Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
Antworten
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#1

Beitrag von Taffe Frau »

Hallöchen,

ich hab noch eine Frage.
Ich habe im Rahmen meiner Arbeit für eine Betreute die Kostenübernahme eines Babyphones beantragt und das damit begründet,das beide Elternteile stark hörgeschädigt,bzw. gehörlos sind und auf ein solches Babyphon explizit angewiesen sind.

Die AOK hat den Widerspruch numehr abgelehnt mit der Begründung,dass ein solches Phon nach "§§ -Schiess- mich- tot" zu den normalen Haushaltsgeräten gehört und somit NICHT von der AOK übernommen wird.

Ich finde,das ist ein Unding,werde mich morgen mit Kollegen beraten,da ich dagegen mit der Betreuten Klage einreichen kann.
Ich weiss auch von Freunden( mit ähnlichen Hörschädigungen), dass die das von ihrer KK erstattet bekommen haben.

Hat jemand eine weitere Idee zum weiterem Vorgehen? Zumal die von uns Betreuten finanziell nicht begütert sind und sich über eine Rückerstattung freuen würden.

Vielen Dank im voraus,lg die Taffe
Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Akustikus
Beiträge: 7
Registriert: 15. Sep 2004, 09:09
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#2

Beitrag von Akustikus »

Hallo,

vor dem Tip noch eine ergänzende Frage: Handelt es sich um ein "stinknormales" Babyphon oder um einen Babysender für eine LISA-Anlage?

Und es wäre interessant, welche AOK (gibt ja diverse :rolleyes:) das abgelehnt hat. Wenns geht bitte auch den Paragraphen-"Schießmichtot" angeben.

Werde heute abend dann gerne mal näher darauf eingehen.

Gruß

Akustikus
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#3

Beitrag von Taffe Frau »

Hallo Akustikus

ich werd heut bei der Arbeit nach dem § gucken und um was für nen Phon es sich genau handelt.
Geb ich heut Abend rein.
Das war eine AOK in Kiel....

Mehr später,
gruss,die Taffe
Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#4

Beitrag von Taffe Frau »

Hallo Akustikus

der § 34 SGB V war´s.
Babysender"kleine LISA" heisst das.

Werde das jetzt beim Sozi als einmalige Beihilfe einfordern( Gefährdung das Kindeswohles),aber auch das wird schwierig.

Klagen dauert zu lang.
Werd morgen da nochmal in der Sache routieren,hatte heut vor lauter anderer Dinge wenig Zeit dafür...
Die AOK sieht den Widerspruch formal und zeitlich als richtig an,nicht aber in der Sache.

Die meinen,dass so ein besonderer Wecker zu den Haushaltsgegenständen gehört.Das Teil hatte 95 Euro gekostet.Ist somit ungleich teurer als ein stinknormaler Wecker.

Ich finde,sie spinnen,die von der AOK.

Soweit von hier,lg die Taffe

Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Akustikus
Beiträge: 7
Registriert: 15. Sep 2004, 09:09
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#5

Beitrag von Akustikus »

Guten Abend taffe Frau,

schade das der Widerspruch schon gelaufen ist. Sorry wenn ich das so sage, aber da war die Begründung einfach falsch.
Ein Babyphon zu einer LISA-Anlage ist eindeutig KEIN ausgeschlossenes Hilfsmittel gemäß §34 SGB V. Demnach kann das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherheit durch Rechtsverordnung Hilfsmittel von der Leistungspflicht ausschliessen, deren therapeutischer Nutzen umstritten ist oder die einen geringen Abgebepreis haben. Bezüglicj von LISA-Anlagen liegt meines Wissens derzeit keine solche Rechtsverordnung vor. D.H. die AOK Schleswig-Holstein beruft sich auf etwas, das es nicht gibt. Die Klage würde sich lohnen, da meines Erachtens der Erfolg sicher ist.
Andere AOKen bezahlen den LISA-Babysender, lediglich abzüglich eines Eigentanteils für eine handelsüblichen Babysender und abzüglich der gesetzl. Zuzahlung. Damit erkennen diese anderen AOKen an, das der LISA-Babysender ein speziell auf die Behinderung ausgelegtes Hilfsmittel ist und bezahlt quasi den Mehrpreis gegenüber der handelsüblichen Variante.

Liegt den schon der abschliessende Bescheid des Widerspruchsausschusses vor? Wenn ja, hilft nur die Klage.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

Grüße
Akustikus
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#6

Beitrag von Taffe Frau »

Hej, Akustikus

ja,das war schon der Bescheid des Widerspruchausschusses...man kann nur noch Klagen....
und das sowas dauert ist ja bekannt(und das Verfahren kann kosten)...wie gesagt,ich überleg morgen noch mal, Zeit eilt,wegen der Frist.
Lohnt ne Klage bei dem Wert des Gerätes?
Naja,für die AOK sind 95 Eu doch kein GELD,für unsere Leut schon eher.
Ich werd morgen da noch mal meine Hebel in Bewegung setzen...
Danke fürs Mitdenken, die Taffe
Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Akustikus
Beiträge: 7
Registriert: 15. Sep 2004, 09:09
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#7

Beitrag von Akustikus »

Hallo taffe Frau,

die Klage ist (fast) risikolos! Klagen vor dem Sozialgericht sind für Privatpersonen nicht kostenpflichtig. Es gibt nur ein Risiko: die Kosten des eigenen Anwalts, falls man das Verfahren nicht gewinnt. Wenn man gewinnt, gehen die Kosten zu Lasten der Beklagten AOK. Außerdem kann es sein, das die AOK bei Klageeinreichung freiwillig zahlt, um den Gerichtskosten zu entgehen: die AOK zahlt nämlich in jedem Fall, auch bei Urteil zu gunsten der AOK!
Einzigstes Problem: Seeeeehr lange Wartezeiten bei den Sozialgerichten.

Also: Abwägen und eventuell Klagen.

Gruß
Akustikus
Akustikus
Beiträge: 7
Registriert: 15. Sep 2004, 09:09
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#8

Beitrag von Akustikus »

Nachtrag:

Es besteht vor dem sozialgericht in erster Instanz keine Anwaltspflicht! Krankenkassen kommen aber in der Regel immer mit Anwalt, man sollte also auch eine dabei haben.

Akustikus
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#9

Beitrag von Taffe Frau »

Hallo Akustikus

ja,das mit den langen Zeiten hat uns auch erst mal abgeschreckt,hmmmm.
Ich bin hin und hergerissen,wenn kein Anwalt bezahlt werden muss und ein Verfahren auch nicht, dann kann man klagen! Ich persönlich hab ja eiserne Nerven bei sowas.

Muss ich mit der Klientin abschnacken,der ist nicht klar,das das ewig dauern kann.

So,wieder was neues: habe gerade mit dem Akkustiker der Klientin telefoniert,der wird Montag direkt mit der AOK telefonieren und sich mit dem Sachbearbeiter auseinandersetzen.

Er kann diese Ablehnung nicht verstehen und hatte schon öfter Erfolg mit solchen direkten Gesprächen bei der Krankenkasse....

Bin gespannt,was das ergibt.Jedenfalls ist das gut,wenn er da interveniert,da er ja auch die Klientin kennt. (Früher war auch die Lichtanlage grössenteils von der AOK übernommen worden bei der Klientin.)

Bleibt also spannend ;-).

Thanx a lot , die Taffe

Woher hast Du Deine ganzen Infos?

Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Akustikus
Beiträge: 7
Registriert: 15. Sep 2004, 09:09
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#10

Beitrag von Akustikus »

Hallo taffe Frau,

der Akustiker soll mal darauf verweisen, das andere AOKen das auch bezuschussen würden. Ist schliesslich auch ein Teil der LISA, die ja auch bezahlt werden!

Woher ich meine Infos hab, ist eigentlich ganz einfach: Ich bin Hörgeräteakustiker. Ich arbeite allerdings mittlerweile nicht mehr "an vorderster Front". Wo ich arbeite, muss ich leider für mich behalten. Mein Chef hätte eventuell was dagegen. Helfe aber gerne weiter... ;)

Gruß
Akustikus
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#11

Beitrag von Taffe Frau »

Abend,Akustikus

hab ich mir gedacht,dass Hörgeräteakustiker der Beruf war/ist...
Der Akustiker wird bestimmt auf andere AOK´s verweisen...

Jedenfalls vielen Dank für ALLE Infos,

die Taffe :)
Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Birgit
Beiträge: 785
Registriert: 17. Jul 2002, 19:01
23
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#12

Beitrag von Birgit »

Es gibt noch ne Möglichkeit: Klage einreichen und parallel dazu die Kosten über die Eingliederungshilfe beantragen - die sind in aussichtsreichen Fällen nämlich durchaus bereit in Vorleistung zu gehen. Das einzige problem ist wohl, dass die "Kläger" das gerät schon haben. Aber auch das dürfte nicht der größte Hinderungsgrund sein, da dies aufgrund des Zeitdruckes zu begründen ist. Übnrigens helfen die Sachbearbeiter auch oft mit guten Argumenten für die Klage (wir haben auf diese Art die Blindenschriftmaschine parallel zur Klage bezahlt bekommen) Inzwischen haben wir unsere Klage zurückgezogen, da sich der LWV direkt mit der Krankenkasse streitet....kann uns ja nur recht sein.
tschüss Birgit
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#13

Beitrag von Taffe Frau »

Hallo Birgit,

vielen DANK auch für Deine Infos,hab ich mir gleich notiert.
Bin gespannt,ob der Akustiker der Klientin auch Erfolg hatte mit der persönlichen Intervention,weiss ich aber erst Mittwoch,denn ich bin in den kommenden zwei Tage in einer Fortbildung...

Werde Euch jedenfalls berichten,was sich da noch so tut und Eure Vorschläge mit beherzigen.

Greetz, die Taffe
Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#14

Beitrag von Taffe Frau »

Hallöchen

leider hatte das Intervenieren des Akustikers bei der AOK keinen Erfolg. Aber er gibt mir nächste Woche Argumente für eine Klage rein,die haben eine gute Quelle mit Infos für das Vorgehen bei Sozialgerichten.

Werde nun die Klientin zur Klage befragen und auch noch mal meine Kollegen und wenn alle das befürworten,werde ich viel Power dafür einsetzen, dass die Klage erfolgreich sein wird.

Schließlich wird die AOK sich dann auch u.a.eine Vergleichsstellung( oder so ähnlich heisst das) gefallen lassen müssen,dass die im Vergleich zu anderen AOKEN und Krankenkassen bislang die einzigen sind,die das nicht bezahlen...

Tja, die Taffe routiert weiter ...

Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Taffe Frau
Beiträge: 12
Registriert: 16. Aug 2004, 22:44
21

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#15

Beitrag von Taffe Frau »

Hallo

nur ein kurzer Bericht,was draus geworden ist.

Habe nun das Geld woanders eingefordert,aus Zeitgründen..Beim Bischofsfond (über den Sozialen Dienst der katholischen Frauen in unsrerer Stadt)und nun ist das erst mal durch.
So ist auch kein Dauerstress für alle da und ich hab auch wieder Zeit,anderes zu erledigen.

Danke aber für alle Anregungen,die Taffe
Carpe Diem,hochgradig Schwerhörig seit Geburt...mit Hgs beidseitig versorgt seit erstem Lj.
Cloudy
Beiträge: 216
Registriert: 5. Jul 2005, 19:27
20

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#16

Beitrag von Cloudy »

also meine mutter war auch bei der AOK und die haben mir nicht mal einen einzigen Lichtwecken finanziert und andere dinge sind da blöd gelaufen daraufhin hat meine Mutter die Kasse gewechselt.

Nun bin ich bei der IKK Bayern und war auch in der Ausbildung und habe jetzt insgesamt 3 Wecker für Hörgeschädigte. Naja war in der Ausbildung im BBW Nürnberg und hab immer verschlafen trotz lichtwecker daraufhin bekam ich einen Rüttelkissen und mit dem bin ich ganz zufrieden.

Den anderen Lichtwecker habe ich einer fast gehörlosen Freundin gegeben da sie es dringend gebraucht hat weil ihre kasse es nicht erstatten wollte.

Gruss Cloudy
Sandra

Re: Ablehnung Babyphon durch AOK-was noch tun?

#17

Beitrag von Sandra »

Hallo Cloudy,

da lief wohl bei Euch mit der Beantragung des Lichtweckers nicht richtig. Und ich finde es nicht gut, wenn man bei eigene KK für eine Freundin was beantragt. Sie hätte auch eins bekommen, vorallem bei berufstätige Hörgeschädigte käme Integrationsamt auch dafür auf!

Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wie Du das gemacht hast

Gruss Sandra
Antworten