Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Hannes10
Beiträge: 44
Registriert: 6. Jul 2011, 12:52
13

Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#1

Beitrag von Hannes10 »

Hallo Forum,

ich bin 40 J. alt und habe innerhalb eines Jahres im Hochtonbereich derart abgebaut, dass ich zum Sprachverständnis v.a. in geräuschvoller Umgebung Hörgeräte brauche. Bin also Neuling, was das Thema betrifft. Ich bin also mit meiner VO vom HNO zu einer Akustikerkette gegangen und habe inzwischen mehrere Geräte beidseitig "Probegetragen“. Vom Siemens Life 301 über Otikon Acro Pro, Otikon Agil Pro, bis zum Audioservice Riva 2 Duo. Dabei habe ich alle Geräte mit Dünnschlauch und Schirmchen bzw. Ex-Hörer mit Schirmchen getragen. Die Preise rein für die Geräte haben mich dann fast umgehauen: Zuzahlungen von 2800,-, 3000,-, 5000,- und 850 ,- erwarten mich für diese Geräte bei dieser Kette.
Insgesamt haben alle Geräte in Standardsituationen geholfen, mit dem Otikon Agil Pro war sogar Musikhören wieder ein Genuss (der allerdings sehr teuer zu bezahlen wäre), aber bei dienstlichen Besprechungen in größeren Runden, z.T. im Freien, hat mich keines dieser Geräte wirklich überzeugt, sodass ich schon etwas zum billigsten Gerät tendiere.
Was mich als Neuling insgesamt etwas schockiert hat, ist die Tatsache, dass nur bei den teuren dieser modernen Geräte die Lautstärke manuell regelbar ist und dass es heutzutage nicht möglich ist, seine Geräte zu Hause am PC zumindest „nachzujustieren“. Die Rennerei in den Laden, um mal in einem Programm kleine Veränderungen vorzunehmen, nerven total. Nun habe ich gesehen, dass Geräte von Phonak mit dem icube als PC-Schnittstelle zu programmieren sind. Die Software ist frei verfügbar. Dieser ist in den USA für 360 $ (ca. 250 €) erhältlich. Daher meine Frage: Hat jemand Erfahrung damit und welche Geräte von Phonak sind für eine leichte bis mittlere Hochtonschwerhörigkeit geeignet und dabei möglichst bezahlbar?
Die billigeren Geräte von Phonak können ja leider nicht mit dem icube programmiert werden. Die billigsten Geräte, die ich gefunden habe, sind das Phonak Certena Art micro (petit), Phonak Audeo Yes 3 EX (wobei mir die EX-Hörer vom Tragekomfort her nicht so gefallen haben) oder die Naida-Reihe. Wobei die Naida ja mehr für mittlere bis starke Schwerhörigkeit sind und wohl nicht mit den dünnen Schläuchen zu tragen sind.
Hat jemand eine Empfehlung, da ich unbedingt noch ein Phonak Gerät probieren möchte ?

Viele Grüße

Hannes
Hannes10
Beiträge: 44
Registriert: 6. Jul 2011, 12:52
13

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#2

Beitrag von Hannes10 »

Hallo,

jetzt antworte ich mir mal selbst. Nach den oben genannten Tests habe ich dann den Akkustiker gewechselt, der mir bsp. die Siemens Life für ganze 1000,- € weniger angeboten hat. Aber ich wollte ja Phonak ausprobieren.
Ich habe im Wechsel die Phonak Audeo Smart S V und IX mit Ex-Hörern getragen und mehrere Hörtests (auch mit Umgebungslärm) durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass v.a. im Lärm das Sprachverständnis mit den IXern wesentlich besser ist als mit den Vern. Super an den Geräten ist, dass es mir bisher nicht gelungen ist, sie zu Rückkopplungsgeräuschen zu bewegen.
Klanglich habe ich die Otikon Agil Pro noch besser in Erinnerung (natürlicher Klang, Hifi Qualität beim Musikhören), jedoch hatte ich mit den Otikon in schwierigen Situationen Probleme mit dem Sprachverständnis. Die Phonak klingen etwas schrill/scharf. Da ich die Hörgeräte ja vor allem für die Arbeit brauche, muss ich daher den Phonak den Vorzug geben.
Also habe ich mich schweren Herzens für die Phonak Audeo Smart S IX entschieden, obwohl die fast 3900,- € Zuzahlung echt schwer erträglich sind (Eine Fernbedienung PilotOne gabs noch dazu, weil über den Knopf an den Geräten nur die Programme oder nur die Lautstärke verstellt werden kann, mit der FB beides möglich ist).
Jetzt würde ich nur noch gerne die Möglichkeit haben, die Geräte selber "feinzujustieren" bzw. die umfangreichen Einstellmöglichkeiten mit der Target Software selbst zu erkunden und so die Geräte für mich zu optimieren. Ich stelle mal Infrage, ob der Akkustiker sich bei soviel verschiedenen Gerätefirmen und Möglichkeiten wirklich zu 100 % mit den speziellen Möglichkeiten auskennt. Außerdem könnte ich viel mehr ausprobieren. Eine Anfrage von mir an Phonak bezüglich der Software wurde negativ beantwortet, was ich absolut nicht verstehen kann.
An den Icube ist ja nicht so schwer heranzukommen.
Hiermit beende ich erstmal meinen kleinen Erfahrungsbericht zur Hörgeräteerstversorgung eines Hochtonschwerhörigen.

Viele Grüße

Hannes

P.S.: Wenn mir jemand mit der Target Software aushelfen kann, freue ich mich natürlich über eine PN. Dann berichte ich auch über diese Erfahrung !
Ira
Beiträge: 42
Registriert: 28. Mär 2011, 19:19
14
Wohnort: Hannover

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#3

Beitrag von Ira »

Hallo Hannes, lese mal diesen Treand " digitale geräte selber programmieren " , ich glaube da gibt es Antworte auf deine Fragen
LG Irina
asterix79
Beiträge: 153
Registriert: 5. Sep 2011, 20:09
13
Wohnort: 7xxxx

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#4

Beitrag von asterix79 »

Hallo Hannes,

also ich spreche jetzt mal hier als Akustiker mit 14 Jahren Berufserfahrung:

Welches HG du wählst ist und bleibt immer eine Frage des "Hörgeschmacks" und sollte immer den best möglichen Kompromiss darstellen zwischen einem möglichst optimalen Verständniss und dem besten Klang. Aber ein Hörgerät ist eben "nur" ein Hilfsmittel und wird immer ein Kompromiss bleiben.

Zu der Frage nach dem selbst einstellen von Hörgeräte durch deren Träger bin ich immer sehr zwiegespalten. Einerseits verstehe ich den Wunsch mancher HG Träger ihre Einstellung selbst zu optimieren, andererseits weis ich um die Möglichkeiten sich die Einstellung gnadenlos zu "verhunzen".

Ich möchte hier auch jetzt nicht auf der Doktrin rum reiten "das kann nur ein Akustiker"... aber wie du schon selbst festgestellt hat gibt es sicher den einen oder anderen Akustiker der mit dem einen Hersteller besser kann als mit dem anderen. Mir geht es da nicht anders.

Und jetzt kommt doch das goße ABER:
Als Akustiker sehe ich immer wieder ähnliche Probleme aus ganz verschiedenen Blickinkeln: Schüler mit hörgeräten, Rentner die nurnoch zuhause "vor der Glotze" rumhängen, Berufstätige mit mehr oder weniger viel Zeit und teils sehr anspruchsvolen Hör- / Vertehsituationen. Und diese vielen immer wieder sehr unterschiedlichen Blickwinkel schaffen mit der Zeit eine gewisse Erfahrung und aus diesem Erfahrungsschatz wird ein guter Akustiker schöpfen. Er wird schnell merken welche Korrekturen zu einem Erfollg führen und welche nicht. Diesen Erfahrungsschatz hat der SH in der Regel nicht. Denn oft gibt es auch mehrere möglichkeiten durch Korrekturen zu ein und dem selben Ergebnis zu kommen. Doch häufig muss ich in meiner Praxis erleben das beim gleichen Kunden die eine Möglichkeit zu erfolg führt die andere aber in einem "Fiasko" endet.

Wenn du es unbedingt einmal ausprobieren möchtest mit dem selbst einstellen und dein Akustiker etwas Verständniss hat dann vereinbaren einen Termin mit Ihm und frage ihn doch ob er es dich mal versuchen lässt. Ich vermute du wirst von den möglichkeiten der Software fast erschlagen werden und merken, wo soll ich anfangen, was mache ich als erstes, was als zweites, was zum schluss? Denn auch die Reihenfollge der Korrekturen kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Mein kleiner Tipp an alle, vorallem "Anfänger": Macht euch Notizen, schreibt euch in Stichworten auf was an den HG's gut war und was schlecht, welche Situationen waren problematisch, warum waren sie aus eurer Sicht problematisch? Je mehr Infos ihr eurem Akustiker gebt um so besser wird er eure Vorgaben umsetzten können. Wenn er ein guter Akustiker ist wir er euch aber auch klar sagen wenn bestimmte dinge so bei dir / euch nicht umzusetzten sind weil das Hörvermögen es event. nicht mehr hergibt.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.
LG Asterix
Asterix79, HG-Akustik-Meister, Augenoptiker
[hr]
Ich tue Recht und scheue keinen Feind. (aus "Wilhelm Tell", Friedrich Schiller)
Im Krieg wird kein zweiter Preis vergeben. (Omar N. Bradley)
EinOhrHase
Beiträge: 699
Registriert: 28. Jun 2011, 20:05
14
Wohnort: Naehe Ulm

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#5

Beitrag von EinOhrHase »

Salut,

was das Einstellen der Geräte betrifft kann ich meinem Vorredner in vielen Dingen a) recht geben und b) nachvollziehen - als Kunde.

Man braucht als Akustiker schon ein gutes Gehör und Gefühl (und natürlich Erfahrung), um das gewisse Feintuning der Geräte vornehmen zu können.
Was nützt es dem Akustiker, wenn er nach geraumer Zeit vom Kunden zu hören bekommt: Keine Verbesserung / Verschlechterung in dieser oder jener Situation?

Mein Akustiker - inzwischen ein Begleiter seit ich BAHA-Geräte trage hatte sich damals schwer für mich eingesetzt, dass ich auch gut versorgt werde. Als Kunde (in meinem Fall) wäre es schlecht für die "Partnerschaft" Akustiker-Kunde, wenn ich ihm nicht einen Schritt entgegen komme und ihn in der Form unterstütze dass er sich leichter tut mit dem Feintuning wie auch bei der Gerätewahl etc.
Letztendlich profitieren beide Seiten - da bin ich überzeugt davon, dass es nur so funktionieren kann um das Beste aus einem HG herauszuholen - ganz gleich welcher Hersteller, welches Modell und welche Form des HGs.

Für den einen oder anderen HG-Träger hier sind schon 500,- € ne Menge Geld - keine Frage. Dennoch würd ich das mal hochrechnen bis zum nächsten HG-Wechsel, was ich von dem Gerät dann effektiv habe.
Das sind in meinem Fall ca. 6000 ,- € die gut investiert werden wollen (abgesehen davon, dass bei BAHAs die Kasse die ganzen Kosten übernimmt).
Man sollte sich im klaren darüber sein, dass man in der Regel sein neu gekauftes Gerät mind. 6 Jahre lang tragen wird und muss bis man ein neues beantragen kann. Es sei denn, man hat "ein wenig" Geld auf der Seite und kauft sich selbst ein neues....

By the way:
Ich persönlich empfehle jedem HG-Träger einen kleinen Testbericht zu seinem Testgerät zu erstellen.
Zum einen ist das ein Feedback für den Akust iker zum anderen ein Feedback für den Hersteller, damit er für die nächsten Generationen der HGs entsprechende Verbesserungen vornehmen kann.
Da braucht man dann - in meinen Augen - nicht an Umfragen zu den HGs teilnehmen.
Zuletzt geändert von EinOhrHase am 9. Sep 2011, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
Körper(sprache) lügt niemals :!:

BAHA-Träger seit 1998
Hannes10
Beiträge: 44
Registriert: 6. Jul 2011, 12:52
13

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#6

Beitrag von Hannes10 »

Hallo,

@Asterix: Ich möchte nicht die Grundsatzdiskussion über das Selbsteinstellen von HG aufwärmen. Diese wird ja in dem Beitrag, auf den Irina hinweist, geführt.
Ich meine ja auch nicht, dass ich prinzipiell das Gerät mit seiner Grundkonfiguration und Ohrstück besser einstellen könnte, als der Akkustiker.
Mir geht es darum, in der vom Akkustiker voreingestellten Konfiguration kleine Einstellungsänderungen ausprobieren zu können und diese ggf. schnell wieder rückgängig machen zu können bzw. sie weiter zu verändern und unter Alltagsbedingungen testen zu können. Mal im Musikprogramm die Störgeräuschunterdrückung rauszunehmen, am Equilizer regeln und ähnliches mal ausprobieren.
So wie jetzt im Moment beispielsweise: Für mich hatten die Stimmen zu viele Höhen, Tiefen höre ich ja noch (offene Versorgung). Ich hatte das Gefühl, dass dazwischen irgendwie die Mitten fehlen. Also zum Akkustiker hin. Höhen etwas weg, Mitten etwas mehr. Den Effekt beurteilen kann ich erst nach einer gewissen Zeit und dem Erleben unterschiedlicher Situationen. Ist nicht so toll. Jetzt hätte ich selbst z.B. die Höhen wieder raufgeregelt, probiert, und ggf,. die Mitten auch wieder runtergeregelt. Jetzt muss ich erst wieder zum Akkustiker. Was machen ? Alles rückgängig oder nur die Höhen rauf ? Und dann wieder nach zwei Tagen hin und die Mitten auch wieder runter ?
Das ist halt echt nervig und zeitaufwändig.
Oder das Problem mit dem Musikprogramm. Ich habe mir ein recht lautes Musikprogramm einstellen lassen. Nun gehe ich nach Hause und die Automatik schaltet manchmal schon beim Vorbeigehen an einer Musikquelle auf der Strasse (manchmal auch wenn ein Martinshorn in der Nähe ist) in das Musikprogramm und mir fallen fast die Ohren ab. Ich könnte doch selbst das alte Musikprogramm wierder herstellen und meine "lauten" Musikeinstellung als eigenes Programm zusätzlich programmieren.
So musste ich also am nächsten Tag wieder zum Akkustiker. Auch um mein Musikprogramm einzustellen, werde ich sicher noch etliche Male hingehen müssen. Des weiteren würde ich gerne mal versuchen für den Fernseher gute Einstellungen zu finden.
Ich würde mir eben einfach wünschen mit dem Laptop in den realen Hörsituationen ein bischen rumregeln zu können. Vielleicht kann ich mir ja mal die Software und den Icube übers Wochende ausleihen :) .
Ich bin auch durchaus dazu bereit, mich intensiv mit der Software und den Einstellmöglichkeiten zu beschäftigen, schließlich wird mich das Ganze ja mein restliches Leben lang begleiten.
Ich kann es einfach nicht verstehen, dass ich für Geräte dieser Preisklasse auf Nachfrage die Software dafür nicht bekomme.
Es werden doch die wenigsten ihre Geräte selbst programimieren wollen bzw. können. Auch der Icube kostet ja noch ein Haufen Geld.
Auch der Akkustiker könnte doch davon profitieren, wenn ich berichte, wie ich das eine oder andere Problem beheben oder manche Hörsituationen verbessern konnte.

Viele Grüße

Hannes
Naidaohr
Beiträge: 55
Registriert: 22. Apr 2011, 11:39
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#7

Beitrag von Naidaohr »

@ Hannes10

sag ich doch!

Ich stimme dir in allem zu und leide selbst unter den gleichen Aspekten, wie du. Deine Beiträge könnten quasi von mir sein... siehe Thread 'digitale Geräte selbst programmieren'

Nur eines glaube ich nicht so ganz, nämlich dass wenn das Angebot da wäre (benutzerfreundliches Equalizer-Interface, welches nicht in die Grundprogrammierung der Geräte eingreift), dass die WENIGSTEN ihre Feineinstellungen selbst vornehmen wollten. Im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass so eine Software, zu den wahrlich sehr teueren Geräten, dankbar angenommen werden wird und es immer mehr werden würden, die a) Geräte kaufen und b) die Software dazu. Schliesslich haben auch die meisten älteren HG-TrägerInnen Enkel zu Hause, die sich mit PC und solchen Dingen auskennen und helfen können.
Was hier vor allem wichtig ist: eine natürliche Hörsituation zum Einstellen der Feinheiten und nicht etwa eine wattegepolsterte, schalldichte Teppichzelle in welcher sich (fast) alles gut anhört!

Ich bin sicher, dass hier noch eine Riesenmarktlücke klafft. Vor allem auf deutschem Boden...

Und ich fange an zu glauben, dass es die deutsche Geschäftspolitik ist und die Akustiker sind, die grosse (unnötige) Angst davor haben, den Kunden ein Stück Selbstständigkeit mitzugeben, weil Sie davon überzeugt sind, dass es dann weniger Kunden gibt.

Beweisen kann das natürlich niemand, aber behaupten tun das alle Akustiker.

Für mich nur noch dummes Geschwätz...
Zuletzt geändert von Naidaohr am 13. Sep 2011, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
asterix79
Beiträge: 153
Registriert: 5. Sep 2011, 20:09
13
Wohnort: 7xxxx

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#8

Beitrag von asterix79 »

Hallo Naidaohr und die anderen,

wie ich heute schon in einem anderen Tröt ( http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... php?t=5090 ) schrieb, hatte ich heute mal wieder die Gelegenheit mit unserem Außendienstler von Siemens zu sprechen. Hauptsächlich wegen dem Aquaris.
Aber ich habe die Gelegenheit genutzt um auf den Wunsch einiger hier einzugehen, die sich ein, ich nenne es mal "Kundeninterface" wünschen.

Erste Reaktion: Bist du dir sicher, wenn du ihnen den kleinen Finger gibst dann... Meine Antwort darauf war dass was man hier im Forum ja in anderen Tröts lesen kann: Dann besorgen sie sich das Interface und die Software übers Netz und haben sofort vollen Zugriff auf alles... (der Außendienstler hat ganz schön doof geschaut, echt! Ich glaube vorallem die Hersteller können / willen sich das garnicht vorstellen).

Ich habe dann vollgenden Vorschlag als Denkanstoss für die Entwicklungsapteilung gemacht:
- Kundeninterface mit beschränktem Zugriff auf "Equlizer", Störgeräuschreduzierung und Richtmikrofon.
- Realisierung des Interfaces via Smartphon (wie eine App), wird aber wohl nur mit Streamer / Fernbedienung als Interface zwischen Smartphone und HG gehen.
- die meisten HG's verfügen heute über eine Dataloggingfunktion. Diese sollte auch die vom Kunden vorgenommen Veränderungen mit dokumentieren. Dadurch können der SH und der Akustiker gemeinsam das ganze besprechen und weiter optimieren.

Ich will ehrlich sein, bis sowas kommt wird es noch eine ganze weile dauern. Aber könnte sowas nicht ein möglicher Lösungsweg sein um "euch" mehr Möglichkeiten an die Hand zu geben und wir geben nicht gleich alles aus der Hand?

Ich bin mir zwar sicher das viele ältere Akustiker das nicht mitmachen werden. Aber ich wäre der erste der es ausprobiert! Vieleicht nicht mit jedem Kunden, aber so 2-3 Kandidaten dafür hätte ich auch.

In der Hoffnung auf eine weiter sachliche Diskusion, ohne Polemik,
LG
Zuletzt geändert von asterix79 am 13. Sep 2011, 23:24, insgesamt 2-mal geändert.
Asterix79, HG-Akustik-Meister, Augenoptiker
[hr]
Ich tue Recht und scheue keinen Feind. (aus "Wilhelm Tell", Friedrich Schiller)
Im Krieg wird kein zweiter Preis vergeben. (Omar N. Bradley)
Naidaohr
Beiträge: 55
Registriert: 22. Apr 2011, 11:39
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#9

Beitrag von Naidaohr »

Dazu nur drei Worte: W. O. W. !

:eek:
asterix79
Beiträge: 153
Registriert: 5. Sep 2011, 20:09
13
Wohnort: 7xxxx

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#10

Beitrag von asterix79 »

Noch ein Hinweis zu meinem Vorschlag:

Ihr müsst so einen Vorschlag als Schwerhörige sehr intensiv und immer wieder direkt an die Hersteller herantragen, nur dann wird sich etwas ändern!!! Geht nicht über euren Akustiker sondern an die Hersteller, anrufen, E-Mails oder Briefe schreiben. Lasst euch nicht unterkriegen, je mehr das machen um so eher wird sich was tun. Und wenn erstmal ein Hersteller damit angefangen hat dann werden nach und nach die anderen nachziehen.

Wenn die Möglichkeit eines "Kundeninterfaces" erstmal da ist wird sie nach und nach auch von den Akustikern genutzt werden.

Ich kann mich noch genau erinnern als bei den ersten Geräten das Datalogging aufkam. Erste Reaktion älterer Akustiker: das braucht kein Mensch, hat doch bisher auch ohne geklappt...
Und heute wird es eigentlich recht intensiv genutzt.

:jump: LG Asterix (der immer wieder für ne Überraschung gut ist)
Zuletzt geändert von asterix79 am 13. Sep 2011, 23:16, insgesamt 2-mal geändert.
Asterix79, HG-Akustik-Meister, Augenoptiker
[hr]
Ich tue Recht und scheue keinen Feind. (aus "Wilhelm Tell", Friedrich Schiller)
Im Krieg wird kein zweiter Preis vergeben. (Omar N. Bradley)
Naidaohr
Beiträge: 55
Registriert: 22. Apr 2011, 11:39
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#11

Beitrag von Naidaohr »

asterix79 hat geschrieben: Ich kann mich noch genau erinnern als bei den ersten Geräten das Datalogging aufkam. Erste Reaktion älterer Akustiker: das braucht kein Mensch, hat doch bisher auch ohne geklappt...
Und heute wird es eigentlich recht intensiv genutzt.
:daum:

Genau das ist auch meine Erfahrung beim oberflächlichen Studieren der technisch-elektronischen Evolution in der Menschheitsgeschichte! Erst heißt es, brauchen wir nicht, und dann wollen's doch alle haben! Telefon, Computer, Handy....

Aber... es ist halt auch als Endkunde sehr schwer, überhaupt an Hersteller zu kommen, geschweige denn den richtigen Ansprechpartner zu finden UND dann auch angehört zu werden. Ich denke, dass auch Akustiker und Akustikermeister den grössten Beitrag zu leisten können, wenn sie die Hersteller kontaktieren. Zudem kennen viele Kunden die Fachwörter nicht, und ich denke, wir wollen ein "kundenfreundliches Interface" reicht da einfach nicht aus. Sowas muß beschrieben werden (Equalizer-ähnlich), Grenzen gesetzt werden (nicht in die Grundprogramme der Geräte eingreifen), Möglichkeiten besprochen (ab wo wird es gefährlich, auf jeden Fall muß ein Akustiker danach die Einstellung überprüfen), usw.

Ich denke auch, dass dieses Forum hier nützlich sein kann, indem zB eine groß angelegte Umfrage gestartet wird. Gerne würde ich mich daran beteiligen.
Zuletzt geändert von Naidaohr am 14. Sep 2011, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#12

Beitrag von fast-foot »

Naidaohr hat geschrieben:...Möglichkeiten besprochen (ab wo wird es gefährlich, auf jeden Fall muß ein Akustiker danach die Einstellung überprüfen)...
Hier muss man wissen, dass von jedem Hörgerät ein Gefahrenpotential ausgeht.
Ich muss leider auf Grund von Aeusserungen in diesem Forum annehmen, dass dies längst nicht jeder Akustiker zu wissen scheint. Deshalb fände ich es gut, wenn in der Ausbildung darauf Wert gelegt würde, dieses Defizit zu beheben. Dies würde nur schon die Sensibiltät dem Kunden gegenüber erhöhen (hierzu vielleicht an anderer Stelle mehr).
Differenziertere Aussagen im Sinne von statistischen Wahrscheinlichkeiten für die Höhe der potentiellen Gefährdung in Abhängigkeit bestimmter Parameter (nicht nur auf Höreräteeinstellungen bezogen) wären wahrscheinlich grundsätzlich möglich. Dazu müsste aber als erste Voraussetzung ein Interesse vorhanden sein, sich mit diesem Thema auseindander zu setzen (eine gute Firma sollte Alles daran setzen, um die Sicherheit und Schädlichkeit der eigenen Produkte möglichst hoch bzw. tief zu halten; dazu muss sie aber erst ein Mal untersuchen, wo warum welche Gefährdung besteht etc.).
So muss man sich zur Zeit leider ausschliesslich auf die Erkenntnisse aus der (aktuellen) Lärmforschung berufen, welche sehr klare Aussagen macht. Dies gilt so lange, wie Daten bzw. (auch) deren Auswertungen fehlen, die ein differenzierteres Bild ermöglichen würden.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
santiago
Beiträge: 734
Registriert: 26. Feb 2011, 08:46
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#13

Beitrag von santiago »

Hallo!
Über das Thema "Gehörschädigung durch HG" würde ich auch lockerer philosophieren wenn ich selbst nicht von ihrer Funktion abhängig bin oder sein will 8-)

Aufklärung finde ich voll ok aber als stark SH hoffe ich doch das es nie ein lautstärkenbegrenztes EU-HG gibt. Was bei einem mp3-Player Sinn macht gilt nicht unbedingt auch für Power-HG. Mir reicht es schon wenn ich mir nur "entsperrbare" Player kaufen muss damit ich sie auch sinnvoll verwenden kann.

An Taubheit grenzend SH wollen in der Mehrzahl keine "gesunde" sondern "funktionierende" HG...

Gruß
santiago
serik
Beiträge: 353
Registriert: 8. Jul 2011, 01:47
13

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#14

Beitrag von serik »

ABBC3_OFFTOPIC
Hallo zusammen,

was ich vor allem will, dass mir niemand versichert - ohne entsprechend zu unterschreiben - mein Hörvermögen könne gar keine schädliche Folgen erfahren.
Wenn man nicht einmal weiß, ob es dafür oder dagegen irgendwelche Belege gibt und wo diese zu finden sind, aber man mir erzählt - ohne mein Individium zu berücksichtigen oder gar zu kennen - ich würde mir unnötig Sorgen machen, dann ist es zunächst mal prinzipiell egal, wie ich mich dann entscheiden würde, denn meine Aufmerksamkeit wäre dadurch nur auf Chancen einer HG-Versorgung gelenkt. Wie nennt man das? (Die Antwort steht unter meinem Nahmen.)

Schöne Grüße,
Sergej
Wie manipuliert man einen Menschen?
Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
wolfgang.
Beiträge: 17
Registriert: 9. Sep 2011, 14:46
13

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#15

Beitrag von wolfgang. »

Hallo,

in dem Zusammenhang, in dem hier diskutiert wird, lese ich zwischen den Zeilen von fast-foot die Botschaft an die HG-Träger, von ihren Wünschen nach mehr Eigenständigikeit abzulassen; denn es könnte gefährlich werden.

Täglich stürzen sich unzählige Menschen mit ihrem Auto in den Straßenverkehr - wohlwissend, dass sie dabei nicht nur ihr Gehör, sondern ihr ganzes Leben verlieren könnten. Auf den ersten Blick scheint dieser Vergleich weit hergeholt. Letztlich geht es aber bei Autofahrern und HG-Trägern um dasselbe: größtmögiche Freiheit, größtmögliche Unabhängigkeit. Die Eigenverantwortung gehört immer dazu.

Den Vergleich könnte man noch fortsetzen und fragen, wie oft der Autofahrer den Fachmann (Werkstatt) braucht. Antwort: Immer seltener, weil die Technik immer besser und benutzerfreundlicher wird. Das ist der Punkt. Für den Autofahrer hat der Grad der Abhängigkeikt vom Fachmann abgenommen, für den HG-Träger ist er nach allem, was ich lese, gleich geblieben. Das mögen manche HG-Träger wegen ihrer persönlichen Situation begrüßen. Aber was ist mit den Anderen? Wo bleibt da die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit? Müssen alle HG-Träger gleich behandelt werden?

Gruß
Wolfgang.
Naidaohr
Beiträge: 55
Registriert: 22. Apr 2011, 11:39
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#16

Beitrag von Naidaohr »

Bravo, Wolfgang! :daum:
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#17

Beitrag von fast-foot »

Hallo Wolfgang,
Wolfgang hat geschrieben:in dem Zusammenhang, in dem hier diskutiert wird, lese ich zwischen den Zeilen von fast-foot die Botschaft an die HG-Träger, von ihren Wünschen nach mehr Eigenständigikeit abzulassen; denn es könnte gefährlich werden.
Da zwischen meinen Zeilen nichts steht, kann ich Dir nicht verübeln, dass Du dieses Nichts völlig falsch liest (in dem Sinne, dass Du etwas liest, wo nichts steht).

Meine Aussage ist nicht, dass es gefährlich werden könnte, sondern, dass es gefährlich IST, und dass sich daran auch nichts ändert, wenn der Akusitker die Hörgeräte einstellt.
Eigentlich möchte ich mit dem (laut meiner Wahrnehmung vorhandenen)Mythos aufräumen, dass ein Akustiker ein Hörgerät so einstellen könne, dass es keinen Schaden anrichten kann. Das ist erstens aus in Bezug auf das Gehör physiopathologischen Gründen unmöglich und zweitens erst recht deshalb, weil die an einer Hörgeräteversorgung beteiligten Veranwortlichen entweder diese Zusammenhänge nicht kennen (wollen) oder sich einen Deut darum scheren (auch, dies zu ändern).

Einfach gesagt möchte ich nicht, dass man glaubt:

Akustiker stellt das Hörgerät "richtig" ein --> Hörgerät kann keine (weiteren) Schäden des Gehörs hervor rufen

Diesem Scheinargument möchte ich den Wind aus den Segeln nehmen.

Und ich habe im Sinne von seriks Posting etwas dagegen, wenn Behauptungen aufgestellt werden, die jeder vernünftigen Argumentation (die sich auf Grund der aktuellen Forschungen in Bezug auf die Physiopathologie des Gehörs ergibt) trotzen, ohne auf Untersuchungen verweisen zu können, die den aus den aktuellen Fakten und Zusammenhängen zwangsweise sich ergebenden Schlussfolgerungen* widersprechen.

*) die von mir in entprechenden Threads mehrfach bewiesen wurden

Zur Klarstellung: Ich befürworte nur mehr Transparenz und möchte nicht den Höregeräteträger bevormunden. Im Gegenteil! Und der erste Schritt zur Mündigkeit ist die Schaffung einer Informationsbasis, die eine vernünftige Enstscheidung (welche eine möglichst umfassende Kenntnis aller relevanten Faktoren als Voraussetzung haben muss, da nur so eine FREIE Enstscheidung statt finden kann, welcher eine Abwägung möglichst ALLER relevanten Faktoren vorausgehen muss) erst möglich macht.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 15. Sep 2011, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
santiago
Beiträge: 734
Registriert: 26. Feb 2011, 08:46
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#18

Beitrag von santiago »

Hallo!
Nachdem Du ja schon "bewiesen" hast das HG zwangsweise das Gehör schädigen frage ich mich warum im Land der Produkthaftung und millionenschwerer Schadensersatzprozesse noch nie ein findiger amerikanischer Anwalt die HG-Industrie mit einer riesigen Schadensersatzforderung vor Gericht gebracht hat :help:

Selbst Apples Musikplayer für normalhörende Amerikaner ist geschätze 30% lauter als die "kastrierte" EU-Version. Sind amerikanische Ohren lärmresistenter oder handelt es sich dabei vielleicht sogar um eine Verschwörung? Ich sag nur Kennedymord, Alien, Mondlandung, 9/11... 8-)

Was mich an dieser Diskussion interessieren würde wie Du mit dem Wissen das HG zwangsweise das Gehör schädigen umgehen würdest wenn Du selbst HG benötigen würdest?

Würdest Du komplett auf sie verzichten?
Würdest Du sie nur bis zu einem gewissen Pegel einstellen lassen auch wenn Du dann wenig verstehst?
Oder würdest Du es ähnlich wie ein Raucher sehen der weiß das er davon Lungenkrebs bekommen kann und trotzdem raucht?

Gruß
santiago
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#19

Beitrag von fast-foot »

Hallo santiago,
santiago hat geschrieben:Hallo!
Nachdem Du ja schon "bewiesen" hast das HG zwangsweise das Gehör schädigen frage ich mich warum im Land der Produkthaftung und millionenschwerer Schadensersatzprozesse noch nie ein findiger amerikanischer Anwalt die HG-Industrie mit einer riesigen Schadensersatzforderung vor Gericht gebracht hat
Ich habe bewiesen, dass bei einem gewissen Prozentsatz der Hörgeräteträger eine weitere Schädigung der OHCs erfolgen wird. Meiner Schätzung zu Folge müsste die Grössenordnung bei 10 % liegen. Was sich nciht beweisen lässt, ist lediglich die Höhe des Prozentsatzes.

Die zweite Frage kann ich leider nicht beantworten, da sie nicht in mein Fachgebiet gehört.
santiago hat geschrieben:Sind amerikanische Ohren lärmresistenter...
Im Durchschnitt (obwohl die Durchschnittsbildung wenig Sinn macht, da jedes Ohr sehr individuell reagiert) vermutlich schon, da Afro-Amerikaner (bzw. Leute solcher Abstammung), deren Ohren vermutlich generell stressresistenter (Stress ganz allgemein gefasst; also auch in Form von Lärm) sind, einen grossen Teil der Bevölkerung ausmachen.
santiago hat geschrieben:Was mich an dieser Diskussion interessieren würde wie Du mit dem Wissen das HG zwangsweise das Gehör schädigen umgehen würdest wenn Du selbst HG benötigen würdest?
Hierzu nur so viel:

Ich habe ein umfassendes Konzept entwickelt, das die von mir geschilderten Erkenntnisse umsetzt und alle an einer Hörgeräteversogung Beteiligten Personen, Prozesse und Gegenstände einbezieht:

Aerzte werden informiert, Akustiker geschult, Kunden beraten, das Einstellen der Hörgeräte optimiert, Hörgeräte in geeigneter Weise modifiziert und erweitert.

Mehr möchte ich aber dazu ich verraten.

Gruss fast-foot

PS:

Hier noch ein Link, unter welchem man die Berschreibung eines für Lärmarbeitsplätze optimiertes Hörsystem findet:

http://www.gehoerschutzsysteme-hoerluch ... S-ICP.html


Auffallend ist, dass in der Grafik (siehe Anhang!) der ideale Bereich für den Restschallpegel in keinem Frequenzbereich 85 dB übersteigt, obwohl die exemplarische Hörschädigung bei 3 kHz (nur als Beispiel) 60 dB beträgt.
Ein Akustiker würde in diesem Falle auf Grund seiner Arbeitsweise (und "Argumentation" beispielsweise im Thread "ZDF: Übers Ohr gehauen - Geschäfte mit Hörgeräten") bei 3 kHz den dort vorhandenen ucl eintragen, was auf Grund realistischer Annahmen durchaus 25 dB und mehr ZU VIEL sein kann.
Dies ist kein Beweis*, sondern soll nur für all jene eine Hilfe sein, welche meine Beweise nicht nachvollziehen können (vielleicht fragt sich der eine oder andere, weshalb trotz einigermassen stark ausgeprägter Schwerhörigkeit die vom Hörsystem abgegebenen Pegel IDEALERWEISE (gemäss Beschreibung in der Grafik, siehe Anhang!) Werte von 85 dB nicht überschreiten sollten.

*) Beweise habe ich an anderer Stelle zur Genüge geliefert
Dateianhänge

[Die Dateierweiterung bmp wurde deaktiviert und kann nicht länger angezeigt werden.]

Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Hans Hermann
Beiträge: 65
Registriert: 6. Jan 2011, 18:38
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#20

Beitrag von Hans Hermann »

Nabend,

kannst du uns denn ungefähr sagen, wann dieses Konzept der Öffentlichkeit präsentiert wird? Noch in diesem Jahr?

Auf die letzte Frage von Santiago fehlt leider die Antwort. Leider ist die Grammatik im letzen Absatz etwas zweideutig. Ist mit " ein Akustiker" ein einzelner gemeint, oder alle, also "einer" im allgemeinen gemeint?

Der Hinweis auf den Hörluchs hat meines Wissens ein Akustiker hier eingestellt im Zuge eine Diskussion um dieses Lärmthema, oder ist das falsch?

Angenehmen Abend

Hans
serik
Beiträge: 353
Registriert: 8. Jul 2011, 01:47
13

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#21

Beitrag von serik »

Hallo zusammen,

habe mir auch gegönt, mein off-topic-Beitrag in schwarzer Schrift zu präsentieren.
santiago hat geschrieben:Nachdem Du ja schon "bewiesen" hast das HG zwangsweise das Gehör schädigen frage ich mich warum im Land der Produkthaftung und millionenschwerer Schadensersatzprozesse noch nie ein findiger amerikanischer Anwalt die HG-Industrie mit einer riesigen Schadensersatzforderung vor Gericht gebracht hat
santiago hat geschrieben:Selbst Apples Musikplayer für normalhörende Amerikaner ist geschätze 30% lauter als die "kastrierte" EU-Version.
santiago hat geschrieben:Oder würdest Du es ähnlich wie ein Raucher sehen der weiß das er davon Lungenkrebs bekommen kann und trotzdem raucht?
Der Raucher ist über die möglichen Risiken mehr oder weniger aufgeklärt. Jetzt liegt es an seiner "eigenen, unabhängigen, verantwortungsvollen" Entscheidungsfreiheit, ob er nun rauchen möchte oder nicht, sich was einfallen lässt, sich daüber überhaupt Gedanken macht, eventuell versteht, warum der Tabak immer teurer wird, ... .
Aber als Droge behält der Tabak trotz seltsamer Aufklärung über die vielen merkwürdigen Zusatzstoffen und der daraus resultierendenden Gewinnbeteiligung des Staates BRD weiterhin seine Legalität. Und so läuft das schon seit 2005.
Jedenfalls haben wir bis heute keine EU-Zigaretten - außer "Rauchen kann zu ... führen" oder "Rauchen kann ... sein" (bloß EU-Verpackung, nicht aber der Inhalt).
Tja, wo sind denn nun findige Anwälte?

Ansonsten verstehe ich irgendwie nicht so ganz, was man unter eigener, unabhängiger, verantwortungsvoller Entscheidungsfreiheit eigentlich verstehen soll. (Aber vielleicht kann mir das jemand erklären, wer selber immer wieder Fragen stellt und auch darauf Antworten bekommt. (wertfrei, aber ernst gemeint))

Schöne Grüße,
Sergej

PS:
Ich setze mal den Link 'rein, wo man es weiter ausdiskutieren könnte, wenn man es möchte. (Ich hoffe, niemand wird mir böse sein (auch, falls ich mich dort auch beteiligen würde).
Wie manipuliert man einen Menschen?
Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
santiago
Beiträge: 734
Registriert: 26. Feb 2011, 08:46
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#22

Beitrag von santiago »

Hallo!
serik hat geschrieben:...Der Raucher ist über die möglichen Risiken mehr oder weniger aufgeklärt...

...Ansonsten verstehe ich irgendwie nicht so ganz, was man unter eigener, unabhängiger, verantwortungsvoller Entscheidungsfreiheit eigentlich verstehen soll. (Aber vielleicht kann mir das jemand erklären, wer selber immer wieder Fragen stellt und auch darauf Antworten bekommt. (wertfrei, aber ernst gemeint))...
Nachdem Fast-Foot selbst ja genau weiß das derzeit HG das Gehör schädigen könnte man die Situation durchaus mit einem informiertem Raucher vergleichen. Da er keine HG benötigt ist er in diesem Vergleich halt ein Nichtraucher ;)

Ich nehme an Du meinst mich mit dem "immer wieder Fragen stellen" (?) und genau um die Frage der Entscheidungsfreiheit geht es mir auch. Allerdings scheinen wir unterschiedliche Ansichten zu haben was man unter Antworten auf klar gestellte Fragen versteht.

Wenn ich frage wie man denn selbst im Falle einer persönlichen Abhängigkeit von HG mit deren gehörschädigenden Wirkung umgehen würde will ich klare Antworten und kein Blabla wie "...umfassendes Konzept entwickelt...Aerzte werden informiert, Akustiker geschult, Kunden beraten, das Einstellen der Hörgeräte optimiert, Hörgeräte in geeigneter Weise modifiziert und erweitert..." lesen.

Ich bin ja kein Idiot der Power-HG trägt weil das so lustig ist und ich mir mit maximaler Lautstärke das mickrige Restgehör auch noch möglichst schnell schädigen kann 8)

Wenn HG nun das Gehör schädigen kann im Endeffekt nur eine geringere Ausgangsleistung davor schützen. Dies würde allerdings bedeuten das deren Nutzen für mich geringer ausfallen würde. Wie will man denn konkret ein Power-HG erweitern oder modifizieren damit es das Gehör nicht schädigt? Entweder hat es die Leistung die stark SH benötigen oder es ist für diese Zielgruppe nutzlos. Das man dabei auf die richtige Einstellung achten muss ist eh klar aber ich weiß selbst ganz genau welche Lautstärke ich als angenehm oder zu laut empfinde...

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 16. Sep 2011, 10:10, insgesamt 2-mal geändert.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#23

Beitrag von fast-foot »

Hallo santiago,
santiago hat geschrieben:Wenn ich frage wie man denn selbst im Falle einer persönlichen Abhängigkeit von HG mit deren gehörschädigenden Wirkung umgehen würde will ich klare Antworten und kein Blabla wie "...umfassendes Konzept entwickelt...Aerzte werden informiert, Akustiker geschult, Kunden beraten, das Einstellen der Hörgeräte optimiert, Hörgeräte in geeigneter Weise modifiziert und erweitert..." lesen.
Was würde Dir meine Antwort nützen? Nehmen wir an, dass ich keine Hörgeräte trage: Dann würde ich ja wahrscheinlich selbst nicht ein Mal die Antwort auf Deine Frage kennen. Ich könnte versuchen, mir vorzustellen, wie ich es dann handhaben würde. Weil Du wissen möchtest, wie ich mit Power-Hörgeräten umgehen würde, müsste ich wieder sehr viele Annahmen treffen. Und trotzdem wäre mein Umgang ein situativer Entscheid, der abgesehen von meiner Persönlichkeit noch von ganz vielen anderen Faktoren abhängen würde und sich auch jederzeit ändern könnte.
Das wäre dann aus meiner Sicht das Blabla, das Du genau nicht willst. Passend dazu noch ein Zitat, das dies verdeutlichen soll:

"Wenn zwei das Selbe tun, ist es nicht das Selbe."

Der Witz meines Konzeptes ist ja gerade, dass es vor Allem MOEGLICHKEITEN anbietet, so dass jeder die auswählen kann, die er für sich als am passendsten erachtet, und keine fixfertigen Lösungen, die für jeden genau gleich sind.
santiago hat geschrieben:Wenn HG nun das Gehör schädigen kann im Endeffekt nur eine geringere Ausgangsleistung davor schützen. Dies würde allerdings bedeuten das deren Nutzen für mich geringer ausfallen würde. Wie will man denn konkret ein Power-HG erweitern oder modifizieren damit es das Gehör nicht schädigt? Entweder hat es die Leistung die stark SH benötigen oder es ist für diese Zielgruppe nutzlos...
santiago hat geschrieben:Ich bin ja kein Idiot...
Ich auch nicht...
santiago hat geschrieben:Das man dabei auf die richtige Einstellung achten muss ist eh klar aber ich weiß selbst ganz genau welche Lautstärke ich als angenehm oder zu laut empfinde...
Wie gesagt, angenehm bedeutet nicht ungefährlich...

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
santiago
Beiträge: 734
Registriert: 26. Feb 2011, 08:46
14

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#24

Beitrag von santiago »

Hallo!
Wenn Du konkrete Fragen nicht beantworten willst oder Du Dir nicht mal vorstellen willst wie Du handeln würdest wenn Du von HG total abhängig wärst fühle ich mich von Dir mit meiner Frage und indirekt damit auch als Person nicht ernstgenommen. Du verbreitest Deine Meinung aber bist selbst nicht mal bereit Dir darüber Gedanken zu machen welche Auswirkungen diese für die Betroffenen haben könnten 8-)

Die Kommunikation mit Dir entspricht der eines Erwachsenen mit einem 3jährigen. Der Erwachsene weiß selbst genau was richtig für das Kind ist und diskutiert nicht mit ihm :x

Dein "angenehm bedeutet nicht ungefährlich" ist wieder ein typisches Beispiel für Deine Kommunikation. Ersetze angenehm mit brauchbar und was sagst Du dann? Wenn brauchbare HG gefährlich sind soll ich gesunde aber leider unbrauchbare HG tragen oder wie?

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 16. Sep 2011, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
serik
Beiträge: 353
Registriert: 8. Jul 2011, 01:47
13

Re: Welches Gerät für Hochtonschwerhörigkeit

#25

Beitrag von serik »

Hallo zusammen,

da der Vorschlag in einem anderen Thread über das momentane off-topic-Thema zu diskutieren umgegangen wurde, mache ich eben den Schritt in die Richtung.

Schöne Grüße,
Sergej
Wie manipuliert man einen Menschen?
Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
Antworten