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Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 6. Nov 2017, 12:52
von pascal2
Ein unterfordertes Gehirn arbeitet langsamer
Forscher gehen davon aus, dass die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit sowie der Entzug von äußeren Sinnesreizen mit schuld am geistigen Abbau sind. Denn der akustische Cortex, der im Gehirn für die Verarbeitung von Höreindrücken zuständig ist, ist unmittelbar mit Gebieten verknüpft, die für Lernen und Gedächtnis zuständig sind. Bei Menschen, die schlecht hören, verändern sich die Lernvorgänge im Gehirn. Das Abspeichern von Informationen etwa ist erschwert.
Dieser Abbau von Gehirnleistung findet in jedem Lebensalter statt, wenn das Gehör nicht richtig funktioniert. Es ist ein altersunabhängiger Prozess. Je stärker die Schwerhörigkeit ausgeprägt ist, desto schneller wird die kognitive Leistungsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen.
Macht Schwerhörigkeit dement?
Um herauszufinden, wie stark Schwerhörigkeit auf das individuelle Demenz-Risiko einwirkt, sind weitere Forschungen notwendig. Dennoch gibt es Hinweise, dass ein schlechtes Gehör Einfluss auf die Demenz-Entstehung beziehungsweise den Erkrankungsverlauf nehmen kann.
Zudem gehen Schwerhörigkeit und Tinnitus häufig mit Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Stress und unter Umständen auch Depressionen einher. Viele Betroffene ziehen sich zurück und sind sozial isoliert. Die Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen und aktiv zu sein, sind stark eingeschränkt. Für die kognitive Leistungsfähigkeit ist das ein Risiko.
http://www.t-online.de/gesundheit/krank ... wirkt.html
Meine Mutter ist wie ich ebenso schwerhörig.
Inzwischen schreitet die Demenz bei ihr massiv voran.
Ich glaube, da ist was wahres an dem Bericht dran, leider.
Höchste Zeit das Leben nur noch zu genießen, viel reisen, alles erleben usw. so lange es noch geht !
Wenn nur die Scheiß Arbeit da nicht im Weg stünde, zumindest bei mir noch für ein Jahr.........
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 6. Nov 2017, 18:34
von Lazygirl
Hallo pascal2,
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass Arbeit das Demenzrisiko senkt - zumindest so lange man im arbeitsfähigen Alter ist. Es sei jedem seine Rente vergönnt wenn er/sie dann nicht mehr kann. Aber Arbeit bereichert das Leben auch

Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 6. Nov 2017, 20:16
von fast-foot
Lachen ist gesund, deshalb kann ich die Seite nur empfehlen für Leute, welche sich mit Hörstörungen gut auskennen und nicht dement sind...
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 6. Nov 2017, 20:42
von pascal2
Lazygirl hat geschrieben:Hallo pascal2,
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass Arbeit das Demenzrisiko senkt - zumindest so lange man im arbeitsfähigen Alter ist. Es sei jedem seine Rente vergönnt wenn er/sie dann nicht mehr kann. Aber Arbeit bereichert das Leben auch

Hallo Lazygirl !
Was ist mit dem Stress bei der Arbeit, weil man ständig wegen der eingeschränkten Akustik zusätzlich unter Strom steht ?
Das ist sicher nicht gesund.
Meist besteht das Problem, dass man alles auf später verschiebt, weil man keine Zeit hat neben dem Berufsleben.
Man dann aber im Rentenalter feststellt, dass es dann gesundheitlich zu spät ist.
Meine Mutter wird immer dementer, ist hörgeschädigt fast ihr ganzes Leben lang.
Mit Hörgeräten versorgt.
Sie hat es aber richtig gemacht, denn sie hat bereits mit 50 Jahren aufgehört zu arbeiten, hat mehrere Jahre in Thailand gelebt und einige mehrmonatige Weltreisen unternommen.
Hätte sie das auf ihr reales Rentenalter verschoben, wäre es jetzt zu spät.
Mit dem Wissen und den gleichen Ohren, will ich sowieso früher aufhören, zumal ich bei der Arbeit ordentlich Stress habe.
Den hatte meine Mutter damals nämlich nicht und hat trotzdem früher aufgehört.
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 6. Nov 2017, 22:06
von Lazygirl
Hallo pascal2,
da ist natürlich auch was Wahres dran, manchmal ist es aber auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Ich freue mich für deine Mutter, dass sie das „vorher“ noch erleben durfte.
An meiner Schwerhörigkeit kann ich nichts ändern ich kann nur versuchen das mögliche Demenzrisiko mit Hilfe von
HGs so gering wie möglich zu halten.

Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 7. Nov 2017, 07:47
von fast-foot
Hallo lazygirl,
An meiner Schwerhörigkeit kann ich nichts ändern ich kann nur versuchen das mögliche Demenzrisiko mit Hilfe von HGs so gering wie möglich zu halten.
Nein, kannst Du nicht. Bzw. kannst Du im Moment nicht wissen, ob das Tragen von Hörgeräten das Risiko für Demenz vermindert - im Moment sieht es eher danach aus, dass das Gegenteil der Fall ist, denn:
Eine umfangreiche Studie legt zwar den Schluss nahe, dass ein Zusammenhang besteht zwischen erhöhtem Hörverlust und einem erhöhten Risiko, an Demenz zu erkranken (I).
Da jedoch Hörgeräte Hörverlust nicht mindern können", kann man aus (I) nicht folgern, dass die Verwendung von Hörgeräten das Risiko für Demenz verringern könne.
*) da man eher vom Gegenteil ausgehen muss (dass das Tragen von Hörgeräten zusätzlichen Hörverlust bewirken kann), liegt zunächst der Schluss nahe, dass das Tragen von Hörgeräten das Risiko für Demenz erhöht
Gruss fast-foot
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 7. Nov 2017, 15:28
von FAJ
Ich glaube auch, dass das nur von Fall zu Fall überhaupt in Frage kommt.
Wer hörte und dann Hörverlust zu verzeichnen hat, da mag es sein dass ein vielgenutzter Bereich im Hirn unter stimuliert ist und sich zurückbildet.
Wer aber ständig kompensieren musste, bei dem haben sich wohl andere Bereiche ausgebildet.
Also- Panikmache

Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 7. Nov 2017, 17:17
von Tinu76
Ich bemühe hier ein alter Post für den alten Hut:
Höchstwahrscheinlich weder Taubheit noch Hörgeräte führen zu Demenz... diese Verkürzung immer wieder zu diskutieren macht es nicht richtiger oder falscher.
Gemeint ist dem Sinn nach die Vereinsamung, die zunehmende Introvertiertheit die einhergehen kann, wenn man fast nichts mehr versteht... Der Rückzug aus dem Leben... ein langsames, geistiges Sterben und der damit zusammenhängende geistige Abbau.
Noch nicht 100% wissenschaftlich bewiesen, aber oft beobachtet und von der Werbung aufgegriffen.
Ps. Schädigung des Gehirns durch Depressionen gelten dagegen nach heutigem wissenschaftlichen Stand als gesichert.
Bitte vorsichtig sein bei der Suche nach einer Ursache für eine bekannte Wirkung... Da haben sich schon viele gescheite Menschen sehr gründlich geirrt.
Liebe Grüsse
Tinu
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 7. Nov 2017, 19:36
von fast-foot
Na ja, was von der Werbung aufgegriffen wird, ist so relevant nicht...
Und ich sprach (zumindest) nicht (explizit) von einem kausalen Zusammenhang, wobei meine Formulierung dies vermuten lassen könnte. Aber bezüglich dessen, was die Werbung behauptet, gelten natürlich andere Massstäbe (selbstverständlich darf sie Forschungsresultate vorweg nehmen (nur frage ich mich, weshalb man dann überhaupt noch forscht

)).
Gruss fast-foot
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 7. Nov 2017, 19:50
von Faber
moin,
mir kommt die Diskussion so ähnlich vor, wie die Behauptung:
"Sport kann lebensgefährlich sein"

LG
Gewichtl
Re: Demenz-Risiko? Wie Schwerhörigkeit auf das Gehirn wirkt
Verfasst: 7. Nov 2017, 21:23
von Lazygirl
Richtig... Restrisiko Leben
LG
