben den ganzen medizinischen Untersuchungen sollte auch darauf geachtet werden, dass die Ohren duch Musik sensibilisiert werden. Das macht eine Menge aus. Das hatte ich hier im Forum schonmal geschrieben und das ist nicvht nur blabla, stimmt wirklich!
Ich finde es gut, dass hier den betroffenden Eltern verucht wird zu helfen, bloß ist es von Kind zu Kind unterschiedlich, manche Kinder kommen besser und manche schlechter damit klar. Und manche Kinder kommen halt auch nicht mit Hörgeräten klar, u.a. weil es das Gefühl des anders seins verstärkt.
Sicher sollten alle Eltern das nur mögliche tun, die Möglichkeiten sollten jedoch vorsichtig abgewogen werden.
Jana

Jana
Momo
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#9

Beitrag von Momo »

Erstellt von Jana
ist es von Kind zu Kind unterschiedlich, manche Kinder kommen besser und manche schlechter damit klar. Und manche Kinder kommen halt auch nicht mit Hörgeräten klar, u.a. weil es das Gefühl des anders seins verstärkt.
Sicher sollten alle Eltern das nur mögliche tun, die Möglichkeiten sollten jedoch vorsichtig abgewogen werden.
Jana

Liebe Jana
genau das meine ich, manche kommen damit klar andere nicht. Und ich finde eben, dass Richtungshören im Strassenverkehr nicht ganz unwichtig ist und was ist mit Unterhaltungen bei Störlärm. Die Frage ist sollte man dem Kind nicht die Möglichkeiten die es gibt anbieten und es selbst entscheiden lassen, wenn es alt genug ist, sie anzunehemn oder eben nicht?! Nur wenn ein Kind erst ein, zwei oder drei ist kann es das noch nicht bewusst selbst entscheiden bzw. die Einschränkungen einschätzen! Natürlich grenzt ein HG gewissermassen aus, aber ich habe die Erfahrung gemacht, wenn die Leute ein HG sehen nehmen sie sprachlich mehr Rücksicht auf ein Kind und denken nicht "mein Gott ist das Kind unerzogen oder warum antwortet es nicht" (wenn es z.B. von der "falschen" Seite angesprochen wird).
Entscheiden was man nun tut müssen die Eltern natürlich individuell, denn jedes Kind ist anders und wie beretis erwähnt die einseitige HG Versorgung scheint umstritten, aber uns als Eltern ist eben auch nicht geholfen mit dem Satz "naja er hat ja noch das andere Ohr"! Und wenn ich es richtig verstehe ist Alex Kind ja auch nicht gehörlos, sonder "nur" sh auf dem einen Ohr- was spricht dann gegen eine HG Versorgung?
Die Idee mit der Musik finde ich gut!!!! Mein Sohn liebt Musik und da kann man mit der Hör-Förderung sicher gut anknöpfen.
Liebe Grüsse und nichts für ungut von Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Mone CH
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#10

Beitrag von Mone CH »

Hallo Alex,
meine Tochter ist 5Jahre alt und ist auf einem Ohr Taub das haben wir jetzt erst erfahren.
Ich wuste das sie ein Problem hat beim hören aber ich dachte nicht das es gleich so schlimm ist.
Um dir Mut zu machen wil ich dir sagen das sie alles macht wie andere Kinder auch,sie ist eine sehr lebensfreudiges Kind nie hätte ich oder jemand von der Fam. oder Verwantschaft gedacht das sie das hat mit den Ohr hat.
Sie liebt Musik singt bei jedem melodi mit fahrt Rad und Ski schwimmt gerne einfach alles was ein Kind in diesem Alter macht.
Das Sprechen hat sie auch gelernt und das schon früh auser den S, SCH, F und V kann sie noch nicht , aber man versteht sie trotzdem gut.

Allso Kopf hoch die kleinen kennen es nicht anders und für sie ist es ja so wie sie hören normal und ich bin sehr froh das es ja (nur) auf einer seite ist.

Gruss
Mone CH
:freude:
birgit j.
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Re: Die zweite BERA ohne Erfolg

#11

Beitrag von birgit j. »

Hallo,
mein Sohn Yannick ist ja auch einseitig SH. Bei uns ist es mit nicht ganz 3 Jahren festgestellt worden. Er trägt auf der betroffenen Seite ein ganz normales HG und kommt auch sehr gut damit klar. Wir und auch "Fremde" haben schon nach sehr kurzer Zeit die Verbesserung der Sprache, etc. bemerkt. Allerdings ist Yannick auch nur mittelgradig SH.
Ich würde noch einmal nachhaken.
Birgit mit Sohn (*99 links HV 89% - rechts HV 79% - mit Cassia M H2O versorgt)
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