Schwerhoerigenforum.de

Guten Morgen Community,

ich trage seit ca. 9 Monate Hörgeräte von Hansaton, genauer die LUMEO X-Mini. Leider habe ich bis heute Probleme mit dem Pfeifen der Geräte. Es gab Zeiten, da ging das Pfeifen ohne Vorwarnung einfach so im Alltag los. Das hat mein Akkustiker inzwischen hinbekommen.

Problematisch ist es immer noch jemanden zu umarmenen, es sich auf der Couch oder im Bett bequem zu machen. Sobald ein Hindernis in die Nähe der Geräte kommt, pfeift es wie blöd.

Ist das jetzt normal und unvermeidbar? Liegt es den Einstellungen der Geräte, also meinem Hörgeräteakkustiker? Gibt es moderne Geräte, die die Rückkopplung 100%ig rausfiltern können?

Ich verwende die Geräte mit einem Kabel und ohne Schlauch, heißt wohl "Ex-Hörer".

Bin langsam am verzweifeln, nach 1,5 Jahren sollte es mit den Hörgeräte doch langsam mal klappen... Sollte ich mich an einen HNO-Arzt wenden? Kann man meine Ohren irgendwie vermessen und die Einstellungen der Geräte optimieren? Mein Akkustiker macht das eher "nach Gefühl", je nachdem, was ich im erzähle. Gibt es keine Tests, nach denen man die Geräte einstellen kann?

Noch ein Auszug aus der Produktbeschreibung meiner Hörgeräte direkt vom Hersteller:

Lässt nur die Guten durch: Active Feedback Block 2G.

Unangenehmes Pfeifen, das durch eine Rückkopplung verursacht wird, hat bei LUMEO keine Chance. Mit dem Active Feedback Block 2G werden diese Signale sofort erkannt, markiert und nicht mehr zu Ihnen durchgelassen.

Bei einer Hörsystemversorgung mit offenem Gehörgang sorgt der neue Open Optimizer für rückkopplungsfreien Hörkomfort.

Würde mich über Meinung und Erfahrungen zum Thema freuen.

Wendigo

Hallo Wendigo,

ich vermute jetzt einfach mal das Du die Geräte als "offene Versorgung nur mit den "gelochten" Schirmchen trägst. Alternaiv gibt es auch geschlossenere Schirmchen.

Das Problem mit den Schirmchen ist aber dass die Ankoppelung an die Ohren damit recht "unkontrolliert" ist.

Ich würde dir empfehlen das du dir, falls du die Geräte bereits gekauft hast, zu den Geräten entsprechende Otoplastiken machen lässt. Mit diesen hast du dann immer die gleichen akustischen Bedingungen und die Rückkoppelungskontrolle kann deutlich besser arbeiten.

Mit den Rückkoppelungskontrollen ist es wie mit ABS oder ESP beim Auto, bis zu einem gewissen Punkt geht es gut und man kann an die Grenzen der Physik gehen, aber die Physik ausschalten kannst du damit leider (oder zum Glück) nicht.

Sprich deinen Akustiker am besten mal auf entsprechende Otoplastiken an und hör dir an was er dazu sagt. Wenn du dann noch Fragen dazu hast kannst du die hier ja gerne nochmal stellen.

:jump: just my 2 Cents.

Immer diese Werbung...

Nein, es gibt kein Hörgerät, das niemals pfeift. Auch nicht mit Otoplastik. Liegt schlicht an der hohen Verstärkung und daran, dass eine Rückkopplung nicht über den ganzen Frequenzbereich erfolgen muss, um als Pfeifen wahrgenommen zu werden -- weshalb die Hörgeräte Probleme haben, eine solche Rückkopplung zu erkennen.

Man kann nur durch eine möglichst gute Abdichtung (z.B. geschlossene Otoplastik) versuchen, eine möglichst große Entkopplung zu bekommen. Wenn du dich mit den Hörgeräten ins Bett legst, wird es aber trotzdem pfeifen.

Viele Grüße, Mirko

Hallo Mirko,

also da muss ich dir in gewissem Rahmen heftig widersprechen. Ich gehe davon aus das du deine Aussage auf die hohen Verstärkungen jenseits der 50dB für hochgradig Schwerhörige beziehst. Hier ist es wirklich fast nicht möglich eine Rückkoppelung zu vermeiden. Aber wie dicht oder undicht eine Hörgeräteversorgung ist hängt immer von verschiedenen Faktoren ab:
- die benötigte Verstärkung
- die Rückkoppelungskontrolle des / der Hörgeräte
- die Otoplastik mit / ohne Zusatzbohrung
- der Gehörgang

Als Akustiker haben wir nur auf die Verstärkung, die Rückkoppelungskontrolle und die Otoplastik Einfluss.
Es ist in der Regel nicht möglich die Verstärkung zu reduzieren.
Die Rückkoppelungskontrollen der Verschiedenen Hersteller arbeiten mitlerweile ziemlich gut aber sie kommen eben irgendwann an ihre physikalischen Grenzen.
Dann kann nurnoch die Otoplastik helfen. Die muss natürlich gut sitzen und die ggf. notwendige Zusatzbohrung muss dem Hörverlust / der Verstärkung angepasst werden. Dann wird auch ein Hörgerät mit sehr hoher Verstärkung kaum noch Koppeln.
Das Problem bei der Otoplastik ist dabei: je größer die Verstärkung wird um so fester muss sie im Ohr sitzen. Das führt dann, je nach Empfindlichkeit des Trägers, unter Umständen zu Druckstellen. In den aller meisten Fällen wird eine sehr stramm sitzende Otoplastik aber zumindest als unangenehm empfunden.

Technisch wäre es also durchaus möglich ein Hörgerät 100% dicht zu bekommen, fraglich ist nur ob es dann noch komfortabel getragen werden kann.

Ach und bevor ich es vergesse: manche Gehörgänge sind anatomisch so unvorteilhaft das es extrem schwierig ist überhaupt eine einigermassen dicht sitzende Otoplastik hin zu bekommen.

:jump: just my 2 Cents.

Ich kann mir das bei sehr stark verwinkelten Ohren vorstellen, bei denen das Ohrstück nicht so tief in den Gehärgang kann
Gibt es für so Fälle alternativen??

LG Bernd

Hallo Asterix,

sag ich doch, es gibt kein Hörgerät, das niemals pfeift. Unter irgend welchen Umständen pfeifen sie immer, ob wegen des belüftungslochs, oder weil die Verstärkung gebraucht wird, und und und...

In der Theorie ist das alles schön, in der Praxis bekommt man es meist hin, dass es nur selten oder unter extremen Umständen pfeift. Aber pfeifen tut's nunmal. Damit muss man sich abfinden. Und das hast du mir eigentlich mit deinen Worten grad bestätigt

Viele Grüße, Mirko

Ich war diese Woche zur 1-Jahresinspektion meiner Kassengeräte. Dort beklage ich auch das Rückkopplungsverhalten der Geräte, und der Akustiker tauschte mir die die normalen Tulpen gegen eine geschlossen Doppel-Tulpe aus. Und siehe da, der Rückkoplungseffekt war so gut wie verschwunden. Ich hatte vorher auch mal Otoplastiken, bei denen das Rückkoplungsverhalten besser war als bei den normalen Tulpen. Aber die Doppeltulpe ist bei weitem effektiver als de Otoplastiken, die kann ich nur jedem raten.

Hallo, meine Tochter hat Hörgeräte mit einer Bandbreite von 12 der Akustiker meinte es gibt nich 14 und16 das wäre aber quatsch da man den Unterschied nicht groß merken würde. Ust das so ? Hört sich das fast gleich an? Sie ist erst 5 Monate und will schon das sich alles so natürlich wue möglich fur sie anhört.

Hallo,

@asterix79: ich dachte bei Otoplastiken wird nur ein Abdruck genommen. Ich habe noch nie erlebt, dass mein Akustiker da noch extra draufdrückt auf die Knetmasse, damit die Otoplastik stramm sitzt. Das Einzige was man noch auswählen kann, ist wie lang der Zapfen sein soll, der in den Gehörgang ragt.
Ich lasse den Abdruck immer original, um eine möglichst gute Abdichtung zu erreichen.

@all:
die vom Threadersteller geschilderte Problematik kenne ich auch. Mit den jetzigen Hörgeräten ist das aber kein Problem. Kann sogar Wollmützen tragen. Evtl. muss man den Sitz noch etwas korrigieren, wenn die Otoplastik "verschoben" wurde.

Gruß

Alfred

@Claudemarie
Deine Frage passt hier nicht ganz rein, aber dennoch:
Ich halte 12 Kanäle für ein 5 Monate altes Kind für überqualifiziert.
Noch dazu: je gleichmäßiger der Hörverlust auf allen Frequenzen ist umso mehr Quatsch sind mehr Kanäle. Selbst bei meinem ausgesprochen ungleichmäßigen Hörverlust sind meine 16 möglichen Kanäle mehr als genug.

Dani! hat recht. Für ein Baby von 5 Monaten ist das wirklich viel zu viel.