Woran kann es liegen?

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zweifachemami
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Woran kann es liegen?

#1

Beitrag von zweifachemami »

Guten morgen ihr lieben,

ich habe ein Problem, mein Sohn schwerhörig, wünscht dass er endlich ein Gebärdensrpachdolmetscher im Unterricht hat, damit er einwandfrei alles verstehen kann in seiner Muttersprache ohne Sprachverständnisprobleme zu haben. (den Gebärdensprachdolmetscher hatte er mal in der 1.Klasse ein Jahr gehabt, als sein gehörloser Mitschüler ihn brauchte - allerdings ist er nicht mehr in seiner Klasse danach gewesen und unsere Anträge wurden abgelehnt) Mittlerweile ist er jetzt in der 5.Klasse und sagt weiterhin dass er ständig nachfragen muss was der Lehrer sagte und sich aber größtensteils nicht wohl fühlt immer nachfragen zu müssen.

Die Gl Lehrerin (aus der Gehörlosenschule) meint dass er eine gute Hörkurve hat und das ganze mit Technischen Hilfsmittel Ausgleichen will, bisher ist aber unser Sohn mit der FM-Anlage sehr unzufrieden (Nebengeräusche, knistern etc..)

Wir waren beim HNO und dort ergab das Sprachfeldaudiometrie, dass er bei Störgeräusche auf einem Ohr (ohne HG) nur 5% richtig verstand und auf dem anderen Ohr 30% --- Hörkurve sende ich mal mit zum lesen und den Spielfeldaudimetrie. Man muss sagen hier wurden nur Wörter getestet - was ist in der Schule wenn da Sätze gesprochen wird, da verstehe ich seine Sorgen seine Ängste. Aber warum sehen andere es nicht so.

was führt eigentlich dazu dass die Hörkurve nicht so schlecht aussieht aber das Sprachverstehen sehr schlecht ist? Behindertenausweis wurde auch abgelehnt - nun läuft der Widerspruch formlos und hoffe dass wir positiv nun auch ein Ausweis ausgestellt bekommen -

Hoffe hier ist jemand der Ratschläge geben kann oder beschreiben kann wie man dies so versteht warum er schlecht versteht.

Ganz liebe grüße
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Musiker_72
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Re: Woran kann es liegen?

#2

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo,
ich kenne mich mit Schwerhörigkeit bei Kindern nicht aus, daher nur so viel:

- ich höre auf beiden Ohren etwa so wie Dein Sohn auf dem rechten (schlechteren) Ohr, ohne Störgeräusch sind meine Werte beim Freiburger Test etwas schlechter als bei Deinem Sohn. Mit Störgeräusch sind sie bei mir aber viel besser (es wurde allerdings der Oldenburger Satztest gemacht, die Ergebnisse sind nur bedingt vergleichbar).

Vielleicht kommt bei Deinem Sohn zusätzlich zur Schwerhörigkeit eine AVWS dazu? Wurde das mal untersucht?

Hinzu kommt, dass er mit HG ja eigentlich besser hören sollte. Hier fragt man sich, ob das HG nicht gut eingestellt ist.

Also: Zumindest aus der Sicht eines Erwachsenen sollte man bei dieser Hörkurve, wenn keine sonstigen Erkrankungen dazukommen, normalerweise deutlich besser verstehen können, insbesondere dann mit Hörgerät.

Das nützt Dir jetzt einerseits nicht viel (sorry dafür), erklärt aber zumindest, warum die Anträge abgelehnt werden.

Alles Gute,

Musiker_72
zweifachemami
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Re: Woran kann es liegen?

#3

Beitrag von zweifachemami »

Danke, ja das muss ich mal testen lassen ob eine AVWS vorliegt, evt liegt es daran. Ob die Einstellung falsch ist, wie kann ich es überprüfen lassen?
Wenn unser Sohn mit Freunden zusammen spielt z.b 1-2 Kinder dann hat er keine Probleme und kommt gut in der Sprache zurecht, er spricht auch ganz normal und auch zusätzlich kann er die Gebärdensprache (da wir Eltern gehörlos sind kommuniziert er in Muttersprache in DGS) mit seinen hörenden Freunde aber in Lautsprache.

Er beschreibt es so, dass in der Schule er gravierende Probleme hat, Stress hat, dann Kopfweh bekommt, zu Hause total ausgelastet ist (dann zu nicht mehr lust hat oder kaputt ist), teilweise kommen öfters auch Bauchweh (durch den Stress meint er) die Nebengeräusche bringen ihn wohl dazu - dass er es nicht filtern kann was er hören soll bzw er versteht dann nicht was gesagt wird.

nicht einfach in seiner Klasse sind 26 Kinder.
fast-foot
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Re: Woran kann es liegen?

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo zweifachemammi,

eine AVWS muss leider per Definition ausgeschlossen werden, da Voraussetzung hierfür ein intaktes peripheres Gehör ist - was bei Deinem Sohn nicht der Fall ist (wobei ich diese Definition nicht gerade gelungen finde).
zweifachemammi hat geschrieben:was führt eigentlich dazu dass die Hörkurve nicht so schlecht aussieht aber das Sprachverstehen sehr schlecht ist?
Der Sprachtest ist an und für sich gut - nur der im Störschall nicht.

Ursachen kann es verschiedenste geben. Die eine liegt in der vermutlich vorliegenden Dysfunktion der OHCs begründet, was die Herausfilterung von Störgeräuschen und das Fokussieren auf bestimmte Schall-Ereignisse erschwert.

Weitere Ursachen könnten in einer zusätzlich gerstörten Verarbeitung im Hirnstamm liegen (ev., weil sich die retrocochleären Hörbahnen bspw. wegen zu wenig Inputs nicht richtig entwickeln konnten); das ginge dann in Richtung AVWS - wobei wegen des nicht normalen peripheren Gehörs eine solche per Definition ausgeschlossen werden muss (das ist aber so zu sagen "nur auf dem Papier" so).

Ich würde zunächst die Funktionsweise der FM-Anlage überprüfen und sicher stellen, dass diese einwandfrei funktioniert.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 13. Sep 2015, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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otoplastik
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Re: Woran kann es liegen?

#5

Beitrag von otoplastik »

Hallo zweifachemami,

welche FM-Anlage habt Ihr denn?
Dass sie das Verstehen so erschwert, ist ja nicht Sinn der Sache.
Auch wenn das Sprachverständnis im Störgeräusch unerwartet schlecht ist, sollte doch eine FM-Anlage genau das verbessern.

Tatsächlich solltet Ihr die Anlage beim Akustiker testen lassen und dabei auch Euren Sohn mitnehmen, damit er erklären kann, was das Problem ist.
Bei uns hatten diese Nebengeräusche immer eine Ursache im Sender, Empfänger und manchmal auch im Hörgeräteschuh.

Natürlich macht eine Anlage auch Nebengeräusche, wenn sie nicht richtig verwendet wird.
Trägt ein Lehrer einen Schal oder eine Kette oder etwas anderes, die am Mikro der Anlage reiben, dann macht das scheußlich Geräusche für den Empfänger.

Ich vermute, die Lehrerin der Gehörlosenschule ist zuständig für die Beratung der Schule Deines Sohnes. Auch mit ihr sollte er das Problem besprechen. Es könnte nötig sein, dass sie im Unterricht hospitiert und sich anschaut, wie die Anlage verwendet wird.
Und es ist wichtig, dass alle Lehrer die Anlage verwenden.

Dein Sohn hat eine sehr gute Wahrnehmung für das Problem und durchschaut die Situation ganz gut, das finde ich sehr reif für sein Alter.

Alles Gute, Otoplastik
Otoplastik
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Musiker_72
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Re: Woran kann es liegen?

#6

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo,

nur mal so ein paar Gedanken, die aber eine reine Laienmeinung sind und völlig falsch sein können.

- da ihr zu Hause DGS sprecht, ist Lautsprache ja sozusagen nicht seine "Muttersprache", da ist das Verstehen - noch dazu mit einer Gehörschwäche - vielleicht nochmal schwerer
- da ihr (seine Eltern) gehörlos seid, ist bei Euch von der "normalen" Geräuschkulisse her vielleicht weniger los als in anderen Familien. Beispielsweise hört ihr keine Musik, mit Gebärdensprache ist es kein Problem, sich z.B. zu unterhalten, während der Staubsauger dröhnt.

Was ich damit sagen will: Andere Kinder haben vielleicht sehr viel mehr Möglichkeiten, das Hören im Störgeräusch schon von klein auf zu erlernen.

Umgekehrt hat sich mein Arzt gewundert, dass ich im Störgeräusch noch so viel verstehe, obwohl mein Reintonaudiogramm eine klare Hochtonschwerhörigkeit anzeigt. Ich vermute aber, dass dies an meinem Hintergrund als Musiker und Pädagoge liegt: Hören im Störgeräusch ist sozusagen mein Alltagsgeschäft, ich habe da unheimlich viel Übung darin.

Warum ich diese Gedanken aufschreibe: Vielleicht könnte es Deinem Sohn helfen, ein Musikinstrument zu erlernen oder eine Audiotherapie zu machen.

Liebe Grüße,

Musiker_72
otoplastik
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Re: Woran kann es liegen?

#7

Beitrag von otoplastik »

Das ist eine gute Idee, Musiker_72.
Es gibt wohl eine Studie mit schwerhörigen Kindern, dass das Erlernen eines Instrumentes das Verstehen im Störgeräusch verbessert.
Herzliche Grüße, Otoplastik
Otoplastik
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serik
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Re: Woran kann es liegen?

#8

Beitrag von serik »

Hallo zweifachemami,

ich würde Euch raten, darauf zu achten, dass Ihr mit dem Sohn nach der Schule möglichst wenig kommuniziert, er selber sich auch so verhält, schnell etwas zu essen bekommt und sich anschließend eine-zwei-Stunden-Erholungsschlaf gönnt - erst danach sollte er an seine Musikinstrumente, Hausaufgaben, Freunde, ... (oder tut Ihr das schon?)

Schöne Grüße,
Sergej
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Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
otoplastik
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Re: Woran kann es liegen?

#9

Beitrag von otoplastik »

Serik, du mienst vermutlich, sie sollten nach der Schule nicht kommunizieren, damit der Sohn sich von der Höranstrengung erholen kann.
Die Sprache zuhause ist aber DGS und für den Sohn vermutlich nicht anstrengend.
Außerdem ist es für ein Kind oft sehr wichtig, nach der Schule loswerden zu können, was es erlebt hat.
Allerdings gibt es unter den Jungs nur wenige Exemplare, die gerne erzählen... ;)
HG otoplastik
Otoplastik
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serik
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Re: Woran kann es liegen?

#10

Beitrag von serik »

ABBC3_OFFTOPIC
Hallo otoplastik,

ich meinte es so:
"möglichst viel" = "so viel wie möglich, so wenig wie nötig"
"möglichst wenig" = "so wenig wie möglich, so viel wie nötig"

Ich gehe normalerweise von der Tatsache aus, dass jeder Fall zu individuell wäre, um irgendwelche Vermutungen außerhalb des jeweiligen Falles aufzustellen - deswegen halte ich nicht für vernünftig, wenn ich dynamische Prozesse einer jeden Situation statisch (d.h. auf kleines Minimum) beschränke (...wertfrei gemeint).

Ich danke Dir jedenfalls, dass Du mich auf eventuelle Missverständnisse hinweist, hoffe aber gleichzeitig, dass ich mich vorhin nicht so missverständlich ausdrückte.

Schöne Grüße,
Sergej
Zuletzt geändert von serik am 6. Sep 2015, 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
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zweifachemami
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Re: Woran kann es liegen?

#11

Beitrag von zweifachemami »

Wir haben nun die FMAnlage und die Mikrophone neu umprogrammieren lassen, desweitern kommen noch 3 Mikrophone hinzu und ich hoffe es wird besser.

Natürlich gönnen wir ihm Relaxpause nach der Schule, die darf er natürlich auch bekommen, oder tobt dies beim Fussball aus.

Jedoch wollen wir, dass er wieder Freude, Spaß ohne Stress an der Schule hat, so dass er keine Probleme hat das gesagte zu verstehen. Laut ihm müsste er oft im Unterricht stoppen und fragen was gesagt wurde.

bei dem Spachfeldaudiometrie muss man ja sagen, 65dB ist eine enorme Lautstärke oder des Weiteren war dies ein ein Wort Hörtest, der Lehrer aber spricht ja in ganzen Sätze und die Störnebengeräusche sind auch eher das rascheln, das Rumwühlen in Mäppchen der Schüler.

Ja es stimmt wir kommunizieren zu Hause ausschließlich in DGS. Vielleicht ist es das der Grund warum bei ihm eher visuell geprägt ist als das Sprachverstehen? bei unserer Tochter hörend sehen wir aber nicht dieses Problem, sie versteht im Unterricht sehr gut und kommt gut klar, unser Sohn hatte von vornherein schon Frust dadurch in der Schule. Im 1.Schuljahr war ein Dolmetscher mit anwesend, weil ein gehörloser Schüler auch in seiner Klasse war, aber da dieser die 2.Klasse nicht versetzt wurde, hatte unser Sohn ab der 2.KLasse keinen Dolmetscher und das führte zu ständigen Frustrationen.

Auch wenn die Hörkurve bei ihm sehr gut ist, verstehen wir nicht, warum ddas mit der Sprache so enorm ihn belastet.

welche weiteren Test kann man denn hier in diesem Fall machen, wenn es keine AVWS sein kann --- woran weißt dann der Arzt dass ein anders Problem besteht?

Liebe grüße
zweifachemami
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Re: Woran kann es liegen?

#12

Beitrag von zweifachemami »

zur MUSIK: ja früher als Kleinkind hat er gerne GEIGE gespielt, momentan interessiert er sich aber leider nicht für ein Musikinstrument. Aber es soll in der Schule auch ein Angebot geben, evt kann ich ihn mal bei Schlagzeug schnuppern lassen ;)
fast-foot
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Re: Woran kann es liegen?

#13

Beitrag von fast-foot »

welche weiteren Test kann man denn hier in diesem Fall machen, wenn es keine AVWS sein kann --- woran weißt dann der Arzt dass ein anders Problem besteht?
Kein AVWS sein kann es "nur auf dem Papier". Ich möchte ein Beispiel geben:

Infolge einer angeborenen totalen Dysfunktion des Innenohres werden keine Reize an die retrocochleären Hörbahnen weiter geleitet. Nehmen wir an, dass keine Versorgung erfolge. Als Folge können sich die retrocochleären Hörbahnen gar nicht entwickeln. Implantiert man später (bspw. im Alter von 20 Jahren) ein CI, so wird Hören (insbesondere Verstehen von Sprache (bzw. "verstehendes Hören")) nur sehr eingeschränkt möglich sein - weil sich die retrocochleären Hörbahnen auf Grund des Mangels an Reizen nicht entwickeln konnten; was natürlich auf eine äusserst "mangelhafte zentrale Verarbeitung akustischer Reize" zurück zu führen ist. Gerade dies entspricht aber eigentlich einer AVWS - nur wird unsinnigerweise per Definition eine periphere Hörstörung ausgeschlossen, welche gerade deren Ursache sein kann.

Als Tests sehe ich (allenfalls nebst "üblichen") insbesondere bspw. die Durchführung von TEOAEs/DPOAEs, BERAs (auch frequenzspezifisch), ev. (bei auslösbaren OAEs) die ipsi- und kontralaterale Suppression von DPOAEs, frequenzspezifische Ueberprüfung der Stapediusreflexe ipsi- und kontralateral, Tests bezüglich des zeitlichen Auflösungsvermögens, ev. eine Elektrocochleografie, ev. bildgebende Verfahren, vielleicht noch Tests bezüglich Hörermüdung.

Und Tests bezüglich Richtungshören (na ja, wie viel man aus den Ergebnissen schliessen kann, ist eine andere Frage, da ja das periphere Gehör nicht in Ordnung scheint, wobei dies einfach eine Annahme war von mir - die Ursache kann bspw. "nach dem Innenohr liegen" - wichtig wären die Ergebnisse bezüglich OAEs - bei einer ausgeschlossenen Mittelohrproblematik (sieht laut Reintonaudiogramm nicht danach aus)), ev. auch weitere im Hinblick auf AVWS).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 13. Sep 2015, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Momo
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Re: Woran kann es liegen?

#14

Beitrag von Momo »

Die Tests wurden ja ohne Hilfsmittel gemacht.
Du schreibst woanders, dass er seine HGs hasst, weil die anderen Kinder auch keine haben und er sie deshalb nicht/ wenig trägt.

Ich denke das kann die Ursache sein, dass er im Störschall Probleme hat. Er ist nicht geübt im Verstehen, da er zuhause (und auch im Freundeskreis?) primär gebärdensprachlich kommuniziert. Hinzu kommt, dann eben eine Hörschädigung die ihren Beitrag dazu leistet und durch das Nichttragen der HGs auch nciht augeglichen wird und deshalb auch zu einer AVWS Symptomatik führen kann..

Richtig ist, dass sich AVWS und Hörschädgiung auf dem Papier ausschließen. In der Realität denke ich hat jedes hörgeschädigte Kind auch eine mehr oder weniger ausgeprägte AVWS. Sicherlich verstärkt dann eine nicht regelmäßige ausreichende akustische Stimulation (z.B. durch Nichttragen der HGs und lautlose Kommunikation) die Symptomatik.

Empfehlen würde ich deinen Sohn zu bestärken zu seiner SH (nicht GL!) zu stehen, dazu gehört auch das selbstbewusste Tragen der Hörgeräte und notwendiger Hilfsmittel. Ggf. Logopädie um das Verstehen gezielt zu trainieren.
Eine weitere Möglichkeit wäre in der Tat der Wechsel nach Dortmund, weil es ihm vielleicht leichter fällt die SH unter Gleichgesinnten zu akzeptieren.

Ich bezweifel jedenfalls dass bei einer so geringradigen SH das Amt einen Gebärdensprachdolmetscher bezahlen wird.

Grüße
Zuletzt geändert von Momo am 13. Sep 2015, 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
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fast-foot
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Re: Woran kann es liegen?

#15

Beitrag von fast-foot »

Wie es rechtlich in Bezug auf die Bezahlung eines Gebärdensprachdolmetschers aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Bezüglich der Hörgeräteeinstellung könnte man allenfalls die Regelschwelle (ab welchem Pegel verstärkt werden soll) herauf setzen, so dass leise Störgeräusche nicht verstärkt (bzw. auf Pegel über der Hörschwelle angehoben) werden. Diese dürften häufiger auftreten als lautere, womit deren Nichtverstärkung das Problem entschärfen könnten.

Gruss fast-foot
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