Hallo,
erst mal Danke für die Aufnahme und nun zu Mir. Ich bin 21 und im September diesen Jahres ein Jahr lang mit meinen Ohren beschäftigt. Hört sich vielleicht erst mal wenig an, denn ich denke dass einige von Euch bestimmt schon viel länger damit rumschlagen. Aber für einen selbst kommt es einem ja immer wie eine Ewigkeit vor. Ich fange mal am Anfang an. Im Sept. 15 hatte ich eine beidseitige Mittelohrentzündung Okt 15 gleich die nächste und so ging es Monat für Monat weiter bis Januar dieses Jahres. Dann versagte auch das Antibiotika welches ich immer nahm und wirkte nicht mehr. Der Abstrich ergab dann Pseudomonas aeruginosa und damit ging das Martyrium erst so richtig los. 14 Tage im
KH mit Antibiotika i.V. da es sowieso nur 4 Stück gab auf die meine "neuer Freund" überhaupt angesprochen hat und es diese nur als Infusion gab. Da aber selbst nach 5 Tagen drei Mal täglich Antibiose keinerlei Verbessrung zu sehen oder von meiner Seite aus zu hören war wurden links und rechts Goldröhrchen eingelegt. Ein Tag später waren sie schon wieder auf Abwegen und mussten gezogen werden da sie ganz schief lagen weil sie nicht gehalten haben, entweder weil die Trommelfelle so dick angeschwollen waren das Sie keinen richtigen Halt gefunden haben oder wegen dem Narbengewebe das sich durch die dauerhaften Entzündungen gebildet hatte, was man aber erst später beim nächsten Versuch die Röhrchen, dieses mal T-Tubes zu legen. Ich muss dazu sagen dass beide Versuche in lokaler Betäubung durchgeführt wurden. Das erste Mal ging noch aber beim zweiten Versuch, als man dann die Fibrose entdeckt hatte welche sich über das Trommelfell zog und darin rumstocherte. Ja tat wirklich gut....nicht! Also erst mal drei Tage völlig taub mit Plomben (Cortison und Antibiotika Salbe) und dann kam die dritte endgültige OP fürs T-Tubes setzten und die Fibrose wurde soweit wie möglich entfernt. Nur da sie teilweise so starke am Trommelfell klebte ging sie nicht vollständig ab. Ich dachte nun endlich das jetzt alles ein Ende hat mit Ohren und es mir wieder gut geht und ich dann wenn etwas Gras drüber gewachsen ist wieder richtig höre. Doch zwei Wochen später (das Röhrchen wurde drei Tage vorher gezogen weil alles verhältnismäßig gut ausgesehen hatte und die Trommelfelle ohne Fremdkörper abheilen sollten) fing der Spaß erst so richtig an. Da hatte ich dann eine „schöne“ Mastoiditis also der Warzenfortsatz hatte sich entzündet. Ich wurde Freitags stationär aufgenommen und sofort wieder mit Antibiotika und engmaschiger Kontrolle der Rötung und Schwellung behandelt. Samstag ging es mir dann richtig schlecht, Kopfschmerzen des Todes Übelkeit, Erbrechen und Fieber von 39,8°C! Sonntags war zumindest dank Fiebersenker die Temperatur im Rahmen nur meine Entzündungswerte (CRP) stiegen auf 105 an (Norm unter 5) und meine Leukozyten bekamen den Sinkflug und fielen in den Keller, dementsprechend ging es mir auch. Sehr, sehr bescheiden! Dann sofort Not OP und die Schleimhaut wurde entfernt und noch mal eine T-Tube eingelegt da beim Spülen noch jede Menge „Dreck“ der da nicht hingehörte und das obwohl meine Trommelfell Befund gar nicht so gravierend gewesen war. Zusätzlich wurde noch eine Drainage in den Mastoid eingelegt und 2x täglich immer schön gespült. Zwei Mal täglich kostenlose Achterbahn und Karussellfahrt inklusive, na was will man mehr?!
Nach der Entlassung dachte ich dass das jetzt wirklich das Ende von meiner Ohrenkarriere gewesen war und ich jetzt Ruhe habe. Doch was soll ich sagen….NEIN! Seit gestern weiß ich das ich wieder operiert werden muss. Nein nicht muss aber besser sollte weil ich mit Anfang 20 ehrlich gesagt noch keine
HG möchte, die will ich so lange es geht noch vor mir her schieben. Man will hinter das Trommelfell schauen da man vermutet das dort entweder immer noch ein Entzündung herrscht und Sekret steht oder das Gewebe inklusive Gehörknöchel so „umgebaut“ worden ist durch die heftigen Entzündungen das ich deswegen so schlecht höre. Also abwarten, der OP Termin ist wegen der Ferien hier bei uns auf den 14.9. angesetzt. Je nachdem wie die Gehörknöchel aussehen werde ich um eine Prothese nicht herum kommen, aber das kennt ihr ja bestimmt genau sieht man das erst wenn man vor Ort ist. So ich hoffe ich habe jetzt nicht zu viel und durcheinander geschrieben aber kürzer ging es leider nicht. Ich bedanke mich fürs Lesen und bin gespannt was mich hier erwartet.
Edit:
Jetzt habe ich doch glatt vergessen zu schreiben wie weit Fortgeschritten die Schwerhörigkeit ist. Da ich noch recht neu bin habe ich da noch nicht so wirklich den Durchblick. Aber der HNO meinte ich wäre links (Z.n. Mastoiditis) bei 50-55% und rechts bei 35-40% Schwerhörigkeit. Ich habe Euch mal den Hörtest beigefügt. Und im
KH wurde noch eine Trommelfell Beweglichkeit Prüfung gemacht und laut Google müsste das ja wie ein Berg aussehen so sah meine aber definitiv nicht aus eher wie eine Hügellandschaft mit einem kurzen Anstieg Richtung Ende vom Blatt und dann wieder Hügel. Gesagt wurde dazu nichts, nur das man mir direkt glaubt das ich schlecht höre.
