CI erhöhte Frequenz Schmerzen

[pascal2]

Hallo !
Vor Jahren wurde bei mir die Fequenz des CI erhöht.
War wohl eine Art Feldstudie ?
Einige Monate später setzten Schmerzen ein, aber mein damals zuständiger Techniker kam nicht auf die Idee, daß das ev. an der erhöhten Frequenz liegen könnte, sondern schaltete die 2 Schmerzen verursachenden Elektroden von den 22 vorhandenen ab (Cochlear).
Ich hatte dann nur noch ab und zu Schmerzen beim Hören und nicht mehr dauerhaft wie zuvor.
Erst als ich den Techniker wechselte, stellte dieser diese erhöhte Frequenz fest und reduzierte diese.
Seither hatte ich nie wieder Schmerzen.
Nun stellt sich mir die Frage, ob man es wieder riskieren kann alle 22 Elektroden mit der reduzierten Frequenz in Betrieb zu nehmen ?
Da sich das alles nun schon über Jahre hinzieht, ist bei mir mit den benutzten 20 Elektroden ein gewisser Hörstatus eingetreten.
Macht es hörtechnisch verbessernt überhaupt einen Sinn von 20 auf 22 Elektroden zu wechseln ?
Irgendwie sträubt sich mein Techniker dagegen, er begründet aber nicht warum.

Vielleicht kann mir ja hier jemand diese Frage beantworten ?

[JND]

Hallo Pascal2,

meinst du mit "die Frequenz des CIs erhöht" die pulse-pro-Sekunde-Rate (pps-Rate), die erhöht wurde? Oder wurde der Frequenzbereich, in dem das CI überträgt, geändert?

Ein erneutes Einschalten der zwei deaktivierten Elektroden wird vorraussichtlich nicht sehr viel bringen. Es wird sich vermutlich leicht anders anhören (etwas anderer Ort, an dem eine gewohnte Frequenz stimuliert wird und dadurch leicht anderer Klangeindruck). Ob dies zu einer Verbesserung im Sprachverstehen führt, ist meines Wissens nach nicht eindeutig bewiesen. Es wird allerdings von deiner Seite aus sicherlich etwas mehr Zeitaufwand (in der CI-Klinik) und auch wieder etwas mehr Hörtraining bedeuten. Ich glaube, da lohnt es sich eher, die Zeit in ein selbst gestaltetes Hörtraining zu stecken (Man weiß ja, wo man Schwierigkeiten hat und kann diese Situationen gezielt trainieren).

Schöne Grüße,
JND

[pascal2]

Hallo JND,

ich habe das so verstanden, daß die Impulsrate erhöht wurde, mit der an die Schnecke (gefunkt) wurde.
Das hat aber nach einiger Zeit die Schmerzen bei mir verursacht.
So wie du es benennst, wird das wohl der Grund sein, warum der Techniker es einfach so läßt wie es ist.
Ich denke mir, sonst würde das Hörspektrum verschoben werden und man müßte wieder anfangen zu lernen ???

Ich verstehe von der CI-Technik nicht viel, aber kann es sein, daß diese Frequenzerhöhung dazu beitragen sollte, daß ich schnell redende Leute besser verstehe ?
Denn damit habe ich schon immer Probleme, wer schnell redet, den verstehe ich einfach nicht mit CI.

Mein Umfeld habe ich diesbezüglich erzogen, am Arbeitsplatz und in der Familie redet man langsam mit mir.
Aber ich muß mich nur auf die Straße begeben und schon stehe ich wieder vor der Realität, daß die Leute für mich einfach zu schnell reden.

[JND]

Hallo JND,

ich habe das so verstanden, daß die Impulsrate erhöht wurde, mit der an die Schnecke (gefunkt) wurde.
Das hat aber nach einiger Zeit die Schmerzen bei mir verursacht.
So wie du es benennst, wird das wohl der Grund sein, warum der Techniker es einfach so läßt wie es ist.
Ich denke mir, sonst würde das Hörspektrum verschoben werden und man müßte wieder anfangen zu lernen ???

Ja, das wahrgenommene Hörspektrum würde sich bei den Frequenzen, die die aktivierten Elektroden haben etwas verschieben (Also nur ein Teilbereich dürfte sich anders anhören, nicht das komplette Hörspektrum). Aber um die Eingewöhnung kommt man nicht herum

Ich verstehe von der CI-Technik nicht viel, aber kann es sein, daß diese Frequenzerhöhung dazu beitragen sollte, daß ich schnell redende Leute besser verstehe ?
Denn damit habe ich schon immer Probleme, wer schnell redet, den verstehe ich einfach nicht mit CI.

Ja, eine Erhöhung der Pulsrate kann zu einer verbesserten zeitlichen Differenzierung führen (d.h. man sollte schnell redende Personen besser verstehen).
Statt die Pulsrate zu ändern, kann ebenfalls versucht werden die Pulsbreite zu verringern. Eine geringere Pulsbreite kann ebenfalls zu einer verbesserten zeitlichen Differenzierung führen. (Erfordert aber eine komplett neue MAP, da sich mit der verringerten Pulsbreite die wahrgenommene Lautheit stark ändert (und damit die C- und T-Level neu angepasst werden müssen.) Ich hatte testweise auch einmal die Puslbreite von 50 microsekunden auf 25 microsekunden reduziert gehabt. Die zeitlichen Details in der Sprache waren besser heraushörbar, allerdings war die Gesamtlautstärke zu gering (und mehr Strom konnte das CI nicht liefern, daher also wieder auf die alte Pulsbreite gestellt.)

Mein Umfeld habe ich diesbezüglich erzogen, am Arbeitsplatz und in der Familie redet man langsam mit mir.
Aber ich muß mich nur auf die Straße begeben und schon stehe ich wieder vor der Realität, daß die Leute für mich einfach zu schnell reden.

Hier würde ich dir raten, die schnellsten Sprecher in deinem Umfeld zusammenzusuchen und mit denen Hörtraining zu machen (erstmal mit Mundbild und bekanntem Thema / Text). Das lässt sich trainieren:)

Schöne Grüße,
JND