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Brauche Rat
Verfasst: 21. Jul 2005, 14:04
von Anita
Hallo!
Ich bin erst heute auf dieses Forum gestoßen, da ich im Internet nach "Kostenbeihilfen" für Hörgeräte gesucht habe. Nun meine Fragen an Euch "Profis":
Wo habt Ihr Eure Geräte gekauft und was habt Ihr dazubezahlt?
Ich habe Hörhilfen für beide Ohren vom HNO verschrieben bekommen (Innenohrschwerhörigkeit). Mein HNO hat mir auch gleich einen Pädakustiker empfohlen. Bei diesem bin ich jetzt. Ich habe zurzeit mein 2. Testgerät. Das hören klappt schon ganz gut, nur die Zuzahlungskosten lassen mich depressiv werden und dämpfen die Freude, endlich wieder besser hören zu können, sehr. Das erste sollte um die 300,-- € Zuzahlung kosten. Das "geht" ja noch, wenn man bedenkt, dass meine Brille fast genauso viel gekostet hat. Aber dieses Gerät kommt für mich nicht in Frage, weil man die Lautstärke ständig verstellt hat (schon beim Reinsetzen, beim Haarehinterdieohrenschieben usw.). Außerdem waren die Nebengeräusche (nicht die Sprache) extrem laut. Das jetzige (automatisch, 2 Programme) ist da viel besser. Auch ist es leichter, nur der Preis verschlägt mir den Atem: um die 1.300,-- €!!! Es handelt sich übrigens immer um HdO-Geräte. Andere kann ich nicht tragen, da ich extrem kleine Ohren (Gehörgänge habe). Heute bekomme ich mein 3., was billiger als 1.300,--, aber teurer als 300,-- € sein soll; auch ein automatisches. Das musste erst bestellt werden. Positiv zu bewerten ist, dass bis jetzt noch keine Kosten auf mich zugekommen sind und mir auch keine entstehen würden, wenn ich bei dem Pädakustiker keine Hörhilfen kaufe...
Nun bin ich aber im Internet auf zig verschiedene und zugleich verwirrende Informationen gestoßen... Mal wird von sanomed HH geschwärmt, mal wieder nicht. Mal bekommt man Kostenbeihilfen, und mal eben nicht... An wen muss ich mich denn jetzt wenden? Krankenkassen, BfA, Berufsgenossenschaft, Arbeitgeber, Berufsunfähigkeitsversicherung (wobei ich aber meinen Beruf nach wie vor ausüben kann und will; im Büro)...??? Außerdem sagte mir die Pädakustikerin, dass ich einen Behindertenausweis beim HNO beantragen kann. Stimmt das?
Fragen über Fragen, ich weiß. Ich weiß auch, dass es hier eine Suchfunktion gibt, doch auf alles habe ich halt keine Antwort gefunden und daher all meine Fragen hier aufgeführt. Über Eure Hilfe/Antworten würde ich mich daher riesig freuen!
PS: Wäre toll, wenn Ihr immer dazu schreiben würdet, wo Ihr herkommt? Ich komme aus Braunschweig, das ist in Niedersachsen.
LG
Anita
Re: Brauche Rat
Verfasst: 21. Jul 2005, 14:34
von Andrea Heiker
Hallo Anita,
ein Pädakustiker, ist ein Akustiker für Kinder, ich nehme aber an, dass Du erwachsen bist.
Ohne Schwerbehindertenausweis bekommst Du nirgendwo etwas. Und ob Du einen SB-Ausweis bekommst, hängt davon ab, wie schlecht Du hörst. Ich kann es Dir ausrechnen, wenn Du mir für beide Ohren getrennt Deinen Hörverlust für 0.5, 1, 2 und 4 kHz nennst.
Von Sanomed kann ich Dir nur abraten. Alle Leute, die sich da ein Hg geholt haben, gehen beim zweiten Mal zu einem richtigen Akustiker.
Außerdem muss Dir der Akustiker mindestens ein Gerät ohne Zuzahlung probieren lassen!
Wenn Du eine Kostenerstattung von Integrationsamt oder BfA haben möchtest, ist es ganz wichtig, dass Du die Hg nicht vorab nichr selbst bezahlen darfst, weil BfA und Integrationsamt sonst nicht bezahlen.
Gruß
Andrea
Re: Brauche Rat
Verfasst: 21. Jul 2005, 14:54
von Anita
Hallo Andrea!
Vielen Dank für Deine schnellen Antworten!
Ja, ich bin kurz vor 30... und somit erwachsen... ...
Ups, ich meine natürlich Akustiker(in). Und, wie gesagt, bis jetzt musste ich noch kein Testgerät bezahlen.
Okay, also Finger weg von sanomed.
Integrationsamt? Vorher nie was von gehört... Danke. Ich werde heute mal zum HNO-Arzt hoch gehen (ist gleich über der Akustikerin) und fragen, ob ich einen Behindertenausweis kriege bzw. ob ich dafür extra einen Termin brauche. Dann werde ich mir ferner meinen Hörverlust genau erklären lassen.. In dB, KHz und/oder was es da noch so gibt. Wollen die Ämter bestimmt auch wissen...
Re: Brauche Rat
Verfasst: 21. Jul 2005, 16:55
von franzi
Hi
falls du einen bekommen würdest kann das lange dauern bis der antrag durch ist, da hast du sicher schon deine hgs bis der ausweiß fertig ist. Mit zuzahlungsfreien hgs meine Andrea kassengeräte die soviel kosten wie die kassebezahl solche Hgs müsste dir dein akustier auch zum testen geben. Noch was nicht dein HNO bestimmt ob du einen Ausweiß bekommst sondern ein Amt aber ich weiß gerade nicht genau wie das heißt.
Gruß Franzi
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[Editiert von franzi am: Donnerstag, Juli 21, 2005 @ 04:57 PM][/size]
Re: Brauche Rat
Verfasst: 21. Jul 2005, 21:45
von Momo
Hallo
den Antrag auf Schwerbehinderung stellt man beim Versorgungsamt. Man erhält dort einen Antrag und muss dann genau auflisten wie sh man ist und ob noch andere behinderungen etc. vorliegen. Dein HNO musst du angeben und der bekommt dann automatisch einen Fragebogen vom Amt zu geschickt. Bearbeitungsdauer ist unterschiedlich kann aber einige Monate dauern.
LG
Momo
Re: Brauche Rat
Verfasst: 22. Jul 2005, 10:34
von Petra
Hallo,
den Antrag auf Feststellung des Grades der Behinderung (GdB) stellst du beim Versorgungsamt. Sinnig ist immer alle Unterlagen die du schon hast mitzuschicken. Notfalls eben vorher ein Attest vom Arzt, Klinik etc. besorgen auf dem deine Hörkurve und alle anderen wichtigen Dinge genau vermerkt sind. Wenn das Versorgungsamt nämlich beim Arzt erst nachfragen muss, was genau denn in deinem Fall vorliegt, bekommt er ( auch andere Stellen) nur 5 € als Pauschale- das motiviert nicht gerade, das ganze ausführlichst (!) zu beschreiben, wenn du weißt was ich meine;) Und soviel ich weiß, zahlt dann entweder das Arbeitsamt, das Versorgungsamt, Integrationsamt ( kommt u.A.darauf an, wie lange du gearbeitet hast, wie hoch der GdB ist...) etc- da kannst du sicher im Shnetz mehr Informationen als hier finden.
LG, Petra
Re: Brauche Rat
Verfasst: 25. Jul 2005, 09:31
von Anita
Hu hu,
hier der aktuelle "Zwischenstand". Meine Akustikerin hat mir einen Ausdruck mitgegeben (Hörverlustkurve). Dann habe ich endlich jmd. beim Versorgungsamt erreicht. Die schicken mir jetzt den Erstantrag (Behindertenausweis) zu, den ich ausgefüllt zurückschicken muss. Mal sehen, was die dann alles wissen wollen...
Ich habe aber irgendwo gelesen, dass, wenn man seine Hörhilfen schon selbst bezahlt hat, es schwierig ist, Kosten-Beihilfen zu bekommen? Ist das richtig???
LG
Anita
Re: Brauche Rat
Verfasst: 25. Jul 2005, 09:42
von Andrea Heiker
Hallo Anita,
das ist richtig. Wenn man selbst bezahlt ist wegen Vorwegnahme der Entscheidung fast unmöglich, eine Kostenerstattung durchzubekommen.
Gruß
Andrea
Re: Brauche Rat
Verfasst: 20. Sep 2005, 13:29
von Anita
Hallo,
hier nun - nach doch etwas längerer Zeit - der akutelle Stand der Dinge.
Ich habe nun etliche Hörgeräte zum Testen bekommen. Das Nonplusultra von Siemens (Funktechnik) hat mir am besten gefallen, aber dieses sprengt leider meine finanziellen Möglichkeiten. Den genauen Betrag habe ich jetzt nicht vorliegen, aber es waren mehr als 3.800,-- €!
Ich werde mich am kommenden Donnerstag für das Siemens Prisma 2 entscheiden. Mit diesen Geräten kam ich auch gut zurecht. Die kosten mich knappe 1.900,-- €.
Nachdem ich übrigens rumtelefoniert habe, hat sich folgendes ereignet. Die BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte) schickte mir einen Antrag zu (habe denen am Telefon mein Hörproblem genau geschildert). Dieser Antrag war ziemlich schwierig auszufüllen, die wollten echt alles wissen! Ich habe in dem Antrag dann auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich meinen jetzigen Beruf weiter ausüben kann und möchte, dass ich lediglich auf Kostenbeihilfe angewiesen bin. Erst kam ein Bestätigungsschreiben mit dem Aktenzeichen. Einige Tage später dann ein Schrieb, in dem steht, dass der Antrag aufgrund Nichtzuständigkeit abgewiesen wird. Sie haben die Unterlagen an das zuständige Arbeitsamt weitergeleitet? Hä??? Ich verstehe jetzt gar nichts mehr und das liegt nicht an meine Ohren!!! *g*
Habt Ihr das auch schon einmal gehabt bzw. gehört? Was soll ich jetzt machen???
Ganz liebe Grüße
Re: Brauche Rat
Verfasst: 20. Sep 2005, 13:37
von Nina M.
Hallo Anita!
Die BfA ist meines Wissens erst dann zuständig, wenn du dort schon eine gewisse Anzahl von Beitragsjahren hast (ich glaube 15?). Wenn du noch nicht solange bei der BfA bist, dann sind andere Kostenträger zuständig, wie z.B. das Integrationsamt oder das Arbeitsamt.
Forder doch einfach bei der BfA mal eine Info an, wieso sie nicht zuständig sind.
Übrigens empfiehlt es sich, NICHT mit diversen Ämtern zu telefonieren, wenn man einen Antrag auf
HGs stellt. Die denken nämlich sonst ganz schnell: du hörst doch noch gut genug.
Gruß,
Nina
Re: Brauche Rat
Verfasst: 20. Sep 2005, 13:44
von Anita
Hallo Nina!
Danke für die schnelle Antwort.
Ja, klingt logisch. Manches muss einem halt immer erst gesagt werden, ehe man selbst draufkommt.
Hmm, das Integrationsamt hat mich damals gleich abgewimmelt; waren total unfreundlich!
Ansonsten bin ich seit der Ausbildung, also seit 1996, bei der BfA versichert. Tja, dann mal sehen, was das Arbeitsamt dazu sagt. Soll ich da mal hingehen? Weißt Du, wie die "Stelle" genau heißt, die diese Anträge bearbeitet?
Oder soll ich zu meiner Krankenkasse? Aber die zahlt doch sowie 808,88 €...
Ich mache echt 3 XXX, wenn diese Sache abgeschlossen ist. Da freut man sich, dass man endlich wieder gut hören kann und als Dank dafür hat man dann diese Sorgen.