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Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 8. Okt 2002, 10:23
von rhae
Kann ein Kind mit Hörgeräten eigentlich eine Kampfsportart wie Karate machen oder ist dabei die Gefahr der Verletzung an den Ohren durch die Hörgeräte zu hoch, bzw. könnten die Hörgeräte Schaden nehmen? Judo haben wir bei unseren Überlegungen schon ausgeschlossen, da durch das ständige Herumwerfen jedes noch so fest sitzende Hörgerät irgendwann bestimmt herunterfällt :huh:

Viele Grüße Ralph :computer:

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 8. Okt 2002, 17:07
von Kiwi
Hallo Ralph,:)

wie wäre es mit Aikido ? Dies ist ein reiner Selbstverteidigungssport und die machen auch keine Wettkämpfe mit. Es werden nur Prüfungen zum nächsten Gurt abgelegt. Meine Tochter und mein Mann machen auch Aikido und sind ganz begeistert. Ich selber bin schwerh. und habe dabei oft zugeguckt. Dabei habe ich festgestellt das man dort wenig was auf die Ohren bekommt, weil es eigentlich ein sanfter Selbstverteidigungssport ist.Ich selber kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mitmachen.Schade auch !!!!

Hoffe das ich dir damit ein wenig geholfen hab.

Schöne Grüße von Sabine

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 8. Okt 2002, 17:45
von Birgit
Hallo Ralph,
wenn du Judo wegen dem fallen ausscheidest, dann müsstest du fast alle Budosprotarten ausschließen, denn in allen!! wird z.B. auch das fallen geübt!
Und es wird in unterschiedlicher Art und Weise geworfen...(beim Aikido läuft viel über Drehbewegungen, da wird der "Gegner" praktisch aus dem Gleichgewicht gedreht)

Ich hätte bei Judo, JiuJitsu und auch Aikido keine Bedenken!
Bei Karate wäre ich vorsichtiger, da dort einfach die Gefahr von versehentlichen Kontaktstößen größer ist.

Ach so und wenns dann wirklich an Wettkämpfe geht: Da braucht man eigentlich nix zu hören, da es auch eindeutige Zeichen für die Punktwertung, das Kleiderrichten etc. gibt, die parallel zu den Ansagen gemacht werden. (echte LBG!)

Übrigens hat mich Judo mal vor einem Loch im Kopf bewahrt, weil ich die Fallübungen so gut drauf hatte, dass es mir nix ausgemacht hat, als ich mal rückwärts auf ner gefrorenen Pfütze hingefallen bin!

Ist also empfehlenswert! Außerdem ist es auch eher ein "schweigender" Sport....Also funktioniert auch Integration dabei super! (auch Blinde können diesen Sport mit Sehenden ausüben und haben realistische Chancen zu gewinnen!)
tschüss Birgit

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 19. Nov 2002, 10:09
von rhae
Am letzten Samstag waren wir beim Judo zum Probetraining. Robin (fast 5) hat es sehr gefallen, ihn werde ich wohl auch dort anmelden. Nur Marlene (2 3/4, SH) wollte schon nach kurzer Zeit nicht mehr mitmachen und spielte lieber mit einigen Bällen in der Ecke. Sie braucht wohl noch etwas Zeit. Karate, Aikido und anders (was in diesem Verein auch angeboten wurde) ist nur für ältere Kinder, so ab 8-10 Jahre, Judo schon ab 3 ;)

Viele Grüße Ralph :computer:

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 19. Nov 2002, 20:24
von Birgit
Hallo Ralph,

aber auch 3 ist für eine konkrete Sportart noch sehr früh!
Wir haben ja bei uns in Gernsbach das Trampolinspringen auch schon für ganz Kleine ("Pamperstraining", aber da haben wir zusätzlich immer noch ne regelrechte Spielstraße mit aufgebaut....und je nach Interesse und begabung kommen die Kinder dann ungefähr zum Schuleintritt zu den Größeren, da sie Schwierigkeiten haben, vorher konzentriert bei einer trainingssache (also nur Trampolin) zu bleiben. Ich denke, das das bei allen Sportarten so ist....Selbst Größere haben da ja oft noch probleme mit. Und Kampfsportarten, egal welche, erfordern schon viel Konzentration und auch immer wieder das gleiche, auf dauer manchmal schon langweilige Üben...

Wenn ihr die Möglichkeit habt, lasst eure Kinder möglichst viel Verschiedenes ausprobieren, dann hat man später eher die Chance, dass sie wirklich zuverlässig über längere zeit irgendetwas Sportliches machen.
tschüss Birgit :upsidown:

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 25. Nov 2002, 15:41
von rhae
Birgit Wenn ihr die Möglichkeit habt, lasst eure Kinder möglichst viel Verschiedenes ausprobieren, dann hat man später eher die Chance, dass sie wirklich zuverlässig über längere zeit irgendetwas Sportliches machen.
Naja das wollen wir ja, aber es gibt so wenig Auswahl. Kinderturnen machen wir auch (einmal die Woche) und dieses Judo war dann die einzige Sportart, die ich für unsere Kleinen gefunden habe. Alles andere ist erst für Schulkinder. Ähm ja, Fussball könnte auch noch gehen aber da hab' ich keine Lust zu ;)

Viele Grüße Ralph :fred:

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 25. Nov 2002, 20:11
von Birgit
zieht um nach Gernsbach!
Wir haben das ideale Gleichgewichtstraining für Kinder mit hohem Motivationscharakter! Trampolinturnen schon für Kleine - wir nennen es auch "Pamperstraining"; da findet einerseits Trampolinspringen (Großtrampolin ca. 2x4m²) statt und andrerseits wird gleichzeitig immer eine riesige "Spielstraße" (Seilstege, Rutsche, Schaukel, Klettern etc.) aufgebaut. Unsere Claudia wäre motorisch ohne das Trampolinspringen sicher nicht so fit! Es gibt auch andere, die zumindest im Erwachsenen- oder natürlich im Leistungstraining weit fahren. (zur Zeit gelegentlich aus Pforzheim ne kleine Gruppe und regelmäßig 3 Kinder aus Neureut).

tschüss und viel Spaß bei der Sportsuche!:ooh:

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 19. Jun 2003, 14:55
von pea
Nochmal zum ursprünglichem Problem:
Wie halten die Geräte bei diesen Sportarten am Ohr und wie kann man die Verletzungsgefahr geringer halten.

Es gibt sogenannte Circum-auriculäre-Otoplastiken.
(Eigentlich sind diese für Kleinkinder erdacht worden.)

Es handelt sich um eine weiche Otoplastik die auch das Hörgerät mit einschließt und einmal rund ums Ohr läuft.
Naja, so ähnlich jedenfalls kann man sich das vorstellen.
Einfach zum Sport umstecken.

Klar ist das auch keine wirkliche Sicherheit .. aber immerhin!
Liebe Grüße pea

Re: Kampfsportart mit Hörg.

Verfasst: 1. Dez 2003, 18:54
von Mondfeuer
*meld* zum Thema Fussball :-)

Mein Sohn (9) und HG-Träger war für einige Wochen in einer Fussballmannschaft (F-Jugend), es hat ihm viel Spass gemacht, allerdings war es für die Trainerin schwierig, ihn zu "führen" - sprich Anweisungen vom Spielfeldrand aus zu geben, da er ja nicht ständig in Blickkontakt war und dann das Zugerufene nicht gehört hat. Auch bei offizellen Spielen konnte er nicht mitmachen, da hat es ihm natürlich auch keinen Spass mehr gemacht und er ging nicht mehr ins Training.
Ab Januar möchte er unbedingt Eishockey spielen, wobei es dabei wohl zu den gleichen Problemen kommt :-( Aber ich lasse ihn gewähren, denn die Erfahrung, welche Sportart er machen kann, möchte ich ihn selber machen lassen. Eine dritte Alternative für ihn ist das Reiten. Daher habe ich für Weihnachten einen Gutschein über einen Schnupperkurs in einer REitschule besorgt ;-).
Tja..manchmal stößt man einfach an gewisse Grenzen.

Liebe Grüsse von
Mondfeuer