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Was will "er"denn

Verfasst: 1. Dez 2012, 15:27
von kleinerheld
Na dann will ich mal ein freudiges Hallo ausrufen und hoffen das ich hier richtig bin. Ich habe natürlich schon einige Jahre und ebenso viele Hörgeräte verschlissen.
Hab nun die 70 überschritten und brauche, nachdem meine Savias 311 veraltet sind, neues Gerät hinter den Ohren.
Vielleicht geht es auch einigen von euch so wie mir. Mein Akustiker schlägt jedes Mal wenn er mich sieht, die Hände über den Kopf zusammen und schickt schon beim öffnen seiner Ladentür mehrere Stoßgebete nach „Oben“. „Der schon wieder“! Was soll ich tun?
Ich suche immer noch die Eierlegende Wollmilchsau. Ginge vielleicht, wen Phonak, Oticon und Siemens zusammenarbeiten würden.
Ich bin von Phonak versaut worden. Mit dem Claro 311 fing es an.
Das Savia hat auch ausgedient und ich denke an Naida IX. Zurzeit teste ich Oticon Chili 9. Also, um es kurz zu machen „ich hab ein Kind im Ohr“ und mein Freund der Akustiker will nicht so unbedingt, das ich zu Phonak tendiere.
Werde es auf jeden Fall testen, zur Not auch bei dem Nachbarn. Ohne diese kleinen Wunderwerke höre ich nichts mehr. Meine „Linie“ schlängelt sehr tief unten rum, zwischen 80 und 110 dB mit weiter fallender Tendenz.
Hier mitten im Ruhrgebiet hab ich natürlich großes „Verschleißpotenzial“, will ich aber nicht ernsthaft, denn, sie wollen mir doch alle helfen.
Nur manchmal, wenn ich wieder hören muss: - wo es nix mehr gibt, geht’s nun nicht mehr- denke ich ernsthaft an einen Wechsel.
Hab mir sogar schon die entsprechende Anpass-software auf dem Rechner Installiert. Weil ich eben mit dem alte Claro noch Songtexte mitsingen kann obwohl die Rückkoplungspfeifen dazwischen funken.
Manchmal muss nur eben das richtige Häkchen an der richtigen Stelle gesetzt werden. Schön Grüße erst mal, ich hab‘ ja noch tausend fragen. :angel:

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 1. Dez 2012, 23:37
von maryanne
Schon mal an CI gedacht?

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 2. Dez 2012, 09:06
von kleinerheld
ne, ne, da bin ich noch ganz weit weg.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 2. Dez 2012, 21:45
von Spedinet
Hallo,

also 70 habe ich noch nicht überschritten, fehlt aber leider nicht viel daran. In den anderen Punkten kann ich wohl mithalten. Zig Hörgeräte in einer fast 40 jährigen Kariere. Wert die bei 80 anfangen, mit deutlicher Tendenz nach unten. Und auch noch wenig tendierend zum CI.
Bin zur Zeit mit Naida V versorgt und komme gut klar damit.
Telefon und TV über Bluetooth, klappt hervorragend.

Gruß
Norbert

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 2. Dez 2012, 22:00
von maryanne
kleinerheld, wie tief muss die Linie denn noch sinken, bevor du dich dem CI näherst?
Ich halte es für sinnvoll, dann ein CI ins Auge zu fassen, wenn die Chancen, damit schnell besser zu verstehen, noch gut stehen!

Maryanne

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 3. Dez 2012, 09:03
von Uli R.
Das dacht ich auch immer, dass ich vom CI noch weit entfernt bin.
Das war der größte (Denk) Fehler meines Lebens.
Ich sage dir in aller Deutlichkeit, dass mit diesem HV ein gutes Verstehen mit keinem Hörgerät mehr möglich ist. Das ist Fakt. Die besten und stärksten HGs bringen keinen Nutzen mehr wenn der Weitertransport des Verstärkten in der Schnecke nicht mehr funktioniert. Gerade das ist bei einem HV zwischen 80 und 110 dB der Fall. Leider weisen viele HG-Akustiker ihre Kunden darauf nicht hin, denn dann klingelt es weniger in der (eigenen) Kasse.
Uli

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 3. Dez 2012, 21:27
von kleinerheld
Erst einmal: Danke für Eure netten Zeilen
Wenn ich richtig gut verstehen möchte, nehme ich meine 12 Jahre alten Phonak Claro 311. Damit kann ich heute noch sauber hören. Leider ist es bei den Geräten nicht möglich die Rückkopplung sauber ab zu regeln. Hinzu kommt bei mir, die Bewegung des kompletten Ohrs, beim Kauen und oft beim sprechen. Es ist sehr schwer die Otoplastik sauber anzupassen. Es Pfeift.
CI ist deshalb weit weg. Weil ich mit allen Geräten in ruhiger Umgebung gut zu recht komme. Fernsehen geht mit Kopfhörer super. Dabei sitzt der Kopfhörer nicht auf, sondern über dem Hörgerät.
Weil mein Akustiker mir ungewollt Hörerlebnisse vermittelt die ich vorher kaum hatte. Ich habe beispielsweise mit dem Chili 9 meinen nuschelnden und lispelnden Nachbarn noch nie so deutlich und klar verstehen können.
Weil der Akustiker mit dem Chili 7 den Störlärm so schön wegzaubert das ich ins Schwärmen gerate.
Weil er mit dem Phonak Naida V bei meiner Anpassung fragt, was er denn einstellen soll.
Weil ich noch Phonak Naida IX ausprobieren werde. Er will nicht. („ Kind“ )Phonak lässt sich nicht Labeln.
Weil man zumindest beim Chili oder beim Phonak noch mehr justieren kann als mein Akustiker.
Weil ich die Einstellungen bekommen werde die ich brauche. Ich hab mir schon einmal entsprechende Software auf meinem Rechner installiert. Bin schon sehr neugierig.
Weil ich mit allen Geräten ohne Streamer mit meinem Handy wunderbar telefonieren kann.
Mal sehen wie es ausgeht. Für CI bin ich noch zu unruhig. Den ganzen Sommer in Holland, segeln joggen, Tennis, Mukkibude, schwimmen, Mountainbike, usw. bis vor wenigen Jahren noch aktiver Drachenflieger. Schöne Grüße an alle sagt Kalle ( Hörgeräte selber einstellen, was spricht dagegen)

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 3. Dez 2012, 22:28
von maryanne
Kleinerheld,
deine Aussage "für CI bin ich noch zu unruhig" verstehe ich leider nicht.
Was du zu deinem holländischen Sommer schreibst: derartiges machen CI-Träger auch, oder denkst du, dass Kinder mit CI angeschnallt am Küchentisch sitzen?
Abgesehen davon, dass ich kein Tennis spiele und nicht mit Flugspringern vom Himmel hüpfe, betreibe ich u.a. die von dir beschriebenen Sportarten, problemlos mit CI.

Natürlich kannst du nur selbst wissen, was du möchtest. Abgesehen davon ist es aber nicht falsch, sich in Sachen CI zu erkundigen, eine Voruntersuchung machen zu lassen.

Was ist denn den Anliegen hier? Hörverlust von +80 dB - das kann man nicht schönreden, das ist Taubheit!

maryanne

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 3. Dez 2012, 22:51
von kleinerheld
Ja klar ist das Taubheit. In Holland sagen sie dazu " bisken doof ". Aber solange Hörgeräte das einigermaßen ausgleichen, hab ich mal Schiss vor CI.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 3. Dez 2012, 22:51
von janni0688
Also mal die Fakten auf den Tisch:
Indikation für ein CI ist an erster Stelle eine nicht oder nur ungenügend mögliche Versorgung mit Hörgeräten. Davon kann ja wohl im hier beschriebenen Fall nicht die Rede sein!
Rein audiologisch kann man auch schon bei einem HV von 70dB auf ein CI zeigen! Aber macht man ein CI nur weil´s geht?
Ganz klares nein!
80dB+ breitbandige IOS ist zwar eine hochgradige Schwerhörigkeit aber noch lange keine Taubheit.
Mit dem Begriff Taubheit wäre ich allgemein ganz vorsichtig!
Gerade bei jemandem der seit vielen Jahren mit HG zufriedenstellend versorgt ist, ist für CI kein Kandidat. Das wird jeder medizinsche Dienst genauso sehen.
Und um mal das Thema mit der Geldmacherei des Hörakustikers auszuräumen: Ich weiß ganz genau wann ein CI in Frage kommt und wann nicht. Vergesst bitte nicht, dass die HNO-Klinik und letztlich der Hersteller des CI (Cochlea, MedEl, Advanced Bionics) damit viel Geld verdient. Das sind völlig andere finanzielle Regionen als bei einer HG-Versorgung.
Die teuerste Therapie, Operation oder Behandlung ist nicht zwangsläufig auch die beste!!!

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 14:53
von Spedinet
@Maryanne,
Deine Hinweise auf ein CI finde ich gut und richtig. Ich habe erst sehr spät von dieser Möglichkeit erfahren. So hat jeder die Möglichkeit sich umfassend zu informieren und beraten zu lassen. Das habe ich auch gemacht, mit dem Ergebnis davon abzusehen. Im wesentlichen aus folgenden Gründen. Ich trage nun 40 Jahre Hörgeräte und habe schlechtere Werte als Kleinerheld. Trotzdem komme ich, wie man so schön sagt, über die Runden. Ich bin mit 69 Jahren noch berufstätig im kaufmännischen Bereich. Auch das geht. Meine Kolleginnen und Kollegen wissen, dass ich am besten verstehe wenn ich Blickkontakt habe und nicht gerade andere Personen im Raum gleichzeitig eine Unterhaltung führen.
Auch der private und familiäre Bereich verhält sich entsprechend. Telefon und TV, wie gesagt, geht über Bluetooth hervorragend. Ohne allerdings auch noch einigermaßen. Es gibt viele positive Berichte von Implantierten.
Es gibt aber auch für mein Empfinden zu viele negative Erfahrungen und Risiken. Was bringt mir nun ein CI. Bestenfalls eine komplikationsfreie OP
und ein besseres Verstehen. Normal hörend werde ich auch hiermit nicht mehr. Ich möchte mir in meinem Alter das nicht mehr antun, falls sich meine Werte nicht dramatisch verschlechtern und diese sind seit Jahren relativ stabil. Und ja "was ist denn Dein Anliegen hier" schreibst Du. Ich denke Kleinerheld sucht einen Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten oder Betroffenen. Da ist er hier in der Rubrik "Vorstellungen Lebensgeschichten doch völlig richtig.

@Uli,
Du hast recht. Ein gutes Verstehen ist bei den Werten mit keinem Hörgerät mehr möglich. Aber ich verstehe seit 40 Jahren nicht gut und ob das mit einem CI wesentlich besser wird muss sich dann herausstellen. Garantiert ist es nicht. Akustiker unter Generalverdacht zu stellen finde ich heftig. Dann könnte man auch Kliniken verdächtigen zu früh zu einem CI zu raten, des Profits wegen. Es ist m. E. auch nicht Aufgabe des Akustikers. Der Patient kommt in der Regel mit eine Hörgeräte-Verordnung vom HNO. Und der hat entschieden, dass wohl ein Hörgerät angesagt ist.

@janni0688,
meine volle Zustimmung.

Grüße
Norbert

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 15:10
von franzi
@Norbert
Der Patient kommt mit eienr Hörgeräteverodnung zum Akustiker, da hast du recht. Nur das manche HNOs auch heute obwohl es Internet und diverse Fortbildungen für HNOs gibt nicht wissen was ein CI ist, ich möchte jetzt aufgar keinen Fall alle HNOs über einen Kammschären.

@Kleinerheld
Wenn du das gefühl hast das dir deine Hörgeräte ausreichen helfen dann ist das ok. Ich denke aber bei deinen Werten, wäre es sinnvoll dich mal vorab genau über das CI zuinfomieren und vlt. schon mal abzuklären ob es möglich wäre bei dir im falle des falles. Wenn du einen Voruntersuchen machen lässt in der Klinik, heißt das noch lange nicht das du ein CI nehmen musst.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 17:26
von Spedinet
Hallo Franzi,

das könnte durchaus sein. Ich bin noch nie von einem HNO auf ein CI aufmerksam gemacht worden. Meinen derzeitigen HNO habe ich diesbezüglich angesprochen. Er war bereit mir eine entsprechende Überweisung auszustellen. Abgeraten hat er mich nicht davon, uneingeschränkt zugestimmt allerdings auch nicht.

Wenn ich alles in der Vergangenheit richtig mitgelesen habe, bist Du auch CI-Trägerin. Wäre schön wenn es Dir das gebracht hat, was Du erhofft hast.

Gruß
Norbert

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 18:21
von franzi
@Norbert
IBei mir hat es mehr als erwartet gebracht. Meine erwartungen waren recht niedrig, ich wollte einfach wieder mit bekommen wenn jemand links von mir spricht, was ich mit hgs damals nicht mitbekam. Heute bin ich auf dem weg mit dem CI zutelefonieren.

Klar wird nicht jeder CI-träger telefonieren können und man wird nicht normalhörnd mit dem CI. Nur wenn man halt weniger hat schon bei den hörtests fast nichts mehr versteht, dann sollte man drüber nach denken. Wenn man den schritt CI wagt muss man voll dahinter stehen.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 18:26
von maryanne
sorry Janni, was schreibst du denn da? Ein Akustiker kann nie und nimmer "ganz genau" wissen, wann ein CI in Frage kommt, schon deswegen, weil es Sache der Mediziner ist, darüber zu befinden. Ein Akustiker ist ein Handwerker, vielleicht auch ein Geschäftsmann!

Definitiv ist der Fragesteller hier ein CI-Kandidat. Diese Hörkurve ist geradezu typisch für diejenigen, die nach der CI-Versorgung (so sie sich dann entschieden haben) in die Klinik kommen und zugeben "ich wusste gar nicht, wie schlecht ich hörte und dass es möglich ist, so gut zu hören mit dem CI - ich habe jahrelang auf Lebensqualität verzichtet".

Niemand MUSS ein CI bekommen, jeder DARF taub und auch unversorgt durch die Weltgeschichte laufen, das entscheidet jeder für sich.

Maryanne

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 18:32
von maryanne
@Norbert, du hast deine Entscheidung NACHdem durch informiert hast, getroffen.
Richtig, jede OP und jede Narkose bergen ein Risiko, und eine Garantie gibt es auch nicht.
Es gibt auch Leute, deren Erwartungen an das CI nicht erfüllt wurden. Ich denke, dass ich da einen recht guten Überblick habe, und beobachte, dass der Großteil der CI-Träger eben doch einen deutlichen oder gar sehr deutlichen Hörgewinn erfahren.

Aufgrund der inzwischen gelockerten Indikation sind solche Patienten mit einer so schlechten Hörkurve für Kliniken nicht attraktiv, dass man ihnen unbedingt zuraten würde.
Heute werden Leute mit CI versorgt, die auf einem Ohr noch gut hören und auf dem schlechten Ohr an Taubheit grenzend schwerhörig sind. Ich sage das mal völlig wertfrei!

maryanne

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 18:47
von Spedinet
Maryanne,

wenn ich das jetzt richtig interpretiere, kannst Du meine Entscheidung nachvollziehen und nicht als unsinnig sehen.

Ein bisschen Zuspruch würde mir auch guttun :)

Norbert

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 18:57
von franzi
@Norbert
Ich kann deine entscheidung anch vollziehen, wer weiß ob ich ich ein CI heute hätte, hätte ich vor 2jahren links noch was verstanden.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 19:04
von Uli R.
Hallo Norbert,
ich habe nicht alle Akustiker über einen Kamm geschoren.
Geschrieben habe ich : Viele Akustiker. Das ist keine Verallgemeinerung.
Genauso steht es mit dem HNO Ärzten. Viele, sehr viele sogar, kennen das CI zu wenig. Ein sehr großer Teil der Patienten mussten ohne Unterstützung des HNO zusehen wie sie zu ihrem CI kommen.
Z. B. ich. Ein richtiges Bild über das CI kann man sich nur machen indem man Kontakt mit Implantierten in SHG aufnimmt. Ich dachte auch immer, dass ich noch gut zurecht komme, aber das war ein Trugschluss. 1994 habe ich eine Großveranstaltung der DCIG aufgesucht und da habe ich erkannt wieviel besser die Implantierten hören/verstehen im Vergleich zu mir. Da stand der Entschluss fest: Zum schnellstmöglichen Termin wird implantiert. Eine besonders schöne Begleiterscheinung des CIs ist, dass ich da in eine verschworene Gemeinschaft eingetreten bin. Tolle Menschen kennen gelernt und viele Freunde gewonnen. Dank CI. Übrigens bin ich nur unwesentlich jünger als du.
Uli

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 19:30
von Spedinet
Hallo Uli,

das freut mich sehr, dass Du es gepackt hast und von vollem Erfolg gekrönt wurde. Ich muss zugeben, dass ich nach Gründe suche mich nicht implantieren zu lassen, zur Bestätigung meiner Entscheidung. Ich habe einfach gesagt Angst. Trotzdem finde ich meinen Entschluss, unter Abwägung aller Gegebenheiten, richtig.

Norbert

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 19:33
von maryanne
Hallo Norbert,
ich akzeptiere jedes Menschen Entscheidung. Was mir Probleme schafft, ist wenn jemand, der es nicht wissen kann, behauptet etwas zu wissen (wie hier janni).
Mir ist völlig wurscht, was andere Leute tun und denken, so lange sie damit nicht andere benachteiligen oder bevormunden (und Schlimmeres). Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Ich kann Uli dahingehend zustimmen, dass es wirklich ein großer Unterschied ist, wenn man in eine CI-Community kommt, Grenzen gibt es da natürlich auch, aber insgesamt steckt da viel Power drin und viel Humor wird aus dem Tiefschlaf geholt.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 19:36
von Herbstblume
@maryanne
Hallo maryanne,
ich kann deine besgeisterung für ein CI gut verstehen und bin auch der meinung, das die menschen sich vielseitig informieren sollten.
Was ich aber anmerken möchte ist, das auch ärzte und kliniken geschäftsleute bzw unternehmen sind (ebenso wie krankenkassen)!!!
wobei geschäftsmann irgendwie negativ in deinem beitrag klingt, je nach dem, wie man ihn liest ;-). außerdem behauptet janni nicht, daß akustiker beurteilen können, wann ein CI notwendig ist. Er behauptet er könne das! ob dem so ist...????

Wie auch immer. ich denke, jeder an der versorgung mit hörsystemen/CI beteiligte, ob arzt, akustiker, Therapeut oder krankenkasse sieht dinge aus seiner sicht! darum schätze ich die meinungsvielfalt hier, abseits finanz. interessen.

uli`s vorgehen mit der kontaktaufnahme zur DCIG ist eine gute idee. auch gespräche vor ort mit kliniken oder ärzten schaffen vertrauen und machen einen "nicht dümmer" :-). auch würde ich mir wünschen, daß akustiker sich mehr mit dem thema auseinandersetzen und offener die option ansprechen. am ende schaffen offene worte nur vertrauen! und auch ein ci-nutzer würde sicher "seinen" alten akustiker empfehlen, wenn dieser die ci-möglichkeit bei ihm angesprochen hat.

ich wünschen allen einen charmanten abend :-)

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 19:58
von Spedinet
@Maryanne,
sicherlich kann Janni nicht beurteilen, ob ein CI möglich ist und erfolgsversprechend sein könnte. Wohl kann er aber auf Grund seines täglichen Umgangs mit Schwerhörigen beurteilen, ob mit Hörgeräten ein eine gute Versorgung möglich ist. Ist das nicht der Fall, oder auch bei Zweifel, sollte er auf ein CI hinweisen und ggf. Hilfestellung leisten.

@Uli,
in welchem Alter wurde denn bei Dir implantiert?

Norbert

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 21:47
von Uli R.
Implantiert wurde ich mit 58 Jahren.
Ich kenne Implantierte die waren schon über 80 bei der Implantation.
Dass du unsicher bist kann ich gut nachvollziehen, denn, wie schon geschildert, bei mir war es auch ein langer Weg.
Für das CI war ich schon ca. 15 Jahre vorher offen, aber ich dachte immer, dass ich noch zu gut höre. Das hat mich viele Jahre Lebensqualität gekostet.

Re: Was will "er"denn

Verfasst: 4. Dez 2012, 21:54
von janni0688
Ich muss das nochmal so bestätigen: Ja ich behaupte zu wissen wann ich einem Kunden zu alternativen Versorgungen raten kann.
Das betrifft jetzt nicht nur ein CI.
Es geht allgemein um die Kontraindikation für ein HG!
Und die kennt JEDER Hörakustiker!

Die Arbeitsgrundlage eines jeden Hörakustikers ist die "Ohrenärztliche Verordnung einer Hörhilfe" (Muster 15). Natürlich bin ich kein Arzt, Therapeut oder Audiologe. Trotzdem kenne ich die Grenzen einer Hörgeräteversorgung!
Gleiches wünsche ich mir von manchen Oberärzten.
So wie evtl. macher Hörakustiker glaubt, dass CI´s in ihrer Entwicklung in der Steinzeit hängen geblieben sind, so gibt es auf der anderen Ecke Personen in weißen Kitteln die denken Hörgeräte wären immer noch beige Bananen mit Lautstärkerädchen die ständig pfeifen!
Ich habe schon die dollsten Sachen erlebt. Z.B. was VSB usw. angeht. Der Kunde ist da quasi ein Spielball zwischen den Kliniken, Herstellern, Hörakustikern und Kostenträgern.
Ein riesen Thema in gesamten Gesundheitswesen. Was meint ihr, wieviele Operationen und Behandlungen durchgeführt werden ohne das es dafür eine Notwendigkeit gibt!