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Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 18. Nov 2010, 18:53
von Nicole, Oliver und Lea
Hallo, hier meldet sich eine frustrierte Mutter, deren schwerhöriges Kind im Regelkiga ist. Habe schon mal über einige Probleme berichtet. Die Erzieherinnen meinen, dass sie im Regelalltag nicht in der Lage sind auch Leas Bedürfnissen nachzukommen. Sie benutzen, obwohl Leas Hörwerte bei 65 und 80 db liegen, keine FM-Anlage und machen sich auch nicht die Mühe ihr mal Dinge nocheinmal oder direkt zu erklären. Lea sei in ihrer Entwicklung in vielen Bereichen nicht altersgerecht entwickelt mit ihren fünf Jahren. Der Kinderarzt widerspricht den Erzeiheinnen und sieht überhaupt keine Defizite. Wir haben versucht für Lea einen I-Status zu bekommen, wurde aber vom Gesundheitsamt aufgrund der hervoragenden Entwicklung in allen Bereichen abegelehnt. Meine Frage ist nun, ob die Erziehrinnen im Regelkiga dazu verpflichtet sind die FM-Anlage zu benutzen oder dieses verweigern können. Liebe Grüße Nicole

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 18. Nov 2010, 19:12
von cooper
Ein Gesetz, dass Erzieherinnen dazu verpflichten würde, FM-Anlagen zu benutzen, wirst du nicht finden.

Letztlich bist du darauf angewiesen, dass die Leute offen sind und mitmachen.

Es gibt da aber ein paar Möglichkeiten, dir das "Wohlwollen" zu sichern. Nämlich dann, wenn es für die Erzieherinnen nur all zu peinlich wäre, da nicht mitzuhelfen.

Z.B. könnte man versuchen, bei der lokalen Zeitung jemanden anzusprechen, ob die denn nicht mal was über die Schwierigkeiten von behinderten Kindern im Alltag machen wollen. Weil technische Möglichkeiten und Hilfen gäbe es ja viele, nur sind es ja die Normalhörenden, die letztlich das Kind behindern, indem sie keine Rücksicht nehmen.

Wenn dir das gelingt, kannst du davon ausgehen, dass der Kindergarten natürlich ein Muster an Integration sein wird. Wer will sich schon öffentlich als behindertenfeindlich outen?

Viele Grüße, Mirko

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 19. Nov 2010, 05:18
von NelemJ
Hallo, kann denn die Frühförderstelle sich nicht noch mit für euch einsetzen?? Die Beantragung der I-Stelle muss von Kindergarten erfolgten (zumindest in Berlin). Bei uns war es kein Problem. Die Frühförderstelle meinte, dass schwerhörige Kinder immer einen I-Status hätten. Hatten am Anfang nur den einfachen Status und nach einer Beratungsrunde (Kindergarten, Frühförderung, Eltern, Jugendamt (wegen den Kosten)) sogar den B-Status. Unser Kind ist sonst auch super entwickelt halt nur die Schwerhörigkeit und die Sprachentwicklungsverzögerung.

FM-Anlage wird hier auch noch nicht benutzt. Soll wohl erst kommen, wenn unserer Maus 3 Jahre wird und die Gruppe wechselt.

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 19. Nov 2010, 08:08
von Momo
hallo,

die situation ist natürlich schwierig. es gibt kein gesetz, dass die erziehrin zwingt die fm zu tragen. ich glaube auch nicht, dass das sinnvoll ist, denn wennn sie nicht wollen dann tun sie es immer nur halbherzig und im schlimmsten fall lassen sie ihren unmut über die "bevormundung" soagar an eurem Kind aus.
wenn ich mich richtig erinnere (entschuldige wenn es falsch ist) hattet ihr doch bereits kontakt zum lbzh in oldenburg und es ist auch jemand bei euch im kiga gewesen, um mit den erzieherinnen zu sprechen? wurden da denn keine vereinbarungen getroffen zum weitern vorgehen? ich würde jetzt erstmal empfehlen nochmal kontakt zum lbzh aufzunehmen und dort die probleme schildern. dann muss nochmal eingehend mit den erziehern geredet werden!
eine andere oder zusätzliche möglichkeit wäre natürlich, wie mirko schreibt, auch die kontakaufnahme zum behindertenbeauftragten in eurer gemeinde/ stadt oder landkreis mit der frage an wen man sich bei solchen problemen wenden kann.
in niedersachsen ist es leider tatsächlich so, dass allein eine sh kein grund für einen i-status ist. da muss man schon sehr gut argumentieren mit zusätzlichen problemen, die dann einen solchen rechtfertigen würden. ein grund wäre da z.b. eine allgemeine entwicklungsverzögerung, aber meines wissens auch eine massive sprachentwicklungsverzögerung und damit einschränkung in der altersgerechten kommunikation.
sind die erziherinnen denn grundsätzlich bereit euch zu untersützen, ahben nur ohne i-status das gefühl nicht genug zeit zu haben? oder ist es eher so, dass sie auch keine lust auf (zusatz)anstrengung haben? ich frage das, weil sich mir natürlich bei einem kiga wo die erzieherinnen schon das tragen einer fm im stuhlkreis ablehnen, was ja nicht mit viel aufwand verbunden ist, die frage stellt, ob sich da viel ändert, vor allem die einstellung, wenn das kind einen i-status hat und sie dann dort überhaupt gut aufgehoben ist.

gibt es denn keine alternative bei euch? einen kleineren (privaten) kindergarten?
ich kann euch nur raten, dem ganzen jetzt massiv nachzugehen, denn sonst vertrödelt ihr einfach wertvolle (entwicklungs) -zeit.

grüße

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 20. Nov 2010, 14:05
von Nicole, Oliver und Lea
Hallo Momo, du hast recht, wir sind zur Zeit im Kontakt mit dem LBZ, aber nun wurde die Frage aufgeworfen inwieweit der Kiga zur Nutzung der FM verpflichtet werden kann. Es wird wohl ein Kigawechsel stattfinden, aber irgendwie sind die Erzieherinnen im Bereich Verden teilweise sehr eigen. Eine Garantie, dass ich im nächsten Kiga nicht diese Probleme habe, gibt es wohl nicht. Auch die Beraterin vom LBZ hat gesagt, dass sie noch nie so unhöflich in einem KIga empfangen wurde, wie in diesem. Ich habe schon echt Angst,dass wir keinen Kiga finden, der dazu bereit ist. Was ist dann? Ich kann Lea ja nicht zu Hause lassen. Sind die Kigas eurer Kinder eigentlich hinsichtlich der Akustik verändert worden? LG Nicole

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 22. Nov 2010, 11:42
von Momo
hallo nicole,

ich denke nicht, dass es ein gesetzt gibt, das erzieherinnen verpflichtet eine fm zu tragen. allerdings hat auch ein sh kind ein recht auf teilhabe und vor dem hintergurnd der inklusion ist so ein umgang mit euch unglaublich. Ist der kiga eigentlich ein kommunaler oder kirchlicher? wenn letzteres wo ist da die nächstenleibe usw.?.....

sicher gäbe es möglichkeiten druck auf den kiga und die erziehrinnen auszuüben und sie mehr oder weniger direkt zu zwiongen z.b. eine fm zu tragen. die frage ist nur, was bringt das deinem kind? wahrscheinlich gar nichts, da die innere bereitschaft scheinbar gar nicht da ist. und glube mir es gibt 1000 andere möglichkeiten ein kind auch dann auszuschließen, wenn die fm getragen wird. sprich alleine das tragen der fm wird keine verbesserung in der förderung und inklusion deines kindes bringen, fürchte ich.

mein rat- schaut euch, evtl. gemeinsam mit hilfe des lbz, nach einem anderen kiga (ggf. auch in der nachbargemeinde) um. in der regel sind kigas krichlicher träger offener was die einbeziehung behinderter kinder angeht (es gibt auch ausnahmen), evtl. gibt es einen privaten kiga (elterninitiative)? vielleicht findet ihr einen kiga, der bereits integrationsgruppen hat, selbst wenn euer kind kein i-kind ist, zeigt das ja die prinzipielle bereitschaft des kigas sich auf kinder mit besonderen bedürfnissen einzustellen. dann soltest du in dem kiga hospitieren und auch genau fragen, wie sie mit behinderung umgehen und ob sie bereit sind mit dem lbz zusammen zu arbeiten und unter anderem die fm zu tragen.

was hat das lbz denn geraten?

gruß

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 3. Dez 2010, 20:10
von Timmy
Hallo Nicole,
finde es unglaublich dass die Erzieherinnen nicht mit euch kooperieren , gerade die FM-Anlage ist so wichtig für eure Tochter . Meine Tochter hat im Stuhlkreis oder bei Spielen mit den Erzieherinnen immer ihre FM-Anlage getragen .
Die Mitarbeiterin unserer Frühfördestelle hat sich den Kindergarten genau angeschaut und Tipps gegeben wie man die Akustik des Raumes verbessern kann , alle Vorschläge waren nicht machbar aber ich habe mir in einem Teppichladen verschiedene Teppichreste besorgt und mit Hilfe von zwei anderen Muttis die Spielzeugkisten aus Holz innen mit Teppich verkleidet( die Bauklötze oder die anderen Spielsachen fielen dadurch auf ein weiches Polster). Die Stuhlbeine haben wir unten mit Filzgleitern ausgestattet , die Tische ebenso , dadurch hat sich der Lärmpegel wesentlich verringert ( was den normalhörenden Kindern ebenso zugute kam).
Aus Brandschutzgründen durften wir allerdings nicht die hohen Decken mit Laken oder Stoffen abhängen aber die Erzieherinnen bestätigten mir dass der Lärmpegel in der Gruppe deutlich reduziert war.
Vielleicht hilft dir dieser Tipp
Viele Grüsse
Timmy

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 4. Dez 2010, 12:19
von Nicole, Oliver und Lea
Vielen Dank für die Tipps. Leider hat das LBZ OL bestätigt, dass der Kiga keine Veränderungen (wenn man es überhaupt so bezeichnen kann) will und uns geraten die Einrichtung zu wechseln. Leider gibt es keine Garantie, dass es woanders besser ist. Davor habe ich echt Angst. Wir haben auch keinen privaten Kiga in der der Nähe. Nächste Woche haben wir einen Termin bei der Stadt. Mal sehen, wie es weitergeht.
LG Nicole

Re: Weitere Probleme im Regelkiga

Verfasst: 4. Dez 2010, 18:08
von Momo
Liebe Nicole,

nein eine Garantie gibt es nicht.

Wäre eine Möglichkeit, dass jemand vom LBZ OL mitkommt, wenn ihr andere Kigs anguckt, um ein wenig vorzufühlen?

Ich drück die Daumen!

Grüße