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Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 20. Jan 2005, 17:13
von gabriel
Unsere Tochter (heute 10 Jahre) wurde im Alter
von 15 Monaten gegen Mumps-Maser-Röteln (MMR) geimpft.
Kurze Zeit später verlor sie fast vollständig das Hörvermögen und ist bis heute beidseitig Schwerhörig GdB100.
Wir kämpfen seit damals um die Anerkennung des Impfschadens, was sehr mühsam ist.
Bitte Kontaktiert uns, wenn Euch ähnliche Fälle bekannt sind.
Virginia (unsere Tochter)hat gesund das Licht der Welt erblickt und trägt heute Hörgeräte Beidseitig.
Wir bitten nochmals um Kontaktaufnahme und danken im Voraus.


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 20. Jan 2005, 17:37
von Andrea Heiker
Hallo Gabriel,

es dürfte schwierig nachzuweisen sein, dass es an der Impfung lag. Es gibt mehrere genetisch verursachte Syndrome, bei denen die Kinder normal hörend oder aber auch mehr oder minder schwerhörig geboren werden und dann ein plötzlicher Hörverlust bzw. eine schubweise progrediente Schwerhörigkeit auftritt. Beim LAQ-Syndrom treten z.B. die Hörverluste nach oft nach Stürzen, Zahnbehandlungen oder sogar größeren Antrengungen bzw. Stress auf. Hat sie z.B. in dem Alter, in dem Eure Tochter ihr Gehör verlor, auch etwas besonderes erlebt? Selbst wenn in Eurer Familie bisher noch kein Fall aufgetreten ist, kann es doch genetisch bedingt sein, da die Sachen alle rezessiv vererbt werden.

Wurde denn mal eine ausführliche Ursachenforschung mit Gentests und CT durchgeführt? Ist das Gehör über den Verlauf der Jahre schlechter geworden? Ich kenne einige Leute, die durch die Krankheiten Masern, Mumps und Röteln hörgeschädigt wurden, aber keine Leute, die durch die Impfung hörgeschädigt wurden.

Gruß
Andrea

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 22. Jan 2005, 14:33
von gabriel
Eingangs danke für die schnelle Antwort.

In der Tat wird es schwer es nachzuweisen, denn offizielle Fälle (zahlen) gibt es so gut wie nicht.

Trotz allerdem, es sind mittlerweile sämtliche Untersuchungen durchgeführt worden und keine dieser Untersuchungen könnte eine andere als Ursache ermitteln.
Von Ärztlicher seite ist "Beides" begutachtet worden.
Laut Uni Göttingen ist ein klausaler Zusamenhang zwischen Impfung und Schädigung vorhanden, laut MHH Hannover, wiederum nicht.
In letztem Schritt wird immerwieder auf die schon bekannte Häufigkeit der Fälle hingewiesen, woraus dann der Zusammenhang als "Unwarhscheinlich" und "nicht zutreffend" resultiert.

Wenn es uns gelingt einen Ähnlichen Fall zu dokumentieren, dann entwickelt sich die Wahrscheinlichkeit zu unserem Gunsten und unsere Tochter könnte geholfen werden.

Gabriel und Ewa

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 00:31
von seltenergast
ich möchte gerne hier noch eine antwort geben, obwohl der beitrag schon längerzurück liegt.

es ist sehr wohl bekannt, dass MMR impfungen solche nebenwirkungen zur folge haben kann. Bitte klick mal auf http://www.impfkritik.de und suche dir dort die entsprechenden ansprechpartner heraus.

Soweit hier nur kurz: impfen erzeugt eine horrende kette an leid, da es ein starker eingriff in das immunsystem ist. Die Impfbefürworter sorgen für Milliardenumsätze und die kinderärzte sind abhängig davon. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass Impfungen wenig zur Immunisierung beitragen, im gegenteil, mehr schaden als nutzen. Man sollte damit sehr sehr vorsichtig sein. Man fährt besser.
Meine Kinder sind überhaupt nicht geimpft und erfreuen sich bester Gesundheit. Sie haben alle Kinderkrankheiten gehabt. Man muss wirklich nicht alles glauben was die medizinlobby uns verkauft.

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 09:14
von Momo
Ich wäre da sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung sehr vorsichtig: denn es gibt -auch in diesem Forum- Kinder denen durch eine Krankheit, die man mit einer Impfung hätte verhindern können, schweres Leid erfahren haben mit irreperablen Folgen! Es gibt also immer zwei Seiten und ich denke Extreme sind nie gut, sonder eine individuelle Impfentscheidung wichtig.
Gruss
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[Editiert von Momo am: Freitag, März 4, 2005 @ 10:14 AM][/size]

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 10:10
von Andrea Heiker
Hallo Momo,

genau. Ich kenne sehr viel mehr Schwerhörige und Gehörlose, die durch Masern, Mumps, Röteln (im Mutterleib) behindert sind. Nicht zu vergessen die Meningitis, die eine extrem hohe Rate von beleibenden Hörschäden aufweist. Dagegen kenne ich persönlich KEINEN EINZIGEN, der aufgrund eines Impfschadens schwerhörig/gehörlos geworden ist.

Dadurch, dass Seltender Gast seine Kinder nicht impft, riskiert er sogar noch andere Kinder. Es gibt Kinder, die aufgrund bestimmter Krankheiten oder Behinderungen nicht geimpft werden können. Diese Kinder profitieren davon, dass der Rest geimpft ist. Wenn jedoch militante Impfgegner ihre Kinder nicht impfen und dadurch geschwächte nicht geimpfte Kinder anstecken, werden diese Kinder in Lebensgefahr gebracht. Ich kannte ein Kind, das nicht geimpft werden konnte und an Masern verstorben ist. Ich würde mir wünschen, dass Impfgegener auch das mit in Ihre Überlegungen einbeziehen.

Gruß
Andrea

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 10:47
von Nina M.
Hallo!

Mir stellt sich auch die Frage... (Bitte nicht übel nehmen!) Ist es denn soooo wichtig, dass anerkannt wird, dass die SHigkeit durch die Impfung entstanden ist?

Ich meine, was bringt euch das dann konkret? Die SHigkeit selbst ist ja nun mal so oder so nicht rückgängig zu machen und viel wichtiger ist es doch, dafür zu sorgen, dass eure Tochter mit der SHigkeit ein glückliches Leben hat, die SHigkeit akzeptiert und sich damit zurechtfindet.
Wenn ihr seit damals dafür kämpft frage ich mich ob da nicht auch Energien verschwendet werden?

Gruß,
Nina

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 11:14
von hadhami
Hallo Nina,

es ist nicht sooo wichtig den grund der schwerhörigkeit herauszufinden, es ist aber schon wichtig!
wenn die schwerhörigkeit z.B. durch eine ärztliche fehlentscheidung (z.B. zu spät kaiserschnitt => unterversorgung des kindes die vermeidbar wäre), dann ist eine entschädigung des kindes das mindeste was man erreichen sollte. Ausserdem müssen diese Ärzte zur rechenschaft gezogen werden. wenn ein arzt eine bestimmt anzahl von fehlenscheidungen (oder gar fehler) getroffen hat, dann kann er vor dem strafgericht verklagt werden.
ich kenne persönlich einen fall von MMR-impfschaden. der MMR-impfstoff war damals (vor mehr als 10 jahren) neu auf dem markt und nicht genügend getestet. der wurde nach kurzer zeit vom markt wieder genommen. Die familie hat den prozess gewonnen :-)

ich bin absolut fürs impfen, denke aber, dass die eltern nicht genügend von den kinderärzten beraten werden. Es gibt z.B. studien in den USA über Autismus als folge der MMR-Impfung! Die entscheidung bleibt natürlich dann bei den eltern.

liebe grüße
Hadhami

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 14:56
von Momo
Was mir noch eonfällt. Impfgegner kritisieren ja immer dass die Befürworter Angst machen und so zum Impfen "zwingen", aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass genau diese Gegner des Impfens auch genau das machen nur eben andersherum!
Es gibt sicher Impfungen, die man vielleicht weglassen kann oder sollte, aber ich denke, dass sollte immer eine ganz individuelle Entscheidung sein und nicht ein Extrem weder in die eine noch in die andere Richtung. Wenn ich erlebt habe wie ein Kind beinahe an einer Meningitis, die durch Pneumokokken verursacht wurde, gestorben wäre und daran ertaubt ist, kann ich eine Impfentscheidung pro Pneumokokkenimpfstoff sehr gut verstehen. Wenn ich andersherum den Verdacht habe, meinem Kind durch eine Impfung geschadet zu haben, dann kann ich auch verstehen, wenn ich diese Impfung nicht wiederhole oder eben kritischer Impfungen gegenüber werde. Also alles eine frage des Blickwinkels.
Und ich kenne einige nicht geimpfte Kinder die ständig krank sind, Asthma, Bronchitis, Ergüsse und Rotznasen haben (obwohl das Nicht-Impfen das ja nicht fördern soll) und andersherum kenne ich viele vollgeimpfte Kinder, die ganz gesund und robust sind (was ja von Impfgegnern oft so bezweifelt wird).
Also ich bin beiden Seiten gegenüber kritisch und versuche abzuwägen, was für uns das beste ist.

In diesem Sinne allen Gesundheit!
Gruss Momo

P.S. aber ich kann Hadhami da voll zustimmen, die Impfberatung ist echt gleich null. Man wird nicht objektiv informiert und Zeit für eine richtige Beratung hat wohl kaum ein Arzt. Das sollte sich sicher dringend ändern!
P.P.s. Bis dahin informiere ich mich eben selber
;)[size=small]

[Editiert von Momo am: Freitag, März 4, 2005 @ 03:58 PM][/size]

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 15:42
von gabriel
Hallo alle zusammen,

ich empfinde es jetzt schon als Erfolg, dass so viele Menschen zum Nechdenken gebracht werden und auf unseren Beitrag antworten.
Allerdings sollte man wirklich nichts verschönern bzw. verschlechtern.
Es ist tatsächlich eine traurige und verletzende Angelegenheit. Virginia ist 10 und die Fragen werden immer
intensiver. (völlig zur Recht)
Wir kämpfen um die Anerkennung, weil die Ursache nicht einfach im Raum stehengelssen werden darf.
In erster Linie kümmern wir uns "natürlich" darum, dass Virginia froh und zufrieden ist, in weiterer Instanz ist uns, aber (wie ich glaube selbsverständlich) daran gelegen
die Herkunft dessen herauszubekommen.

Nicht zuletzt möchte ich meiner Tochter später sagen können
-ICH HABE NICHTS UNVERSUCHT GELASSEN UM DIR ZU HELFEN, SCHATZ-

Wir danken Euch für Eure Beiträge und bitten weiterhin um Hilfe in der Angelegenheit.

Herzliche Grüsse an Alle aus Hildesheim

Danke
Gabriel

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 4. Mär 2005, 23:11
von Jerry
Erstellt von Momo
denn es gibt -auch in diesem Forum- Kinder denen durch eine Krankheit, die man mit einer Impfung hätte verhindern können, [size=small]
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Auch ich gehöre zu denjenigen, die ohne eine Masernerkrankung in der Kindheit heute wohl nicht schwerhörig wären... Wenn die Schwerhörigkeit wirklich daher kommt hätte sie durch eine Impfung wohl verhindert werden können.

Aber ich kenne aber auch 2 Leute persönlich, die durch Impfungen Schaden genommen haben. Die eine hat eine hochgradige Schwerhörigkeit und die andere eine geistige Behinderung davongetragen... (Ob das jetzt MMR war weiß ich nicht...)

Ist alles nicht so einfach und egal wie man sich als Eltern entscheidet, es kann immer der falsche Weg sein.


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 11:43
von gabriel
Hallo Jerry und alle anderen,

ich denke man sollte es nicht so depressiv bertrachten.
Es gibt immer Etwas für das es sich zu "kämpfen" lohnt.

In Virginia`s Fall sind wir jedoch überzeugt, dass sie ohne MMR-Impfung heute gesund wäre.
Im ihren gelben Untersuchungsheft ist klar zu erkennen, dass Virginia bis zur Impfung gesund und hörend war
und erst 2-3 Wochen dannach das Gehör zur 90% verlor.

Grundsätzlich sind Imfungen nur dann empfehlenswert, wenn der Nutzen das Risiko vielfach übersteigt und nicht wenn das Verhältnis gerade mal bei 1:1 liegt.

Also, weiterhin wünsche ich Euch Gesundheit
und bitte hiermit weiterhin um Hilfe in Virginia`s Fall.

Danke
GP


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 12:43
von Sabine
Hallo Gabriel,

für Euren Kampf wünsche ich Euch alles Gute und viel Erfolg.

Ich möchte nur zu Deiner Aussage, dass aus dem U-Heft hervorgeht, dass Virginia bis zur Impfung hörend war, etwas sagen.
Die Art, wie normalerweise das Hörvermögen im Rahmen dieser Us untersucht wird, ist einfach lächerlich (ab der U8 wird's ja dann etwas besser mit dem Kopfhörer-Test).
Diese Feld-, Wald- und Wiesentests (ausladende Armbewegungen hinter dem Kind, um zu klatschen -> deutlicher Luftzug) beweisen mir persönlich gar nix.
Wir haben es mit unserem Sohn auch hinter uns. Er ist nämlich als normalhörendes (haha) Kind aus dem KH entlassen worden nach überstandener Meningitis, obwohl ich gleich den Verdacht hatte, dass er ertaubt war.
Das haben wir auch schriftlich, sowohl im U-Heft als auch im Entlass-Bericht.

Wichtig ist, dass Ihr das tut, was für Euch gut und richtig ist. Wenn Ihr Euch von dem sicherlich nicht einfachen Kampf zur Anerkennung des Impfschadens etwas für Euch und für Eure Tochter versprecht (finanzielle Entschädigung) und Ihr die Ressourcen für diesen Kampf habt, dann ist es vielleicht für Euch das Richtige.

Als bei uns einmal für kurze Zeit im Raume stand, dass unser Sohn evtl. mit dem falschen bzw. einem nicht unbedingt erforderlichen Antibiotikum behandelt worden ist zu Beginn der Meningitis und durch dieses eben ertaubt sei, haben wir auch kurz überlegt, ob wir klagen wollten/sollten.
Für unsere Familie wäre es ganz klar nicht der richtige Weg gewesen. Wir haben ganz einfach einen Punkt erreicht, an dem wir gut klarkommen mit der Situation so, wie sie ist.
Wir sind nicht mehr auf der Suche nach einem Schuldigen (weder in Form eines Arztes noch in Form eines evtl. falsch verabreichten Medikamentes), und uns geht es seitdem soviel besser.
Der Unterschied kann natürlich auch darin bestehen, dass man nach so einer Meningitis-Erfahrung die Einstellung hat: Zum Glück, das Kind ist "nur" taub.
Wir sind so dankbar und suchen nicht mehr nach "Genugtuung".
Aber wir haben eben auch nicht das Gefühl, dass uns durch die Hörbehinderung unseres Kindes etwas genommen wurde. Für uns war die Meningitis der Feind. Dass wir unser Kind noch haben, ist ein Geschenk. Zwar ist es jetzt taub, aber das macht nix :)

Ich wünsche Euch, dass Euch der Kampf nicht aufreiben wird, dass Ihr den für Euch gewünschten Erfolg haben und am Ende Ruhe finden werdet.

Viele Grüße,


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 13:10
von Sabine
Hallo nochmal, Gabriel,

habe nochmal alle Beiträge gelesen.
Ja, es stimmt, zum Nachdenken hat mich dieser Beitrag wieder gebracht.
So oft gerät man in Situationen, in denen es "so oder so" ausgehen kann. Ich denke da an Hadhamis Beispiel mit dem Kaiserschnitt. Unser viertes Kind wurde nur durch das beherzte Eingreifen einer Medizinstudentin im Praktikum gerettet, der das zögerliche Verhalten einiger Hebammen unerträglich wurde und die - trotz Angst und Unsicherheit - als "kleines Rädchen im Getriebe" zum Chefarzt rannte. 10 Minuten später wurde gerade noch rechtzeitig ein Notkaiserschnitt gemacht.
Das war sehr traumatisch, aber es ist eben gutgegangen.
Ja, ich habe in Gedanken auch die andere "Möglichkeit" durchgespielt ... und ich glaube, in dem Fall hätten wir auch einen Kampf durch alle Instanzen durchgezogen - zur eigenen Genugtuung, vielleicht, aber auch, um anderen dann eine ähnliche Situation womöglich zu ersparen.

Aber wie ist das denn bei möglichen Impfschäden? Was genau kann man da den Ärzten bzw. der Pharma-Industrie vorwerfen? Mangelnde Aufklärung? Impfen z.B. in einen Infekt hinein? Ich frage mich jetzt wirklich. Ich kenne mich mit der Anerkennung von Impfschäden nicht aus, obwohl ich einige Familien kenne, die den Kampf letztlich gewonnen haben.
Wen der gängige Impfstoff einem vermeintlich infektfreien Kind verabreicht wird (in Absprache mit den Eltern), wo liegt dann der Fehler? Wer kann dann zur Rechenschaft gezogen werden?

>Es ist tatsächlich eine traurige und verletzende Angelegenheit. >Virginia ist 10 und die Fragen werden immer
>intensiver. (völlig zur Recht)

Euere Anfrage lässt mich nicht mehr los, seit ich sie hier gelesen haben. Ihr seid fest entschlossen, weiterzukämpfen, sonst wäret Ihr ja nicht schon seit Jahren dabei.
Aber ich frage mich eben auch, warum genau Ihr diesen Kampf durchziehen wollt/müsst.
Es scheint mir, dass Ihr noch nicht Euren inneren Frieden mit der Tatsache geschlossen habt, dass Virginia (vielleicht) ohne Impfung heute noch normalhörend wäre. Dieser Gedanke tut Euch weh und nagt an Euch.
Wir haben das durch mit dem Gedanken an das evtl. falsche Antibiotikum (siehe meinen vorigen Beitrag).
Gerade ich war eine Zeitlang zutiefst verzweifelt und hasserfüllt auf ... ja, auf wen denn? Auf die Ärzte, die nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hatten? Die mein Kind letzlich gerettet hatten?
Je mehr Fortschritte Christian machte, je mehr er uns zeigte, dass die Situation, sein Leben, für ihn so in Ordnung ist, wie es ist, desto mehr konnte ich mich aus diesen negativen Gefühlen lösen.
Es war ein steiniger Weg.

>Nicht zuletzt möchte ich meiner Tochter später sagen können
>-ICH HABE NICHTS UNVERSUCHT GELASSEN UM DIR ZU HELFEN, SCHATZ-

Zu helfen inwiefern? Indem sie eine finanzielle Absicherung bekäme? Ich glaube, dass für Virginia in erster Linie zählen wird, dass Ihr sie so angenommen habt, wie sie eben ist - hörbehindert durch welche Ursache auch immer.

>In Virginia`s Fall sind wir jedoch überzeugt, dass sie ohne MMR->Impfung heute gesund wäre.

Ich finde es ganz wichtig zu sehen, dass Virginia (so wie auch Christian und die vielen anderen Kinder, deretwegen wir mitschreibenden Eltern überhaupt hier sind) gesund ist. Unsere Kinder hören anders oder in einigen Fällen auch gar nicht. Sie sind hörbehindert, aber doch gesund (wenn sie nicht gerade erkältet oder sonstwie krank sind).

Mich beschäftigt Eure Anfrage sehr. Leider kann ich keine sachdienlichen Hinweise geben, aber emotional bin ich doch sehr berührt.
Ich möchte besser nachvollziehen können, was Euch veranlasst, diesen Weg zu gehen, auch wenn ich, selbst wenn ich es wüsste, Euch ja auch nicht helfen kann.

Wenn Ihr Euch auf einer "persönlichen Mission" befindet, dann kann ich den Sinn der Klage noch eher verstehen. So haben wir es uns z.B. zur Aufgabe gemacht, u.a. dafür zu kämpfen, dass nach durchgestandener Meningitis die Kinder richtig weiterbehandelt und entsprechend auf evlt. Hörbehinderung etc. untersucht werden.
Aber wir klagen nicht rückwirkend, sondern versuchen eben, im Hier und jetzt etwas zu ändern.

Ich wünsche Euch und vor allem Virginia, dass es sich für Euch nicht so anfühlt, als sei ihre Hörbehinderung ein großes Pech, das ihr Leben auf eine Weise verändert hat, die Euch sehr weh tut.
Wir hatten uns für Christian auch ein anderes Leben vorgestellt (6 Monate lang, bis er eben so krank wurde).
Aber es ist jetzt in Ordnung. Manchmal nimmt das Leben andere Wege.
Viele Eltern stellen sich für ihre Kinder das Abitur vor und werden dann damit konfrontiert, dass das Lernen ihnen schwerfällt, dass sie vielleicht eher handwerklich begabt sind etc.

Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr Eure Tochter beobachten könnt, ohne dauernd denken zu müssen: was wäre denn, wenn ...

Wie auch immer es für Euch weitergeht, ich wünsche Euch viel Erfolg und viel Kraft,


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 13:33
von hadhami
liebe sabine,
der fall von virginia scheint dich wirklich zu beschäftigen ;-)
mich beschäftigt er auch... mich läßt der gedanke, dass Taha bis zur geburt gesund war, nicht los... ob die unterversorgung, die eindeutig bewiesen ist, der grund seiner gehörlosigkeit ist, werden wir wohl nie wissen. eins wissen wir aber mit 100%iger sicherheit: die ärzte haben nicht ihr bestes gemacht, im gegenteil sie haben meiner ansicht nach viele fehler gemacht. trotz pathologisches CTG, trotz 2 erfolglose geburtseinleitungen, trotz 11 tage über termin, trotz dass sie 14 stunden vor der geburt kein fruchwasser auf dem ultraschall sehen konnten, haben sie insgesamt 24 stunden bis zum kaiserschnitt gewartet!!!
du weisst ja, dass wir Taha über alles lieben und ihn akzeptieren so wie er ist. wir sind stolz auf den süßen kleinen, der trotz aller schlimmsten diagnosen, seinen weg sicher und zufrieden weiter geht.

manchmal möchte ich aber wenigstens eine erkärung der oberärztin, die solange gewartet hat. wir hätten ihn verlieren können, er hätte schwerstbehindert sein können, er ist "nur" taub...
dass er vielleicht bis zur geburt hörend war, macht mich manchmal doch traurig... könnte vielleicht auch erklären, warum er seine taubheit nie azeptiert hat?!!
wir möchten momentan unsere ressourcen (geld, zeit und nerven) lieber für die förderung von Taha sparen, für den kampf (im positiven sinne) gegen die behinderung und das hat sich bis jetzt gelohnt :-)

liebe grüße
Hadhami

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 13:45
von Sabine
Liebe Hadhami,

allerdings beschäftigt mich das ...
Wir sind ja eben auch durch so eine Phase gegangen, haben dann aber für uns einen anderen Weg gewählt, der für UNS richtig war. Nichtsdestotrotz kann ja für jeden ein anderer Weg richtig sein, und deshalb beschäftigt mich das so.

Aber was meinst Du damit, dass Taha seine Taubheit nicht akzeptiert hat? Das beschäftigt mich nun auch ;-)

Viele Grüße,


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 14:01
von hadhami
liebe sabine,

antwort folgt per mail

liebe grüße
Hadhami

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 16:49
von Maike
Liebe Hadhami, lieber Gabriel, liebe Sabine,

jetzt beschaeftigen mich Eure Beitraege auch...

...ich habe naemlich als Lehrerin fuer Gehoerlose mehrfach
SchuelerInnen, die anklagend sagen, wenn etwas nicht so oder so
gelaufen waere, waeren sie heute noch hoerend.

Mir ist aufgefallen: Es waren fast immer solche SchuelerInnen,
deren Eltern selbst immer wieder Schwierigkeiten hatten, ihre
Behinderung so zu akzeptieren, wie sie ist. - Bei anderen
SchuelerInnen, deren Eltern Frieden gefunden hatten mit der
Situation (selbst wenn Fehler passiert sein sollten), hatten die
Kinder diese Probleme kaum oder gar nicht.

ich habe immer wieder mit den SchuelerInnen reden muessen, dass
selbst eine lueckenlose Aufklaerung, woher genau die
Hoerbehinderung kaeme, nichts an der Behinderung selbst aendert.
Und dass der Kampf um die Frage, WARUM einer behindert ist, (und
da gebe ich Euch, Sabine und Hadhami, absolut Recht!!!) vom
eigentlichen Kampf ablenkt: Die Behinderung so zu akzeptieren, wie
sie nun mal ist.

Die Kinder werden es den Eltern eines Tages sehr danken, wenn sie
wirklich so, wie sie sind, akzeptiert worden sind, egal, durch
welche Umstaende sie hoerbehindert geworden sind. - Mit den
betroffenen SchuelerInnen habe ich zum Teil ueber Jahre immer
wieder dasselbe Thema besprochen, ehe sie wirklich Frieden mit
ihrer Hoerbehinderung fanden. (Eine mittlerweile junge Frau hatte
es hier besonders schwer: Sie ertaubte im Alter von 2 Jahren an
Meningitis und sagte: Wenn ihre Eltern sich damals doch fuer ein
CI entschieden haetten... (es gab das CI damals gerade...) - Heute
hat sie Frieden damit, dass sie taub ist und weiss auch, dass ihre
Eltern damals die beste Entscheidung fuer sie treffen wollten
(damals war man sehr unsicher, ob es ueberhaupt richtig ist,
kleine Kinder zu implantieren... - und sie hatten Angst, das
Falsche zu tun).

Hallo Gabriel, ich wuerde wirklich Sabines und Hadhamis Posting zu
Herzen nehmen (mich beruehrt das Ganze sehr) und mir gut
ueberlegen, was Du evtl. machen kannst, um Deiner Tochter zu
helfen, ihre Hoerbehinderung zu akzeptieren.

Mir faellt ein, dass ich auch im Alter von ca. 8-12 Jahren immer
wieder mit meiner Gehoerlosigkeit haderte. Meine Eltern haben mir
hier am meisten geholfen, indem sie mich wirklich so, wie ich bin,
akzeptierten. Sie haben mir immer versucht, Antworten zu geben udn
mich darin unterstuetzt und ermutigt, meine Hoerbehinderung zu
akzeptieren.

Vielleicht waere es der Weg, der zu einer Befreiung fuehren
koennte, der dazu fuehrt, dass Ihr wirklcih Frieden mit der
Hoerbehinderung Eurer Tochter findet. - Ich kann und will mich
nicht einmischen in Euren Kampf, aber ob er wirklich zu dem
Frieden fuehrt, koennt nur Ihr beantworten. Insofern wuensche ich
Euch auch alles Gute dafuer.

Maike

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 18:36
von Karin
"Wenn ihre Eltern sich damals doch fuer ein
CI entschieden haetten..."

Genau dieser Satz wäre nicht gekommen, wenn alle Beteiligten die Gehörlosigkeit akzeptiert hätten! Stimmt genau!
Hätte und was wäre gewesen wenn - sollte man nicht fragen, keiner weiß was hätte Schlimmeres passieren können oder ob das Leben anders besser gewesen wäre....

Nur kann man hier nicht unterstellen, dass es nicht akzeptiert wurde, dass Virginia gehörlos ist. Wenn ein Vater für eine bessere Zukunft für sein Kind kämpft, so ist das völlig legitim. Und wenn es nur eine kleine Zusatzrente oder ähnliches ist.

Ob das ganze aber eine Aussicht auf Erfolg hat, wage ich zu bezweifeln. Impfschäden treten auf. Genauso wie Nebenwirkungen bei Medikamenten oder technischen Protesen wie dem CI auftreten können.

Gabriel, hatte eure Tochter zum Beispiel hohes Fieber nach der Impfung? Könnte es daraus resultieren? Ja, und ich würde nach USA schauen, dort werden sicher mehr Fälle wie der eure aufgetaucht und dokumentiert sein.

Dann gibt es sicher noch die Möglichkeit beim statistischen Bundesamt nachzufragen, vielleicht haben die Fälle...
oder dort beim Bundesamt für Arzneimittel: http://www.bfarm.de/de/index.php

Viele Grüße
Karin


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 20:35
von Sabine
Hallo Gabriel,

ich hoffe, es ist nicht so bei Dir angekommen, dass ich Dir "unterstelle", Du würdest Virginias Hörbehinderung nicht akzeptieren.
Unterstellen klingt so negativ, und so sind meine Zeilen mit Sicherheit nicht gemeint.
Ich möchte Denkanstöße geben. Immerhin schreibe ich als jemand, der selber durch sämtliche Tiefen gegangen ist, die man eben erleben muss, bevor man dann wirklich den inneren Frieden finden kann, wenn das Kind plötzlich "anders" ist. Das ist ein schmerzhafter Prozess.
Eine Zeitlang habe ich auch unser Heil in einem Prozess gesehen. Und dann haben wir uns eben anders entschieden.

Nein, Gabriel, ich unterstelle Dir nicht, dass Du Eure Situation noch nicht akzeptiert hast. Aber vielleicht denkst Du einfach doch nochmal drüber nach, ob vielleicht nicht doch noch ein Funken Bitterkeit, Traurigkeit, Wut, Fassungslosigkeit in Dir/Euch ist. Das ist nicht verwerflich. Es gibt ja keinen genauen "Fahrplan", wann genau der innere Frieden erreicht sein soll.

Mit Sicherheit bin ich auch dafür, "Pfuschern" das Handwerk zu legen, ggf. auch durch einen langwierigen Prozess etc.
Aber ich weiß eben nicht (wie oben schon gesagt), wie das denn bei einem Impfschaden aussieht. Wer wäre da Euer "Feind"?

"Wenn ein Vater für eine bessere Zukunft für sein Kind kämpft, so ist das völlig legitim. Und wenn es nur eine kleine Zusatzrente oder ähnliches ist."

Das macht mich so stutzig. Ich kenne Kinder, die durch anerkannte Impfschäden schwermehrfachbehindert sind (auch diese Kinder haben die 100% im SBA, wie unsere, aber die Lebenssituation kann man nicht vergleichen). In diesen Fällen sehe ich es auch so, dass jeder Euro zählt.
Aber im Falle einer Hörschädigung? Dieser Gedanke war mir bisher zumindest völlig fremd.
Ist es so, dass Du, Gabriel, wirklich das Gefühl hast, für eine bessere Zukunft Deiner Tochter kämpfen zu müssen?

Gabriel, Deine Ausgangsfrage hat wirklich viel ausgelöst. Ich hoffe, Du nimmst das nicht übel.
Aber die Frage der Akzeptanz, bzw. wann diese denn nun erreicht ist, ist doch für uns alle wichtig.
Bei mir z.B. wurde es in den zwei Jahren nach der Diagnose immer besser, der Schmerz, die Wut, das ganze Gefühlswirrwarr wurden langsam erträglicher und meldeten sich nur noch seltener.
Aber erst nach ca. zwei Jahren habe ich ganz deutlich gemerkt, dass es jetzt "wirklich gut" war.

Bei anderen geht es sicher schneller, bei wieder anderen dauert es länger.

Offensichtlich ist es Dir wichtig, die Sache durchzuziehen, denn sonst wärest Du ja nicht nach all' den Jahren immer noch am Ball.
Ich wünsche Eurer Familie aber von Herzen, dass Ihr irgendwann zur Ruhe kommt - entweder vor weiteren rechtlichen Schritten oder aber spätestens danach, egal wie es ausgeht.

Viele Grüße,


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 21:28
von gabriel
Hallo alle gemeinsam,
Maike, Karin Sabine und Hadhami,
wir danken Euch für Eure Beiträege.

Liebe Meike,

sicherlich können wir uns vorstellen, dass SH/GL Kinder von Eltern, die mit der Situation nicht einvertanden sind, dieses mitbekommen und darum kämpfen, es als sehr belastend empfinden und auch daruter leiden.
d.h. Kinder kämpfender Eltern sind belastet!!!
- aber nur wenn sie damit laufend konfrontiert werden -
Wir veruchen es nicht Virginia in dieser Angelegenheit einzubinden und ich glaube es klappt auch, obwohl Virginia es weiss.

Liebe Sabine,

das U-heft sagt in der Tat nicht gerade viel aus.
Bei Virginia ist jedoch eine eklatante Verschlechterung ihres Hörvermögens, SOWIE IHRES SPACHVERMÖGEN BEOBACHTET WORDEN!
im Klartext:
Virginia Sprach sehr früh schon einzelne Worte
was nach der MMR-Impfung schlagartig aufhörte und sogar zum Vergessen der erlernten Worte führte.

Bei Christian ist das eigentlich ähnlich,
er ist (wie wir verstanden haben ) gesund geboren worden und erkrante nach einer Meningitis.

Es ist natürlich um so schwerer bei so einenm kleinem Kind als Eltern festzustellen ob es richtig hört, jedoch gibt es pädiologische Unteruchungsmethoden (wie Hirnstrommessung u.ä.) wenn mann davon ausgeht, dass das Kind was hat.

Wenn es um die Ziele des Kampfes geht:

- wir wollen Klarheit (auch wenn es schmerzt)

- noch keiner ist einfach so erkrankt.

- wenn wir gewinnen werden wir uns für die Aufklärung
VOR DEM IMPFEN einsetzen.

- wir wollen anderen das Leid ersparen (z.B. Jaqueline 8,
und Lorenz 6 u.v.a.)

- wir wollen nicht zuletzt auch die finanzielle Absicherung.

- Schicksal bedeutet nicht - sich damit abzufinden
Schicksal bedeutet vielleicht - um das Beste daraus zu
kämpfen!!!

Liebe Karin,

Danke für dein Beitrag.
Viginia ist auch sofort nach Feststellung
(Impfung - 03/96 Fetstellung 05/96 Versorgung ab 07/96[Hörgeräte])

Wir haben, wie wir glauben keine Zeit verschänkt.
Du fragst, ob Virginia Fieber hatte - O Ja!!
Sie ist sogar von einem Notarzt untersucht worden, wobei
ein viraler Infekt vermutet wurde.

Bitte sag uns noch Etwas mehr über Deine Erfahrung mit den Fällen in der USA.

Liebe Hadhami,

in Eurem Fall scheint für uns Alles klar.

Der Taha wäre nach Gottes Wille gesund, (wenn Alles richtig verlaufen wäre), denken Sie vielleicht an sich während der Zeit der Entbindung, war da nicht ein Bisschen Skepsis und Fragestellung ?

Ich denke Gott will das Alle gesund sind, und wenn sie es nun nicht sind, dann sollte man trotz allem darüm käpfen
- den Kindern den steinigen Weg zu glätten -

Wir danken für Eure Beiträge und bitten im weiteren Freundeskreis darüber zu sprechen um vielleicht ein wenig Licht ins Dunkle zu führen.

Danke

Ewa und Gabriel

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 22:03
von Sabine
Hallo Ewa und Gabriel,

"Bei Christian ist das eigentlich ähnlich,
er ist (wie wir verstanden haben ) gesund geboren worden und erkrante nach einer Meningitis."

So ist es. Nur, dass er natürlich noch nicht gesprochen hat, bevor er ertaubte. Aber am Verhalten konnte man schon erkennen, dass er eben nicht mehr hörte (zumal er unser zweites Kind ist, da hat man ja schon Vergleichsmöglichkeiten).

"Es ist natürlich um so schwerer bei so einenm kleinem Kind als Eltern festzustellen ob es richtig hört, jedoch gibt es pädiologische Unteruchungsmethoden (wie Hirnstrommessung u.ä.) wenn mann davon ausgeht, dass das Kind was hat."

Das ist ja sowieso klar. Bei uns ging es halt nur darum, dass die Ärzte es komplett versäumt haben, diese Hörtests gleich nach durchstandener Meningitis anzuordnen. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber auch heute, vier Jahre später, immer noch nicht. Und darin liegt u.a. unsere "Mission".

"- wenn wir gewinnen werden wir uns für die Aufklärung
VOR DEM IMPFEN einsetzen."

Meint Ihr damit, dass vor dem Impfen über alle möglichen Nebenwirkungen/Spätfolgen besser aufgeklärt werden sollte?

"- wir wollen nicht zuletzt auch die finanzielle Absicherung."

Wie gesagt, diesen Gedanken hatten wir so gar nicht. Unser Sohn wird seinen Weg gehen, da mache ich mir gar keine Sorgen.
Eine Zeitlang wollten wir aller Welt zeigen, was schief gelaufen war, aber es wäre wohl eher um unseren persönlichen Feldzug gegangen.
Und ich glaube schon, dass Kinder sehr viel mitbekommen. Es muss ja nicht das konkrete Gespräch mit einem Arzt oder Anwalt sein. Aber diese ganze gefühlsmäßige Achterbahnfahrt spiegelt sich auch im Alltag wieder, und Kinder haben so derartig feine Antennen für so etwas.

"- Schicksal bedeutet nicht - sich damit abzufinden
Schicksal bedeutet vielleicht - um das Beste daraus zu
kämpfen!!!"

Hmmm, dabei gibt es aber sicherlich sehr viele Arten zu kämpfen. Unser "Kampf" (den ich im übrigen nicht als solchen empfinde) richtet sich ausschließlich auf die Zukunft. Was gewesen ist, ist gewesen. Die Weichen sind gestellt worden, und wir haben uns also auf diesen leicht veränderten Weg gemacht.

"Du fragst, ob Virginia Fieber hatte - O Ja!!
Sie ist sogar von einem Notarzt untersucht worden, wobei
ein viraler Infekt vermutet wurde."

Der Zusammenhang, der hier von Karin vermutet wurde, ist nachvollziehbar.

"Ich denke Gott will das Alle gesund sind, und wenn sie es nun nicht sind, dann sollte man trotz allem darüm käpfen
- den Kindern den steinigen Weg zu glätten -"

Nochmal, auch unser hörbehindertes Kind ist gesund (im Augenblick zwar nicht wegen starker Erkältung, aber generell schon ...).
Im übrigen, und das führt jetzt natürlich auch ein bisschen weit, glauben wir auch an Gott und daran, dass er uns den Weg gezeigt hat, den wir jetzt gehen.
Für uns stellt es aber kein Problem (mehr) dar, dass Christian durch eine Krankheit und/oder ein ototoxisches Medikament ertaubt ist. Ich sage das aus voller Überzeugung, nach vielen Tränen und Phasen tiefster Verzweiflung sowie Bitterkeit.
Aber jetzt ist es eben in Ordnung, und es geht uns gut damit.
Wir empfinden auch unseren Weg nicht als sonderlich steinig. Aber der Unterschied kann natürlich darin bestehen, dass Christian erst knapp 5 Jahre alt ist und bisher noch überall problemlos integriert ist.
Vielleicht ändert sich das ja vorübergehend in der Phase, wenn für ihn seine Behinderung in den Vordergrund rückt (wie Maike es ja auch beschrieb).

Und genau das wünsche ich jedem hier.

Viele Grüße,


Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 23:09
von Maike
Erstellt von Karin
"Wenn ihre Eltern sich damals doch fuer ein
CI entschieden haetten..."

Genau dieser Satz w�e nicht gekommen, wenn alle Beteiligten die
Geh�losigkeit akzeptiert h�ten! Stimmt genau!
H�te und was w�e gewesen wenn - sollte man nicht fragen, keiner
wei�was h�te Schlimmeres passieren k�nen oder ob das Leben anders
besser gewesen w�e....





Nun - es ist anders gewesen: Das Maedchen hatte die Probleme NICHT
deshalb, weil die Eltern ihre Ertaubung etwa nicht akzeptiert
haetten, sondern deshalb, weil die Eltern sich damals GEGEN ein CI
entschieden hatten. (Die Eltern, mit denen ich heute noch
regelmaessig Kontakt habe, haben naemlich die Ertaubung sehr wohl
akzeptiert!)

Gut - ich habe in diesem Zusammenhang ein irrefuehrendes Beispiel
gegeben. Gemeint hatte ich naemlich: Wenn die Eltern die
Behinderung eines Kindes samt der Umstaende akzeptieren, dann wird
das Kind es umso leichter haben, zu sich selbst zu stehen.

Vorsicht: Das muss jetzt nicht bedeuten, dass die Eltern auch die
Umstaende, die zu der Behinderung fuehrten, "ergebenst"
akzeptieren. Nein: Wenn da Unrecht / Fehler geschehen sind, dann
muss / sollte man sich natuerlich ueberlegen: Inwiefern waere es
jetzt noetig / wichtig, hier der Sache nachzugehen, um dergleichen
anderen Kindern zu ersparen. - Die Frage ist nur: Lohnt sich der
Kampf im jeweiligen Falle? Ist der Frieden nur oder eben auch auf
diesem Wege zu bekommen?

hallo Gabriel,

Sabine schrieb: Ein Kind hat feinste Antennen dafuer, was in
seinen Eltern vorgeht - auch wenn die Eltern es vor ihm
verstecken. Das stimmt! Vielleicht bedenkt Ihr es auch mal?

Alles Gute fuer Eure Entscheidungen!
Maike

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 23:12
von Gudrun
Hallo,

nun habe ich mir auch alles durchgelesen, "angeregt" durch die letzten Beiträge.

Ich beziehe mich jetzt auf Maikes Erfahrungen mit Eltern ihrer Schüler. Ich persönlich denke, dass das Suchen nach der Ursache der Hörschädigung und die Akzeptanz der Hörschädigung zwei verschiedene Dinge sind. Wenn Eltern nach der Ursache forschen, heißt das für mich noch nicht, dass sie die Behinderung des Kindes nicht akzeptiert haben. Und es heißt noch weniger, dass sie ihr Kind nicht akzeptiert haben. Beides kann zusammenhängen, muss aber aber nicht unbedingt.

Zur Schülerin, die als Kind gern ein CI gehabt hätte, muss ich gerade an eine etwas ähnliche Situation bei uns denken. Meiner Mutter z.B. geht es immer noch nach, dass sie nicht darum gekämpft hat, dass ich noch früher Hörgeräte bekam. Ich war bereits 4 Monate alt, als meine Taubheit entdeckt wurde, bekam aber erst mit 15 Monaten meine ersten Hörgeräte. Trotzdem ärgert sie sich, dass ich nicht noch früher HG bekommen habe, WENN sie mal drandenkt (und das kommt ziemlich selten vor). Dabei hat sie schon sehr dafür gekämpft, dass ich überhaupt Hörgeräte bekam, und für damalige Verhältnisse bekam ich sie auch sehr früh (mein Vater hat darüber sich nie Gedanken gemacht). Obendrein hätte eine frühere Hörhilfenversorgung bei mir wahrscheinlich nicht viel genützt, da die Hörgeräte damals noch sehr unterentwickelt waren und man von auditiv-verbaler Erziehung noch keine Ahnung hatte.
Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass meine Mutter meine Hörschädigung akzeptiert hat und mich als ihre Tochter auf jeden Fall. Ich bin mit mir und mit meiner Hörschädigung auch völlig im Reinen.

Ich denke, es liegt in der Natur von Eltern, danach zu streben, das Allerbeste für ihre Kinder erreicht zu haben.

Es ist für mich übrigens gut nachvollziehbar, dass Ewa und Gabriel bestätigt haben möchten, ob ein Impfschaden vorlag. Auch schon, damit die Ungewissheit ein Ende hat, auch wenn Virginia dadurch nicht mehr hörend wird.

Hallo Sabine, in meinen Augen hat Christian gute Chancen, dass er auch später seine Behinderung gut bewältigen wird, allein schon weil ihr positiv zu ihm steht und weil ihr offen über seine Behinderung redet bzw. offen damit umgeht, sie also nicht versteckt o.ä.

Gudrun[size=small]

[Editiert von Gudrun am: Montag, März 7, 2005 @ 12:45 AM][/size]

Re: Schwerhörig infolge MMR-Impfung?

Verfasst: 6. Mär 2005, 23:15
von Gudrun
Nachtrag: Als ich mein letztes Posting schrieb, war Maikes Posting noch nicht da. :)