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Erstversorgung bei Hochtonschwerhörigkeit

Verfasst: 29. Aug 2017, 19:57
von M. Schneider
Guten Abend in die Runde,

seit gestern bin ich hier angemeldet und nach meiner Vorstellung (unter Vorstellung/Lebensgeschichte) würde ich gerne von den Erfahrungen hier im Forum profitieren.

Bei mir wurde im Februar eine beginnende Hochtonschwerhörigkeit festgestellt. Das erklärt meine Probleme, mich mit mehreren Leuten in öffentlichen Räumen (Theater, Restaurant u.ä.) unterhalten zu können bzw. sinnvoll am Gespräch teilzunehmen. Ich verstehe meist nichts. Oft frage ich nach und merke dann, dass andere kein Problem haben, bei vielen Nebengeräuschen oder mit Musik im Hintergrund, einander zu verstehen. Frustrierend für mich.

Inzwischen merke ich, dass ich auch bei "normalen" Gesprächen (mit zwei Leuten ohne Hintergrundgeräusche) oft nachfrage bzw. etwas falsch verstehe. Keine Mühe macht es mir, den Klingelton von weit entfernt stehenden Geräten zu hören. Also ich höre gut, verstehe aber schlecht (Durchsagen in Zügen sind ein Albtraum!).

Im September habe ich einen Termin beim HNO-Arzt. Falls die Werte schlechter geworden sind, wird es wohl auf die Versorgung mit HG hinaus laufen. Meine Frage: Gibt es Geräte, die exakt mein Problem beheben können? Bei meiner Recherche stoße ich oft auf den Hinweis, dass speziell dafür eine geschlossene Versorgung mit Otoplastiken den Hochtonbereich besser ausgleichen können.

Da mir weniger an unauffälligen Geräten liegt, wäre das kein (kosmetisches) Problem für mich. Helfen sollen die HG, darauf kommt es mir an. Auch, weil ich beruflich viel sprechen und verstehen muss. Der exakte Sitz eines Gerätes ist mir lieber als die Unsichtbarkeit.

Vielleicht kann hier jemand von entsprechenden Erfahrungen berichten?

Noch eine zweite Frage: Wie schnell kann sich das Gehör verschlechtern? Sicher ist das ganz individuell, dennoch habe ich in Erfahrungsberichten gelesen, dass mit Beginn des Tragens von HG oft eine schnelle und deutliche Verschlechterung des Hörens (ohne HG) eintritt. Die Geräte sollen aber 6 Jahre halten... kann jemand diese Erfahrung bestätigen?

Schon jetzt vielen Dank!

Tosca

Re: Erstversorgung bei Hochtonschwerhörigkeit

Verfasst: 29. Aug 2017, 20:25
von Lchtschwrhrg
Hallo Tosca,
willkommen im Forum -
aber mal viel viel langsamer mit den jungen Pferden! Erstmal bitte komplett die Vorstellung rausnehmen, dass der über Jahre eingetretene Hörverlust (oder auch ein schneller) so mir nichts, Dir nichts und einem Hörgerät wieder korrigiert wird. Am Ende eines längeren Prozesses ist das sicher der Fall - aber erstmal abwarten, was die HNO-Untersuchungen ergeben.
Unabhängig davon würde ich Dir empfehlen, dich bereits bei Akustikern umzuhören, Deinen Fragenkatalog zur Erstversorgung als "HG-Rookie" aufzustellen und den bei verschiedenen Aku's abzufragen. Nur so merkst Du, ob Deine Fragen "beantwortet" oder weggewischt werden. Und sinnvoll ist dabei, als "nichtwissender" auch das zu sein, Angelesenes eventuell zur offene Fragestellung nutzen, ohne eine Lösung "habe gehört es gibt geschlossene und es gibt offene... was ist das.?" Wenn Dir zum Hören alles von Adam und Eva und Blümlein und Bienen erklären will, aber nicht Deine Frage beantwortet, dann passt der wohl nicht. Informiere Dich im internet -ABER: Hören ist ein individueller Prozess - was dem einen gefällt/gut ist, kann für Dich falsch sein et vice versa. Mit dem Aku Deiner Wahl hast Du die kommenden 6+x Jahre (x= Auswahlprozess) ein inniges Vertrauensverhältnis. Dem musst Du Deinen genauen Höreindruck so schildern, dass er mit der Software das HG richtig anpasst - frag auch, wie der Anpassungsprozess läuft, wie viele HG Du wie lange Testen kannst - etc. Bis zu Deinem finalen Okay geh ruhig von zuminndest einem halben Jahr aus - erst dann kommt die finale Entscheidung -

Re: Erstversorgung bei Hochtonschwerhörigkeit

Verfasst: 29. Aug 2017, 20:54
von Tosca55
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort!
Zwei HGAs habe ich schon aufgesucht, auch Hörtests machen lassen und ja, es wird ein längerer Prozess, bis man den "Akustiker seines vertrauens" wohl gefunden hat. Ist ja bei Ärzten so ähnlich. Das ist mir klar. Vielleicht mache ich den Eindruck, zu schnell und zu ungeduldig zu sein, nein, ich möchte nur - wie bei anderen Themen, die mich angehen - viel darüber erfahren und wissen. Die Vielzahl der Geräte z.B., über die hier ganz selbstverständlich debattiert wird, überfordert mich im Moment komplett.

Das nur schnell als Nachbemerkung.
Tosca