Seite 1 von 1

Neuvorstellung - Fragen zu Bera-Ergebnissen

Verfasst: 7. Sep 2013, 16:03
von Lavendel
Hallo,
bei unserem Sohn, jetzt knappe drei Monate, wurde eine leichte- bis mittelgradige SH diagnostiziert.
Er war am zweiten Tag beim Neugeborenen-Screening auffällig auf beiden Ohren. Wir haben den Test nach 12 Tagen wiederholt, auch dort waren die OAE und die AABR auffällig auf beiden Ohren. Wir haben im Alter von 7 Wochen die erste Bera im Spontanschlaf gemacht mit dem Ergebnis, dass er ungefähr 60db hört, es wurde von einer mittelgradigen SH ausgegangen. Es wurde bei diesem Termin ebenfalls wieder eine OAE (wieder auffällig beide Ohren) und eine Tympanometrie gemacht und damit die Mittelohrproblematik ausgeschlossen. Die Kurven bei der Bera lagen so, dass die Durchführende sagte, dass sie sich vorstellen könnte, dass es sich um eine Nachreifung der Hörbahnen handeln könne, daher haben wir jetzt -5 Wochen später- einen Termin zu einer neuen Bera bekommen. Diese wurde wieder im Spontanschlaf durchgeführt, er hat diesmal ab und zu ganz leicht genuckelt. Das Ergebnis war leider nicht deutlich besser, jedoch ungefähr um 10 db. Uns wurde gesagt, dass auch bei Normalhörenden die Bera erst bei ca. 20 db anschlägt, somit sei die Differenz als eine leichte- bis mittelgradige Schwerhörigkeit einzustufen. Es wurde nochmal eine OAE und eine Tympanometrie durchgeführt, mit denselben Ergebnissen wie beim ersten Mal.
Uns wurde jetzt empfohlen, dem kleinen Mann Hörgeräte anpassen zu lassen. Wir würden gern einmal Eure Meinung dazu hören. Immerhin gab es innerhalb von 5 Wochen eine Veränderung um ca. 10db. Sollte man eine evtl. Hörbahnreifung durch Hörgeräte unterstützen? Sollte man noch 1-2 Monate warten, da er jetzt erst 3 Monate alt ist? Ist es richtig, die 20db bei einer Bera „abzuziehen“?
Viele Grüße

Re: Neuvorstellung - Fragen zu Bera-Ergebnissen

Verfasst: 21. Sep 2013, 21:56
von SofieNRW
Hallo Lavendel,
ich kann dir bei deiner Fragestellung leider gar nicht helfen. Ich will nur HERZLICH WILLKOMMEN sagen, weil ich denke, dass das die angemessene Reaktion auf eine nette Vorstellung ist !
Und hoffe sehr , dass du informative Antworten auf deine Fragen bekommst oder zumindest deine Sorgen mit anderen Betroffenen teilen kannst !

Sehr liebe Grüße,
Sofie

Re: Neuvorstellung - Fragen zu Bera-Ergebnissen

Verfasst: 22. Sep 2013, 14:03
von Momo
hallo lavendel,

die differenz ("verbesserung") um 10 dB liegt leider im bereich der normalen schwankungen einer bera (die nur plus minus 10 dB genau ist), von daher würde ich es nciht als anzeichen einer verbesserung sehen und tatsächlcih von einer mind. mittelgradigen sh ausgehen.
die rechnung, dass auch bei guthörenden die bera erst ab 20 dB anschlägt, stimmt so nicht. man kann mit einer bera erst ab 20 dB messen, d.h. man weiß nciht ab wann ein guthörender darunter reaktionen zeigen würde. demnach aknn man die 20 dB auch nciht einfach abziehen von der gemessenen bera-schwelle.
theoretisch sind nachreifungen möglich, allerdings würde ich aus der ferne nciht davon ausgehen, dass bei einer bera-schwelle von 50/ 60 Db normalhörigkeit dabei rauskommt.
aufgrund des geringen alters des kindes kann man aber auf jeden fall vertreten abzuwarten und mit einer ggf. notwenigen HG versorgung mit 6 monaten anfangen, d.h. evtl. eine nochmalige kontrolle in 2 monaten, um zu sehen, ob sich wirklich was verbessert oder es eben die "üblichen schwankungen" der messung sind.
wichtig ist, dass ihr von einer erfahrenen pädaudiologischen praxis/ klinik begleitet werdet und evtl. bereits kontakt zur beratungsstelle der für euch zuständigen sh schule aufnehmt, da man dort auch beratung bekommen kann.
auch eine hg anpassung bei babies gehört in erfahrene hände. ich würde da auch eher eltern nach adressen fragen als hno ärzte, da es da oft andere eher "geschäftliche" beziehungen zu bestimmten akusitkern gibt, die nicht immer unbedingt qualitativ begründet sind...

wo kommt ihr denn her? vielelicht hat jemand einen tipp oder eine idee.
grüße