Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

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einohr
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Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#1

Beitrag von einohr »

Guten Abend

ich habe mich jetzt mal mit zwei Aukustikern telefonisch in Verbindung gesetzt
der eine möchte erstmal ein Beratungsgespräch führen und erstmal Geräte vorstellen usw.

der andere meinte am Telefon das erstmal umfangreiche Test und Abdrücke genommen werden, und dann bei einem speraten Termin die Beratung stattfindet

ich bin da jetzt etwas misstrauisch was den zweiten Akustiker angeht, zumal ich eine Verordnung vom Ohrenarzt habe

deshalb hätte ich gerne ein paar Erfahrungsberichte wie der erste Termin so bei euch war :)

lg einohr
Skunkdude
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#2

Beitrag von Skunkdude »

Hallo Einohr!

Kann dir dazu was von der anderen Seite des Schreibtischs sagen ;)
In meinen Augen zeichnet eine seriöse Arbeitsweise aus, dass beim ersten Termin die Vorgeschichte erfasst wird, ein umfangreicher Hörtest gemacht wird, eine Beratung stattfindet und du genug Gelegenheit hast Fragen zu stellen.

Sowas ist immer absolut kostenlos und unverbindlich.
Wahrscheinlich fragt dich der Akustiker nach deiner Verordnung. Das hat den Grund, dass er je nach Kasse deine Versorgung zeitnah anmelden muss.

Also erst Hörtest + Abformungen und dann später die Beratung halte ich nicht für zielführend.

Grüße!
otoplastik
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#3

Beitrag von otoplastik »

Hallo einohr,
wenn Du evtl. mehrere Akustiker testen willst, gib nur eine Kopie der Verordnung ab.
Abdrücke gleich beim ersten Termin, die Du dann evtl bezahlen musst (nachfragen!), finde ich jetzt auch nicht so richtig. Erst Beratung mit Hörtest. Ohne Werte kann ein Akustiker ja nicht beraten.
Abdrücke kann man dann ja auch machen. Aber vor der Beratung?
HG Otoplastik
Otoplastik
Sohn, 17 Jahre, mit 14 Monaten Meningitis, seitdem re. hochgradig und links taub, rechts HG (Naida S IX UP), links CI seit 01/14 (Naida Q70), vorher links viele Jahre PhonakCros :)
EinOhrHase
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#4

Beitrag von EinOhrHase »

Salut,

meine HdO-Zeit ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber dennoch möchte ich einige Zeilen hierzu beisteuern.
Da mein Ohr nicht normal ausgebildet ist, musste man nach einer Sonderlösung suchen.
Die Lösungsansätze wurden damals im Beisein eines Elternteils (war minderjärhig) durchgesprochen und dann erst wurde ein Abdruck angefertigt.

Aber erst Abdruck, dann die Beratung? Das liest sich nach Abzocke - sorry.

Gruss
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
Körper(sprache) lügt niemals :!:

BAHA-Träger seit 1998
einohr
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#5

Beitrag von einohr »

Danke für eure Antworten :) ich habe jetzt erstmal den zweiten Akustiker zurückgestellt und werde erst einmal den ersten Akustiker aufsuchen (Termin ist schon gemacht)

Dieser hörte sich am Telefon auch symphatischer an Sprich er hat sich bedankt das ich bei Ihm angefragt habe und hat mir schon auch einiges erklärt

der Zweite Akustiker ging gleich zur Sache, kein sich bedanken oder irgendwas sondern gleich man müsse Abdrücke machen und umfangreiche Test etc.

Ich achte schon da sehr auf Wertigkeit und denke mit dem zweiten wirds keine gute Beziehung, er meinte auch die Verordnung geltet ja nicht solange und man müsse schnell anfangen da sonst die KK nicht zahlt
AlfredW
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#6

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

das Rezept läuft 6 Monate; und wenn Du länger brauchst, läßt Du dir ein neues ausstellen; genau deswegen, gebe ich ja das Original nicht aus der Hand;

Gruß

Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
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einohr
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#7

Beitrag von einohr »

die Arzthelferin beim HNO meinte das die Verordnung nur 28 Tage gültig ist :help:
Selene
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#8

Beitrag von Selene »

Hallo einOhr,
einohr hat geschrieben:die Arzthelferin beim HNO meinte das die Verordnung nur 28 Tage gültig ist :help:
Darum wollte mir der HNO-Arzt nicht eher eine Verordnung ausstellen, als bis dass ich ein passendes HG für mich gefunden habe.
Meiner Akustikerin war es egal, dass ich ihr keine Verordnung bis dahin geben konnte.

Gutes Testen der HG!

Selene
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
jomo62
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#9

Beitrag von jomo62 »

Das mit der sofortigen Herstellung einer Otoplastik sehe ich nicht irgendwie hinterhältig, so wie das schon beinahe hier rauskommt.
Das mach ich auch so, wenn sich bei der Beratung anbahnt, dass man eine braucht. Wird die dann nicht gebraucht, weil ein ganz anderer Hörgerätetyp (z.B. Im-Ohr) letztlich zur Anpassung kommt, kriegt der Kunde die Plastiken kostenlos mit. Passen ja nur ihm und er kann sie später evtl. für ein Leihgerät verwenden.
Kommt es zu gar keiner Anpassung, zahlt der Kunde auch nichts. Kriegt die Plastiken aber auch nicht mit (kann sie aber kaufen, wenn er will).

Man spricht von einer sogenannten Mitwirkungspflicht des KK-Versicherten, bei der Inanspruchnahme von medizinnischen Leistungen.
Ohne HNO-Verordnung dürfte der Akustiker gar nicht tätig werden, außer er behandelt den Kunden als reinen Privatkunden.
Ist die gesetzliche Krankenkasse mit im Boot, gehts nur mit Verordnung. Und zwar das Original.
Kommt es zu keiner Anpassung, kriegt der Kunde das Original wieder zurück. Zahlen tut er natürlich dann auch nichts. Der Akustiker rechnet auch mit der Krankenkasse in diesem Fall nichts ab.

P.S.: Wenn mal ein besonders mißtrauischer Kunde kommt, dann kann er auch die Verordnung bis zum Ende der kompletten Anpassung behalten oder eine Kopie abgeben. Ich weiß, dass es solche Kunden gibt. Da gilt es eben, sich noch etwas mehr anzustrengen und wieder Vertrauen herzustellen.
Zuletzt geändert von jomo62 am 20. Jan 2016, 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
Selene
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#10

Beitrag von Selene »

Hallo jomo62
jomo62 hat geschrieben:Ist die gesetzliche Krankenkasse mit im Boot, gehts nur mit Verordnung. Und zwar das Original.
Ich bin nur gesetzlich versichert, trotzdem durfte ich 4 Monate bei meiner Akustikerin ohne Verordnung testen.

Viele Grüße,
Selene
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jomo62
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#11

Beitrag von jomo62 »

Dürfen geht immer. Besser ist schon mal eine Kopie, da auf der Verordnung auch medizinische Befunde des Gehörgangs oder Trommelfells stehen können. Die HNOs legen sogar ganz besonders viel Wert darauf, dass wir Hörakustiker blos ja nicht schon zu werkeln angangen, bevor nicht eine Verordnung ausgestellt wurde.
Wir leben aber auch mit HNOs, welche die Verordnung erst ausstellen, nachdem wir die komplette Messung und Anpassung abgeschlossen haben, was ebenfalls nicht vertragsgerecht ist. Aber was solls.
Zum Schluß soll der Kunde zufrieden mit einer möglichst perfekten Hörgeräteanpassung aus den Laden gehen und auch wieder kommen.
Ich sag da immer "jedem Tierchen sein Pläsierchen" :}

P.S.: Was ich nocht nicht hatte, dass der Kunde erst mal nur ein paar Kopien von Geldscheinen abgeliefert hat und erst später das echte Geld vorbeibringen wollte. Aber kommt sicher auch noch mal in meiner Laufbahn...... :D
Tuchel48.1.1
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#12

Beitrag von Tuchel48.1.1 »

Hallo, Jomo, mach da bloß keinen Vorschlag, sonst kommt noch einer auf die Idee, dich mit falschen Geldscheinen zu beglücken. Heutzutage gibt es ja so vieles, was man nicht für möglich halten würde.
jomo62
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#13

Beitrag von jomo62 »

:D Ja, ich hoffe hier keinen zu solchen Dummheiten inspiriert zu haben.

Aber im Ernst. Welche Botschaft glaubt man kommt beim Akustiker an, wenn der Kunde erst mal eine Kopie oder gar keine Verordnung vorlegt?
Eine vertrauensfördernde Maßnahme als ersten Schritt ist es nicht.
Was glaubt man, denkt sich der Akustiker?
Welchen Kunden erwartet er?
Einen ängstlichen, einen unsicheren, einen betrügerischen oder einen schwierigen Kunden?

Ganz nach Watzlawick: Man kann nicht "nicht kommunizieren". Da wird eine Botschaft vermittelt.

Grüße
jomo
Nina M.
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#14

Beitrag von Nina M. »

jomo62 hat geschrieben::D Ja, ich hoffe hier keinen zu solchen Dummheiten inspiriert zu haben.
Hach, ich dachte gerade DAS wäre doch mal eine Idee... :lol: :lol: :lol:
jomo62 hat geschrieben:Ganz nach Watzlawick: Man kann nicht "nicht kommunizieren". Da wird eine Botschaft vermittelt.
Wie wahr, wie wahr... Allerdings gibts eben leider auf beiden Seiten schwarze Schafe, weswegen das Misstrauen leider vermutlich groß ist...
Zuletzt geändert von Nina M. am 22. Jan 2016, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
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jomo62
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#15

Beitrag von jomo62 »

Auch wahr. Aber einer muß ja mal anfangen.
Wenn jemand mit einem gezogenen Colt reinkommt, wird er entsprechend empfangen.
Also das Ding stecken lassen.

Definitiv: Kein Akustiker kann und/oder wird mit der Krankenkasse irgendetwas abrechnen, wenn der Kunde ihm nichts abgekauft hat.
Dass er dann als Bosheit einfach die Verordnung nicht mehr rausgibt, wäre schon sehr kindisch.
Er kann damit ja nichts mehr anfangen.

Grüße
jomo
PusteblumeundLöwenzahn
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#16

Beitrag von PusteblumeundLöwenzahn »

Hallo einohr,

meine HNO hatte mir als ich vor zwei Jahren Hörgeräte bekommen habe, gesagt, dass ich ein Hörgerät mindestens vier Wochen testen darf. Und man darf mehrere Hörgeräte testen. Nur, damit Du das auf jeden Fall weißt.

Außerdem hatte meine HNO gesagt, dass ich mir die Hörgerärteverordnung auch wieder zurück geben lassen kann, wenn ich nicht zufrieden bin. Um dann mit der Verordnung zu einem anderen Hörgeräteakustiker zu gehen.

Bestimmt war Deine Arzthelferin nicht richtig informiert.
einohr
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#17

Beitrag von einohr »

Guten Abend und vielen Dank für die zahlreichen Antworten:-)

mittlerweile war ich beim Höraukustiker und ich muss sagen ich war doch sehr gespannt was da auf mich zukommt.

Also erstmal hatte er einfach nur eine Anamnese gemacht und danach nach meinen Wünschen gefragt .

da ein dicker Schlauch und ein grosses HdO für mich persönlich nicht in Frage kommt hat er dies mit vermerkt.

Danach hat er mir die verschiedenen Typen an Hörgeräten gezeigt sprich welches die Kasse zahlt (geht für mich gar nicht)
das Mittelklasse und das Oberklasse Modell und die Vor- und Nachteile erklärt.

Im Anschluss wurden Abdrücke genommen und nur ein kurzer Hörtest, das wars dann auch schon.

Er erwähnte das ich erstmal mit dem Mittelklasse Gerät zum ausprobieren anfangen soll damit ich später dann besser die Unterschiede erkennen kann.

Auf alle Fälle kann ich mehrere Geräte ausprobieren.

Die Abdrücke kosten nix auch nicht die Beratung, ich jedoch werde bei diesem Höraukustiker
bleiben, da mein Bauchgefühl mich bis jetzt noch nicht getrübt hat.

Beim nächsten Mal soll dann nochmal ein Hörtest mit Nebengeräusche gemacht werden und dann sind auch die Ohrstücke fertig und es geht dann ans probieren.
HarryHH
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#18

Beitrag von HarryHH »

Watt denn nu mit der Kasse?
Ist es Dir zu wenig oder zuviel was die KK bezahlt?
Verlust in den Höhen + ein ztw. seelisch bedingter Tinnitus bei 8 kHz.
SIEMENS Pure 5bxS.
Dazu oft ein Augentinnitus ;)
einohr
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Re: Beratungsgespräch gleich das volle Programm?

#19

Beitrag von einohr »

Kassenmodell kommt für mich nicht in Frage, weil die Optik für mich nicht zufriedenstellend ist ;)
Die würden dann eh in der Schublade landen, also tendiere ich eher zum Mittelklasse Modell.
Aber ausorobieren werde ich die Kassenmodelle mal.

Hab mir sagen lassen das die
Kasse um die 700€ zubezahlt den Rest muss ich allein tragen halt.
Zuletzt geändert von einohr am 28. Jan 2016, 23:55, insgesamt 1-mal geändert.
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