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Was bedeutet das?
Verfasst: 23. Sep 2010, 19:48
von Suesse
Hallo Ihr Lieben,
ich war mit Jona (8 J) mal wieder in der MHH. Dort wurde diesmal folgender Befund erhoben: Distorsionsprodukt otoakutische Emissionen: Bds. bis 2 kHz im Konfidenzbereich, danach nicht im K rechts, links am K. Vor einem halben Jahr war der gleiche Befund noch bei 4 kHz. Wer kann mir das übersetzen Google konnte es nicht.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Britta

Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 23. Sep 2010, 20:33
von JND
Hallo,
kurz übersetzt:
Auf der linken Seite ist die Hörschädigung, wenn es eine gibt, geringer als 40 dB HL. Auf der rechten Seite ist die Hörschädigung im Tieftonbereich (unterhalb von 2000 Hz) grösser als 40 dB HL, oberhalb von 2000 Hz ist sie unterhalb von 40 dB HL.
Distorsionprodukt otoakustische Emmissionen (Abkürzung DPOAE) ist ein objektives Messverfahren, dass überprüft, ob die äußeren Haarzellen im Innenohr funktionieren.
Das Messverfahren arbeitet frequenzspezifisch, d.h. es kann geguckt werden, welche Töne gehört werden und welche nicht. Dazu werden 2 verschiedene Töne (=2 verschiedene Frequenzen) in das Ohr geschickt und das "Echo" des Innenohrs wird aufgenommen. Anhand der Antwort kann mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit (üblich sind 95%, in der Medizin meistens sogar 99%, das ist die sogenannte Konfidenz) gesagt werden, ob die äußeren Haarzellen im Innenohr funktionieren. Wenn sie funktionieren, ist der Test bestanden ("pass"), wenn nicht, ist der Test nicht bestanden ("fail"). Hörverluste größer als 40-50 dB HL bei einer bestimmten Frequenz können mit dieser Methode nicht nachgewiesen werden.
Ist das so verständlich? Oder ist noch etwas unklar?
ACHTUNG: Dies ist kein Beweis, dass dein Sohn nun so hört! Ohne andere Daten (Tonaudiogramm, Tympanogram etc.) kann man nur sagen, was der Befund bedeuten KANN. Das Tonaudiogramm und die Realität

kann auch vollkommen anders aussehen!
Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 23. Sep 2010, 20:44
von Suesse
Hallo Jnd,
das hiflt mir schon sehr viel weiter,Danke! Noch mal die Frage hat sich der Befund verbessert oder verschlechtert? Im Moment trägt er nur rechts ein HG was deutliche Vorteile bringt, gerade im Störschall von Mittlerweile 35% , Vorbefund über 20%.
Viele Grüße und vielen Dank für die schnelle Antwort
Britta
Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 23. Sep 2010, 21:12
von JND
Hallo,
rein nach den Zahlen her hat sich der Befund verbessert. Und hier wirds schwierig: Die Haarzellen verbessern sich normalerweise nicht. Also muss sich irgendwas anderes im Ohr verbessert haben (Schnupfen ist weg, Mittelohr ist dadurch wieder frei, oder es lag viel Ohrenschmalz vor dem Trommelfell oder...) , oder der Test vor zwei Jahren war fehlerhaft.
Also was genau sich nun verbessert hat, kann ich nicht sagen. Deswegen auch mein Hinweis auf die anderen Untersuchungen wie Tonaudiometrie etc. Wenn die links vollkommen in Ordung sind, passt das zu dem Befund. Für die rechte Seite, würde die Verbesserung durch die Hörgeräte einen Hinweis geben, dass der neue Befund richtig sein kann. Leider würde der alte Befund ebenfalls für die rechte Seite passen...Man kann aus 35% bzw. 20% Sprachverstehen im Störgeräusch keine Schlüsse ziehen, welche Töne nicht gehört werden.
Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 24. Sep 2010, 00:31
von fast-foot
Hallo Suesse,
wenn ich Deine Aussagen richtig interpretiere, sind alle Frequenzen von UNTEN bis 2 kHz im Konfidenzbereich, also darüber nicht mehr (links an der Grenze?).
Vorher waren sie bis 4 kHz in Ordnung. Das heisst, dass bei mehr gemessenen Frequenzen auf Grund der DPOAEs kein Rückschluss auf eine Schädigung der äusseren Haarzellen im betreffenden Frequenzbereich möglich war.
Also waren die Messergebnisse vorher besser (aus welchem Grund auch immer; mögliche Gründe wurden erwähnt). Ich gehe davon aus, dass vor der Messung allfälliges Ohrschmalz entfernt wurde; aber man weiss nie...
Ein zu hoher Geräuschpegel könnte die Messung ebenfalls verfälscht haben.
Verluste über 50 dB können "nachgewiesen" werden, allerdings nicht beziffert (sonst habe ich bezüglich DPOAEs etwas völlig falsch verstanden).
Wie sieht denn das Reintonaudiogramm aus (am Besten Luft- und Knochenleitung)?
Gruss fast-foot
Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 24. Sep 2010, 17:40
von Suesse
Hallo Fast Foot,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich noch einmal der ganze Befund.
Reintonaudiometrie: Schwelle bei 10-25 dB bds.
Distorsionsprodukt otoakutische Emissionen: Bds bis 2 kHz im Konfidenzbereich , danach nicht im K. rechts, links am K.
Hören im Störschall: Diskrimationsverlust bei 65 dB 35% ohne Hörgerät, mit 10% (Normbefund 0-20%). Ohrenschmalz habe ich keinen auf dem Bildschirm gesehen. Rechts hat er eine T-Tube.
Vielen Grüße
Britta
Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 26. Sep 2010, 13:10
von fast-foot
Dann nehme ich einmal an, dass die Werte um 25 dB eher bei den hohen Frequenzen ab 3 kHz liegen. Stimmt das?
Rechts kann ev. ein Paukenerguss für die etwas schlechteren DPOAE-Werte oberhalb 2 kHz verantwortlich sein. Dann müsste hier auch das Reintonaudiogramm etwas schlechter aussehen als links.
Wenn Du die dB-Werte für jede Frequenz links und rechts abtippen könntest, kann ich etwas mehr sagen.
Gruss fast-foot
Re: Was bedeutet das?
Verfasst: 26. Sep 2010, 14:39
von Suesse
Hallo Fast-Food,
ich habe nicht mehr an Befunden, mehr stand nicht im Berichte. Außer dem üblichen Anschreiben etc.
Viele Grüße
Britta