Welche Faktoren verschlechtern das Gehör?

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Sandra H.
Beiträge: 21
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Welche Faktoren verschlechtern das Gehör?

#1

Beitrag von Sandra H. »

Hallo zusammen

ich habe jetzt schon ein paar mal gelesen, dass sich das Gehör von schwerhörigen Leuten im LAufe der Zeit verschlechtert. Ist das zwangsläufig so, also eine "übliche" Reaktion des Ohrs, oder sind daran bestimmte Ursachen schuld, die man meiden kann?
Meine Tochter ist 3 1/2 Jahre und ist mittelgradig schwerhörig.
Mich würde nun interessieren: W
elche Faktoren das Gehör verschlechtern können?
Was muss man meiden (z.B. Lärm?) um dem entgegen zu wirken?

Viele Dank schonmal für eure Antworten

Liebe Grüße
Sandra H.
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: Welche Faktoren verschlechtern das Gehör?

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sandra,

zwangläufig ist eine Verschlechterung nicht. Es gibt den einen oder anderen Fall, wo das Gehör über Jahrzehnte stabil bleibt.

Schädlich ist Lärm, ototoxische Medikamente (u.a. Aspirin und einige Antibabypillen, Liste mit solchen Medikamenten kann man unter www.schwerhoerigen-netz.de runterladen), Rauchen und extreme Stresssituationen, manchmal auch sehr starke körperliche Anstrengungen, wie eine Geburt).

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Meister
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Re: Welche Faktoren verschlechtern das Gehör?

#3

Beitrag von Meister »

Grudsätzlich gilt das Gehör ist zu einem großen Teil mechanisch, Gehörknöchelchen, Stereozilien ( Haarsinneszellen ). Jede Mechanik leidet unter Belastung oder falscher Behandlung. Das heißt hohe Lärmexposition, Medikamente körpereigene Substanzen Stresshormone. Wir sind jeden Tag einer Menge von Belastungen ausgesetzt, was aber nihct unweigerlich zu einem Effekt auf das Gehör führt.

Schönen Gruß

Thomas
Sandra H.
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Registriert: 1. Mai 2004, 14:10
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Re: Welche Faktoren verschlechtern das Gehör?

#4

Beitrag von Sandra H. »

Hallo nochmal,

jetzt komme ich ein wenig ins Grübeln.
Meine Tochter geht in einen Regelkindergarten und dort ist es ja dementsprechend laut. Sie trägt geschlossene Hg`s, und da diese einen Begrenzungswert von 96 haben, dachte ichimmer, sie wäre deshalb keinem "schädlichen" Lärm ausgesetzt (im Sinne von " zu laut"). Aber es könnte ja durchaus sein, dass sie durch manche Situationen ("Geräuschebrei") gestresst ist,... das könnte ja evtl dann zu einer Verschlechterung führen, oder?

Bei welchen Infektionskrankheiten/Kinderkrankheiten ist das Gehör ebenfalls gefährdet?

Kommt es vor, dass meine Tochter z. B. je nach Tagesverfassung mal besser oder mal schlechter hört bzw. versteht?

Liebe Grüße
Sandra H.
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: Welche Faktoren verschlechtern das Gehör?

#5

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sandra,

ja, das Verstehen und Hören ist von der Tagesform abhängig und kann mal besser und mal schlechter sein. Man muss sicher auch eine Balance zwischen der Teilhabe am Leben und dem Schonen des Gehörs finden. Man kann sich schließlich nicht zu Hause ständig in einer ruhigen Kammer einschließen, nur aus Angst, dass Gehör könnte schlechter werden. Eine geschlossene Versorgung sorgt auch dafür, dass es nicht zu laut wird. Aber Lärm stresst als Hörbehinderter doppelt und dreifach. Im Lärm verschwimmt alles zu einem einzigen undefinierbaren Geräuschebrei, und das Verstehen wird sehr herabgesetzt. Als Schwerhöriger braucht man einen doppelt so großen Lautheitsabstand zwischen Stör- und Nutzschall als ein Normalhörender, um zu verstehen. Vielleicht mag deine Tochter, denn sie aus dem Kindergarten kommt, die Hörgeräte eine halbe Stunde herausnehmen und eine ganz bewußte Hörpause einlegen. Ich mache das auch immer und es ist ungemein beruhigend, im warsten Sinne des Wortes.

Kinderkrankheiten, die schlecht für die Ohren sind: An ersten Stelle Röteln, dann folgen Masern, Mumps und Scharlach. Dagegen kann man aber impfen. Windpocken sind harmlos.

Gruß
Andrea
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[Editiert von Andrea Heiker am: Sonntag, April 10, 2005 @ 11:43 PM][/size]
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
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