"Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

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Pergachris
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"Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#1

Beitrag von Pergachris »

Hallo,
für alle unsere drei Kinder haben wir Frühförderung und später sonderpädagogischen Förderbedarf beantragt.

Seit der Kindergartenzeit wurden die Kinder durch eine Vielzahl von Förderlehrern betreut.

Die aktuelle Situation ist inzwischen so, dass wir (unserer Kinder und wir Eltern) zum Ergebnis kommen, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, dass wir auf die Unterstützung eines Förderlehrers verzichten können und wollen.

Damit fängt unser Problem an:
Wie wird man den Förderlehrer los?
Wie beendet man den sonderpädagogischen Förderbedarf?

Wir haben erst einen förmlichen und netten Brief an die Förderschule geschickt.
Inzwischen haben alle Regelschulen, auf die unsere Kinder gehen geantwortet, dass man beschlossen hat, dass weiterhin der Förderlehrer kommen soll.

Bisher kam der Förderlehrer an einem Tag in der Woche, jetzt nachdem wir ihn nicht mehr wollen kommt er sogar zweimal in der Woche.

Entsprechende Schreiben sind bereits zur zuständigen Bezirksregierung gegangen.
Aber wir werden den Förderlehrer nicht los.

Kann uns jemand Tipps geben, wie man Förderlehrer los wird?

Gruß
Christoph (normalhörend) / Anja (hochgradig schwerhörig) mit Alina [1998], Yannick [2000] und Lisa [2002] (mittelgradig schwerhörig)
Eine

Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#2

Beitrag von Eine »

Zum Kostenträger/Sozialamt anrufen, persönlich hingehen und die Sache klären?
Schule reden? Normalerweise wird soetwas schuljahresweise von den Eltern und Schule
beantragt. Ich denke, erst nach den Sommerferien seid ihr ganz raus?
Tanja72
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#3

Beitrag von Tanja72 »

Hallo Pergachris,
wir haben bei unserer Förderlehrerin auf "Beratung" umgestellt.
Die Förderlehrerin meinte aber, daß wir sie im Momtent nicht bräuchten.
Der Vorteil ist: Bei Fragen hat man immer noch Beratung (z.B. kann die Förderlehrerin die Benotung bei Hörfehlern z.B. im Diktat besser einschätzen als Eltern oder manchmal auch Lehrer und sie kann es bei Lehrern auch durchsetzten)!

Auch bei einem Schulwechsel, kann sie die neuen Lehrer und die Schule wegen FM, Nachteilsausgleich etc. beraten.

Und wenn man die Förderlehrer später wieder braucht, muß man den Antrag nicht neu stellen, sondern einfach wieder von Beratung auf Förderbedarf umstellen.
Erkundigt euch mal, ob das bei euch nicht auch möglich ist.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

...ach ja, das mit der Beratung hat alles unsere Förderlehrerin geregelt!
meine Tochter "9" :angel: ( mittel- bis hochgradig schwerhörig) beidseitig Hörgeräte
mein Sohn "7" 8-) (normalhörend)
Barbara
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#4

Beitrag von Barbara »

Hallo Christoph und Anja!

Nett, mal wieder von Euch gelesen zu haben.

Aber warum wollt Ihr den Förderlehrer wieder loswerden?

Bei meiner Tochter ist es so, wie wahrscheinlich bei vielen hörgeschädigten Kindern in der Regelschule, dass sie eine "Sonderbehandlung" kategorisch ablehnt.

Unsere Beratungslehrerin kommt allerdings auch nur ungefähr einmal pro Halbjahr und berät nur, wie der Name schon sagt. Bisher konnte ich meine Tochter immer überzeugen, dass es für alle Seiten gut ist, eine Ansprechpartnerin für eventuelle Probleme zu haben, so dass der Besuch "geduldet" wird.
Liebe Grüße
Barbara selber hochgradig schwerhörig mit hochgradig schwerhöriger Tochter (*12/97)
Karin
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#5

Beitrag von Karin »

Ihr wohnt in NRW! Eine Förderschullehrerin loszuwerden, ist fast unmöglich in NRW. Ich kenne eine Familie, die dies schon jahrelang versucht.
Ehe ich hier zu viel schreibe....
Bitte anrufen 05601 92 89 86 0

LG
Karin
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Momo
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#6

Beitrag von Momo »

hallo

was mich mal interessieren würde: warum wollt ihr den förderbedarf abbrechen, obowhl scheinbar alle anderen ihn weiter für nötig halten?

Ich denke es wird gegen den willen der schule schwierig werden, da diese das verfahren zur feststellung anleihert und damit auch in der hand hat, ob festgestellt wird oder nicht. ihr könntet einen antrag auf veränderten sonderpädagogischen fb stellen bzw. auf aufhebung des sp fb, aber ob das klappt hängt dann ja vom gutachten ab, was wiederum wahrscheinlich von der betreuenden schule gemacht wird.
einzige chance sind wahrscheinlich absprachen zu treffen wie die förderung aussieht, vielleicht wirklcih auf beratung umstellen oder ähnlcihes. irgendwie versuchen einen gemeinsamen konsens zu finden.

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
kia
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#7

Beitrag von kia »

Ich denke, dass deine Kinder so in der Regelschule im Gemeinsamen Unterricht (GU) sind. Ohne Förderlehrer und GU, aber mit bestehendem sonderpädagogischen Förderbedarf könnte es möglich sein, dass die Kinder dann auf eine Förderschule gehen müssten.

Ich kenne einen Fall, da hat ein Vater es geschafft, aus dem GU per Gericht herauszukommen, das war aber ein Fall von Lernbehinderung. Folge war, das sein Kind ohne GU in dem Schuljahr sitzen blieb.

Ich frage mich allerdings, warum ihr den Förderlehrer loswerden wollt.

Viele Grüße

Achim
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Pergachris
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#8

Beitrag von Pergachris »

Hallo,

danke für die Antworten.

Nur mal ein Beispiel:
Unsere Tochter wird aus dem Unterricht durch die Förderlehrerin herausgeholt um "Einzelförderung" zu machen.

Z.B. machen die beiden irgendwelche Hausaufgaben.
(Bisher macht unserer Tochter ihre Hausaufgaben zu Hause selbstständig und zuverläßig)

Folge: Unsere Tochter hat zwar ihre Hausaufgaben für den Tag erledigt,
aber dafür hat sie Unterricht verpasst.
Es ist auch schon vorgekommen, dass sie genau aus der Unterrichtsstunde herausgenommen wurde, indem Inhalte der nächsten Klassenarbeit besprochen wurden.
Die Klassenarbeit fiel dann entsprechend aus.

Was ich damit nur sagen will, durch die nutzlose "Einzelförderung" verpasst unserer Tochter sinnvollen Unterricht.
Das nur ein Beispiel von vielen Sachen, die mir nicht gefallen.
(Den Kindern gefallen eine ganze Reihe von Sachen nicht, was die Förderlehrerin betrifft.)

Inzwischen ist ein reger Schriftwechsel entstanden.
Immer wieder taucht der Satz auf:
Die Klassenkonferenz hat beschlossen, dass der sonderpädagogische Förderbedarf weiterhin besteht.

Merkwürdig ist mir aber, dass seit dem wir die Förderlehrerin los werden wollen, diese nun aber doppelt so oft pro Woche kommt, wie vorher.

Ich habe gerade wieder zwei Briefe geschrieben, die ich gleich zum Briefkasten bringe.
Nach euren Beiträgen scheint es ja wirklich ein Kampf zu werden, den sonderpädagogischen Förderbedarf zu beenden.

Gruß
Christoph (normalhörend) / Anja (hochgradig schwerhörig) mit Alina [1998], Yannick [2000] und Lisa [2002] (mittelgradig schwerhörig)
Momo
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#9

Beitrag von Momo »

Hallo
das klingt für mich natürlich nicht sehr sinnvoll. Sind denn schon gespräche erfolgt, warum das so laufen muss? Sinnvoll wäre ja den Stoff, den auch die Klasse erarbeitet zu vertiefen und zar in Absprache mit den entsprechenden Lehrern. So ist die Förderung ja absolut kontraproduktiv.
Mir ist aber auch neu, dass eine Klasssenkonferenz darüber entscheidet, ob weiterhin Förderbedarf besteht. In der Regel wird der Förderbedarf nicht von der Klassenkonferenz (an der Regelschule) festgestellt, sondern durch die entsprechenden Lehrkräfte der zuständigen Förderschule- in eurem Fall Hören.

Aus welchem Bundesland kommt ihr denn( denn da sind die Regularien durchaus unterschiedlich)?

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#10

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Pergachris!

Mich erstaunt deine Frage auch. Drei Kinder mit langjähriger sonderpädagogischer Förderung. Richtig?
Das ist ja ein teurer Service der Schule, der nicht so einfach aufgedrängt wird. Es muss dafür eine überprüfte Notwendigkeit bestehen oder wenigstens mal bestanden haben.
Wenn ihr jetzt Zweifel an der Art oder Qualität der Förderung habt, dann wäre der erste Schritt ein vertrauensvolles Dreier-Gespräch (Eltern, Klassen- und Förderlehrkraft) gewesen. Habt ihr hoffentlich auch gemacht.
Wenn die Insider, die seit Jahren mit den Kindern arbeiten, aber der Auffassung sind, dass die derzeitige Förderung weiter erforderlich ist, dann entsteht ein rechtliches Problem. Die Kinder haben ja ein verfassungsmäßiges Recht auf Bildung. Und dieses Recht kann nicht einfach, weil die derzeitige Fö-Lehrkraft nicht gefällt oder wirklich nicht besonders gut ist, einfach durch Elternwunsch den Kindern genommen werden. Das ist etwa die gleiche Frage wie beim homeschooling, das mit der gesetzlichen Schulpflicht kollidiert. Da ist das Recht der Kinder in der Regel höherrangig als der Elternwunsch.
In eurem Fall ist eine niederschwellige Lösung (z.B. für vier Wochen mal probehalber aussetzen) doch sicher verhandelbar.
Und wenn nicht?
Die Sache gehört dann amtlich sauber geprüft und zwar per Antrag an genau die Stelle, die irgendwann mal den sonderpädagogischen Förderbedarf schriftlich bestätigt hat (das Schulamt oder wie das bei auch heißen mag.) Schreiben an andere Stellen führen eher nicht zu einer Klärung.
Konnte ich helfen?

Norbert_S
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#11

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Momo!

Lese gerade deinen neuen Beitrag.
Zustimmung, gleiche Fragen (zu bestehenden Kontakten, zur Rolle der Klassenkonferenz) meinerseits.
Richtig: So liest sich die Förderung nicht sehr sinnig.
Da wir die Feinheiten aber nicht genügend kennen: Vom Prinzip her kann das sehr wohl richtig sein. Bei eher schwachen Kindern verschafft z.B. die Förderung Erfolgserlebnisse durch ordentliche, richtige und vollständige Hausaufgaben. Das kann (natürlich nicht automatisch in jedem Falle!) auch auf Kosten des Regelunterrichts gehen, wenn gerade ein schwieriges Thema ansteht, dass dem Kind mit Fö-Bedarf nicht zugemutet werden soll. Aber das wären Fragen, die im guten Vor-Ort-Gespräch zu (er-)klären wären.

Grüße
von
Norbert_S
karasi
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#12

Beitrag von karasi »

Hallo,

natürlich kann man zu deinen Schilderungen nur etwas raten, da wir die ganze Situation ja nicht kennen. Grundätzlich ist es aber so, dass eine Klassenkonferenz immer auch die Eltern und den jeweiligen Schüler mit ins Boot holen muss. Vorher muss mit den Eltern gesprochen werden. Das steht auch im Schulgesetz und ich nehme an, dass das in allen Bundesländern dort verankert ist.
Was sagt denn die Schule zu so einer Situation, dass angeblich der Stoff in der Stunde nicht wiederholt wird, der dann später in der Klassenarbeit abgefragt wird? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass die Förderlehrerin dann etwas ganz anderes macht. Und Inhalte der nächsten Klassenarbeit werden ja nicht in einer einzigen Stunde besprochen, oder? Woher wisst ihr denn was dann in der Klasse besprochen wird? Von den anderen Kindern? Da muss man natürlich auch immer vorsichtig sein. Was da immer so alles weitergetragen wird. Das meinen die Kinder ja gar nicht böse, aber dieser Flurfunk, der in Schulen ja immer beliebt ist, der führt meist zu Verwirrungen.
Ich denke, dass ihr vielleicht mal ein klärendes Gespräch braucht. Schriftverkehr mit den Lehrern/Schulleitung ist immer schlecht. Das mögen Lehrer auch gar nicht, wenn immer per mail oder Brief alles besprochen wird. Das führt ebenfalls nur zu Missverständnissen. Da müssen alle beteiligten Personen sich an den Tisch setzen und dann kann man noch die Klassenbücher hinzuziehen, da die Themen, die unterrichtet werden ja im Klassenbuch vermerkt werden müssen. Denn eure Anschuldigung ist ja schon enorm. Wenn tatsächlich etwas anderes mit dem Kind durchgenommen wird, als in der Klasse besprochen wird, dann wäre das natürlich nicht im Sinne des Kindes und hat mit individueller Förderung wenig zu tun.
Wie gesagt, ich würde um ein klärendes Gespräch bitten und das mit dem Schriftverkehr erstmal sein lassen. Sollte es dann auch zu keiner Lösung kommen, kann man immer noch die Schulaufsicht einschalten. Aber soweit muss es ja nicht immer kommen.
Traust Du denn allen deinen drei Kindern zu, dass sie ohne Förderbedarf in der Schule klar kommen? Wodurch soll denn der Förderbedarf deiner Meinung nach ersetzt werden?

Grüße!
Zuletzt geändert von karasi am 15. Apr 2012, 16:53, insgesamt 2-mal geändert.
Pergachris
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#13

Beitrag von Pergachris »

Hallo,
ich hatte es am Anfang schon geschrieben, dass wir bereits eine Vielzahl von Förderlehrern/-innen hatten. Sogar von unterschiedlichen Förderschulen.
Unsere Kinder werden seit dem Kindergarten betreut.

Aufgrund der vielen Förderlehrer/-innen trauen wir uns schon zu ein entsprechendes Urteil über die aktuelle Situation zu bilden.
Vergleiche haben wir genug gehabt.

Selbstverständlich sind wir mit Gesprächen angefangen.
Aber es ergibt sich einfach keine nutzbringende Zusammenarbeit.

So dass wir zu dem Entschluss gekommen sin, dass wir auf die Förderlehrerin verzichten.

Das muss schriftlich beantragt werden.

Damit fing der Papierkrieg an.

Da unsere drei Kinder alle eine andere Schule besuchen kommen da schon einige Briefe zusammen, denn jede Schule wird angeschrieben, dann das Schulamt (für 2 Kinder), die Bezirksregierung (für 1 Kind) und die Förderschule.

Ich hoffe man hat Nachsicht für mich, wenn ich die Gründe nicht alle aufzählen möchte, wir sind jedenfalls davon überzeugt, das es für unsere Kinder vorteilhafter ist, wenn die Förderlehrerin nicht mehr kommt.

Nur wundere ich mich darüber, wie schwierig es ist.
Jetzt, wo wir den Antrag auf Beenden gestellt haben, kommt die Förderlehrerin sogar noch öfter.
Was soll das denn?
Das haben wir auch nur durch Zufall erfahren.

Nachdem wir den Antrag auf Beenden gestellt hatten, hat sich die Förderlehrerin auch schon von den Kindern verabschiedet.
Wir sind davon ausgegangen, dass damit alles erledigt ist.
Aber danach erzählten unsere Kinder, dass die Förderlehrerin nicht mehr einmal wöchentlich kommt, sondern jetzt sogar zweimal die Woche.

Zurück zum Schriftkram.
Die ersten Briefe kamen noch von den Klassenlehrern unserer Kinder.
Inzwischen kommen die Briefe von der Schulleitung.

Bin daher immer noch auf der Suche nach Argumenten.
Mir ist da ein Gedanke gekommen. Große Abschreckung erzielt man doch mit dem was Geld kostet.
Wenn die Schulen weiterhin auf Fortbestehen der Förderlehrerin bestehen, ob ich dann auch darauf Bestehe, dass alle Klassenräume entsprechend umgebaut werden? Also geräuschärmer, durch Teppichboden, Wandbehänge/Vorhänge oder Schallschutzdecken?

Gruß
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#14

Beitrag von Karin »

Das (Umbauen) ist ein anderer Kostenträger, dadurch wird sich wohl nichts ändern!
Das interessiert die dann gar nicht....
Ich würde es bevorzugen mit dir zu telefonieren, ich kann es nur anbieten!
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#15

Beitrag von kia »

Hallo,

du kannst nicht auf einen Förderlehrer verzichten, sondern müsstest erreichen, dass deine Kinder nicht mehr im GU sind.
Im GU sind sie auf Grund von sonderpädagogischem Förderbefarf.
Dieser sonderpädagogische Förderbedarf lässt sich nicht wegdiskutieren, da es eine Körperbehinderung ist und nicht etwa eine Verhaltensstörung.
Daher bleibt der GU, daher bleibt der/die Förderlehrer/In.
Diese Kette wirst du schlecht knacken können.

Was bleibt sind Gespräche, dass der GU sinnvoll angewendet wird und nicht so wie du ihn schilderst.
Versuche anzuregen, dass die Förderlehrerin ihre Stunden zusammen mit der Klassenlehrerin im Klassenverbund durchführt, denn auch das ist möglich.

Viele Grüße
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#16

Beitrag von Pergachris »

Hallo,

für unsere älteste Tochter ist es geschafft!
Wir haben ein Schreiben von der Bezirksregierung erhalten.
Der sonderpädagogische Förderbedarf ist mit sofortiger Wirkung beendet.

Gruß
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#17

Beitrag von Karin »

Glücckwunsch! Wie habt ihr das jetzt gemacht??
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karasi
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#18

Beitrag von karasi »

Vielleicht darf ich noch etwas anmerken: Jetzt kann es Dir natürlich passieren, dass sich die Lehrer an der jeweilgen Schule nicht mehr ausreichend auf Dein Kind einstellen werden (falls sie es vorher überhaupt gemacht haben) und dann argumentieren werden, dass die beantragte Förderung von erer Seite beendet werden wollte. Sprich, eine zusätzliche Förderung oder ein zusätziches Eingehen auf die Belange Deines Kindes könnte man ignorieren.
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#19

Beitrag von Norbert_S »

Karin hat geschrieben:Glücckwunsch! Wie habt ihr das jetzt gemacht??
Hallo Karin!
Bei deiner Antwort läuft es mir kalt den Buckel runter. Da braucht ein Kind Hilfe und es gibt noch einen Glückwunsch, wenn diese Hilfe weg organisiert wird.

Norbert_S
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#20

Beitrag von Karin »

Lieber Norbert, woher weißt du, dass das Kind noch Hilfe benötigt?
Ich stehe da voll hinter den Eltern! Sie wissen was die Kinder brauchen und was nicht.
Ich kenne noch einige Fälle, in denen die Sonderpädagogen eher hinderlich als förderlich sind und sich in Dinge einmischen, die sie gar nichts angehen oder die Lehrer der Regelschulen verunsichern.
Also einfach mal beide Seiten betrachten.
LG
Karin
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#21

Beitrag von Pergachris »

Hallo,

grundsätzlich sehe ich jede Hilfe bzw Förderung für unsere Kinder (aber auch für andere Kinder) als positiv an.

Wenn sich aber die "Förderung", so wie Karin es schreibt, mehr hinderlich als förderlich ist, dann geht das in die falsche Richtung und muss geändert werden.

Unsere älteste Tochter ist sehr ehrgeizig und selbstständig. Die schafft das ganz ohne Förderung.
Bei den anderen beiden Kindern wäre eine Förderung schon eine Unterstützung. Aber, das Problem bei den beiden sehe ich nicht primär in der Schwerhörigkeit. Bei den beiden reicht ein "normaler" Nachhilfeunterricht.

Gruß
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Norbert_S
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#22

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Karin!

<< Woher weißt du, dass das Kind noch Hilfe benötigt? >>
Wenn ein Kind keine Förderung mehr braucht, dann geht die Initiative zur Beendigung einer bestehenden Förderung von der Schule aus (schon aus Kostengründen). Und die Dauer der hier genannten Förderung („seit der Kindergartenzeit …“ bei einer 14jährigen) lässt eher nicht auf einen marginalen Bedarf tippen.

<< Ich stehe da voll hinter den Eltern! Sie wissen was die Kinder brauchen und was nicht. >>
Ich halte eher wenig davon „sich auf eine Seite schlagen“, wenn es um Sachfragen geht. Und wenn doch nötig, dann immer auf die Seite des Kindes.
Eltern (jetzt ganz allgemein!) kennen natürlich ihre Kinder, woran wahrlich kein Zweifel ausgeräumt werden braucht. Nur: Sie kennen ihre Freizeit-, Feierabend- und Wochenendkinder richtig gut. Und ihre Kinder in der Schule und deren Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten kennen sie weniger gut. Und da können manchmal sogar Welten zwischen liegen. In allen Schularten kennen die Lehrkräfte die Diskussion mit Eltern in der Art: „Zu Hause macht er keine Fehler, warum macht er in der Schule alles falsch? Das muss doch am Lehrer liegen.“

<< Ich kenne noch einige Fälle, in denen die Sonderpädagogen eher hinderlich als förderlich sind und sich in Dinge einmischen, die sie gar nichts angehen oder die Lehrer der Regelschulen verunsichern. >>
Auch daran kein Zweifel, aber schwarze Schafe gibt es in jeder Branche und Ausnahmen sind nicht die Regel. Von ein paar aus dem Ruder gelaufenen Erfahrungen lässt sich nicht gut auf das Normale und Richtige schließen.

Wichtig bei Fragen von der Art, wie sie Pergachris hier vorträgt, ist die offene Kommunikation mit den richtigen Leuten oder Stellen. Reden und zuhören, nicht schreiben.

In diesem Sinne: Nette Grüße
von
Norbert_S
karasi
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#23

Beitrag von karasi »

Sind Deine Kinder denn in drei verschiedenen Schulen? Und in allen Schulen läuft die Förderung genauso schlecht ab? Und in keiner Schule hätte man den Förderunterricht mit Hilfe der Lehrer auf Eure Bedürfnisse umstellen können? Das kann ich mir fast gar nicht vorstellen.
Ich kann Norbert in seinen Aussagen nur zustimmen. Eltern wissen oft gar nicht, wie sich das Kind in der Schule verhält. Und wenn ich schon lese, dass das Kind NUR Nachhilfe benötigt, dann muss man sich vielleicht auch maldie Frage stellen, warum? Du kannst ganz ausschließen, dass es nicht an der Schwerhörigkeit liegt, dass Deine Kinder in einem oder mehreren Fächern nicht mitkommen?
Wie ich bereits schon geschrieben habe, dann kann man aber von den Lehrern keine große Differenzierung im Unterricht erwarten, wenn man die Förderung beenden will. Mich wundert es nicht, dass der Förderlehrer sich nicht nach den Bedürfnissen der Kinder richtet. Das kann passieren. Schlechte Lehrer gibt es nun auch manchmal. Mich wundert es aber sehr, dass man in allen drei Fällen nicht mit der Schule reden kann und dann nur über Schriftverkehr.
Wie Norbert bereits geschrieben hat - und auch ich möchte das nciht auf euch beziehen, sondern nur allgemein anmerken. Oft wissen Eltern nämlich nicht, was das Beste für ihr Kind in der Schule ist. Das wissen die Fachleute und das sind die Lehrer. Und bei solchen Entscheidungen sind das ja immer mehrere Lehrer.
Pergachris
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Re: "Sonderpädagogischer Förderbedarf" Wie beendet man das?

#24

Beitrag von Pergachris »

karasi hat geschrieben: Mich wundert es aber sehr, dass man in allen drei Fällen nicht mit der Schule reden kann und dann nur über Schriftverkehr.
Hallo,
geredet haben wir reichlich.

Aber es ist nun mal so, dass der Antrag auf Aufhebung des sonderpädagogischen Förderbedarfs schriftl. beantragt werden muss.

Ebenso müssen die Widersprüche schriftl. erfolgen.

Bei drei Kindern und drei verschiedene Schulen und zwei unterschiedl. Behörden kommt da eine stattliche Anzahl an Briefe zusammen.

Aktuell:
Heute erreichte uns das Schreiben vom Schulamt.
Für die zwei Kinder wird nun die Förderlehrerin nicht mehr kommen.
(Jedoch ist das unter Vorbehalt. Es wird für ein halbes Jahr probehalber versucht.)

Gruß
Christoph (normalhörend) / Anja (hochgradig schwerhörig) mit Alina [1998], Yannick [2000] und Lisa [2002] (mittelgradig schwerhörig)
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