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Phonak Nios Micra
Verfasst: 19. Jun 2010, 20:54
von SunflowerCH
hallo ihr lieben
nach ewig langer zeit schreib auch ich mal wieder hier! gelesen habe ich regelmässig, hatte nur nix zu sagen

!
nun muss ich aber mal wieder 'was fragen:
tim hat seit 2,5 wochen neue hörgeräte! bisher waren es die widex senso vita, neu die im betreff erwähnten phonak nios micra!
er ist sehr zufrieden mit den neuen, findet, dass er viel mehr hört als bisher. bis hierhin natürlich sehr erfreulich!
nun hab ich aber festgestellt, dass die batterien jeweils bereits nach 1 woche leer sind. bei den widex-geräten hat das 3 wochen gedauert! ist das so? ist das normal?
ausserdem hab ich die teile heute selbst mal "angezogen". mir ist fast das trommelfell geplatzt, so laut sind die! ganz am anfang hat auch tim gesagt, die seien viel lauter, inzwischen findet er aber alles gut so wie es ist. wir dachten da halt, dass es nur das neue hörgefühl sei, und er sie deshalb als lauter empfindet.
also meine frage: kann es sein, dass bei einem hörgerät die batterien schon nach 1 woche leer sind oder könnte das allenfalls auch mit der lautstärke zu tun haben? ne, oder?
bin gespannt, was ihr so für erfahrungen gemacht habt.
liebe grüsse und vielen dank schonmal für die antworten!
winke aus der schweiz, tanja
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 19. Jun 2010, 21:38
von JND
Hallo SunflowerCH,
zuallererst: Wenn Hörgeräte lauter werden, dann verstärken sie mehr. Und mehr Verstärkung bedeutet mehr Leistung und mehr Leistung bedeutet erhöhter Batterieverbrauch.
Der Stromverbrauch ist laut Phonak bei 1,3 mA. Sind so ziemlich normale Werte.
Achtung: Es gibt keine Informationen wie der Stromverbrauch gemessen wurde: Ob bei maximaler Verstärkung, mit Bluetoothstreaming oder minimaler Verstärkung, ob mit aktivierten Hörkkomforttechnologien wie Störgeräuschunterdrückung und SoundFlow.
Also 2-3 Wochen sollten eigentlich drinne sein. Es kann aber auch sein, dass die Hörgeräte an der Grenze ihrer Leistung arbeiten und deswegen viel Strom verbrauchen. Habt ihr mal Batterien mit mehr miliAmperestunden ausprobiert? Die sind ein klein wenig teurer, aber HG-Batterien sind in letzter Zeit dermassen günstig geworden...
Und wegen der extremen Lautstärke: Das Hörgerät ist auf den Hörverlust deines Kindes angepasst. Als "Normalhörender" ist das immer sehr viel mehr Verstärkung als man es gewohnt ist. Ich würde Tim einfach mal fragen ob bestimmte Geräusche wie das Knallen einer Haustür oder ein Helikopter oder Geschirrklappern zu laut sind. Evtl. mal beim Hörgeräteakustiker ein zweites, etwas leiseres, Programm einstellen lassen, wenn ihr euch wirklich unsicher seit wegen der Lautstärke und Tim das will.
Wenn du das alte HG "testgehört" hast, war das auch so laut? Es kann auch sein, dass nur bestimmte helle/tiefe Geräusche mehr verstärkt werden. (Ich tippe mal auf die tiefen, da diese den Lautheitseindruck unseres Gehör bestimmen, die hellen sind eher unangenehm, aber selten richtig laut)
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 19. Jun 2010, 22:20
von leb
Nabend,
mein Vorredner hat eigl. alles soweit auf den Punkt gebracht. Zumindest sehe ich das genauso
Bei mir ist der Batterieverbrauch auch sehr hoch geworden, komme etwa 5 Tage hin. Allerdings ist durch die leistungsfähigeren Geräte auch mehr Strombedarf gefragt. Hinzu kommt jetzt noch das iCom, was natürlich auch am Stromverbrauch zieht.
Ich würde sagen der Verbrauch ist normal, die Geräte müssen heutzutage auch viel mehr Sachen auf einmal machen...
Was du angesprochen hattest, es wäre sehr Laut... Ich würde auch lieber wieder ein leiseres Programm aufspielen lassen... Sicher ist Sicher und Lauter machen kann man das alle mal wieder...
Gruß
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 19. Jun 2010, 22:54
von fast-foot
Hallo JND,
JND hat geschrieben:Es kann auch sein, dass nur bestimmte helle/tiefe Geräusche mehr verstärkt werden. (Ich tippe mal auf die tiefen, da diese den Lautheitseindruck unseres Gehör bestimmen, die hellen sind eher unangenehm, aber selten richtig laut)
Kannst Du dies näher erläutern? Wenn ich mir die Kurven gleicher Lautheitsempfindung des menschlichen (normalen) Gehörs ansehe, stelle ich fest, dass tiefe Frequenzen im Vergleich zu hohen zwischen 1 und 4 kHz im unteren Pegelbereich einen sehr viel höheren Schalldruck aufweisen müssen, um als gleich laut empfunden zu werden. Erst bei sehr hohen Pegeln um 120 dB ist die Empfindung über den gesamten hörbaren Frequenzbereich einigermassen ausgeglichen.
Oder geht es hier um eine typische Pathophysiologie eines Gehörs mit einigermassen ausgeprägtem Hochtonverlust?
Vielen Dank.
Gruss fast-foot
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 20. Jun 2010, 10:46
von SunflowerCH
danke euch schonmal für eure antworten!
nein, das alte gerät war eben NICHT so laut! ich hab es immer wieder mal testgehört und es war für mich im gegensatz zum neuen nie unangenehm.
aber deine erklärung wegen der tiefen töne, die als lauter empfunden werden, würde ja zum nios passen. mir wurde erklärt, dass dieses gerät eben gerade bei einer hochtonschwerhörigkeit besonders gut sei, weil es die hohen töne in tiefere umwandelt. vielleicht ist es deshalb für mich unangenehm und für tim super, denn seine probleme liegen ja eben im hochtonbereich.
wir haben in 2 wochen wieder einen termin beim akkustiker. werde dort auch mal das thema ansprechen und sehen, was er meint.
diesen hohen batterieverbrauch finde ich aber schon extrem!
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 20. Jun 2010, 11:02
von Momo
SunflowerCH hat geschrieben:aber deine erklärung wegen der tiefen töne, die als lauter empfunden werden, würde ja zum nios passen. mir wurde erklärt, dass dieses gerät eben gerade bei einer hochtonschwerhörigkeit besonders gut sei, weil es die hohen töne in tiefere umwandelt.
aber dann müssten die tiefen doch nicht mehr verstärkt sein als vorher, es sei denn sein hörvermögen im tieftonbereich hätte sich verschlechtert...
wurde denn eine neuanpassung wegen hörverschlechterung gemacht?
bei meinem sohn halten die batterien ca. 10 tage (weniger wenn er zusatzgeräte wie fm nutzt).
es ist schon so, dass mehr verstärkung oder aktivierte extras (wie soundrecover) mehr verbrauch bedeuten. oder ihr habt schlechte batterien erwischt??
Grüße
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 20. Jun 2010, 11:44
von JND
Moin,
@fast-foot: Wenn ich als Signal nur Sinustöne nehme, hast du mit deiner Aussage recht (Gilt auch noch bei Pegeln von 100 Phon). Wenn ich allerdings komplexe Signale wie Sprache nehme gelten andere Regeln für die subjektive wahrgenommene Lautstärke: Hier summiert sich die Lautstärke in Abhängigkeit von der Bandbreite des angeregten auditorischen Filters. Je mehr auditorische Filter angeregt werden, desto lauter wird das Signal intern wahrgenommen. Und bei tiefen Frequenzen ist die Bandbreite der auditorischen Filter geringer als bei hohen.
@sunflowerCH:
Ich nehme mal an das SoundRecover aktiviert wurde? Hast du mal eine Flöte oder Geschirrklappern "testgehört"? Die müssten sehr viel tiefer klappern / tiefer klingen als man es als "normalhörender" gewöhnt ist. SoundReover würde eine Anhebung der von dir empfundenen Lautstärke erklären: Man kriegt bei den gleichen Geräuschen auf einmal in einem bestimmten Frequenzbereich mehr Input als man es gewohnt ist. Deswegen verschiebt sich die Lautheitswahrnehmung ersteinmal, bis man sich an das andere Hören gewöhnt hat.
Ein weiterer Effekt von Innenohrschwerhoerigkeit ist eine leichte Anhebung des Punktes, ab dem ein Ton als unangenehm laut empfunden wird. Es kann also sein, dass bei Tim der Punkt, ab dem ein Ton unangenehm laut ist, erst 5-10 dB später kommt als bei dir.
Re: Phonak Nios Micra
Verfasst: 20. Jun 2010, 17:18
von Karin k.
Hallo,
Wir haben auch die Nios Mikro und unsere Akustikerin hat gesagt, dass die Phonakgeräte beim hochstarten besondeers viel Strom verbrauchen. Seit wird darauf achten die Geräte nicht unnötig oft neu zu starten, ist die Lebensdauer der Batterien von ca. 1 Woche auf 3 Wochen angestiegen (trotz erhöhter Verstärkung)
Karin