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Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 3. Jun 2012, 22:31
von birgit j.
Hallo,
wir haben ein Problem in der Schule. Mein Sohn kommt mit seiner Klassenlehrerin nicht klar. Sie unterrichtet ihn in Englisch und Politik. Die Klasse ist groß (29 Schüler) und auch sehr unruhig. Es gibt für das Fach Englisch einen schriftlich festgehaltenen Nachteilsausgleichs-Katalog, den die Lehrerin unterschrieben und damit auch anerkannt hat. Leider hält sich die Dame nicht an den von ihr anerkannten Nachteilsausgleich zur Benotung der Klassenarbeiten, etc. Auch schon geführte Gespräche mit ihr von unserer Seite, wie auch von unserer SH-Lehrerin des mobilen Dienstes haben nicht geholfen. Ein Klassenwechsel wurde bereits für das nächste Schuljahr angedacht, und auch eigentlich schon beschlossen. Leider wurde dieser aus heiterem Himmel "aus organisatorischen Gründen" abgesagt. Die Schulleitung will sich leider nicht einmischen :(
An wen könnten wir uns jetzt wenden? Das Schulamt, die Bezirksregierung? Wir sind für jede Idee dankbar!

Viele Grüße,

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 4. Jun 2012, 10:13
von Karin
Welches Bundesland? Welcher Bezirk.
Vielleicht kann ich dir auch helfen.
LG
Karin

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 5. Jun 2012, 21:50
von Sabine
Hallo Birgit,

sehr toll, dass sich die Schulleitung nicht einmischen will. Wofür ist sie dann da? Für die Ansprache auf'm Schulfest??? Super :-/

Konkrete Ideen habe ich nicht, aber lasst Euch bloß nicht abwimmeln. Bin etwas fassungslos, dass die Stellen, die doch eigentlich helfen sollten, das nicht tun/können?!?!
Der mobile Dienst kommt nicht weiter, Schulleitung will nicht ... und die Unterschrift der Lehrerin bedeutet auch nichts. Das klingt nach ner
Farce.

Klassenwechsel würde vermutlich auch nur bedingt helfen ... Dein Sohn könnte dieser pädagogischen Spitzenkraft ja jederzeit wieder ausgeliefert sein im Fachunterricht.

Wäre evtl. der Wechsel nur für den Englisch-Unterricht möglich?

Ich wünsche Euch Durchhaltevermögen (hast Du garantiert) und Hilfe auf dem Weg.

Liebe Grüße,
Sabine

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 5. Jun 2012, 23:14
von cooper
Hallo Birgit,

das Problem kenne ich nur zu gut. Bei mir war es die Deutsch- und Erdkunde-Lehrerin. Letzten Endes hat nur ein Schulwechsel geholfen, weil sich auch bei mir die Schulleitung außer Stande sah, etwas zu bewirken.

Geh dem Schulleiter noch mal gehörig auf den Sack, der soll endlich seinen Job machen! Aber versprich dir nicht zu viel davon und such lieber schon mal nach ner anderen Schule.

Ich würde auch einen möglichst baldigen Schulwechsel empfehlen, um nicht noch ein Zeugnis mit ungerechtfertigt schlechten Noten zu bekommen. Ich bin damals aus genau dem Grund bereits im April gewechselt. Nicht auf nächstes Halbjahr vertrösten lassen!

Viele Grüße, Mirko

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 6. Jun 2012, 08:48
von Momo
hallo birgit

das tut mir leid.
spontan kam mir die idee "presse", denn wir schreiben ja das jahr 2012 und damit das jahr der inklusion.
sicher ist das aber der letzte schritt.
zunächst würde ich den schulleiter nochmal deutlich darauf hinweisen, dass er gegenüber seinen schülern eine fürsorgepflicht hat und das im rahmen der inklusion natürlich ganz besonders für behinderte schüler seiner schule gilt. das wiederum bedeutet intensive schulung der lehrer und darauf zu achten, dass vereinbarte nachteilsausgleiche eingehalten werden. sollte er dieser fürsorgepflicht nicht nachkommen ist die nächsthöhere stelle, in niedersachsen wäre das die landesschulbehörde, zuständig- würde ich auch ankündigen, dass ihr euch dann an seinen vorgesetzte behörde wendet, wenn er sich nicht in der lage sieht inklusion an seiner schule gut zu begleiten und vor allem zu gewährleisten! gleichzeitig könnte man auch den/ die behindertenbeauftrate(n) einschalten.
ob ihr einen schulwechsel in erwägung zieht weiß ich nicht. wenn ja, sollte man sich da vorher gut informieren, dass die neue schule offener ist!

grüße

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 6. Jun 2012, 14:36
von Olaf!
... leider ist es oft so, dass die Institutionen ein Problem "weg" habne wollen. Und das in Form eines Klassen- oder Schulwechsels. Das kann und darf es eigentlcih nicht sein. Ich bin etwas verwundert, dass die externen Institutionen auch nciht helfen können. Wenn es so verfahren ist und kein Mensch das tut, was er soll, fällt mir tatsächlich spontan ein, einen Anwalt hinzu zu ziehen und die Sache über das Allgemeine Gleichstellungsgesetzt (AGG) laufen zu lassen. Dieses Gesetz ist tatsächlich wirksam und setzt die unbeweglichen Akteure in Bewegung. Wir haben in einem ähnlichen Fall sowas mal angedeutet und dieser Fall ist sofort bis zum Kultusministerium hochgespühlt worden....

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 6. Jun 2012, 17:58
von karasi
birgit j. hat geschrieben:Es gibt für das Fach Englisch einen schriftlich festgehaltenen Nachteilsausgleichs-Katalog, den die Lehrerin unterschrieben und damit auch anerkannt hat. Leider hält sich die Dame nicht an den von ihr anerkannten Nachteilsausgleich zur Benotung der Klassenarbeiten, etc.
Woran hält sie sich denn nicht? Kannst Du uns Beispiele nennen? Hast Du denn der Schulleitung schon konkrete Beispiele vorgelegt?

Um welches Bundesland handelt es sich denn? Dann kann man Dir konkreter auch etwas dazu sagen.

Der Klassenwechsel kann eigentlich nur beschlossen werden, wenn die Klassenkonferenz dem zustimmt. Wurde das schon getan? Die Schulleitung muss sich in diesem Fall einmischen, da sie es genemigen muss. Und da müssen dann gute Gründe genannt werden, damit das auch klappt.

Ich frage mich, wie ihr euch alle hier so aufregen könnt, ohne, dass die genaue Situation beschrieben wurde. Schon merkwürdig. Uns Bemerkungen wie "geh dem Schulleiter gehörig auf den Sack" finde ich auch nicht wirklich produktiv.

Vielleicht
kann Birgit die Situation ja noch genauer erklären, so dass man dann auch bessere und konkretere Ratschläge erteilen kann.

@ Sabine - ein Wechsel für den Englischunterricht wird sicherlich nicht möglich sein. Auch aus organisatorischen Gründen nicht. Aber da fallen mir auch weitere Gründe ein.

Gruß!

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 6. Jun 2012, 22:01
von Sabine
@ Sabine - ein Wechsel für den Englischunterricht wird sicherlich nicht möglich sein. Auch aus organisatorischen Gründen nicht. Aber da fallen mir auch weitere Gründe ein.

Hallo,

hm, weiß nicht, ob ich das als Mutter so hinnehmen würde, falls die Schulleitung mir das so erklären wollte.
Davon abgesehen wäre so etwas an der Schule meiner Kinder in begründeten Fällen durchaus möglich.
Habe im letzten Jahr sehr für einen meiner Söhne kämpfen müssen (NICHT derjenige mit den CIs) ... Habe daher durchaus gesehen, was man sich erkämpfen kann ... Aber Voraussetzung ist natürlich immer der gute Wille einzelner und dass überhaupt irgendjemand hinter einem steht.

Die Frage, warum wir uns hier alle so aufregen ... Sicher, der auch von Dir zitierte Ausdruck ist sicher in dem Zusammenhang nicht salonfähig.
Ansonsten kennen wir Birgit hier ja schon lange Jahre, und ich bin mir sicher, dass sie die naheliegenden Wege unter Einhaltung der Umgangsformen gegangen ist.
Ich rege mich nicht auf, aber da ich eben Birgit ewig kenne, fühle ich mit und es war mir ein Anliegen, mich auf ihr SOS hin zu melden.
Dass hier niemand von uns wirklich helfen kann, ist ja wohl jedem klar, aber Zuspruch ist ja auch manchmal schon mal was.
Natürlich kennen wir nicht die gesamte Situation, aber Birgit schrieb ja, dass schon Gespräche mit der Lehrerin stattgefunden haben.
Ohne, dass die genaue Situation beschrieben wurde, wurde sie doch zusammengefasst dargestellt.

Klassenwechsel, Presse, Anwalt ... Man muss dabei nur sehen, dass das Kind ja weiterhin die Schuleen, besuchen würde, und es ist wohl in diesem Fall von einem durch und durch vergifteten Klima auszugehen.

Schulwechsel ... Birgit, ich erinnere mich nicht mehr daran, wie Eure Abwägung damals beim Übergang zur weiterführenden Schule aussah. Hättet Ihr denn Alternativen, rein theoretisch?

LG
Sabine

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 6. Jun 2012, 22:56
von karasi
Hallo Sabine,

wie stellst Du Dir das denn mit dem Englischunterricht vor? Rein vom Stundenplan her? Die anderen Klassen haben doch nicht alle parallel Englisch! Geht doch gar nicht! Noch dazu ist das Kind ja nicht in die Gruppe integriert. Das macht überhaupt keinen Sinn.

Wie bereits erwähnt: Es muss die Klassenkonferenz zustimmen. Dann kann ein Kind auch die Klasse wechseln. Aus organisatorischen Gründen ist keine Antwort, es sei denn, dass in den Nebenklassen noch mehr Kinder sind. Das wäre ein Grund, den man akzeptieren müsste. Und bei der Klassenkonferenz hat die Schulleitung den Vorsitz.

Und wenn die Lehrerin nachweisbare Fehler macht, dann müssen diese aufgezeigt werden und man geht zunächst damit zur Schulaufsicht! Das ist der nächste Schritt. Und nicht mit dem Anwalt und der Presse drohen, denn dann kannst Du das Kind gleich wieder abmelden. Ist doch logisch.

Die Fehler müssen aber nachweisbar sein. Und da habe ich lediglich gefragt, weche es denn sind, z.B. könnte es ja sein, dass bei einem listening-test zu wenig Zeit eingeräumt wurde, usw. Aber das hängt vom Bundesland ab.

Man sollte immer etwas vorsichtig sein in seinen Äußerungen. Eine Schule ist eine Schule. Da arbeiten auch nicht nur Idioten. Auch wenn Eltern das ja gern so sehen. (Das war nicht auf Birgit, sondern auf einige andere Anmerkungen hier bezogen).

Ich rate besonnen zu reagieren und bei nachweisbaren (!) Fehlern zur Schulaufsicht zu gehen. Das wäre die nächste Stelle und das ist eine höhere Stelle!

Gruß!

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 7. Jun 2012, 08:30
von Momo
hallo zusammen,

ich kann sabine nur zustimmen: birgit schreibt schon sehr lange hier mit und ich schätze sie auch so ein, dass sie es zuerst auf "gutem weg" versucht hat, d.h. gespräche usw.
natürlich sind wir hier im www und man kann nie genau einschätzen wie die situation vor ort ist. wir kennen weder jannik noch die lehrererin persönlcih usw.
trotzdem ist das ja nichts neues, dass einige lehrer machen was sie wollen. glaub mir, ich arbeite auch an einer schule und bin manchmal echt schockiert was da so abläuft von dem die eltern nichts ahnen.
natürlich sind nicht alle lehrer prinzipiell schlecht, aber es gibt sie eben auch -die schwarzen schafe...

fakt ist: schule ist in erster linie einen institution für kinder. es sollte eigentlich in erster linie um ihre bedürfnisse und rechte gehen. eigentlich deshalb, weil die realität oft anders aussieht...
fakt ist auch, dass viele lehrer mit themen wie nachteilsausgleich, integration oder inklusion überfordert sind. ich will gar nicht sagen, dass es immer ihre schuld ist- keinesfalls. meiner meinung nach liegt der fehler in erster linie im system: sowohl die ausbildung ist nicht gut als auch die fortbidlungen in dem bereich. zusätzlich bekommen lehrer viel zu wenig unterstützung vor dem hintergrund was sie alles leisten müssen (sozialarbeit, pädagogische arbeit, lernförderung, begabtenförderung, psycho-soziale beratung und begleitung, familientherapie, elterngespräche, unterricht gemäß curricularen vorgaben, gleichzeitig aber auch individuelle nachteilsausgleich usw. usw.)
also scheint es mir oft so, dass es in der grundschule nach dem prinzip geht "augen zu und durch", denn nach 4 jahren ist es vorbei und jemand anderes schlägt sich mit dem problem rum.
an den weiterführenden schulen ist die förderschule dann eine beliebte alternative, so nach dem motto "super, das kind hat ja einen förderbedarf, sollen die sich doch drum kümmern"...

natürlich sind das immer krasse beispiele, trotzdem habe ich das gefühl sind schulen mit den wachsenden aufgaben einfach überfordert (schelchte ausbildung, zu wenig personal, zu wenig förderschullehrer, usw.).

richtig ist, was karasi schreibt: einem klassenwechsel muss eine klassenkonferenz entscheiden. dazu gehören die in der klasse unterrichtenden lehrer, die gewählten elternvertreter, und jemand von der schulleitung. vorsitz (in niedersachsen) hat die klassenlehrerin. die konferenz entscheidet dann per mehrheitsbeschluss (nur die elternvertreter dürfen sich enthalten). die schulleitung hat nur insofern eine stimme als dass sie vorher klären muss, ob in einer parallelklasse ein platz frei ist.
schöner ist es natürlich, wenn das vorher mit allen beteiligten besprochen wird und alle an einem strang ziehen. dann ist die klassenkonferenz nur noch formsache.
richtig ist auch, dass man -wenn es richtig stress gibt- sich sicher gut überlegen muss was man macht, weil das kind weiter dort zur schule geht.
manchmal ist es übrigens doch möglcih , dass z.b. der englischunterricht zweier kalssen parallel läuft und damit die teilnahme am englischunterricht der parallelklasse möglich ist. ob das sinnvoll ist sei mal dahin gestellt.

grüße

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 7. Jun 2012, 12:43
von Sabine
Karasi, es geht ja nicht darum, was ich mir wie vorstelle. Ich habe Gedanken in den Raum geworfen. Du sagtest ja selber, dass wir die Situation nicht kennen.

Im übrigen gibt es durchaus Schulen, wo gewisse Fachstunden parallel stattfinden (oder als Randstunden). Ich bin selber Lehrerin und habe vier Kinder, insofern bin ich nicht so ganz unwissend, was das Thema angeht.
Im übrigen kann man das rein theoretisch auch in Erwägung ziehen, wenn bestimmte Stunden nicht parallel sind. So eine Art Ringtausch eben.
Ob das sinnvoll ist, sei, wie Momo richtig sagte, dahingestellt.

Wir hätten unseren Sohn mit CI vor einigen Jahren auch in eine bestimmte Grundschule "klagen" können. Aber das hätte ja nun gar nichts gebracht.
Wechsel des Englischunterrichts, der Klasse etc ... muss man so oder so alles gut überlegen. Das Kind bleibt unterm Dach, die Schule ist klein, man begegnet sich immer wieder ... Und wenn keine generelle Einsicht vorliegt, sondern den in Frage stehenden Lehrpersonen nur etwas "aufgezwungen" wird, leidet das Kind nur weiter. Vielleicht unterschwellig, aber das macht es ja auch nicht besser.
In dem Fall kann ich tatsächlich nicht beurteilen, wie groß der Leidensdruck ist, wie dringend der Handlungsbedarf.
Ich gehe davon aus, dass Birgit alle naheliegenden Mittel ausgeschöpft hat. Wie ich sie einschätze, ist die Situation schon sehr verfahren, sonst hätte sie sich hier nicht so geäußert. Aber auch das ist nur eine Vermutung ;-)

Birgit????

Liebe Grüße und Euch vor allem für diese Situation die Chance auf eine gute Regelung,

Sabine

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 7. Jun 2012, 16:26
von karasi
Sabine, war gar nicht böse gemeint. Im übrigen ist mir die Schule auch nicht ganz fremd ;-).

Dann würde ich trotzdem zuerst zur Schulaufsicht gehen. Das hilft oft schon.

Gruß!

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 10. Jun 2012, 19:59
von Norbert_S
Hallo!
Die wichtige Frage nach dem Bundesland ist für mich immer noch nicht geklärt.
Und zu der Frage gehört ja bestimmt auch eine Vorgeschichte … .
Eigentlich kann man nur lesen, dass die Lehrerin böse ist und die Schulleitung bekommt ihr Fett auch gleich ab. Sachproblem, gefühltes Problem oder vielleicht sogar Lehrer-bashing?
Der Ruf nach den höheren Instanzen stellt bei (in der Regel simplen) Sachproblemen eher nicht die richtige Frage dar.
Klassenwechsel ist allermeistens eine Schnaps-Idee, da ein ziemlich heikles Werkzeug. Da wird durch Eltern nicht ganz selten ein Sachproblem durch ein (viel schwierigeres) Problem auf der persönlichen Schiene ersetzt. Das macht zwar Spaß, wenn man in Feindbildern denkt, aber es hilft eben niemand.
Was hier ansteht, ist ein verträglich vereinbartes Gespräch mit Lehrkraft, Schulleitung, Mobilem Dienst und Erziehungsberechtigten. Und zwar genau ein Gespräch, nicht etwa eine ganze Serie zum „Nachlegen“.
Nette Grüße
von
Norbert_S,
dem die Schule auch nicht ganz fremd ist ;-).
Und der sich gleich mal entschuldigt, wenn er was falsch verstanden haben sollte.

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 10. Jun 2012, 22:18
von Kaja
Hallo Norbert,

Gespräche gab es ausreichend - durch die Eltern, durch die Lehrerin vom mobilen Dienst, mit der Schulleitung ... das hat Birgit bereits in ihrem Eingangsbeitrag mitgeteilt. Wenn diese vielen Gespräche kein wirkliches Ergebnis gebracht haben, wozu dann noch welche???? Woher soll dann eine in der Praxis umsetzbare Lösung kommen, wenn zumindest die betreffende Lehrerin an Veränderungen kein Interesse zu haben scheint? Das Ergebnis von früheren Gesprächen - ein verbindlicher Nachteilsausgleichskatalog - scheint ja auch nur das Los von geduldigem Papier zu fristen.

Wieso ist ein Klassenwechsel eine "Schapsidee"? Wenn die Situation festgefahren ist, ist das manchmal der eindeutig bessere Weg. Soll das Kind die Freude am schulischen Lernen verlieren, nur, damit es weiter in einer Situation ausharrt, die ihm offenkundig nicht guttut?

Warum auch immer die Situation so ist, wie sie ist - man wird es vielleicht nicht mehr klären können. Welches "Sachproblem" stellst du dir denn vor, das eine Klassenlehrerin dazu berechtigt, ein schwerhöriges Kind "auflaufen" zu lassen? Welches Problem gibt einer erwachsenen Frau das Recht, ihren Unmut an einem Kind auszulassen, das einen zunehmenden Verlust des Gehörs verkraften muss?

Wenn hier die Schulleitung nicht reagieren möchte, sollte die Stelle eingeschaltet werden, die für die Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs zuständig ist - vielleicht durch die Lehrerin vom mobilen Dienst oder deren Arbeitgeber. Hier läuft etwas im Bereich der sonderpädagogischen Förderung in einer Regelschule schief und da sollte die Stelle handeln, die für diesen Bereich zuständig ist.

Übrigens - ein Klassenwechsel muss meist nur dann von der Klassenkonferenz beschlossen werden, wenn er eine Ordnungsmaßnahme darstellen soll. Bei einer rein organisatorischen Maßnahme trifft diese Entscheidung allein die Schulleitung - und das kann sie auch ganz kurzfristig.

Viele Grüße

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 11. Jun 2012, 03:12
von karasi
Kaja hat geschrieben: Übrigens - ein Klassenwechsel muss meist nur dann von der Klassenkonferenz beschlossen werden, wenn er eine Ordnungsmaßnahme darstellen soll. Bei einer rein organisatorischen Maßnahme trifft diese Entscheidung allein die Schulleitung - und das kann sie auch ganz kurzfristig.
Das ist vollkommen falsch, Kaja. Ich weiß nicht, woher Du Deine Infos nimmst, aber das stimmt nicht. Kaja, die Schule ist ein komplexes "Unternehmen". D kann nicht einfach jeder Schulleiter irgendwann Schüler aus den Klassen nehmen, ohne das abzusprechen.

a)Ein Klassenwechsel findet nicht einfach nur so statt und hier liegt kein organisatrischer Grund vor! Ein organisatorischer Grund würde meist mehrere Kinder betreffen.
b) Die Klassenkonferenz trifft natürlich die Entscheidung. Wo kommen wir hin, dass der Schulleiter das allein könnte und was wäre das für einDurcheinander, wenn man das einfach so beschließen könnte?
c)Ganz kurzfristig nur, wenn Gefahr in Vollzug ist.

Es müssen richtige Gründe vorliegen, dann kann man die Schulaufsicht einschalten. Das hatte ich hier bereits geschrieben, aber die Threadstellerin hat sich nicht mehr gemeldet. Da die Maßnahmen des Nachteilsausgleich ja vorher festgelegt wurde, sollte es doch auch möglich sein, dass man nachweisen kann, dass diesen Regelungen nicht gefolgt wurde. Und dann kann etwas passieren. Vorher nicht. Und das ist auch richtig so. Es gibt viele schwarze Schafe in den Schulen, wie in jedem Beruf, allerdings gibt es leider noch mehr emotionale Eltern und da muss man dann auch entgegen wirken.

Nochmal, die Fehler müssen nachgewiesen werden und dann kann man auch handeln. Und um ehrlich zu sein, würde ich mir dann auch, sollte es tatsächlich so sein, vom sonderpädagogische Förderdienst auch wünschen, dass er sich einsetzt. Wenn etwas nachweisbar ist, dann kann man sich an die nächsthöhere Stelle wenden.

Grüße!

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 11. Jun 2012, 09:36
von Kaja
Hallo Karasi,

das, was du schreibst, ist richtig - aber nur für den Fall, dass der Wechsel in eine Parallelklasse aus disziplinarischen Gründen erfolgt. In allen anderen Fällen wird die Entscheidung durch den Schulleiter getroffen. Wenn ein Kind aufgrund eines Wohnortwechsels in die Schule aufgenommen werden muss, wird ja auch keine Klassenkonferenz einberufen, sondern der Schulleiter weist das Kind der Klasse zu, die die bis dahin geringste Schülerzahl aufweist oder aus anderen Gründen geeignet erscheint. Oft genug wird der Klassenlehrer erst dann über den neuen Schüler informiert, wenn dieser das erste Mal in der Klasse steht. Auch bei einem Besuch der Parallelklasse - z.B. während einer Klassenfahrt, an der der Schüler nicht teilnimmt - entscheidet der Schulleiter ohne Einberufung der Klassenkonferenz. Wenn dem Schulleiter per Schulgesetz die Aufgabe zukommt, über die Verteilung und Verwendung der Sach- und Personalmittel zu entscheiden, hat er damit auch die Verpflichtung, auf eine entsprechende Zusammensetzung der einzelnen Klassen hinzuwirken.

Es mag sein, dass es emotionale Eltern gibt. Hier haben aber nicht nur die Eltern den Eindruck, dass etwas schief läuft, sondern es gab Gespräche durch die Lehrerin vom Mobilen Dienst und auch die Schulleitung hatte eine Umsetzung des Schülers in die Parallelklasse bereits "angedacht". Das passiert eher selten, wenn lediglich die Eltern emotional überreagieren.

Viele Grüße

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 11. Jun 2012, 15:10
von karasi
Wenn ein Kind von einer anderen Schule kommt oder in eine andere Klasse muss, da es nicht zur Klassenfahrt kann, sind ganz andere Fälle.

Ich kann dazu mehr nicht sagen. Wir waren alle nicht dabei.

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 11. Jun 2012, 21:11
von Sabine
karasi hat geschrieben:Sabine, war gar nicht böse gemeint. Im übrigen ist mir die Schule auch nicht ganz fremd ;-).

Dann würde ich trotzdem zuerst zur Schulaufsicht gehen. Das hilft oft schon.

Gruß!

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 11. Jun 2012, 21:16
von Sabine
Man nehme das Zitat aus meinem Beitrag über diesem:
Dann ist es ja gut. Las sich mehr als pampig, aber ich bin ja auch extra nicht drauf eingegangen, mir geht's hier um Birgits Situation.
Habe im übrigen nirgendwo behauptet, dass hier irgendjemandem die Schule fremd ist, aber als ich so'n bisschen deppert hingestellt wurde, musste ich zumindest auch mal kundtun, dass auch ich mich ein bisschen auskenne.

Will Birgit mit der Nennung des Bundeslandes nicht vorgreifen.
Lehrer-Bashing - glaube ich eher nicht.
Was die "Feindbilder" angeht, sehe ich es allerdings doch ähnlich wie Norbert.
Und selbst, wenn man "Recht" bekommt ... nützt es dem Kind dann wirklich? Das ist immer meine Orientierung, wenn wir an allen Fronten kämpfen (wie gesagt, bei uns betrifft es NICHT das Kind mit den CIs).

VG,
Sabine

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 11. Jun 2012, 21:55
von karasi
Sabine, ich habe Dir mal eine PN geschickt. Man kann aber auch alles so interpretieren, wie es einem passt. :help:

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 12. Jun 2012, 08:39
von Momo
Hallo
als erstes fällt mir in dieem Posting auf, dass die Fragestellerin Birgit gar nichts mehr schreibt und sich vielmehr andere hier mit dem problem, was keiner wirklcih einschätzen kann auseinandersetzen. Da werden viele Mutmaßungen angestellt usw.

Dann zu den ganzen anderen sachen: meine Erfahrung zeigt immer wieder (leider), dass viele Lehrer nicht wirklcih "bösartig" sind, sondern eher unbedarft und ahnungslos, was die Bedeutung einer Hörschädigung angeht. Von daher finde ich es immer zuerst wichtig eine aufklärendes gesprächj über die Auswirkungen von Hörschädigung zu führen. Da ist meiner Meinung nach der beratungslehrer vom Mobilen Dienst gefragt, weil es doch oft sehr ungünstig ist, wenn Eltern selber dieses gespräch führen. oft wird den Eltern dann (aus Unwissenheit) vorgeworfen sie wollen ihr Kind bevorzugen lassen. Ist ein solches gespräch nicht fruchtbar, gibt es die Möglichkeit eines gespräches zwischen Lehrerin, Schulleitung und Beratungslehrer, in dem das noch einmal verdeutlicht wird. Das allerdings ist schon etwas unangenehmer für die Lehrerin, da sie ja dann schon beim "Chef" "angeschwärzt" wird, weil es nicht läuft. Die Frage ist dann wie sie das wegsteckt und ob sie danach noch dem Schüler gegenüber unbefangen sein kann/ ist. Professionell wäre sie, wenn sie das schafft.
Fruchtet das auch alles nicht, bleibt meiner Meinung nach nur noch der Gang zum Schulamt, Landesschulbehörde oder wer auch immer dann vorgesetzt ist. Aber auch das ist natürlich sehr unschön und kann die Zusammenarbeit sehr belasten, denn wer lässt sich schon gerne bevormunden.

Was davon bereits wie genau gelaufen ist, weiß ja hier keiner. Von daher können die Ratschläge nur allgemein bleiben, gesammelt werden und Birgit selber muss sich das raussuchen was sie gebrauchen kann.

Aber es gibt leider immer wieder Fälle, wo die Schulen sich nicht an Vereinbarungen halten.So ist mir z.B. ein Fall bekannt, wo der Mobile Dienst für ein hg Kind eine Akusitkdecke durchgesetzt aht. nachdem diese von der Stadt bezahlt und eingebaut wurde, hat die Klasse lt. Schulleitung plötzlich aus organisatorischen gründen den Raum wechseln müssen. Da half jegliche Intervention seitens der Eltern und des Mobilen Dienstes nichts. Die Schulleitung hat dann nur ganz lapidar gemeint der MD könne ja für den neuen Klassenraum auch eine Akusitkdecke durchsetzen. Will sich da jemand die Schule sanieren lassen? Was soll man den Eltern da raten? Gehen sie an die Stadt und melden das (was sie ja eigentlich müssten), dann hat das Kind für den Rest der Grundschulzeit einen schlechten Stand, also schweigt man, beißt die Zähne zusammen und versucht da durchzukommen.
Oder aber ein sh Kind wird eingeschult. den Eltern und dem MD wird gesagt, dass in den Sommerferien der Raum noch renoviert wird, d.h. Aksutikdecke, Vorhänge usw. Das Kind wird eingeschult, nichts von dem ist pasiert (zumindest nicht in dem Klassenraum). Nach 2 Monaten merken das dann die Eltern, informieren den MD, der das dann durchsetzt. Die Schulleitung jedoch bekalgt sich auch heute, ein halbes Jahr später noch darüber wie unmöglich das ist. Ich könnte so weitermachen...

Daher wird mir beim Thema Inklusion manchmal ganz schlecht, weil ausbaden müssen es die Kinder...

Grüße

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 13. Jun 2012, 13:23
von birgit j.
@ Norbert: Was soll das denn? Ich denke, dass ich doch relativ sachlich geschildert habe, wo das Problem liegt, oder? Ich habe weder die Lehrerin noch die Direktorin verurteilt, sollte dieses Posting den Eindruck erweckt haben, tut es mir leid. Wir waren/sind einfach sehr enttäuscht, dass gemachte Versprechungen nicht eingehalten werden. Übrigens war die Schnapsidee des Klassenwechsels nicht von uns, sondern vom mobilen Dienst angeregt, die Dame ist ja ebenfalls eine Lehrerin, und kennt sich in der Schule aus. Dabei geht es auch darum, dass die aktuelle Klasse sehr laut und groß ist, und die Nutzung der Team-Teaching-Anlage nicht möglich ist.

Zur Info wir leben in NRW.

Nach eingehender Befragung meine Sohnes sagte er mir, dass er die Schule nicht wechseln wolle. In der nächsten Woche habe ich ein Gespräch mit den beteiligten Lehrern.

Wir hatten seit Beginn der Schulzeit sehr viele Probleme mit/in der Schule, die sich leider bis zum heutigen Tage fortführen. Sicher haben wir stehts beide Seiten im Blick, und sehen unseren Sohn nicht nur als Opfer. An diversen Problemen, die auch durch die doch eher späte Diagnose SH resultieren, arbeiten wir mit Hilfe einer Psychotherapie, Osteopathie, etc.
ALLE Lehrer, die meinen Sohn seit der 5. Klasse auf dieser Schule kennen, sagen, dass er ein sehr positive Entwicklung durchlaufen hat, und er nach anfänglichen Problemen ein "Muster"-Schüler sei. Leider teilt seine Klassenlehrerin nicht diese Meinung. Dies liegt bestimmt nicht an seiner SH, sonder, dass sie die Schüler in "Schubladen" legt, und dort wieder herauszukommen ist sehr schwer. Ich kenne dies auch noch aus meiner eigenen Schulzeit, Schüler die zu Beginn immer gute Leistungen gezeigt haben, und deren Verhalten positiv auffiel, konnten sich später viel mehr an fehlenden Hausaufgaben, Fehlverhalten, ect. leisten als andere, nicht so positiv "besetzte" Schüler.

In unserem Fall ist es so schade, dass eine einzelne Lehrerin über den Erfolg oder das Scheitern auf der Realschule entscheidet. Keine Ahnung wie es hier einige sehen mögen, aber ich halte es für fragwürdig, wenn eine Lehrerin in zwei Fächern einen "blauen Brief" verschickt, in dem davon die Rede ist, dass der Schüler akut versetzungsgefährdet sei, die Lehrerin auf Nachfrage jedoch sagt: "Also nein, ihr Sohn ist doch nicht versetzungsgefährdet."
???
Die schriftlichen Noten von Tests in dem Nebenfach waren 4, 3+ und 2+, und die Klassenarbeiten im Hauptfach waren: 4 und 4+.

Re: Problem mit der Klassenlehrerin auf der Regel-Realschule

Verfasst: 13. Jun 2012, 21:51
von Sabine
Hallo Birgit,

ich drücke Euch die Daumen, wie gesagt und hoffe, dass das Gespräch eine Annäherung im Sinne Deines Sohnes bringen wird. Halt uns doch mal auf dem laufenden.

LG
Sabine

karasi, hoffe, es geht dir jetzt besser.