erst einmal einen herzlichen Dank für dieses Forum. Ohne es zu wissen, habt Ihr uns bereits „erste Hilfe“ geleistet.
Wir haben am 2.10. erfahren, dass unser 7 Monate alter Sohn schwerhörig ist und da die Information im Krankenhaus sehr dürftig war, mussten wir zwangsläufig im Internet recherchieren, um zu begreifen, was da los ist. Eigentlich bin ich nicht begeistert davon, da es normalerweise mehr Angst macht als zu helfen. Aber hier habe ich doch schon sehr viel gelernt, was mir gut getan hat.
Nachdem bei meinem Sohn das OAE nach der Geburt rechts nicht klappte, haben wir es im Abstand von 2 Wochen und dann nochmals nach 2 Monaten wiederholen lassen. Damals hieß es noch, dass er wahrscheinlich zu kleine Ohren/Gehörgänge hätte und die Sonden einfach noch zu groß seien. Dann hatten wir einen 3. Termin im Juli, bei dem leider das Gerät kaputt war, so dass ich zu einem anderen HNO gewechselt bin. Dort konnten wir leider erst im September hin, aber da wir keinerlei Verdacht hatten, dass etwas nicht OK sein könnte, störte uns das nicht. Dort funktionierte die OAE auf beiden Ohren (das war neu!) wieder nicht, so dass wir eine Überweisung zur Pädaudiologie bekamen. Ich war nach wie vor unbesorgt und in der Praxis hieß es, dass das nicht ungewöhnlich sei und ich solle mir keine Sorgen machen. Glücklicherweise bekam ich sofort einen Termin in der Klinik, wo eine BERA gemacht wurde. In der Nachbesprechung meinte die Ärztin nur, dass wir die Untersuchung wiederholen müssten. Ich hatte nach wie vor nicht den Eindruck, dass er schlecht hörte und auch bei der U5 beim Kinderarzt bestand er den Rasseltest gut. Wir sollten also am 2.10. wiederkommen und die BERA erneut durchführen. Ich glaube, dass es sich um eine sog. N-N-BERA handelte. Dauer waren ca. 35min – leider wachte er bei der Hälfte des 2. Ohres auf. Bei der Besprechung mit der Ärztin meinte sie, dass mein Sohn schwerhörig sei und ich ein Rezept für
Wenn es daher OK ist, würde ich gerne die Diagnose der BERA hier abtippen und dann ein paar Fragen stellen. Vielleicht mag mir ja jemand weiterhelfen?
„Die Messung der akustisch evozierten Hirnnerven- und Hirnstammpotentiale ergab als LL Schwellen für Chirps
Rechts:
4000HZ: 100
2000HZ: Kind aufgewacht
Links:
4000HZ: 55
2000HZ: 45-50
1000HZ: 50
KL: 45?
Zusammenfassend ergibt sich der Verdacht auf eine mittelgradige Innenohrschwerhörigkeit links und rechts auf eine hochgradige Schwerhörigkeit.“
Meine Fragen, in der Hoffnung, dass Ihr mir eine Einschätzung geben könnt bzw. mir einfach von Euren Erfahrungen berichtet. Jedes Schnipselchen, das ich bekommen kann, wird mir helfen, meine Ängste etwas kleiner zu kriegen (hoffe ich!).
1. Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und wird nächste Woche mit Hörgeräten versorgt. Kann er, obwohl er rechts ja eigentlich eher als taub zu bezeichnen ist, damit trotzdem halbwegs normal sprechen lernen?
2. Wie konnte das OAE zunächst links noch als OK ausfallen?
3. Wie entwickelt sich das Leben eines schwerhörigen Kindes? Kann er in die Krippe oder muss er in eine Fördereinrichtung? Wie sieht es mit der Schule aus? Ist es schwierig, in solchen Einrichtungen einen Platz zu bekommen?
4. Wann und wie kann man mit der Gebärdensprache beginnen?
5. Wie sind bei Euch Geschwisterkinder mit der Diagnose umgegangen?
6. Wie lange hat die Traurigkeit ob der Diagnose bei Euch angehalten? Es tut mir einfach immer so weh, wenn ich meinen 1. Sohn (3,5 Jahre) sehe, der für sein Alter weit über Durchschnitt redet, den ganzen Tag vor sich hin singt, in einen zweisprachigen Kindergarten geht und unbedingt Trompete spielen lernen will. All das wird mein kleiner Sohn nie so können.
7. Wie gehen Babies mit
8. Wie seid Ihr mit der Angst umgegangen, dass die Schwerhörigkeit „nur“ ein Teil eines größeren medizinischen Problems sein könnte, das eben zufällig als erstes zu Tage getreten ist?
9. Habt Ihr je erfahren, warum Eure Kinder/Ihr selbst schwerhörig seid? Für die Ärzte ist der Grund ja eher egal, aber als Eltern treibt einen der Gedanke einfach ganz stark an. Ganz allgemein interessiert mich, wie Ihr mit dem Thema Schuldgefühlen umgegangen seid.
Ich weiß, das sind viele Fragen. Ich freue mich auch, wenn nur eine einzige ein bisschen beantwortet wird. Es ist einfach ein Versuch, meine Sorgen und Ängste in den Griff zu bekommen.
Vielen herzlichen Dank und alles Gute an Euch, die ja das Gleiche, was wir gerade durchmachen, auch durchlebt haben!
aevita