Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

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Starsky
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Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#1

Beitrag von Starsky »

Guten Tag,

ich bin seit ~30 Jahren hörgeschädigt aufgrund eines Zeckenbisses.
Damals war das tonale noch ziemlich ok, nur etwas "merkwürdig", d.h. ich hörte eher wie eine Fledermaus. Ich wurde dann auch von Frau Prof. Dr. Schorn (damals eine sehr bekannte HNO-Ärztin) untersucht und es kam dabei eine "auditory neuropathy" raus. Die tonale Gehörminderung war eher kaum vorhanden.
Jedoch bin ich älter geworden, ich konnte seitdem nie telefonieren, aber 1:1 verstand ich meistens mit Lippenablesen und Ton immer ganz gut.
Das fällt mir nun schwerer, das tonale ist schlechter geworden. Insbesondere im Sprachfrequenzbereich. Die hohen Töne höre ich noch recht gut, die ganz tiefen auch, die mittendrin gibt "anormale" Einbrüche.
Ich war schon bei Akustikern, bei KIND als erstes. Da ging das eine Hörgerät wirklich recht gut, der Hörakustiker meinte aber, es müsse noch ein anderes getestet werden, weil er mir unbedingt ein "Mikro" andrehen wollte, das wieder ich keinesfalls wollte. Danach ging dann komischerweise das 1. nicht mehr (war nicht so teuer, irgendwas von Starkey).
Aufgrund der etwas merkwürdigen Chemie brach ich ab und schob es etwas vor mich "hilft ja eh nix, blafasel". Aber das eine ging wirklich ziemlich gut, ich hörte meine Freundin 6m weit weg mit ner Frau UND verstand was die da ratschten (vorher nie und nimmer möglich).
Dann probierte ich Amplifon, das war schlichtweg Horror, keine genaue Untersuchung bzw. Hörtest, sondern mehr oder minder das vom HNO in PC getippstelt. Das Hörgerät dann eingestetzt und nur kreischen, sonst nix. War ganz merkwürdiger Laden, bin dann weg so schnell ich konnte (ich denke es liegt weniger am Geschäft als an den Hörakustikern).
Jetzt will ich es doch nochmal versuchen, evtl. sogar etwas Aufzahlung (meine Versicherung würde für 2 Seiten 3000 Euro zahlen).
Ein Termin wird noch diese Woche ausgemacht, aber wie genau soll ich mich nun verhalten? Meine Erkrankung am Gehör, dann ist sofort wieder "geht eh nicht wirklich". Oder man nimmt wieder nur den Hörtest vom HNO her. Ich versteh den Freiburger Test eher weniger, ist einfach so. Aber Töne und das kombinieren lassen natürlich auch nach, wenn das tonale weniger wird.
Ich würde gerne mal gute Hörgeräte testen, wobei ich kein IPhone habe, sondern Android und da gerne was hätte. Also evtl. Resound Lynx, Oticon OPN, Bernafon (soll "musikalisch sein und nicht wie ne Blechdose ;-)"). Wie würdet ihr da vorgehen?
Ich würde anfangs lieber gerne einfach Schirmchen haben, keine Otoplastik, weil bringt es wirklich doch nix, ... Seifert will nur mit Otoplastik ...

Vielen Dank schonmal,
Starsky
Tuchel48.1.1
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#2

Beitrag von Tuchel48.1.1 »

Hallo, Starsky, mit der Einstellung "bringt ja eh nix", wirst du kein brauchbares Gerät finden! Probiere lieber ein paar verschiedene Geräte aus und die,die für dich am idealsten erscheinen, die nimmst du. Warum keine Otoplastik? Wegen Auffälligkeit? Die Dinger sind mittlerweile so klein und unauffällig, daß ein Außenstehender schon genau hinsehen muß, um es zu entdecken. Außerdem ist gutes Hören wichtig und nicht Unauffälligkeit!
Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#3

Beitrag von Starsky »

Hallo Tuchel,
das eine ging ohne Otoplastiken recht gut. Die Schirmchen find ich angenehmer zu tragen. Was ich nur immer nicht verstehe, das ausprobieren, die Akustiker mögen ungern wechseln, also sie probieren ein Gerät aus und dann ein teures oder gleich nur eins und das wars. Mehr als 2 verschiedene hab ich nie angeboten bekommen.
Grüße,
Starsky
svenyeng
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Du kannst an sich so viele Geräte testen wie Du willst.
Sollte der Akustiker das nicht anbieten, würde ich dem was erzählen und notfalls wechseln. Du bist der Kunde!
Testgeräte kosten dem Akustiker kein Geld, die werden dem Akustiker von den Herstellern auf Kommission zur Verfügung gestellt.
Es gibt jede Menge Hersteller und Geräte und jeder Hörverlust ist anders.
Somit muss man testen, testen, testen.
Und das kann sich schnell mal ein halbes Jahr hinziehen.

Der Akustiker muss die Geräte entsprechend einstellen, auch das geht nicht mit einer Sitzung. Vieles merkt man erst im täglichen Umfeld.

Ich hatte was testen betrifft nie Probleme.
Bekam alle möglichen Geräte und wenn ich sagte das und das würde ich auch gern mal testen war es nie ein Problem.
Man muss hören können.

Auch sollte man erstmal ohne Vorbehalt testen, d.h. Kosten interessieren erst mal nicht. Das klärt man im 2. Schritt und i.d.R. finden sich Lösungen.
So bieten die Akustiker mittlerweile eine 0% Finanzierung über max. 3 Jahre.

Gruß
sven
Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#5

Beitrag von Starsky »

Hallo Sven,
ich hoffe der neue Akustiker sieht das so. Ich möchte nämlich wirklich testen, also unterschiedliche Geräte. Kosten sind bis 3000 Euro gedeckt, darüber hinaus wäre sicher auch Luft, falls es da angenehmer ist. Oticon 3 hab ich mal versucht, das 1er wollte man mir aber nicht geben "nützt eh nichts". Fand ich etwas merkwürdig. Das 3er fand ich etwas naja dumpf, also von wegen hört sich natürlich an ... Darum nur mal das 1er probieren. Das wollte die Dame aber nicht. Dann bin ich gegangen :-).
Grüße
Starsky
Selene
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#6

Beitrag von Selene »

Hallo Starsky,
wenn du mit dem Schirmchen/Dom plus HG gut hören konntest und es dir lieber in den Ohren war, als eine Otoplastik, dann sag dies dem Akustiker deiner Wahl.
Ich glaube, es gibt bei dieser Art HG aber keine Kassenmodelle.

Wie ist dein Audiogramm?
Wenn die tiefen Töne noch gut zu hören sind, könnte ein tief im Gehörgang sitzendes Schirmchen tatsächlich zur Anbindung am Ohr reichen.

Bei meiner Akustikerin durfte ich zig HG über ein halbes Jahr testen, bevor ich mich entscheiden sollte.

Lass dich beim Testen nicht drängen!.
Suche dir ein nettes Akustikgeschäft, wo man Zeit hat, auf dich und deine Problematik einzugehen.

Momentan teste ich das Oticon opn und bin total begeistert.
Trotz meiner von Morbus Meniere gepeinigten Ohren höre ich mit den opn wieder das Gras unter meinen Füßen beim darüber gehen wachsen - ähm rascheln.
Ein natürlicher klingendes Hörgerät, als das opn1, habe ich bislang nie getragen.

Lieben Gruß
Selene
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
svenyeng
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#7

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Was sind das nur für komische Akustiker.
Wenn mir ein Akustiker ein bestimmtes Gerät welches ich testen möchte nicht gibt, möchte ich den Akustiker auch nicht.
Der möchte dann auch keine Kunden.

Selene hat es ja auch geschrieben, das sie richtig viele Geräte testen durfte.
Es geht gar nicht ohne testen! Nur 1-2 Geräte testen bringt überhaupt nichts.
Die Katze im Sack muss man nicht kaufen.

Gruß
sven

Gruß
sven
Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#8

Beitrag von Starsky »

Selene: Wäre privat, also vom Preis pro Stück 1500,00 Euro. Ich hoffe nur die akzeptieren die Wünsche auch, bisher wollte man mir immer was aufschwatzen, was ich garnicht will (Kästchen mit externem Mikrofon, damit ich es bei großen Besprechungen nutzen kann - wobei ich überhaupt keine solchen habe?!?). Darum kam ich mich bisher nicht so wirklich verstanden vor.

Sven: Ja, also so wirklich zufrieden war ich da bisher nicht, die lesen "irgendwas mit nem Nerv" und voila ist man schon abgestempelt. Einmal gings, dann wars verstopft, wurde gereinigt, der wollte mir aber "was besseres geben", damit gings aber 0,0. Das alte bekam ich dann, nur das war ganz anders eingestellt. Also wirklich gute Erfahrungen nicht, daher hab ich "pausiert", aber ich denke halt, dass es zumindest verbessern kann, auch wenn nicht perfekt. 1x gings und zwar verblüffend, ich hörte meine damalige Freundin im Supermarkt (sehr laute Umgebung, also sie was zu sich selbst sagte, so dahingemurmelt, etc.). Sowas wäre nie sonst möglich gewesen. Darum hab ich denn doch Hoffnung, dass eine bessere Möglichkeit als jetzt drin ist. Muss man sich halt mal etwas Mühe machen. Nur das mögen die nicht so recht, glaub ich? ;-)

PS: Ich finde das alles, so leids mir tut, etwas wenig transparent. Also auf Fragen vonn Preisen, da fragt man lange. Erst wenn es eingestellt wird, erfährt man es (ggfs. bei Amplifon werden die Hörer dann extra berechnet und noch was und dann ists gleich deutlich mehr).
Das wichtigste ist die Chemie, das Wissen des Akustikers. Dann zählt aber auch, was kosten die und die, was könnte ich probieren. Abgeraten wird mir generell immer von Siemens, wieso eigentlich? O-Ton bisher "sind so grell" bzw. "klingen sehr hell". Gibts da irgendwie Links, so ungefähr Vergleich wie welche klingen? Ich lese nur immer OPN 1 ist das Nonplusultra aber Android mags nicht, nur Apple.

Es ist halt so, wenns klappt, hätte ich schon gerne eins, das ich auch trage, das 6 Jahre "paßt", wo ich mich gut fühle. Deshalb eben das "ausprobieren". Klar für den Akustiker ist das mehr Arbeit als eins und fertig, aber wenn ich dann gehe, verdient er halt nichts. Probiert er aus und ich teste 3 oder gar 4 (und sogar mal das was ich halt gerne testen würde, weil soviele überzeugt sind), dann macht er doch ein gutes Geschäft?

Aber wie gesagt neuer Anlauf, mein Bruder bot an, mich diesmal zu begleiten.
svenyeng
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Teste mal die Resound Linx 3D 9 oder die Linx 2.
Resound hat auch eine Android App.

Also Siemens bringt keine großen Inovationen.
Die wollten eigentlich die komplette Hörgerätesparte verkaufen.
Daher wird wohl meistens davon abgeraten.

Von Oticon rate ich immer ab, da ich mit denen über viele Jahre nur Ärger hatte. Ständige Komplettausfälle usw. Der Support ist grottenschlecht.
mein Akustiker hat Oticon aus dem Programm genommen, weil auch er nur Ärger mit denen hatte. Bei fast allen Kunden immer nur Ausfälle.
Daher sage ich Finger weg von Oticon, auch wenn hier einige gute Erfahrungen damit haben.

Resound hat noch den großen Vorteil das ich da 6 Jahre Garantie von Haus aus habe. Das ist viel wert. Mailkontakt hatte ich mit denen auch schon und ich muss sagen das war Top!

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#10

Beitrag von Ohrenklempner »

svenyeng hat geschrieben: Also Siemens bringt keine großen Inovationen.
Die wollten eigentlich die komplette Hörgerätesparte verkaufen.
[loriot] Moooooment! [/loriot] :D

Siemens ist nicht mehr Siemens, das stimmt. Die haben vor ein paar Jahren ihre Hörgerätesparte abgestoßen. Die Firma heißt jetzt Sivantos, die Hörgerätemarke heißt Signia. Jetzt verschwindet auch das "powered by Siemens" langsam von den Verpackungen. Trotzdem sage ich auch immer gerne noch "Siemensgeräte".

Und diese Siemensgeräte sind, was binaurale Koordination und Signalverarbeitung angeht, an vorderster Stelle. Die schaffen es tatsächlich, die Audiosignale beider Mikrofone zu digitalisieren, komprimieren, an das andere Hörgerät zu senden und es dort wieder zu dekomprimieren und in die Signalverarbeitung einfließen zu lassen, und das in einer Zeit, die der Schall von einem zum anderen Ohr braucht.

Auch Siemens hat inzwischen Geräte mit Direktbluetoothverbingung (Pure BT) inklusive App und dem ganzen Konnektivitätsfirlefanz dazu. Und nebenbei ist Siemens auf Platz 2 meiner Verkaufsstatistik der letzten 18 Monate. ;)
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#11

Beitrag von Starsky »

Sven: Ok, falls die das haben? Bin ja mal gespannt, wieviele mich die hören lassen, das ist immer der Knackpunkt. Wenn ich sage "das klingt nicht gut", dann "das ist normal" ... Nuja.

Ohrenklempner: Ok, aber sind Siemens nun gut oder nicht oder wieso werden die eher immer etwas beiseite geschoben. Empfohlen wird ja total gerne Phonak? Wieso?

Mal ganz komische Frage, aber Hörgeräteakustiker sind ja eigentlich "normalhörend", gibts da auch schwerhörige drunter? Bzw. wie testen die das selbst? Also setzen die das auch mal auf und merken wie der Klang ist oder wie?
Was ich so nervig finde, dass wirklich kaum Preise gesagt werden und dann immer ungefähr. Beispiel OPN 1, der eine sagt 2600 pro Stück, der andere 2900, nur ein Händler hat mir sogar schriftlich mitgeteilt, was es kostet. Klar, da hängt ja noch der Service dran, aber sind da auch die Unterschiede so groß (bis auf die Chemie)?

Also Hörgerätekauf ist schwieriger als ein Motorrad zu kaufen :-D.

Grüße,
Starsky
svenyeng
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#12

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Nun, bei den Preise ist immer ein bisschen was drun.
An sich sollte man da auch ein bisschen handeln.

Also die haben Dich so viel testen zu lassen wie Du möchtest.
Diu bist der Kunde und Du musst gut hören können.

Gruß
sven
fast-foot
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#13

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Hier meine Sichtweise:
Ohrenklempner hat geschrieben:Und diese Siemensgeräte sind, was binaurale Koordination und Signalverarbeitung angeht, an vorderster Stelle. Die schaffen es tatsächlich, die Audiosignale beider Mikrofone zu digitalisieren, komprimieren, an das andere Hörgerät zu senden und es dort wieder zu dekomprimieren und in die Signalverarbeitung einfließen zu lassen, und das in einer Zeit, die der Schall von einem zum anderen Ohr braucht.
Trotzdem sind das "lahme Enten" im Vergleich zu dem, was möglich wäre. Gut erscheint dies im besten Falle im Vergleich zu einer (ebenfalls) lahmen (und völlig überteuerten) Konkurrenz.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#14

Beitrag von Starsky »

Mal eine Frage, die Hörgeräte bestehen aus einem Computer, Speicher, Lautsprecher und Mikro und der besonderen Software, die das alles regelt?
Wie genau arbeitet eigentlich das Mikro, wie ist eigentlich der lineare Frequenzgang der Hörer? Mich täts interessieren, ich weiß, dass komprimiert wird, etc.
Aber die Frequenzen les ist immer von 1xx Hz bis 8khz. Ist das nicht zuwenig? Also gut bis 20khz vielleicht nicht, aber 15?
Wie machen das dann Musiker? (nein ich bin keiner, höre nur Musik und hab angefangen, voila, Geige zu spielen :-D ).
Aber so billig Headsets haben 20hz - 20 khz (glaub aber kaum, dass die das linear schaffen).

Nur mal so als Beispiel, http://onlinetonegenerator.com/hearingtest.html
Wenn ich den laufen lasse hör ich alles bis 13000 Hz, aber anders als "Normale" mit leichten Verzerrungen und mal etwas lauter dann leiser, etc.
Eigentlich müsste das nur "begradigt" werden von nem Hörgerät, oder? Dann wärs wieder "normal". Windows Synthesizer schafft das allerdings nicht, weil viel zu grob.

Aber bei 8khz schon sense, bei unter 100hz sense? Hören tut man ja auch 60hz (drunter sag ich ists mehr Bauchgribbeln, auch wenn manche das noch hören können - angeblich). Aber 80 Hz ist ein Punch-Baß. Den hört man schon deutlich.
Was passiert dann bei Hörgeräten mit Otoplastik, alles weggefiiltert? Bei Schirmchen, die offen sind, geht ja der Baß zumindest durch, aber die höheren Töne über 8k auch?
Wie immer, wie machen das Musiker dann? Soweit ich weiß sind einige Musiker mittelschwerhörig bis sogar starkschwerhörig. Phil Collins glaub ich stark? Nur als Beispiel. Der hat HG. Sind das dann Sonderanfertigungen oder wie darf man sich das vorstellen?

Was mich noch interessieren würde sind die Kanäle des HG, je mehr umso besser oder? Also grundsätzlich? Weil mehr Auflösung glaube ich? Ich will mich mal etwas einlesen, finde dazu aber nicht so viel.

'Aber 4 Kanal ist Kasse, also 16 wäre doch besser?

Grüße, Starsky
Ohrenklempner
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Starsky hat geschrieben:Mal eine Frage, die Hörgeräte bestehen aus einem Computer, Speicher, Lautsprecher und Mikro und der besonderen Software, die das alles regelt?
Wie genau arbeitet eigentlich das Mikro
Die Mikrofon ist am Hörgerät noch die breitbandigste und linearste Komponente.
wie ist eigentlich der lineare Frequenzgang der Hörer?
Der ist alles andere als linear. Hörgerätehörer sind elektromagnetische Lautsprecher mit allen ihren Vorteilen (energieeffizient, klein) und nachteilen (nichtlineare Dynamik, Eigenresonanzen, begrenzter Frequenzgang).
Mich täts interessieren, ich weiß, dass komprimiert wird, etc.
Aber die Frequenzen les ist immer von 1xx Hz bis 8khz. Ist das nicht zuwenig? Also gut bis 20khz vielleicht nicht, aber 15?
Einem Hochton-Hörgeschädigten (und die machen die große Überzahl der Hörgeschädigten aus) ist es egal, ob das Hörgerät bis 5 kHz oder bis 8 kHz überträgt. Der Sinn eines Hörgeräts ist ja das weitgehende Wiederherstellen des Sprachverstehens. Technisch gesehen wäre alles über 3 oder 4 kHz sinnlos, da sich überhalb von 4 kHz keine wichtigen Sprachanteile mehr "verstecken". Alles, was über 8 kHz hinausgeht, wird von den meisten Hörgeschädigten nicht benötigt und würde auch nicht akzeptiert werden. Es gibt auch Ausnahmen, aber dazu gleich.
Wie machen das dann Musiker? (nein ich bin keiner, höre nur Musik und hab angefangen, voila, Geige zu spielen :-D ).
Aber so billig Headsets haben 20hz - 20 khz (glaub aber kaum, dass die das linear schaffen).
Linearer als Hörgerätelautsprecher schaffen die es allemal. ;)
Nur mal so als Beispiel, http://onlinetonegenerator.com/hearingtest.html
Wenn ich den laufen lasse hör ich alles bis 13000 Hz, aber anders als "Normale" mit leichten Verzerrungen und mal etwas lauter dann leiser, etc.
Eigentlich müsste das nur "begradigt" werden von nem Hörgerät, oder? Dann wärs wieder "normal". Windows Synthesizer schafft das allerdings nicht, weil viel zu grob.
Solche Fälle sind die einzigen, wo ich eine ganz offene Versorgung (Schirmchen) bevorzuge. Alles, was das Ohr noch normal hört (tiefe und ganz hohe Töne), kommt auch auf normalem Wege ins Ohr. Irgendwo zwischen 1...6 kHz, wo dem Gehör was fehlt, hilft das Hörgerät nach.
Was passiert dann bei Hörgeräten mit Otoplastik, alles weggefiiltert? Bei Schirmchen, die offen sind, geht ja der Baß zumindest durch, aber die höheren Töne über 8k auch?
Es ist andersherum: Bei einer Otoplastik mit ausreichend kleiner Zusatzbohrung bleiben die tiefen Töne auch dort, wo sie gebraucht werden: im Ohr.
Bei einem offenen Schirmchen oder großer Zusatzbohrung kommt es zum Vent-Out-Effekt. Der sorgt dafür, dass die tiefen Töne einfach wieder aus dem Gehörgang nach draußen abfließen und quasi wirkungslos sind. Experiment: mal die Kopfhörer "locker" in die Ohrmuschel legen und der Musik lauschen. Dann die Kopfhörer fest in die Ohren drücken (luftdicht) und nochmal lauschen. Was ist passiert? Belüftung wurde minimiert, tiefe Töne bleiben im Ohr. ;)
Wie immer, wie machen das Musiker dann? Soweit ich weiß sind einige Musiker mittelschwerhörig bis sogar starkschwerhörig. Phil Collins glaub ich stark? Nur als Beispiel. Der hat HG. Sind das dann Sonderanfertigungen oder wie darf man sich das vorstellen?
Jedes Hörgerät ist eine Sonderanfertigung, da es individuell auf den Hörverlust abgestimmt ist.
Was mich noch interessieren würde sind die Kanäle des HG, je mehr umso besser oder? Also grundsätzlich? Weil mehr Auflösung glaube ich? Ich will mich mal etwas einlesen, finde dazu aber nicht so viel.
Da gibt es noch zwei Unterschiede. Einmal gibt es die Verstärkungs- und Kompressionskanäle, die man am Hörgerät einstellen kann. Vier Kanäle sind da eher das Minimum. Besser sind sechs bis zehn, meinetwegen auch zwölf. Was darüber hinausgeht, ist in den allermeisten Fällen Schnickschnack.

Dann gibt es noch die Kanäle in der Signalverarbeitung, also wie detailliert das Hörgerät das Signal aufsplitten kann, um damit zu arbeiten. Ich meine, bei den neuen Oticon Opn und Bernafon Zerena sind es sogar 64 Kanäle, die intern arbeiten. Da ist es tatsächlich so: je mehr desto besser.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#16

Beitrag von Starsky »

Dank Dir Ohrenklempner, das war sehr nett.
Starsky
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#17

Beitrag von Starsky »

So, kleine Rückmeldung. Ich habe jetzt testweise Hörgeräte Siemens pure 3.
Die Hörgeräteakustikerin gab sich sehr viel Mühe, ich bin erkältet und hör deshalb noch schlechter, hab sie fast nicht verstanden. Hörtest war sehr besch..eiden.
Nunja die Hörgeräte, also sie klingen komisch, verstehen damit schwer, wurde einiges probiert. Jetzt hab ich sie ne Weile, hab aber gesagt ich möchte noch andere testen, weil der Klang ...
Wenn ich huste, meine ich es knallt mir das Gehör raus (obwohl sie nicht laut eingestellt sind). Es regelt bisserl langsam sehr laute Geräusche runter, sehr abrupt aber eben hört man noch kurz sehr laut und dann weg. Komisch irgendwie.
Musik klingt grottenübel, wie ein uralter Kofferradio, echt ganz schlimm.
Weiß jemand, welche Klasse das ist, also Signia Pure 3? Angeblich Mittelklasse für 1500 Euro pro Ohr? Hm nuja ... Zumindest über Android ist es lauter und leiser zu stellen.
Aber so ganz zufrieden bin ich nicht, hab gesagt, ich würde gerne das Lynx ausprobieren, aber das bestellt die Dame.
Ich soll 2 Woche probieren, ich merk aber das ist zu lange, habs nun seit mittags drin und wirklich versteh ich nicht allzuviel, manchmal nervts.
Schönen Gruß,
Starsky
Ohrenklempner
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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#18

Beitrag von Ohrenklempner »

Pure 3 gibt es schon in der dritten Chipgenerationen.
Micon (3mi) kam um 2013 raus, 2014/15 kam Binax (3bx), aktuell ist Primax (3px).

Ich hatte in dem anderen Thema schon geschrieben:
Um zu wissen, ob du ältere Geräte oder ganz aktuelle dran hast, mach mal die Batterieklappe ganz auf und schau ins Gerät rein. Da sind winzig kleine Aufkleberchen drin. Auf einem steht die Seriennummer, auf dem andern der Hörgerätetyp, z.B. "3px" oder 3mi oder so etwas.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Re: Ganz neu hier aber schon länger mit Hörproblemen

#19

Beitrag von Starsky »

Vielen Dank! Steht px drin, das erste könnte ne 3 sein. Also neues Gerät. Na ich bin mal gespannt.
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